Sicher vor Dieben und Betrügern

Infoveranstaltung der Senioren-Union und der Kreis-Polizei  in der Stadtbibliothek Bergheim

Kriminalhauptkommissar Heinz Schmickler klärt auf.

„Rate mal, wer am Telefon ist.“ Mit diesen Worten bahnt sich oft der „Enkeltrick“ an, eine Betrugsmasche, mit der skrupellose Kriminelle Senioren um ihr Erspartes bringen wollen. Die Täter rufen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel, Nichten oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein und bitten wegen eines finanziellen Engpasses oder einer Notlage um Geld. In vielen Fällen heben die Opfer unter dem Druck zu helfen hohe Bargeldbeträge von ihrem Konto ab.

Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Senioren Union , der Stadtbibliothek und der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim verriet Kriminalhauptkommissar Heinz Schmickler von der Polizei Rhein-Erft-Kreis, wie sich Seniorinnen und Senioren vor falschen Polizisten, trickreichen Verwandten und anderen Gefahren schützen können. Gerade ältere Menschen sind im Visier von skrupellosen Betrügern, die sich als Polizeibeamte, Anwälte, Bankmitarbeiter, Computerfachleute oder Ärzte ausgeben. Durch erfundene Geschichten über vermeintliche Straftaten in der Nachbarschaft, Kontobewegungen, Computerviren, Erkrankungen oder Unfällen fordern sie ihre gutgläubigen Opfer dazu auf, Geld und Wertgegenstände auszuhändigen oder Bankdaten herauszugeben. „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet und vergewissern Sie sich mit einem Rückruf, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist“, so Schmickler. Sein Tipp: „Einfach auflegen und das Gespräch beenden, wenn etwas verdächtig erscheint, und vor allen Dingen niemals Geld an unbekannte Personen übergeben oder irgendwo deponieren.“

Gefahren unterwegs und an der Haustür

Hans-Jürgen Knabben und Anne Keller als Vorsitzende der Senioren-Union mit Heinz Schmickler von der Polizei.

Auch an der Haustür lauert Gefahr: Unter einem Vorwand versuchen sich Diebe Eintritt zu verschaffen, lenken ihre Opfer ab und suchen gezielt nach Geld und Wertsachen. „Lassen keine Unbekannten in die Wohnung“, rät Heinz Schmickler, der in seinen 44 Jahren Polizeidienst schon viel erlebt hat. „Ob direkt vor der Wohnungstür, per Telefon, E-Mail oder Internet oder unterwegs – Diebe und Betrüger nutzen jede Chance und ändern ständig ihre Arbeitsweise.“ Wer die Tricks der Langfinger kenne und auf der Hut sei, könne sich wehren. In jedem Fall sei es ratsam, keine hohen Geldbeträge zu Hause zu haben, das Portemonnaie und Wertsachen nicht offen herumliegen zu lassen und die Handtasche wenn möglich geschlossen unter der Jacke zu tragen.  Keine Angst sollten Seniorinnen und Senioren haben, im Zweifelsfall immer die Polizei unter der Notrufnummer 110 anzurufen und Anzeige zu erstatten, wenn man den Tätern doch auf den Leim gegangen ist. “Wir helfen gern”.

Linktipps:

      Broschüre “Im Alter sicher leben” (PDF)

  • Das Internetportal Smart und Sicher im Internet (SUSII) – ein kostenloses und nicht-kommerzielles Gemeinschaftsprojekt von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. in Kooperation mit der Polizei Rhein-Erft-Kreis für Bürger*innen und Unternehmen – ist eine zentrale Anlaufstelle für die Opfer von Cyberkriminalität mit dem Fokus auf Ersthilfe und Prävention.
  • Mimikama ist eine Plattform zur Aufklärung von Internetbetrug und Falschmeldungen, Internetmissbrauch, Betrug und Internetkriminalität. Unter dem Motto „Zuerst denken, dann klicken“ hilft der Verein Falschmeldungen und Fake News zu entlarven und auf Nutzerprobleme zu reagieren.

