Es war einmal …

Begegnung mit dem Nikolaus

In Berrendorf erzählte man sich die Sage, dass einem Bauern einen Tag vor Nikolaus ein Sohn geboren wäre. Wie es Sitte war, brachten mehrere Taufpaten das Kind zur Taufe in der Kirche zu Paffendorf. Das Kind wurde auf den Namen Nikolaus getauft. Nach der Taufe wurde, wie es früher üblich war, kräftig in den Gasstätten zu Paffendorf Taufest gefeiert. Erst am späten Nachmittag schwankten die Paten wieder der Heimat zu. Die Eltern machten sich inzwischen große Sorgen, da man schon lange auf die Heimkehr der Taufpaten mit dem Säugling wartete. Der Vater machte sich auf, um die Vermissten zu suchen. Er traf sie vor dem Dorf und wurde leichenblass, als er bemerkte, dass sein Stammhalter nicht unter Ihnen weilte. Schnell stellte sich heraus, dass niemand wusste, wo das Kind war. Einer hatte sich auf den anderen verlassen. Verzweifelt fuhr man den Kirchweg zurück und fand das Kind unversehrt am Rande eines kleinen Mars, so wurde früher ein Weiher genannt. Es schlummerte still und zufrieden in seinem Körbchen. Schnell war man sich einig, dass der Heilige Nikolaus dieses Kind in der langen Winternacht vor dem Erfrieren gerettet hat. „Nikolaus-Külche“ wird seit dieser Zeit die Stelle am Sumpf genannt. Heute befindet sich dort Ackerland.

Erstmalig erwähnt wird eine Kirch in Paffendorf im Jahr 1148. Die heutige Kirche St. Pankratius stellt einen überwiegend spätgotischen Kirchenbau dar. Romanischen Ursprungs ist noch der Turm der Kirche. Es ist anzunehmen, dass es sich hier um einen Teil einer kleinen Saalkirche handelte, die wiederum der steinerne Nachfolger einer ehemals hölzernen Kirche gewesen sein dürfte. Nach einem Brand im Jahre 1746 ist das Langhaus wieder als dreischiffige Hallenkirche aufgebaut worden. Der Kölner Baumeister August Lange hat im vorigen Jahrhundert eine umfassende Renovierung und Umgestaltung der Kirche übernommen. Die barockisierende Haubenkuppel mit daraus herausragender Spitze, wurde durch einen gotisierenden Turm abgelöst und der Eingang mit einem romanisierenden Portal versehen. In der Kirche befinden sich einige sehenswerte Kostbarkeiten. Hier nur einige Beispiele: ein flandrischer Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert, eine barocke Kanzel (1619 der Inschrift nach, der Form aber um 1700) und eine Figur des Hl. Antonius von Padua, der nach der Säkularisation vom Kloster Bethlehem nach Paffendorf kam.

von Astrid Machuj
Stadtführerin

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