kfd-Wieversitzung ist wieder da
Nach vier Jahren Zwangspause ist die Glessener kfd-Wieversitzung wieder zurück. Endlich wieder„klaafe, fiere, danze“ und keine Frau daheim! Das Vorstandsteam der Frauengemeinschaft um Dr. Signe Berger-Klapper hatte die Schaffenspause kreativ genutzt, um die beliebte Traditionsveranstaltung rundzuerneuern – mit neuem Namen, erweitertem Orgateam und viel Frischfleisch auf der Bühne. Während die legendären Pankratiustatzen inzwischen ihre Pfoten stillhalten, eroberten neue Gruppen die Bühne in der Glessener Mehrzweckhalle. Die Ladykracher, Chillisisters und Feierfunken zeigten, dass sie es noch draufhatten, und auch karnevalistische Urgesteine wie Anne Keller, Karla Reiz und Ulla Wegener verspürten wenig Lust auf Ruhestand.
Anne und Karla, diesmal als Stewardessen unterwegs, machten mit dem Airbus Bergheim eine Punktlandung. Als „Saftschubsen nicht mehr die Frischesten, aber die Lustigsten“ gaben sie dem Partyvolk Tipps, was im unerwarteten Fall des Stimmungsabfalls zu tun ist und sorgten dafür, dass die Gutelaunezeichen den ganzen Abend nicht erloschen. “Et Ulla us der Nachbarschaft” versuchte als Neu-Influencerin mit ihrem Ääpels-Podcast – sprich Kesselgesprächen – neue Follower zu gewinnen. Toll kostümierte Aliens, sehr lebendige Untote oder eine ganze Kuhherde brachten den Saal zum Toben, und die Kindertanzgruppe Mühlen-Kolibris lieferte den Beweis, dass sich die Glessener um Nachwuchs und Fachkräftemangel nun wirklich keine Sorgen machen müssen.
Ein bisschen Pech hatte das Glessener Dreigestirn Prinz Dennis I. und Bauer Marcel (Weinholt), sie mussten ausgerechtet bei der Frauensitzung am Samstag ohne Jungfrau Florentina (Florian Luhr) auskommen. Ex-Prinz Hans III. (Schwarzenberg) sprang in die Bresche und ließ neben den flugs aufgesetzten Zöpfen die Stöcke am Schlagzeug fliegen, getreu dem Sessions-Motto: „Mer trommele all zesamme – Ener für alle – Alle für Glessen.“ Während bei der Generalprobe am Freitag noch Männer im Publikum geduldet sind, ist der Samstag eine reine Frauensitzung. Trotzdem spielen die Herren durchaus eine tragende Rolle: Sei es in der Technik, hinter der Kamera, als Security, Tänzer oder Kölschrocker – Nino Meller höchstselbst ließ es sich nicht nehmen. Den Höhepunkt erreichten die jecken Wiever zuverlässlich mit dem Männerballett, leicht verjüngt durch einige Jungs aus der Maigesellschaft. Ob als Cowboys, Backstreet Boys oder Paradiesvögel, eine gute Figur machen sie eigentlich immer.
Die Geschichte der kfd Sitzung beginnt Anfang der 60er Jahre. Der Männergesangverein lud einmal Jahr seine Mitglieder zum bunten Abend in den Saal ins Haus Spenrath, der von den Frauen der Sänger organisiert wurde. Viele der Damen waren Mitglieder in der Frauengemeinschaft Glessen, und da das Programm viel Anklang bei den Gästen hervorrief, wurde eine Wiederholung beschlossen: Die „Müttersitzung“ war geboren, die mit der Anfang der 90er Jahre dazugekommenen gemischten Freitags-Generalprobe nicht mehr aus dem Glessener Karneval wegzudenken ist.
Die Frauengemeinschaft Glessen wurde im Oktober 1954 offiziell gegründet. Die ersten Mitglieder waren die Frauen, die im Gründungsjahr geheiratet hatten. Mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen stellt die kfd heute ein vielfältiges Programm nicht nur für ihre Mitglieder, sondern für alle Frauen im Dorf auf die Beine: Vom Adventskaffee, Frühstück, Liturgiekreis und Pfarrfest bis zu Wanderungen oder Ausflügen. „Wir sind froh und glücklich, diese wichtige soziale Gemeindearbeit leisten zu können. Trotzdem ist es unser großer Wunsch auch Themen, die jüngere Frauen und Mütter betreffen, in unsere Angebote mit aufzunehmen“, so Doris Philipp. Gesucht werden auch weiterhin Glessener Wiever, die schon immer mal mit einem Sketch, einer lockeren Büttenrede oder als Cover-Mitsingband den großen Auftritt wagen wollen. Bis 2026 heißt es jetzt erst einmal wieder vorfreudiges Warten.
Kontakt kfd Glessen:
telefonisch unter 0152 2864 5900 oder
per E-Mail unter kfd-glessen@hotmail.com