Das baut auf!

Zu meiner großen Freude hat mich anlässlich meines Geburtstages wieder einmal der Sohn meiner Cousine besucht. Wir verstehen uns prima und erleben immer wieder die komischsten Dinge.

Was ihn nur etwas stört, ist die Tatsache, dass wir meistens von Fremden für ein Pärchen gehalten werden. Ich finde das ja eigentlich ganz schön, kann ihn aber verstehen. Immerhin bin ich doppelt so alt wie er. Grundsätzlich nimmt aber auch er es mit Humor.

Bei einem Bummel durch Ahrweiler beschlossen wir, für meine Cousine ein Geschenk zu kaufen und entschieden uns für eine Handtasche. An der Kasse fragte mich der Geschäftsinhaber mit einer Kopfbewegung zu meinem Begleiter: „Ist er eifersüchtig?“ „Ich glaube nicht“, war meine Antwort. Vorsichtshalber vergewisserte er sich jedoch bei meinem Begleiter: „Bist Du eifersüchtig? Ich will ihr was schenken.“ Betont gleichgültig kam die Antwort: „Nein, gar nicht. Das stört mich überhaupt nicht.“

Der Geschäftsinhaber kassierte und drückte mir dann mit der Bemerkung: „Aber erst draußen gucken“, etwas in die Hand. Vor dem Geschäft öffnete ich die Hand und fand darin eine kleine Ledergeldbörse. Meine Freude war groß.

Neben mir stand der Sohn meiner Cousine und meinte nur: „Na prima, nu is der Tag schon wieder jelofen.“ „Ich weiß nicht, was Du hast“, erwiderte ich, „ich finde das schön!“ Ein strafender Blick wurde mir zugeworfen. „Det jlob ick Dir“, meinte mein Begleiter, „aber mir deprimiert det.“

 

von Christa Commer

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