Lokale Demenz-Allianz erweitert ihre Kreise
Im Juli dieses Jahr endet die finanzielle Förderung der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz – Demenznetzwerk Rhein-Erft-Kreis – durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Kein Grund für die inzwischen entstandenen lokalen Netzwerke, ihre erfolgreiche Zusammenarbeit ad acta zu legen und vor Ort wieder allein weiter zu wursteln. Allgemeiner Konsens des Treffens am 27. Juni 2017 im kleinen Saal des Kreistags- und Kulturgebäudes unter der Regie von Pflege-Abteilungsleiterin Elisabeth Ingenerf-Huber und Stefan Kleinstück vom Demenz-Servicezentrum Region Köln und das südliche Rheinland war, weitere Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige zu entwickeln und Synergien zu nutzen. „Gemeinsam können wir ganz viel schaffen“, da ist sich Elisabeth Ingenerf Huber angesichts des Pools aus vielfältigen Akteuren im Rhein-Erft-Kreis sicher. „Hier sitzt die Kompetenz.“
Viel wurde während der zweijährigen Projektlaufzeit erreicht. Neben der Auftaktveranstaltung mit Ministerin Barbara Steffens am 17.09.2015 sorgte beispielsweise der Workshop „Unternehmenseinbindung, Sponsoring, Fundraising“und das Tagesseminar „Ja, und jetzt? – Kommunikation mit demenziell veränderten Menschen im Alltag und Geschäftsleben verstehen lernen“ für die notwendige Öffentlichkeit. Inzwischen liegt ein Ratgeber „Demenz – Was tun?“ vor mit nützlichen Adressen und Tipps für Pflegende und Angehörige.
Vielfalt und neue Konzepte
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Planung der inzwischen 4. Demenzwoche, die vom 21. bis 28. April 2018 stattfindet. Ziel ist es, gemeinsame Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, die die unterschiedlichen Facetten der Arbeit darstellen. Das Motto „Demenz und Kultur“ bietet viele Möglichkeiten, unter Mitwirkung von Museen, Kinos, Bibliotheken, Musikschulen, Sängerkreisen und renommierten Projekten wie den Literatur- und Kunsttagen auf das Thema aufmerksam zu machen und Berührungsängste abzubauen.
In kleinen Gruppen formulierten die Teilnehmer ihre Erwartungen und erörterten die Highlights und Stolpersteine der Netzwerkarbeit. Während in Bergheim, Erftadt und Wesseling bereits erfolgreiche Lokale Allianzen am Start sind und eine Institution wie das Seniorenportal online alle Fäden zusammenhält, gibt es in Elsdorf und Bedburg noch Bedarf. Als großer Vorteil wurde die Vielfalt der engagierten Partner vor Ort gesehen – von Fachleuten aus der Pflege und dem Krankenhaus bis zu Selbthilfegruppen, Ehrenamtlichen und Vereinen, die von dem regelmäßigen Austausch, Kontakten und neuen Ideen nur profitieren. „Netzwerkarbeit ist für alle ein Gewinn“, brachte es Stefan Kleinstück auf den Punkt.
Von Andrea Floß