Heute ist Weltwassertag
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Das nehme ich zum Anlass, etwas über die Badekultur der letzten 3.000 Jahre zu erzählen. Schon im alten Ägypten, im Römischen Reich und im antiken Griechenland wurde gerne und oft im warmen Wasser geplanscht. Es gab Badehäuser, in denen sich Frauen und Männer mit großem Spaß säuberten, aber auch Freunde trafen. Um die meist prunkvollen Badehäuser mit Wasser zu versorgen, gab es ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen. Der Untergang des Römischen Reiches führte in ganz Europa zum Ende des Badespaßes. Im Mittelalter gab es keine öffentlichen Bäder und guter Geruch war unwichtig. Hunderte von Jahren später, ungefähr im 12. Jahrhundert, fanden die Menschen ihre Freude am Baden wieder. In großen hölzernen oder gemauerten Wannen genoss man mit anderen zusammen das Nass und es wurde dabei gegessen, getrunken, Haare geschnitten und sogar Zähne gezogen. Die Hygiene stand dabei nicht im Vordergrund. Im 15. und 16. Jahrhundert starben sehr viele Menschen an Pest und Cholera. So geriet das Baden in den Verdacht, dass die Krankheitserreger durch das Wasser in die Hautporen und in den Körper eindringen würde. Darum wurden die Badehäuser wieder geschlossen. Es folgten 300 Jahre, in denen man wasserscheu lebte und den Körper nicht reinigte. Um frisch auszusehen und gut zu riechen, wurde gepudert und parfümiert. Auch begannen die Menschen ihre Kleidung häufiger zu wechseln und es gab Unterwäsche.
Im 18. Jahrhundert erkannte man den Zusammenhang von Sauberkeit und weniger Krankheiten. Bei Operationen mit gereinigten Händen und Geräten, starben weniger Menschen. Es wurden öffentliche Badewannen vermietet und auch Badeanstalten eröffnet. Auch nutze man Flüsse und Seen um sich zu waschen.
Badezimmer gab es nur bei sehr reichen Menschen. Im 19. Jahrhundert mussten normale Bürger, wenn sie in den eigenen vier Wänden baden wollten, größere Vorbereitungen treffen. Das warme Wasser kam nicht einfach aus dem Hahn. Ein Waschzuber wurde mit Holz und Briketts erhitzt und das heiße Wasser musste zur Wanne getragen werden. Deswegen gab es meistens einen festen Badetag und natürlich nutzte das Badewasser mehr als nur eine Person. Es wurden Leitungen für sauberes Wasser und Kanäle für verschmutztes Wasser gebaut und das Leben wurde sauberer, gesünder und roch auch besser.
Seit der Nachkriegszeit werden in Deutschland in jede Wohnung Waschbecken, Dusche oder Wanne und Toilette eingebaut. Für uns ist es selbstverständlich unsere Hände zu waschen und täglich zu Duschen. In Bergheim werden 40 % des täglichen Wasserverbrauchs für die Körperpflege genutzt. Machen wir uns doch heute mal bewusst, dass Wasser ein kostbares Gut ist und tragen nach Möglichkeit dazu bei, unser Grundwasser, sowie die Weltmeere weniger zu verschmutzen.
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von Helga-Agnes Cubitzki
Mrz 22