Gut gewappnet gegen “Falsche Polizisten”

Informationsveranstaltung der Senioren Union Bergheim

Wie Sie sich vor falschen Polizisten, trickreichen „Enkeln“ oder anderen Betrugsmaschen am Telefon und im Internet schützen können, das verrät Ihnen Kriminalhauptkommissar Heinz Schmickler von der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises bei der Informationsveranstaltung der Senioren Union Bergheim in Kooperation mit der Stadt.Bibliothek Bergheim und der lokalen Allianz für Demenz.

Am Mittwoch, 8. März 2023, 15.00 bis 17.00 Uhr in der Stadt.Bibliothek Bergheim, Konrad-Adenauer-Platz, werden die Teilnehmer/innen von kompetenter Stelle informiert und erfahren gleichzeitig, wie sie sich in kritischen Situationen durch ihr eigenes Verhalten gegen beabsichtigte Straftaten schützen können.
Da oft gerade die Älteren in unserer Gesellschaft Zielgruppe von Kriminellen sind und Diebe und Betrüger  ständig ihre Arbeitsweise ändern, bietet der Informations-Nachmittag Gelegenheit zu Nachfragen und zur Diskussion.  Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Neue Leselernhelfer gesucht

Foto: Andreas Endermann

Neue Ausbildungsstaffel startet am 24. März 2023 in Bergheim

Schon vor der Corona-Pandemie konnte fast jeder fünfte Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen. „Die Schulschließungen der letzten beiden Jahre haben diese Situation massiv verschärft“, so Hans-Jürgen Knabben vom Verein MENTOR – Die Leselernhelfer Bergheim. Wachsende soziale Unterschiede, die vermehrte Zuwanderung und der Lehrkräftemangel seien Gründe für die immer schlechteren Leistungen von Grundschülern. „Für die jungen Menschen wird das dramatische Folgen in ihrem gesamten Leben haben, wenn sie jetzt keine individuelle Förderung erhalten“, gibt Knabben zu bedenken. „Denn wer nicht lesen kann, hat keinen Zugang zu Bildung, zur Arbeitswelt und zu gesellschaftlicher Teilhabe“.

Mentoren gefragt wie nie

Vor diesem Schicksal möchte der MENTOR-Verein die Kinder und Jugendlichen bewahren. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der MENTOR-Bewegung und des 15. Geburtstags ihres Bundesverbands fordert der Verein ein stärkeres gesellschaftliches Engagement: Es werden neue Lesementorinnen und -mentoren gesucht, die sich eine Stunde pro Woche um ein Kind mit Lese- und Sprachdefiziten kümmern. Dadurch könne jedes Lesekind seiner Begabung entsprechend gefördert werden und die Lehrkräfte an den Schulen in ihren vielfältigen Aufgaben unterstützt werden.  Seit seiner Gründung im Jahr 2018 engagieren sich 75 Ehrenamtler bei MENTOR Bergheim und betreuen inzwischen über 100 Schülerinnen und Schüler. Am Freitag, den 24. März von 10-16 Uhr startet eine neue Ausbildungsstaffel in Bergheim. Wer mitmachen will, kann sich an Hans-Jürgen Knabben wenden, Telefon: 0171/3357218. E-Mail: hans-juergen.knabben@gmx.de

„Die Schulen fragen unsere ehrenamtliche Förderung so stark an wie noch nie“, sagt Hans-Jürgen Knabben. Viele Kinder hätten in den letzten beiden Jahren nicht lesen gelernt haben oder es wieder verlernt. „Wenn wir diese Kinder jetzt nicht gezielt fördern, hängen wir sie wissentlich ab.“ Lesekind und Mentor treffen sich wöchentlich in der Schule, mindestens ein Jahr lang. Mentor sein bedeute mehr als Vorlesen: „Die Mentoren bauen eine vertrauensvolle Beziehung auf, sie sind für viele Themen Ansprechpartner, schenken Zeit und Zuwendung, fördern und beraten“. Gerade nach Corona sei dieses Bildungsangebot für viele Kinder und Jugendliche eine wichtige Unterstützung, weil sie auch über ihre Sorgen und Ängste sprechen können. So könnten sie nicht nur ihre sprachlichen Defizite aufholen, auch auf die Persönlichkeitsentwicklung wirke sich die individuelle Unterstützung positiv aus.  „Auch die Mentoren machen sehr gute Erfahrung in diesem zeitlich überschaubaren und erfüllenden Ehrenamt“, betont Knabben. Die regionalen MENTOR-Vereine sowie der Bundesverband begleiten die Engagierten durch Beratung, Seminare und Weiterbildung.

