Assistenzhunde willkommen!

Assistenzhunde unterstützen Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen und Erkrankungen in ihren alltäglichen Lebenslagen und sind somit unverzichtbar. Hierfür werden sie speziell ausgebildet. Im Unterschied zu Therapiehunden, die mit mehreren Klienten und gemeinsam mit Fachkräften arbeiten, fokussieren sich Assistenzhunde nur auf eine Person, deren Einschränkungen und Bedürfnisse.

Was ist überhaupt ein Assistenzhund? 

Wer zum Beispiel schon einmal einem Blindenführhund begegnet ist, weiß: Diese Hunde sind beeindruckende Helfer. Der Blindenführhund ist der einzige Assistenzhund, der über die Krankenassen finanziert wird. Daneben gibt es auch andere Arten von Assistenzhunden:

–          Mobilitätsassistenzhunde: Hilfe für Menschen mit motorischen Einschränkungen, öffnen Türen und heben Gegenstände vom Boden auf

–          Signalassistenzhunde: Unterstützen Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, indem sie auf Geräusche wie Klingeln oder Alarme aufmerksam machen.

–          Warn- und Anzeige-Assistenzhunde: Hilfe bei Stoffwechsel- und Anfallserkrankungen, wie Epilepsie, oder Diabetis, zeigen rechtzeitige Unterzuckerung, oder Anfälle an

–          PSB-Assistenzhunde: unterstützen Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen, wie Autismus oder posttraumatischen Belastungsstörungen

Rechte von Assistenzhunden

Seit Juli 2021 sind die Rechte von Mensch-Assistenzhund-Teams im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) verankert. Assistenzhunde dürfen ihre Assistenznehmer nahezu überallhin begleiten – auch in Supermärkte, medizinische Einrichtungen und öffentliche Verkehrsmittel. Nur in wenigen sensiblen Bereichen wie Operationssälen oder bei nachgewiesenen Gesundheitsgefahren gelten Ausnahmen. Seit Januar 2025 müssen Teams ihre Legitimation durch ein einheitliches Logo in Form eines Patches oder eines Ausweises kenntlich machen. Der Verein “Pfotenpiloten” hat im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales die Kampagne  „Assistenzhunde willkommen“ ins Leben gerufen und setzt sich für  Assistenzhunde und ihre Zutrittsrechte ein.  Die Kampagne möchte sicherstellen, dass Personen in Begleitung von Assistenzhunden grundsätzlich Zugang zu allen öffentlichen Verwaltungsgebäuden erhalten. Menschen mit den vielfältigsten Handicaps soll durch Assistenzhunde die Möglichkeit gegeben werden, eigenständig ihren Alltag zu meistern und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Assistenzhundfreundliches Bergheim

Auch die Kreisstadt Bergheim hat sich der Zutrittskampagne angeschlossen und sich am 26.10.2022 zur “assistenzhundefreundlichen Kommune” erklärt.  Bereits an ganz vielen Ladenlokalen, Schulen und anderen städtischen Gebäuden hängen an den Eingangstüren Aufkleber mit dem Titel „Assistenzhunde willkommen“ und sind in der DogMap hinterlegt.  Es ist sehr wichtig, dieses Ziel auch in allen Ortschaften Bergheims weiterhin zu verfolgen. Wenn Sie auch einen Aufkleber an den Eingang Ihrer Institution kleben möchten um zu signalisieren, dass Assistenzhunde bei Ihnen willkommen sind, so sind diese per Mai bei kommunikation@pfotenpiloten.org bestellbar.

Über den folgenden Link können Sie alle  assistenzhundefreundlichen Orte in Bergheim auf der DogMap finden und nutzen:

https://map.pfotenpiloten.org/

Zutrittsverweigerung – Was tun?

Leider erleben Mensch-Assistenzhund-Teams immer wieder Ablehnung und Zutrittsverweigerungen. Unsicherheiten können durch höfliches Nachfragen nach der Plakette oder dem Ausweis geklärt werden. Wichtig: Es darf niemals nach der Art der Behinderung gefragt werden – dies stellt einen unzulässigen Eingriff in die Privatsphäre dar. Sollte der Zutritt dennoch verweigert werden, besteht die Möglichkeit, die Schlichtungsstelle des Bundes einzuschalten.

Es gibt auch immer noch zu viele Unternehmen und Institutionen, die von der Zutrittsregel (noch) nichts wissen. So werden Menschen, die zur Teilhabe im Alltag auf Assistenzhunde angewiesen sind, ausgegrenzt, was zum einen natürlich ungerecht und zum anderen nicht förderlich für ein inklusives Miteinander ist.

Seit Juli 2024 ist es in Deutschland praktisch nicht mehr möglich, neue Mensch-Assistenzhund-Teams offiziell prüfen zu lassen, da es an zertifizierten Ausbildungsstätten und Prüfern fehlt. Für viele Betroffene bedeutet dies, dass sie von inklusiver Teilhabe ausgeschlossen sind. Es bleibt zu hoffen, dass die gesetzlichen Regelungen bald angepasst werden, um die Anerkennung neuer Teams zu gewährleisten. Sowohl Menschen mit Behinderung, als auch Assistenzhunde sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Eine Ausgrenzung vom normalen Lebensalltag ist definitiv nicht förderlich für ein inklusives Miteinander.

 

 

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