Wieder eine kleiner Überblick über unsere schöne Natur.
Wir vom Seniorenportal sind immer wieder dankbar, wenn wir Berichte und Fotos zugesendet bekommen, Danke
Juni 12
Wieder eine kleiner Überblick über unsere schöne Natur.
Wir vom Seniorenportal sind immer wieder dankbar, wenn wir Berichte und Fotos zugesendet bekommen, Danke
Juni 10
Ist Bergheim eine Stadt für alle?
Was muss sich ändern, damit Bergheim eine Stadt wird, in der sich jeder wohl fühlt, unabhängig von Behinderungen, Beeinträchtigungen und Benachteiligungen je nach sozialer Lebenssituation, Herkunft, Alter oder Geschlecht? Dieser Frage geht der Initiativkreis Inklusion bei seiner vierten inklusiven Stadtteilbegehung nach. Interessierte treffen sich am Donnerstag, 23. Juni, 13 Uhr, auf dem Dorfplatz in Glesch, Peringser Straße.
Die Mitglieder um Initiator Dr. Winfried Kösters wollen anhand einer Kriterienliste prüfen, wie inklusiv der Ortsteil Glesch schon ist. Auf ähnliche Weise wurden auch schon Bergheim, Quadrath-Ichendorf und Paffendorf untersucht. Das Team möchte auch klären, was Inklusion konkret im Alltag bedeutet. Hannelore Weiland, Rollstuhlfahrerin und in mehreren Behindertenverbänden aktiv, sagt dazu: „Was für Rollstuhlfahrer gut ist, ist auch für Menschen gut, die einen Rollator nutzen oder mit dem Kinderwagen unterwegs sind.” Aber auch Analphabeten oder Menschen mit Demenz sind angesprochen.
Dr. Winfried Kösters dazu in seinem Blog: „Bergheim ist noch keine Stadt für Alle!“: ” Wer das gesellschaftspolitische Ziel verfolgt, dass eine Stadt Heimat für Alle sein soll, also für jung und alt, für Mann und Frau, für dick und dünn, für groß und klein, für Menschen mit und ohne Behinderungen, für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, für Menschen in allen sozialen Lebenslagen, für Menschen, die dement sind und für Menschen, die bildungsfern sind, der verfolgt ein sehr ehrgeiziges Ziel. Doch genau dies ist das Ziel der Konvention der Vereinten Nationen für die Rechte der Menschen mit Behinderungen.” Aufgeführt werden einige Negativbeispiele in Bergheim, etwa am Bahnhof, an Ampeln oder in Arztpraxen. “Es gibt noch viel zu tun. Tragisch werden diese Missstände erst, wenn sich nichts ändert, obwohl man darum weiß.”
Juni 09
In diesem Gedicht erfahren wir von Klein-Fritzchens Vorliebe für Süßes.
Die Tute
Wenn die Tante Adelheide
als Logierbesuch erschien,
fühlte Fritzchen große Freude,
denn dann gab es was für ihn.
Immer hat die liebe Gute
tief im Reisekorb versteckt
eine angenehme Tute,
deren Inhalt köstlich schmeckt.
Täglich wird dem braven Knaben
draus ein hübsches Stück beschert,
bis wir schließlich nichts mehr haben
und die Tante weiterfährt.
Mit der Post fuhr sie von hinnen
Fritzchens Trauer ist nur schwach.
Einer Tute wo nichts drinnen
weint man keine Träne nach.
Juni 08
Erkenntnisse auf einer Reise nach Stuttgart
Wir fahren nach Stuttgart, mein Mann Karl-Josef und ich. Ganz alleine. Mitten in der Woche. Ja, wir können uns das jetzt erlauben. Die Rente ist durch, die Kinder sind aus dem Haus und wir sind fit wie ein Turnschuh. Bei unserem Alter steht schon mehr oder weniger lange die „6“ vorne. Aber wenn wir nicht gerade in den Spiegel schauen, fühlen wir uns längst nicht so. Bisher konnten wir damit sogar immer mal wieder kokettieren, wenn man uns jünger schätzte. Na ja, bis wir unsere Reise nach Stuttgart machen.