Der Buchhändler Otto Stender hat die Bewegung MENTOR – Die Leselernhelfer vor zwanzig Jahren in Hannover als Reaktion auf die alarmierenden Ergebnisse der ersten PISA-Studie initiiert. Seine Idee verbreitete sich in Deutschland und es entstanden immer mehr regionale Vereine.  14 davon gründeten vor 15 Jahren den Bundesverband mit heute deutschlandweit 113 Vereinen und 10 kooperierenden Initiativen. Mentor Bergheim ist der 77. Verein innerhalb des Bundesverbands und kann mittlerweile auf fünf erfolgreiche Jahre zurückblicken.

https://mentor-bergheim.de

Aktionstag Saubere Stadt

Frühjahrsputz in den Bergheimer Stadtteilen

Unter dem Motto Aktionstag „Saubere Stadt“ ist der jährliche Frühjahrsputz in den Stadtteilen
Bergheims bereits seit Jahren bekannt. Dieser soll auf das Thema „wilder Müll“ aufmerksam
machen und die Bürgerinnen und Bürger dazu aufrufen, bei der Aktion mitzumachen und die
Grünanlagen und Wege in ihrem Stadtteil von wildem Müll zu befreien. Oftmals handelt es sich um
Verpackungen von Mahlzeiten, Snacks und Getränken, die in Grünanlagen und an Weg- und
Straßenrändern liegen und nicht in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter gegeben werden.
Gelegentlich wird sogar Hausmüll, Sperrmüll, Bauschutt und anderer illegal abgelagerter Unrat
gefunden.

Viele Freiwillige haben sich bereits bei den Stadtwerken Bergheim und bei den
Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern gemeldet und Ihr Interesse an einer Teilnahme
bekundet. Diejenigen, die mitmachen möchten, melden bitte ihre Daten (Telefonnummer, Name und
Anschrift) telefonisch oder durch Briefkasteneinwurf dem/ der jeweiligen Ortsbürgermeister/in und
geben dabei an, in welchem Gebiet des Stadtteils sie gerne auf die Suche nach wildem Müll gehen
möchten. Zur schriftlichen Anmeldung bekommen Sie über die Ortsbürgermeister/innen einen
bereits vorgefertigten Flyer, welcher die schriftliche Anmeldung ermöglicht.

Die Ortsbürgermeister/innen koordinieren die Einsatzgruppen und legen die Müllsäcke und
Handschuhe vorab oder am Sammeltag am Müllsammelplatz aus. Alle Sammelnden können die
Aktion ohne Berginn- und Endzeit am Samstag, den 11. März selbstständig durchführen. Die
Stadtwerke Bergheim holen den eingesammelten Müll an den zuvor festgelegten Sammelplätzen in
der darauffolgenden Woche ab.

„Ich freue mich sehr, dass wieder so viele freiwillig Engagierte am traditionellen Frühjahrsputz in
unserer Kreisstadt teilnehmen und ich bin stolz auf das große ehrenamtliche Engagement der
Menschen hier in Bergheim, welches nicht nur unserer Umwelt und der Natur, sondern auch den
Menschen, die hier leben, zu Gute kommt“, so Bürgermeister Volker Mießeler.

 

Bergheim sammelt Klima-Taler

Mit klimafreundlichem Verhalten bares Geld sparen

Wer Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zurücklegt
und somit das Klima schont, kann sich dafür ab dem 1. März belohnen lassen. Mittels einer App können im Team der Kreisstadt Bergheim sogenannte „KlimaTaler“ gesammelt werden, welche in Rabatte und Prämien bei verschiedenen Händlern und Institutionen eingelöst werden können. So soll spielerisch klimafreundliches Verhalten in Bergheim gefördert und der Einzelhandel gestärkt werden.

