Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz lädt ein

Veehharfen-Ensemble der Musikschule in Hürth. Foto: Andrea Floß
Musik ist eine Sprache, die jeder versteht. Altbekannte Lieder wecken Erinnerungen an schöne, längst vergangene Zeiten. Für Menschen mit Demenz ist das Singen und Musizieren eine Möglichkeit, Gemeinschaft und Freude zu erleben und ihre Einschränkungen für den Moment zu vergessen. Wenn das Gedächtnis und andere Fähigkeiten schwinden, bleibt die Musik und baut Brücken. Unter dem Motto “Einfach unvergesslich – Melodien zum Mitsingen” lädt die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in der Kreisstadt Bergheim Betroffene und Angehörige am 22. Juli 2025 von 15 bis 17 Uhr zu einem Konzert ins Anton-Heinen-Haus, Kirchstraße 1a, ein. Auftreten werden Musikpädagogin Judith Schmitz mit dem Veeh-Harfen-Ensemble der Josef-Metternich-Musikschule in Hürth sowie der AWO-Demenzchor aus Pulheim-Stommeln. In der Pause gibt es Kaffee und Kuchen. Um Anmeldung gebeten wird unter stadtbibliothek@bergheim.de, möglichst bis zum 4. Juli 2025.
2014 unter dem Dach der Stadtbibliothek Bergheim gegründet, ist mit der Lokalen Allianz ein breites Netzwerk aus Institutionen wie der Stadt Bergheim und dem Rhein-Erft-Kreis, Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Vereinen und freiwillig Engagierten wie der Alzheimer Gesellschaft Bergheim oder den Tierfreunden Rhein-Erft entstanden. Ziel ist es, Beratung, Entlastung und Hilfe vor Ort zu bündeln und Demenz den Schrecken zu nehmen. Nicht die Defizite, sondern die Ressourcen von Menschen mit Demenz sollten im Mittelpunkt stehen.

Judith Schmitz (r.) mit dem Veeh-Harfen-Ensemble
Dazu passt die Geschichte der Veeh-Harfe, die 1987 im bayrischen Gülchsheim in der Garage eines Bauernhofs begann. Der Landwirt Hermann Veeh war auf der Suche nach einem Musikinstrument für seinen Sohn Andreas, der mit Down-Syndrom auf die Welt kam. Die Liebe zur Musik war dem Jungen in die Wiege gelegt, doch das Erlernen eines Musikinstrumentes schien unerreichbar.
An den Fähigkeiten seines Sohnes orientiert, konzipierte Hermann Veeh ab 1987 ein völlig neues Musikinstrument nach dem Vorbild einer Zitter – einfachst in der Handhabung, schön in Formgebung und Klang. Die Veeh-Harfe ist ein Saitenzupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse über Notenschablonen “vom Blatt” gespielt werden kann. Für Andreas und viele andere Menschen öffnete sich damit eine wunderbare Welt – und der Traum vom gemeinsamen Musizieren von Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten wurde Wirklichkeit.

Ursula Henkel (r.u.) und das Veeh-Harfen-Ensemble der Musikschule Hürth
“Das Konzept der Tischharfe bietet eine tolle und unkomplizierte Möglichkeit des aktiven Musizierens. Durch die so genannten „Unterlegnoten“ können auch unerfahrene Musikbegeisterte ohne Notenkenntnisse schnell wertvolle und schöne Erfahrungen im Ensemblespiel machen”, so Ensemble-Leiterin Ursula Henkel. Mit ihren “Erlebnisreisen in Wort und Ton” beschert Ensemble-Mitglied Judith Schmitz ihrem Publikum in der Stadtbibliothek mit ihrem Fundus aus Geschichten, Gedichten und Liedern quer durch alle Jahreszeiten eine gute Zeit.