“Glanz statt Hetze”: Stolpersteine in Riehl Teil 4

Die Stolpersteine – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig – erinnern auf dem Bürgersteig vor dem letzten frei gewählten Wohnort an die Verfolgten der Nationalsozialisten, die vertrieben, in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Sie erinnern an deportierte und ermordete Juden, an Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zwangsarbeiter, Zeugen Jehovas und Opfer der „Euthanasie”. In Riehl gibt es an fünf Standorten insgesamt neun Stolpersteine, die in dieser kleinen Serie vorgestellt werden. Der vierte Standort in Riehl ist in der Johannes-Müller-Str. 42.

Dr. Kurt Wolff wurde 1879 als Sohn jüdischer Eltern in Gelsenkirchen geboren. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als Hilfsrichter am Kölner Landgericht. Vom 3. August 1914 bis zum 4. April 1919 wurde er zum Militärdienst eingezogen. Von Juni 1918 bis April 1919 arbeitete er im Bayerischen Kriegsministerium. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz II und dem Bayerischen Militärverdienstorden mit Schwertern ausgezeichnet. Im Lauf seiner beruflichen Karriere brachte er es bis zum Oberlandesgerichtsrat in Köln. Beim Sturm auf das Gerichtsgebäude am Reichenspergerplatz wurde Kurt Wolff geschlagen und gemeinsam mit anderen jüdischen Juristen erniedrigt und auf einem Müllwagen zum Polizeipräsidium verschleppt. Am 10. Mai 1941 beantragte er beim Oberlandesgerichtspräsidenten seine Ausreisegenehmigung in die USA, die der Reichsminister für Justiz am 30. Juni 1941 genehmigte. Die Ausreise scheiterte. Kurt Wolff wurde mit dem 8. Kölner Transport am 22. Oktober 1941 ins Ghetto Litzmannstadt verschleppt und im August 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.

Der zweite Stolperstein erinnert an Jenny Lazarus, die ein Jahr ältere Schwester von Kurt Wolff. Nach der Heirat mit dem Kölner Kaufmann Moritz Lazarus ließen sie sich in Köln nieder. Seit 1905 leitete Jenny Wolff selbstständig am Hohenzollernring ein Damenbekleidungsgeschäft, das sie auch nach dem Tod ihres Ehemanns Moritz Lazarus bis 1938 weiterführte. Die letzten Jahre wohnte Jenny Lazarus im Haus ihres Bruders. Sie wurde gemeinsam mit ihrem Bruder am 22. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier verliert sich ihre Spur. (Quelle: Wikipedia)

A. Krick

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