Durch klimafreundliche Fortbewegung können alle jeden Tag einen Beitrag zum Klimaschutz leisten dies soll nun durch die App „KlimaTaler“ belohnt und unterstützt werden. Der KlimaTaler ist eine App des Berliner GreentechUnternehmens Blacksquared. Nachdem die App in
Städten wie Aachen, Darmstadt und Münster bereits erfolgreich getestet wurde, steht sie ab dem 1.
März 2023 auch Bergheimer Bürger*innen zur Verfügung.

Mit klimafreundlicher Fortbewegung produzieren die Nutzer*innen eine eigene KlimaWährung
die KlimaTaler. Diese kann man on und offline in attraktive Rabatte und Prämien eintauschen.
Die zurückgelegten Wegstrecken werden in eingespartes CO2 umgerechnet. Für jeweils 5
Kilogramm eingespartes CO2 gibt es einen KlimaTaler. Auch mit dem Sparen von Strom, Wärme
und Wasser lassen sich wertvolle KlimaTaler verdienen.

Die „KlimaTaler“ können in der App direkt in attraktive Rabatte und Prämien umgetauscht werden.
In Bergheim sollen hiervon insbesondere Einzelhändlerinnen profitieren. Sie erhalten bei
Einstellen einer Prämie oder eines Rabattes eine zusätzliche Werbemöglichkeit und können so neue
Kunden begrüßen. Wenn Sie eine Prämie oder einen Rabatt einstellen wollen, können Sie sich unter

www.klimataler.com/de/climatepartnerde/
als „KlimaPartner“ dafür registrieren.
Ich freue mich darüber, dass wir als eine der ersten Kommunen die App „KlimaTaler“ nutzen, um
die Bürger
innen für klimafreundliches Verhalten zu belohnen. Damit können wir den Prozess
weiter vorantreiben, Bergheim als attraktiven, klimaneutralen Wirtschafts und Lebensraum zu
gestalten und setzen ein wichtiges und gutes Zeichen für den nachhaltigen Klimaschutz. Das
Angebot unterstreicht umso mehr, dass Klimaschutz ein Mitmachprojekt und eine gesellschaftliche
Aufgabe ist, die uns alle etwas angeht. Auch der Einzelhandel in Bergheim kann und soll als „Klima
Partner“ davon profitieren.“, betont Bürgermeister Volker Mießeler.

Die App ist sowohl für iPhone als auch für Android verfügbar und funktioniert trotz vorausgesetztem
GPS akkuschonend. GPS wird benötigt, um die Art der Fortbewegung zu erkennen und die
entsprechende CO2Einsparung zu errechnen. Das Anlegen eines persönlichen Accounts ist nicht zwingend notwendig und die Daten werden lediglich anonymisiert erhoben, wodurch sie keine Rückschlüsse auf die Nutzer*innen zulassen. Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter
www.klimataler.de
.

Die App wird durch Beiträge der teilnehmenden Kommunen finanziert. In Bergheim geschieht dies
u.a. mit Mitteln des städtischen Klimaschutzmanagements, welches durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Klimaschutz und der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert wird.

Ehrenamtler*innen zur Unterstützung älterer Menschen gesucht

In Bergheim sind schon einige ehrenamtlichen Seniorenbegleiterinnen und -begleiter aktiv.

Mit zunehmendem Alter und bei eingeschränkter Mobilität bedarf es immer öfter kleinerer
Hilfestellungen, auch wenn ein Pflegegrad noch gar nicht besteht. Mit einer Begleitperson spazieren
oder einkaufen gehen, wenn man sich allein unsicher fühlt, sind Beispiele für eine nachbarschaftliche Alltagshilfe und Seniorenbegleitung. Besonders bei Behördenangelegenheiten
und beim Ausfüllen von Antragsformularen kommen viele ältere Menschen alleine nicht mehr zurecht. Um Hilfeleistungen in die Wege zu leiten, ist dies aber dringend erforderlich.