Unser Ziel sind die tollen Museen von Mercedes-Benz und Porsche. Mein Mann ist ein Autonarr durch und durch und auf seiner Wunschliste stehen diese beiden Ausstellungen schon lange ganz oben. Wir wühlen uns durch das Stuttgarter Verkehrschaos, das nicht nur zur Rush-Hour die Straßen verstopft, bis wir die Tiefgarage an der Mercedesstraße erreichen. Voller Erwartung nähern wir uns dem Info-Schalter. „Zwei Erwachsene bitte“. „16 Euro“, flüstere ich meinem Mann zu. Den Eintrittspreis hatte ich im Internet recherchiert. Karl-Josef zieht schon mal einen Zwanziger aus dem Portemonnaie als die junge Frau hinter dem Tresen uns anschaut und sagt: „Darf ich Sie fragen, ob Sie schon über 60 sind?“. Wir stocken, schauen uns an. „Was soll das denn?“, fragen unsere Blicke. „Dann können Sie zum halben Preis das Museum besuchen.“, kommt die Erklärung. „Das ist ja super!“, entfährt es uns wie aus einem Mund und wir sind ganz gerührt, als die Dame dann auch noch zum Beweis unsere Personalausweise sehen möchte. So alt hat sie uns also doch nicht wirklich eingeschätzt.
Am nächsten Tag geht’s ins Porschemuseum. Wir gehen strammen Schrittes auf die Kasse zu und Karl-Josef begrüßt die Mitarbeiterin während er mit seinem Ausweis winkt: „Gibt es hier auch einen ermäßigten Eintritt für Leute über 60?“, „Ach, das habe ich schon gebucht. 8 Euro macht das dann zusammen.“ Wir beide schauen uns etwas verstört an. Sind wir innerhalb von 24 Stunden so gealtert? Egal! Auch dieser Tag wird ein tolles Erlebnis.
Beim Abendessen im Hotel schauen wir uns gerade die Fotos an, die wir geschossen haben, als der Ober mit der Speisekarte kommt und sie uns mit den Worten aushändigt: „Wir können Ihnen alle Gerichte auch als Seniorenportion zum reduzierten Preis anbieten.“ Verständnislos schaut er auf uns herab, als wir in schallendes Gelächter ausbrechen.
Innerhalb von zwei Tagen sind wir zu „preisreduzierten“ (aber fröhlichen) Senioren mutiert, ohne uns so zu fühlen – jedenfalls solange wir nicht in den Spiegel schauen.
Anne Keller
Juni 08
Unter Hochdruck arbeiten die Veranstalter des ersten Public-Viewing vor dem AachenerTor an der Fertigstellung des Veranstaltungsgeländes. Durch die starken Regenfälle der letzten Tage schien der Start gefährdet, aber inzwischen hat die Mannschaft des Aufbauteams den Zeitverlust wieder kompensiert. Mit welchem Einsatz die Veranstalter das Projekt angehen zeigt auch die Tatsache,das die ursprüngliche LED-Wand (HD-fähig) ersetzt wurde, durch eine noch größere und technisch hochwertigere Variante. Dadurch wurde gewährleistet, das selbst aus dem entferntesten Eck eine einwandfreie Sicht gesichert ist.
Zu dieser Maßnahme entschlossen sich die Veranstalter, da die Abgabe der kostenlosen Eintrittskarten (für die Spiele mit deutscher Beteiligung) bereits grandios angelaufen ist und ein riesiges Interesse besteht. Schließlich sollen bis zu 2500 Fans Platz auf dem Gelände des ehemaligen Verkehrskindergarten finden und den Weg der deutschen Mannschaft verfolgen.
Noch nicht aufgebaut ist die große Tribüne (5 Reihen) ,aber auch hier besteht keine Panik, das bis zur Eröffnung eine Sitzprobe gemacht werden kann.
Noch sieht das Ganze etwas wild aus, aber pünktlich zur Eröffnung soll es heißen:“Angezapft ist´s“ und „Der Grill ist angeheizt“.
Reichlich Getränke und leckere Grillgerichte werden nicht nur an den Spieltagen verfügbar sein, auch an allen anderen Tagen sind die gastronomischen Stände offen. Neben den traditionellen Gerichten wie Mettwurst, der unvermeidlichen und leckeren Currywurst gibt es auch selbst eingelegte Nackensteaks und viele andere Köstlichkeiten. An Tagen mit ausschließlich fremden Teams wird die gastronomische Auswahl den spielenden Mannschaften angepasst, So werden zum Beispiel bei Spielen der Franzosen leckere Baguettes gereicht oder Pasta und italienische Gerichte bei Spielen der Azzurri. Einzigartig auch der begehbare Fanshop direkt am Eingang, hier können große und kleine Fußballfans die Produkte anfassen, anprobieren und sich informieren.
