Hilfe, mein Kind ist nicht jeck!
Jede Jeck ist bekanntlich anders, und es soll ja auch die geben, die mit Karneval so gar nichts am Hütchen haben. Während die einen seit Wochen ihr Kostüm parat liegen haben und sich fröhlich in den Frohsinn stürzen, wird den anderen schon beim Gedanken an Verkleiden schlecht. “Als was jehst Du denn?” – “Ich werd’ nix” – das muss ich mir von meinem frisch in der Pubertät angekommenen Sohn anhören. Selbst die zarten Versuche, wenigstens die unverfängliche ruut-wiesse Ringelware an den Mann zu bringen, ein lustiges Sprüche- oder das Supermann-Shirt, enden mit Todesverachtung. Eltern sind ohnehin peinlich, aber verkleidete Eltern offenbar das Grauen!
Dabei ist Karneval der beste Weg, auch mal aus der Rolle zu fallen, endlich Prinzessin zu sein oder Pirat, der Bösewicht oder der Held, ne “kölsche Jung”, obwohl man ein Mädchen ist und in Euskirchen geboren. Wenn man aber seine Rolle noch gar nicht gefunden hat und ohnehin mit sich hadert, kann man auch nicht aus dieser fallen oder sich selbst mal mit Humor nehmen, fürchte ich. Wie war das früher schön, als man seinen Panz ungestraft in ein warmes Bärchenfell stecken oder mit Cowboyhut und Pistole völlig glücklich machen konnte… Später musste es dann mindestens ein Lichtschwert sein, aber so gar nichts…kein Tatoo, keine Pappnase, kein bisschen Glitzer? Schade, aber man kann ja niemanden zu seinem Glück zwingen. Geht hoffentlich auch wieder vorbei…