Als ergänzende Unterstützung bietet die Fachstelle Älterwerden der Kreisstadt Bergheim deshalb ehrenamtlichen Seniorenbegleitung an, die in Verbindung mit einer Pflegeberatung oder einem „Präventiven Hausbesuchen“ durch das DRK vermittelt werden kann.

Die Tätigkeit findet im Zuhause der Hilfesuchenden statt und erfordert deshalb einen besonders
verlässlichen und vertrauensvollen Rahmen. Das Engagement, das zu flexiblen Zeiten ausgeübt
werden kann, umfasst durchschnittlich 1-2 Stunden in der Woche. Mit einer Einstiegsqualifizierung,
die in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk im Anton-Heinen-Haus in Bergheim
erfolgt, können sich Interessierte auf das Aufgabenfeld vorbereiten. Frau Eckart von der Fachstelle
Älterwerden begleitet die Ehrenamtlichen, sorgt für regelmäßigen Erfahrungsaustausch und
weiterführende Schulungsmöglichkeiten. Bedingt durch den demographischen Wandel steigt der Bedarf an derartiger nachbarschaftlicher Unterstützung erheblich. Um das Angebot dauerhaft in den verschiedenen Bergheimer Stadtteilen aufrechterhalten zu können, werden dauernd ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Unterstützung älterer Menschen gesucht.

Die ehrenamtlichen Seniorenbegleiterinnen und Seniorenbegleiter tragen mit Ihrem Engagement
wesentlich dazu bei, dass Menschen im Alter selbstbestimmt im eigenen Zuhause leben können.
Das Schöne daran ist: Wenn sie zur Selbstverständlichkeit wird, dann können auch diejenigen, die
heute anderen helfen, später selbst auf Hilfe zur Selbsthilfe im Alter hoffen – “Heute Du, morgen ich”.

Interessierte wenden sich an:
Marion Eckart
Fachstelle Älterwerden der Kreisstadt Bergheim
Tel.:  02271- 89 709
aelterwerden@bergheim.de

Im Alter gut und sicher wohnen

Jahresauftakttreffen der Lokalen Allianz Bergheim in der neuen Demenz-Musterwohnung

Lokale Allianz tagt in der Demenz-Musterwohnung

Wer vom Maria-Hilf-Krankenhaus zur Georgskapelle in der Bergheimer Fußgängerzone unterwegs ist, kommt unweigerlich an der neueingerichteten Beratungsstelle „Wohnen im Alter“ vorbei. Durch die großen Schaufenster des ehemaligen Ladenlokals fällt der Blick ins Innere: Ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer im Stil der 70er-Jahre, auf dem Sessel liegen Häkelzeug, Brille und Decke parat. Der Rhein-Erft-Kreis und die Kreisstadt Bergheim haben das Gemeinschaftsprojekt „Demenz-Musterwohnung“ in der Klosterstraße 1 in Leben gerufen, um Angehörige und Interessierte darüber zu informieren, wie man auch im Alter oder bei physischen und psychischen Beeinträchtigungen so lange wie möglich sicher und gut im eigenen Zuhause wohnen bleiben kann. „Schon kleine Veränderungen im Haushalt können die Lebensqualität erheblich verbessern und Unfälle vermeiden“, erklärte Valeria Erlenkötter, Wohnberaterin des Rhein-Erft-Kreises, beim Jahres-Auftakttreffen der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz. Ein beidseitiges, durchgehendes Geländer spart den teuren Treppenlift, Haltegriffe im Badezimmer verhindern Stürze, technische Hilfsmittel wie Ortungsgeräte, Sensormatten oder Hausnotruf bringen Erleichterung. Fototapeten auf Türen oder Vorhänge schaffen natürliche Barrieren, die die Freiheit des Demenzkranken nicht einschränken, ihn aber fürs Erste am Weglaufen hindern. Die Dauerausstellung steht montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr Interessierten offen, Mitarbeitende der Pflege- und Wohnberatung von Stadt und Kreis stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Räumlichkeiten werden zudem für Schulungsangebote genutzt, auch die Alzheimer Gesellschaft führt Beratungen in der Demenz-Musterwohnung durch und informiert über praktische Hilfsmöglichkeiten vor Ort.