Eine „kleine Sorge“ haben die Veranstalter allerdings. Der riesige Zuspruch der Fans zu den Spielen der deutschen Mannschaft wird nicht ausreichen um den großen Aufwand zu rechtfertigen. Deshalb sollten die Fußballfans nicht nur die deutschen Spiele besuchen, sondern auch an anderen Tagen die Gelegenheit nutzen Leckeres vom Grill oder kühle Getränke zu genießen.
Es bleibt zu hoffen, das die Veranstaltung ein Erfolg wird, denn ein weiteres Highlight, ein Weihnachtsdorf ist mit dem gleichen Veranstaltungsteam geplant.
Mehr darüber in Kürze!
Bericht von Burkhard Thom, Danke sagt das Seniorenportal Bergheim
Juni 08
Berliner Originale in Anekdoten (Autor Georg Butz)
Albert Einstein (1879 bis 1955)
Einstein gilt als der bedeutendste Physiker des 20. Jahrhunderts. 1921 erhielt Albert Einstein für seine Beiträge zur Quantentheorie den Nobelpreis für Physik. Hört man seinen Namen, denkt man in der Regel zunächst an die bekannte Relativitätstheorie.
Albert Einstein galt als zerstreut und vergesslich. Wie die nachstehenden Anekdoten beweisen, war er jedoch auch recht schlagfertig.
Einstein wurde eines Abends zu einem festlichen Bankett eingeladen. Da seine Frau sich nicht wohl fühlte, ging er alleine hin. Als er wieder nach Hause kam, war seine Frau begierig darauf zu erfahren, wie der Abend denn verlaufen sei. Einstein erzählte, welche berühmten Persönlichkeiten gekommen waren, doch seine Frau interessierte sich vor allem für die Kleider der eingeladenen Damen. Als sie ihn drängte, doch endlich etwas über die Kleider zu erzählen, antwortete Einstein: „Ich weiß es wirklich nicht. Über dem Tisch hatten die meisten nichts an … und unter den Tisch wagte ich nicht zu schauen.“
Einstein befand sich auf einer Vortragsreise durch Deutschland. Als der Schaffner die Fahrkarten kontrollieren wollte, konnte Einstein in seiner Zerstreutheit die Fahrkarte nicht mehr finden. Der Schaffner beruhigte den aufgeregten Wissenschaftler und schlug ihm vor, doch einfach eine neue Karte zu lösen, dann wäre das Problem doch erledigt. Darauf antwortete Einstein: „Das ist nicht das Problem. Ohne meine richtige Fahrkarte weiß ich allerdings nicht mehr, wohin ich fahren muss.“
Einstein wurde in einer lockeren Gesprächsrunde von seinen Studenten einmal gefragt, ob er einen komplizierten Sachverhalt auch ohne Fremdwörter und mit einfachen Beispielen erklären könne, so zum Beispiel das Geheimnis der drahtlosen Telegraphie. Einstein dache eine Weile angestrengt nach und gab dann folgende Erklärung: „Stellen Sie sich einmal vor, ein Dackel wäre so lang, dass sein Körper von New York bis nach London reichen würde. Zwicken Sie diesen Dackel nun in New York in seinen Schwanz, so jault er in London. Das ist in etwa die herkömmliche Telegraphie. Bei der drahtlosen Telegraphie ist es genau dasselbe, … nur eben ohne Dackel.“
Juni 08
Studie zeichnet ein positives Bild vom Älterwerden
Die Menschen zwischen 40 und 85 Jahren in Deutschland sind aktiver und sehen zuversichtlicher auf das eigene Älterwerden als die selbe Altersgruppe noch vor 20 Jahren – das ist eines der zentralen Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys 2014, den Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und der Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA), Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer gestern (8.6.2016) in Berlin vorstellten. Der Deutsche Alterssurvey ist die wichtigste Langzeitstudie zum Älterwerden in Deutschland.
„Die zweite Lebenshälfte ist vielfältig und das Bild vom Alter wandelt sich zum Positiven!”, betonte Manuela Schwesig. „Ich freue mich, dass es vielen Menschen in dieser Lebensphase gut geht Die Mehrheit äußert sich zufrieden, ist bei guter Gesundheit und kann sich auf die Familie als wichtige Stütze verlassen.” Sie räumte allerdings auch erhebliche Ungleichheiten ein, die beseitigt werden müssen, zum Beispiel bei den Einkommen in Ost und West sowie zwischen Männern und Frauen. „IWir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen faire Chancen für ein gutes und aktives Leben im Alter bekommen”, so die Bundesfamilienministerin.
