Vergiss mein nicht …

im Rahmen der 4. Demenzwoche, wurde im Anton-Heinen-Haus ein Film gezeigt über eine Mutter die an Alzheimer erkrankt ist …

Der Film von  David Sieveking nimmt uns mit auf eine sehr persönliche Reise seiner Familie. Seine Mutter Gretel leidet an schwerer Demenz und um seinen Vater, der sich seit seiner Pension um seine Frau kümmert, etwas Last von den Schultern zu nehmen, zieht David für einige Wochen wieder bei seinen Eltern ein. Er merkt schnell wie anstrengend diese Aufgabe für Angehörige ist…

Wir waren alle sehr gerührt und emotional betroffen. In einem anschließendem offenen Gespräch bei Kaffee und Kuchen, wurde viel diskutiert mit Herr Florian Müller und Herr Georg Firmenich (Begleitung Film) und Frau Wilbertz und Frau Satzky (Alzheimer Gesellschaft),  oder es wurde unseren Gefühlen ein Platz eingeräumt.

Was mache ich, wenn ich merke mein Partner hat Anzeichen der Krankheit? Was kommen für finanzielle Risiken auf mich zu? Werde ich ungeduldig, wenn ich meiner Bekannten zum dritten Mal etwas gesagt habe….? Man sollte vermeiden Worte mit „W“ zu verwenden!  Was hast du heute gemacht? Was gab es zum Essen? Wie war dein Tag?
Besser wäre es so: Ich habe mir heute eine Gemüsesuppe gemacht und was hast du gegessen?

Wir vom Seniorenportal Bergheim bedanken uns für die Film-Auswahl, bei den Anwesenden für die Teilnahme und bei den Damen vom Anton-Heinen-Haus,  für die gute Betreuung…

Und hier zehn Punkte zur Überprüfung,  ob die Krankheit schon bemerkt wird.

1. Vergesslichkeit: Jeder vergisst früher oder später etwas. In der Regel erinnert man sich allerdings, sobald man auf die Sache angesprochen wird. Nicht so bei Alzheimer-Patienten. Sie vergessen nicht nur häufig etwas, auch die Erinnerung an das Ereignis verschwindet einfach. So kann es durchaus sein, dass sie eine Person, mit der sie sich am Vortag ausgiebig unterhalten haben, am nächsten Tag nicht mehr erkennen.

2. Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen: Dieses Anzeichen könnte zunächst auch für Zerstreutheit gehalten werden, ist aber wesentlich stärker ausgeprägt. So kann es passieren, dass ein Mensch mit Alzheimer kocht, aber hinterher das Essen vergisst. Kommt er später erneut in die Küche, wundert er sich, wer die Mahlzeit zubereitet hat.

3. Sprachschwierigkeiten: Schwierigkeiten ab und zu die richtigen Worte zu finden, sind völlig normal. Menschen mit Alzheimer fallen aber häufig einfache Worte nicht mehr ein, stattdessen verwenden sie Füllworte oder beschreiben den Gegenstand. So sagen sie zum Beispiel “Das Ding für die Augen” statt Brille. Auch kann es vorkommen, dass sie auf Fragen antworten, indem sie die gestellte Frage einfach wiederholen – die Antwort aber bleiben die Betroffenen schuldig.

4. Verlust der Orientierung: Jeder Mensch kann schon mal den Wochentag vergessen oder sich in fremder Umgebung verlaufen. Alzheimer-Patienten dagegen können sich in der eigenen Nachbarschaft verlaufen.

5. Verlust des Zeitgefühls: Es kann auch passieren, dass die Menschen die Tageszeiten durcheinander bringen. So denken Sie, es sei Vormittag, obwohl bereits Abend ist. Auch Wochentage oder das Datum werden oft schlichtweg vergessen.

​6. Situationen werden falsch beurteilt: Alzheimerkranke können im Hochsommer mit Winterkleidung vor die Tür treten oder zwei unterschiedliche Schuhe tragen, ohne es zu bemerken. Auch kann es durchaus vorkommen, dass sie mehrere Schichten Kleidung übereinander tragen. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass sie Aufgaben, mit denen sie betraut worden sind, einfach vergessen.

7. Probleme mit dem abstrakten Denken: Menschen mit Alzheimer können das Gefühl für Geld verlieren und Unsummen für unnötige Dinge ausgeben. Außerdem können Sie Schwierigkeiten haben, Zahlen richtig aufzuschreiben oder beim Blick ins Telefonbuch die Telefonnummern nicht zuordnen.

8. Gegenstände werden verlegt: Betroffene können ihre Wohnung auf den Kopf stellen, indem sie Gegenstände an völlig ungeeignete Orte legen. Es kann durchaus vorkommen, dass sich eine Fernsehzeitung im Eisfach oder dreckiges Geschirr im Kleiderschrank wiederfindet. Alzheimer-Patienten wissen allerdings hinterher nichts mehr davon und verdächtigen sogar andere Personen, den vermissten Gegenstand gestohlen zu haben. Oberflächlich betrachtet schaffen sie es auch, die Fassade aufrecht zu erhalten und die Unordnung zu verstecken. Überprüfen Sie deshalb Schubladen und Schränke.

9. Sozialer Rückzug: Alzheimer kann aus vormals geselligen Menschen zurückgezogene Einzelgänger machen. Ungewohnte Situationen verursachen bei den Betroffenen Personen Unbehagen, weshalb sie lieber zu Hause bleiben, als etwas zu unternehmen. Demenzkranke verlieren meist auch das Interesse an Hobbys, ohne dabei Freude an neuen Aufgaben zu finden.

10. Persönlichkeitsänderungen: Unsere Erfahrungen prägen uns, deshalb ist es ganz normal, dass sich mit zunehmendem Alter auch die Persönlichkeit verändert. Bei Alzheimer-Patienten ist dieser Prozess jedoch gravierend. Betroffene werden plötzlich ohne Grund aggressiv, ängstlich oder distanzlos und können einer Situation gänzlich unangemessen reagieren. Aber: Alte Menschen haben häufig ihre Routinen entwickelt und es ist völlig normal, dass sie irritiert sind, wenn diese gestört werden.

(Quelle: rtl.de)

 

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