Valeria Erlenkötter vom Rhein-Erft-Kreis zum Thema “Wohnen im Alter”

SOS-Anrufe werden häufiger

Jetzt in der dunklen Jahreszeit werden die verzweifelten SOS-Anfrufe häufiger, berichtete die Vorsitzende Anni Wilbertz. Angehörige von Demenz-Kranken wenden sich an den Verein, weil sie mit der Betreuung überfordert sind und keinen Rat mehr wissen. Oftmals ist der Tipp mit einer Kurz- oder Teilzeitpflege schon hilfreich, Kontakte zu ambulanten Pflegediensten, Selbsthilfegruppen sowie Beschäftigungs- oder Sportangeboten. Zusätzlich zur persönlichen Beratung hat die Kreisstadt Bergheim in Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft ein Pflege-Sorgentelefon eingerichtet. Dies ist montags und dienstags von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr und mittwochs bis freitags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr durch Mitarbeiterinnen der kommunalen Pflegeberatung und der Alzheimer Gesellschaft besetzt. Außerhalb der Sprechzeiten erfolgt spätestens am Folgetag ein Rückruf.. „So wie jede Demenz anders verläuft, gibt es auch keine Patentlösungen und jeder Fall erfordert individuelle Beratung“, betont auch AWO Mitarbeiterin Judith Schmitz.

Pflege-Sorgen-Telefon: Telefon-Nr. 02271-8365490

Tablets und Kuchen

Wer an Computerspiele, Online-Shopping, E-Books oder Streaming denkt, hat eher die jüngere Generation vor Augen. Aber auch die wird älter, und immer mehr Seniorinnen und Senioren entdecken ihren Spaß am Internet, Tablet, Smartphone und Co. „Meine Mutter braucht W-Lan“, diese Frage ist beim Umzug ins Pflegeheim mittlerweile obligatorisch, berichtet Tobias Hochscherf vom DRK Rhein-Erft. Sehr beliebt in den beiden Seniorenheimen des DRK Rhein-Erft sind die digitalen Spielenachmittage. In den Einrichtungen haben sich feste Gruppen gebildet, in denen am liebsten zu zweit an einem Gerät eine Stunde lang „gezockt“ wird. Der Soziale Dienst ist als Unterstützung dabei und hilft bei der Einrichtung der Geräte. Auch demente und motorisch eingeschränkte Personen profitieren von den neuen Medien und lernen auf spielerische Art Neues – sozusagen als eine Art mentales Training. „Es ist immer wieder schön zu erleben, wie unvoreingenommen und mit welcher Freude unsere Bewohnerinnen und Bewohner dieses Angebot annehmen“, so Tobias Hochscherf. Bei Tablet und Kuchen, einem Computercafé für den offenen Austausch, haben Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit, Fragen zu stellen und fit für das Internet zu werden. Bei den Rotkreuz Digital-Kursen für Tablet und Smartphone erfahren die Teilnehmenden unter Anleitung ehrenamtlicher Dozenten, wie sie ein Tablet oder Smartphone bedienen, Emails schreiben oder Messengerdienste wie WhatsApp nutzen können. Die Kurse sind kostenlos und finden wöchentlich in Pulheim, Hürth, Bergheim-Kenten und Glessen statt. Infos unter www.drk-rhein-erft.de, oder 02271/606135.

Zwei weitere barrierefreie WCs für Menschen mit Handicap

 Im und außen am Bergheimer Rathaus

Zu den bereits bestehenden barrierefreien WCs des Rathauses wurden nun zwei weitere geschaffen. Ein von außen zugängliches und ein innenliegendes WC im Rathaus der Kreisstadt
Bergheim können ab sofort genutzt werden
.

