Wir rappen das Fachforum Seniorenarbeit
Von Andrea Floß
Wie klingt eine Internetseite zum Thema Älterwerden? Darauf konnten sich Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Online-Team des Fachforums Seniorenarbeit bei einem Rap-Workshop einen Reim machen. Zeremonienmeister „MC“ Daniel Schneider von der Rapschool NRW hatte sein mobiles Tonstudio mit in die Aula der Geschwister-Scholl-Realschule gebracht, um aus dem zusammengewürfelten Haufen in sechs Stunden bühnenreife Rapper zu machen. Der große Auftritt war beim Ehrenamtstag auf dem Bergheimer City Fest am Freitag, 27. Juni, um 19 Uhr.
Unser Computer-Experte Hans-Jürgen Knabben hatte erst so seine Zweifel an dem Projekt – mit Hip Hop hat der vielfach engagierte Rentner nicht viel am Hut. „Wenn sich Ältere jugendlich geben, wirkt das schnell peinlich. Aber wenn wir dadurch mehr Klicks auf unsere Seite bekommen, bin ich dabei“, sagte er. „Spannend“ findet das generationenübergreifende Projekt auch Britta Fuchs von der Fachstelle Älterwerden der Stadt Bergheim. Die Grundschüler Henrik (9) und Vadim (10) fanden Rap immer schon cool und ließen sich auch von dem sperrigen Thema nicht abschrecken. Nikita (19) und Andrey Lykov (20) sind schon Profis im Sprechgesang und rappen seit fünf Jahren erfolgreich mit ihrer Band My Source My City – „aber mehr so Partysongs über das Leben“.
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Rap kennt kein Alter
Den richtigen Beat zu finden ging überraschend schnell. Die Zahl der einvernehmlich nickenden und wippenden Köpfe und Füße sprach für sich. Viel schwieriger war es, einen Text zu schreiben und vor dem Mikrophon einzusingen. Jeder hatte die Aufgabe, einen Vierzeiler zu reimen, der zum Rhythmus passt. Wörter wie Fachforum Seniorenarbeit und Spaß zusammenzubringen, ist schon im „richtigen Leben“ eine Herausforderung. Dozent Schneider hatte jedenfalls viel Freude an seinen folgsamen Jüngern. Die Aufgabe, eine Senioren-Seite zu vertonen, war auch für den Detmolder eine völlig neue Erfahrung. Sonst eher im Namen des Hip Hops an Schulen unterwegs, reizt ihn an dem Rap-Projekt, Kunst und Lebenskultur für jedermann zugänglich zu machen und Jugendlichen beizubringen, sich zu präsentieren ohne zu provozieren. „Rap kennt kein Alter“, diese Botschaft ging auch in Bergheim richtig gut ab.
Der „Klick mich” – Rap