Zu den Zeiten der Neugründung von Riehl nach 1874 im Bereich der Stammheimer Straße / Hittorfstraße war nicht nur der Bauunternehmer Peter Steinbüchel sehr aktiv, auch der Wirt und Bauherr Heinrich Bade prägte später durch viele Neubauten das Gesicht von Riehl. 70 Jahre nach seinem Tod soll an seine Leistungen für Riehl erinnert werden.
Herr Heinrich Bade (27.6.1876 – 16.2.1951) war sicherlich ein angesehener Mann in Riehl. Er handelte mit Weinen und Spirituosen und als Bauherr besaß er 14 Häuser in Köln, allein in Riehl waren es sieben Mehrfamilienhäuser.
Der Stammsitz befand sich im Haus Stammheimer Str. 9. Dort war seit 1879 die Gaststätte Maus, die er zeitweilig selbst betrieb und die später auch an andere Gastwirte wie Zilisch, Borgmann, Schlieper oder Nutt verpachtet wurde.
In der Gaststätte tagte vor dem Krieg u.a. regelmäßig der „Verein zur Wahrung der Belange von Köln Riehl“, also der Vorläufer der RIG (Riehler Interessengemeinschaft).
Herr Bade vertrieb weiterhin Weine und Spirituosen – wie der Visitenkarte zu entnehmen ist – und hatte lt. Adressbuch die Generalvertretung für ein Kulmbacher Bier.
Tragisch war die schicksalhafte Situation im Dritten Reich. Die Ehefrau Maria Wilhelmine (Minna) war als Jüdin geboren und wurde ab der Eheschließung 1904 katholisch. Sie konnte sich in einem Unterschlupf in Brauweiler und im Sauerland dem Zugriff der Nationalsozialisten entziehen und überlebte so diese schlimme Zeitspanne. Sie verstarb am 8.3.1954.
Nach den Kriegszerstörungen wurde das Gebäude verkauft und durch einen neuen Eigentümer als Wohnhaus mit Garage und Tankstelle wieder aufgebaut. Heute befindet sich hier das Fotolabor Bernd Vogel.
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