Ein von außen zugängliches WC befindet sich auf der Rückseite des Rathauses und ist mit einem
Euroschlüssel zu öffnen. Das neue innenliegende barrierefreie WC im Erdgeschoss steht während
der Öffnungszeiten des Rathauses zur Verfügung. Hier wurde zusätzlich eine Wickelmöglichkeit
installiert. Entsprechende Beschilderungen und Symbole weisen auf die WCs hin.

Es ist vorgesehen, dass weitere Schilder in der Innenstadt angebracht werden, die auf die
barrierefreien WCs im Rathaus aufmerksam machen.

„Die Kreisstadt Bergheim verfolgt das ständige Ziel, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen,
die Menschen mit den vielfältigsten Handicaps die Möglichkeit geben, eigenständig ihren Alltag zu
meistern und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, so Bürgermeister Volker Mießeler. So hat
sie sich im vergangenen Jahr etwa der Zutrittskampagne „Assistenzhund willkommen hier &
überall“ angeschlossen, um den Gedanken einer inklusiven Stadtgesellschaft weiterhin zu befördern.
Dabei sollen alle Menschen einen barrierefreien Zugang der Verwaltungsdienstleistungen erhalten.
„Ich freue mich, dass nun ein weiteres Angebot geschaffen werden konnte, um Menschen mit
Handicap zu unterstützen“, so Mießeler.

Karneval ganz hösch

Alaaf-Rufe in einem Museum hört man selten. In  der BERGHEIMAT hat „Karneval ganz hösch“ inzwischen Tradition. Hösch bedeutet leise, ruhig – es gibt keine Verstärker und keine gut bezahlten  Kräfte aus Köln. Passend zum stimmigen Ambiente erzählt Sitzungsleiterin Astrid Machuj das eine oder andere Histörchen zur jecken Zeit. Die musikalische Leitung obliegt Mr. Tottler, alias Markus Treinen. Das Bergheimer Urgestein lädt mit kölschen Evergreens zum Mitsingen ein. Für Stimmung sorgt das Thorrer Dreigestirn. Leni Jöpen liest eine Geschichte in kölscher Sproch. Ein Sketch zeigt, dass man auch ohne Worte
Sparmaßnahmen anprangern kann.

Die Nischensitzung dauert mit einer kleinen Pause ca. 2 Stunden. Der Eintritt kostet inkl. einem
Getränk, wie ein Glas Wein, ein Bier oder, wer mag, auch eine Tasse Kaffee, und einem
kleinen Imbiss 10,00 Euro.

Eine Anmeldung für beide Veranstaltungen ist erforderlich unter 02271-97380 oder
info@museum-stadt-bergheim.de. Die Einnahmen kommen komplett dem Museum

Unterstützung für pflegende Angehörige

Neue Kurse ab Mitte Januar

Unterstützung für pflegende Angehörige bringen Birgit Homaeenejad vom Rhein-Erft-Kreis, Iris Risse vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe, Dr. Sibylle Schreckling, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft und Ehrenamtlerin Regina Firneburg auf den Weg.

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig, über die Hälfte – 2,6 Millionen Angehörige – übernehmen die Pflege, obwohl sie berufstätig sind, oftmals auf Kosten der eigenen Gesundheit. Im Rhein-Erft-Kreis benötigen ca. 10.000 Pflegebedürftige ständige Unterstützung, die zumeist von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten geleistet wird. Um sich über eine bessere Versorgung und Betreuung von Erkrankten und pflegenden Angehörigen auszutauschen, hatte die Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis am 14. Dezember 2022 zu einem Netzwerktreffen in Familienbüro Mittendrin in Hürth eingeladen.

Anlass war ein neues Förderprojekt der Gesamt-Krankenkassen-Verbände (GKV), das gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis realisiert werden soll. „Ziel ist es, pflegende Angehörige besser zu unterstützen und zu entlasten“, so die Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, Dr. Sibylle Schreckling. Insbesondere bei Erkrankungen wie Demenz, die mit erheblichen Einschränkungen der Alltagskompetenz verbunden sind, seien häufig die Grenzen der Belastbarkeit überschritten. Hier gelte es, bei den Pflegenden Kopf und Körper wieder in Einklang zu bringen und die psychosoziale Kompetenz der Pflegenden zu stärken. Erste Kurse sind ab der zweiten Januarhälfte geplant, Interessierte können sich unter info@schreckling.eu oder per Telefon unter 0157 / 34702309 melden.

