Was man von Campern lernen kann..

meine Campingkarriere dauert nun schon über 60 Jahre. Meine Eltern haben mich schon mit zum Campen genommen, da war ich noch keine 3 Jahre alt. Gecampt wurde häufig in St. Peter Ording. Zur der Zeit durfte man noch auf dem Strand direkt am Wasser zelten. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Eltern das Zelt so manches Mal, vor allen Dingen nachts, abbauen mussten, weil wegen Sturm das Wasser höher auflief als normal und drohte unser Zelt mitsamt den Bewohnern wegzuspülen. Später durfte man dann nur noch direkt hinter den Dünen zelten, war auch toll. Alles war voller Sand, auch die Lebensmittel. Möbel hatten wir damals nicht. Die Luftmatratzen konnte man zu Sitzen zusammen falten und als Tisch und Schrank dienten Apfelsinenkisten, die vom Kaufmann stammten und die nach Urlaubsende dort auch wieder abgegeben werden konnten. Gekocht wurde auf einem Spirituskocher mit einer Flamme. Wie meine Mutter eine komplette Mahlzeit für 2 Erwachsene und 2 Kinder auf nur einer Flamme mit Kartoffeln, Gemüse und Fleisch zubereitet hat, ist mir heute noch ein Rätsel, aber es ging. Ich habe als Kind diese Campingurlaube dermaßen genossen, dass ich mir bis heute keine andere Urlaubsform vorstellen kann und zum Glück denkt mein Mann ähnlich. Wir haben zwischenzeitlich auch mal Cluburlaub ausprobiert haben aber festgestellt, dass das nichts für uns ist. Wir haben heute kein Zelt mehr, sondern sind übers Wohnmobil zum Wohnwagen gekommen. Aber egal für welche Unterkunft man sich entscheidet, Hauptsache ist es ist Camping. Uns gefällt so gut, dass unter den Campern eine große Hilfsbereitschaft herrscht. Wenn du etwas vergessen hast oder wenn es gilt, den Wohnwagen an die richtige Stelle zu schieben, immer sind helfende Hände zur Stelle.
Der klassische Camper ist entspannt und kommunikativ. Das Miteinander ist so besonders wohltuend, weil es zu Hause oft zu kurz kommt. Man kommt leicht ins Gespräch, sei es über die Kinder, die neueste Campingtechnik oder welche anderen schönen Campingplätze du kennst.
Wäre doch schön, das mitzunehmen in den Alltag…


von Gertrud Breuer

 

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