Die Stadtbibliothek Bergheim eröffnet ihre Internationale Bibliothek
Mit ihrer Internationalen Bibliothek leistet die Stadtbibliothek Bergheim einen wichtigen Beitrag zu Integration und bietet allen Besuchern die Möglichkeit, verschiedene Sprachen zu lernen und ein Stück Heimat zu finden. Eingebettet in die städtische Initiative „Sprache von Anfang an“ sollen vor allen neu Zugewanderte die Möglichkeit erhalten, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und Raum für Begegnungen haben.
Ehrenamtliche Sprachpaten gesucht
Dass Deutschlernen mehr ist als Dativ und Akkusativ zu pauken, wurde Said Mostafa Mussawi aus Afghanistan in seinem Sprachkurs an der Schule sehr schnell klar. „Ohne die Lerngruppe hätte ich es nie so schnell geschafft, es reichte einfach nie“, gesteht der 18jährige. „Jeder braucht einen Menschen zum Reden“, erkannte Fördervereinsvorsitzende Dr. Rainald Hahn und initiierte die zusätzliche Unterstützung für Asylbewerber und Migranten in der Stadtbibliothek. Acht Sprachpaten bieten nachmittags von Dienstag bis Freitag Hausaufgabenunterstützung und Nachhilfe. „Ganz nach den individuellen Wünschen der Teilnehmer gibt es wiederholende und weiterführende Übungen und vor allem geht es um viel Miteinander-Sprechen“, erklärt Dr. Hahn. Weitere Paten werden gesucht, Infos erteilt lisa.joos@bergheim.de.
Vielfältige Lernmaterialien zur Ausleihe
Seit der Integrationswoche „Bergheim lebt Vielfalt“ im Oktober 2015 hat das Team um Bibliotheksleiter Werner Wieczorek und Stellvertreterin Lisa Joos damit begonnen, die Internationale Bibliothek „mit viel Engagement und Enthusiasmus“ aufzubauen. Lernmaterialien, Wörterbücher, zweisprachige Bilderbücher für Kinder und tragbare CD-Player stehen zur Ausleihe am Konrad-Adenauer-Platz bereit. Über das mit Landesmitteln geförderte Lernprogramm „Rosetta Stone“ haben alle Kunden der Bibliothek die Möglichkeit, 30 Sprachen zu lernen. Außerdem gibt es Infos und Führungen in verschiedenen Sprachen und Hinweise zu weiteren Angeboten in der Kreisstadt.
Sozial-Dezernent Klaus-Hermann Rössler und die Integrationsbeauftrage Karin Neugebauer sind stolz darauf, Menschen unabhängig ihrer Herkunft „Sprache von Anfang an“ mit auf den Weg geben zu können. „Selbst, wenn sie nicht hier in Deutschland bleiben, nehmen sie das Gelernte als Geschenk mit“, so Karin Neugebauer. Neben Partnern wie der Stadtbibliothek, der Volkshochschule, der AWO und dem Anton-Heinen-Haus sind auch städtischen Außenstellen, der Stadtteil-Laden in Quadrath-Ichendorf, das Integrationsbüro und demnächst auch Niederaußem mit im Boot.
Von Andrea Floß