Wahre Geschichte vom 1. Weihnachtstag …

Wahre Geschichte

Große Aufregung in einer Pfarrgemeinde, am Nachmittag vom 1. Weihnachtsfeiertag – das Jesuskind war aus der Krippe verschwunden! Eine Frau, die mit ihren beiden Kindern die Krippe anschauen wollte, hatte es zuerst bemerkt und stand nun etwas ratlos vor dem Stall. Andere Besucher kamen dazu, und man überlegte, was zu tun ist. Den Küster informieren? Den Pfarrer anrufen? Vielleicht würden die wissen, was mit dem Jesuskind
geschehen ist? Sie waren noch am Beraten, da öffnete sich die Kirchentür, ein kleiner Junge kam mit seinem Roller herein und fuhr stracks bis zur Krippe. Die Erwachsenen wollten schon schimpfen – schließlich fährt man in
einer Kirche kein Roller! – da fiel der Blick von einem auf ein Körbchen, das vorne am Roller angebunden war – und darin lag das Jesuskind! „Was hast du denn mit dem Jesuskind gemacht?“, fragte der Mann den kleinen Jungen etwas vorwurfsvoll. Der Junge zuckte leicht zusammen, dann stieß er hervor:
„Ich hab’s doch versprochen!“ – „Wie, was hast du versprochen?“ – „Naja, ich hab mir doch vom Jesuskind zu Weihnachten einen Roller gewünscht…“ –
„Ja, und?“ – „… und da hab ich ihm versprochen, wenn ich einen Roller von
ihm bekomme, dann nehme ich ihn zur ersten Fahrt mit …“

Die Gesichter der Erwachsenen, eben noch ratlos und unmutig, hellten sich auf – und ein Schmunzeln machte sich breit. Der Junge hatte seinen Roller zu Weihnachten bekommen, und er hatte sich an sein Versprechen gehalten und das Jesuskind zur ersten Ausfahrt mitgenommen.

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von C. Bachem-Tonger ( geb. 1880 in Bonn )

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