Das vierte Türchen ist geöffnet …
Barbarazweig
Nach alter Sitte holen wir in jedem Jahr am 4. Dezember knospenreiche Kirsch-, aber auch Apfel-, Pflaumen-, Forsythien- oder Haselnusszweige ins Haus und stellen sie ins Wasser in der Hoffnung, dass sie in der Zimmerwärme aufblühen. Auf diese Weise bringen wir mit frischem Grün und zarten Blüten etwas Farbe in die dunkle Winterzeit.
Aber woher stammt dieser Brauch?
Etwa um etwa 300 soll die Tochter eines reichen Kaufmanns im Nordwesten der heutigen Türkei gelebt und sich gegen den Willen ihres Vaters zum Christentum bekannt haben. Daraufhin wurde sie eingesperrt und zum Tode verurteilt.Auf ihrem Weg ins Gefängnis soll sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben, den sie ins Wasser stellte und der am Tag ihrer Hinrichtung aufblühte.
Einer anderen Version zufolge sollen die im kalten Winter verdorrten Zweige auf dem Grab des Mädchens genau am 24. Dezember geblüht haben.
Wenn auch Sie am 4. Dezember Barbarazweige in Ihr Wohnzimmer holen wollen, wäre es ratsam, die Zweige vor dem Aufstellen zunächst über Nacht in lauwarmes Wasser zu legen. Auf jeden Fall sollten sie vorher schon einmal Frost abbekommen haben.
Als gutes Zeichen für die Zukunft gilt, wenn die Zweige pünktlich zum Weihnachtsfest blühen.