Aus seinen Erfahrungen der präventiven Hausbesuche schilderte Caritas Senioren- und Pflegeberater Rainer Rose sehr eindrücklich die Ängste von Seniorinnen und Senioren, die eigene Wohnung verlassen zu müssen, wenn es zu Hause nicht mehr geht. Verschlechtere sich der Zustand der Erkrankten, beinträchtige dies auch die Eigensorge der Pflegenden bis hin Verwahrlosung, wusste Inge Hartmann vom Pflegedienst zu berichten. Wichtige Arzt-Termine und Untersuchungen würden aufgeschoben, psychosomatische Erkrankungen wie Herz-Kreislaufkrankheiten sowie Stoffwechselstörungen missachtet, wodurch oft bleibende Schäden entstünden. „Viele pflegende Angehörige wissen oft nicht, dass ihnen Kuren zur Entlastung zustehen“, betonte Beate Fabian vom Caritasverband Rhein-Erft.

Auf die positiven Erfahrungen in den Demenzsprechstunden wies Christine Jung von der Seniorenberatung der Stadt Hürth hin, hier würden alle wichtigen Aspekte aus dem medizinischen, pflegerischen, rechtlichen und sozialen Bereich gebündelt. Hilfe bieten auch moderierte Angehörigen-Gruppen, in der Ehrenamtliche wie Regina Firneburg aktiv sind. Sie will sich auch nach dem Tod ihres dementen Ehemannes weiter engagieren und den Erfahrungsaustausch unterstützen. Iris Risse vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe schilderte die Arbeit von zwölf bereits bestehenden Gesprächsgruppen im Rhein-Erft-Kreis, die wie die Anbieter verschiedener Kreativ-Gruppen für Entlastung sorgen: So führt die Musikpädagogin Ursula Henkel seit 2017 regelmäßig in der ambulanten Demenzbetreuung der Hürther Gruppe Füreinander Tischharfen-Kurse durch. Da bei diesen Instrumenten keine Notenkenntnisse erforderlich sind, können auch ältere Menschen, die Freude am Singen und an Musik haben, leicht mitmachen und ihr Gehör, Motorik und Gedächtnis schulen. Auch Sport und Spaß sorgen für die nötige Ablenkung: Der Einstieg in die Senioren-Erlebnistanz-Gruppe mit Ursula Uedelhoven ist jederzeit mit und ohne Partner möglich. Die Reha-Sportgruppen mit Dr. Schreckling bieten Sitz-Gymnastik in der Gruppe Füreinander sowie Gymnastik und Bewegung mit Musik in der Salus Klinik. Die Eurhythmie Gruppe mit Iris Poloczek-Jordan beugt mit Bewegung und Rhythmus dem Sprachverlust vor. „Freude schenken“ heißt ein Projekt der Tierfreunde Rhein-Erft, das mit Spaziergängen und Besuchshunden für beglückende Momente sorgt. Ihre Einsatz- und Hilfsmöglichkeiten stellten auch die beiden Assistenzdienste, der „Familienservice“ von Fritz Brohl und „Die Alltagbegleiter“ von Jens Bäumler, vor.

Eine Botschaft gaben die Teilnehmenden des Netzwerktreffens an Birgit Homaeenejad als Vertreterin des Rhein-Erft-Kreises mit auf den Weg, nämlich nach Möglichkeit bürokratische Hürden zu vermindern. Wichtig sei auch die Einbeziehung der Jugend: So arbeitet die Alzheimer Gesellschaft seit einigen Jahren mit den weiterführenden Schulen zusammen, um den Jugendlichen den „Schrecken vor dem Alter zu nehmen“, so Frau Dr. Schreckling.

www.alzheimer-gesellschaft-rhein-erft-kreis.de

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