In den letzten 20 Jahren hat sich in der zweiten Lebenshälfte vieles zum Besseren gewandelt. Ältere Menschen sind heute aktiver als vor 20 Jahren: Sie engagieren sich häufiger ehrenamtlich, sie treiben mehr Sport und sie sind länger erwerbstätig. Leider haben aber nicht alle Menschen teil an diesem positiven Wandel. Nach wie vor gibt es in den Lebenssituationen von Frauen und Männern deutliche Unterschiede. Auch die Bildungsungleichheit zieht sich bis ins hohe Alter.
Hier die wichtigsten Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys 2014:
Erwerbstätigkeit und Rentenübergang:
Der Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 54 bis 65 Jahren hat seit 1996 deutlich zugenommen. Und auch im Ruhestand gehen immer mehr Menschen einer Erwerbstätigkeit nach.
Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf:
Familienbeziehungen und soziale Kontakte:
Einkommen und materiellen Lage:
Gesundheit und Freizeitverhalten:
Den gesamten Bericht zum Deutschen Alterssurvey 2014 sowie eine Broschüre mit den zentralen Befunden finden Sie unter: https://www.dza.de/forschung/deas.html
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine bundesweit repräsentative Langzeitstudie mit Menschen, die 40 Jahre und älter sind. Bisher wurden Erhebungen in den Jahren 1996, 2002, 2008 und 2014 durchgeführt. Etwa 20.000 Personen aus ganz Deutschland haben bislang am DEAS teilgenommen. Die Studie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und liefert seitdem kontinuierlich repräsentative Daten zur Lebenssituation von Menschen in der zweiten Lebenshälfte.
Juni 07
Unwetter halten uns weiter in Atem
Blitze über dem Glessener Wasserturm
Auch für den Rhein-Erft-Kreis jagte in den letzten Tagen eine Unwetterwarnung die nächste. Immer wieder schauen wir sorgenvoll auf die schwarzen Gewitterwolken, die sich bedrohlich über Köln, Hürth, Frechen und Kerpen auftürmen. Die Glessener Ortsbürgermeisterin Anne Keller schickte uns dieses schaurig-schöne Foto von Robert Dellschau.
Arlette, Barbara, Chrissy, Dorothee, Elvira, Friederike …. schöne Frauennamen – wenn sie nicht die Tiefdruckgebiete seit Mitte Mai bezeichnen würden. Sie werden vielen Menschen leider nicht in guter Erinnerung bleiben. Überschwemmte Felder, vollgelaufene Keller und Menschen, die versuchen mit vereinten Kräften ihr Hab und Gut zu retten – wir hier haben bisher Glück gehabt. Kurze, aber heftige Unwetter sorgten bei unseren Nachbarn in der Eifel und im Raum Bonn für einen Großeinsatz. Auf der A1 stand das Wasser im Bereich Nettersheim zeitweise 30 cm hoch, mittlerweile ist die Autobahn jedoch wieder frei. Allerdings ist die L115 noch gesperrt, weil der Bereich des Kreisverkehrs nahe Zingsheim überflutet ist. Auch in Süddeutschland ist weiter Land unter. Am Niederrhein kämpften die Hilfskräfte mit Verstärkung aus dem Rhein-Erft-Kreis gegen einen drohenden Dammbruch.
Weitere Unwetter gemeldet
In Nordrhein-Westfalen ist im Laufe des Dienstag erneut mit kräftigen Gewittern zu rechnen. Vor allem westlich des Rheins könne es am Nachmittag Starkregen mit Niederschlägen um die 30 Liter pro Quadratmeter sowie Hagel und Sturmböen geben, so der Deutsche Wetterdienst. Bis zum späten Dienstagabend seien Unwetter möglich. Erst in der Nacht zu Mittwoch wird sich die Wetterlage der Prognose zufolge wieder beruhigen.
In Bergheim verdecken vormittags und auch am Nachmittag einzelne Wolken die Sonne bei Werten von 16 bis zu 26°C. Am Abend meldet wetter.com für Bergheim leichte Gewitter bei Werten von 19 bis zu 25°C. Nachts kommt es zu Regenschauern bei Tiefstwerten von 17°C. Der Wind weht aus südöstlicher bis östlicher Richtung mit Geschwindigkeiten von 3 bis 7 km/h.
Genießen wir die kleine Verschnaufpause und drücken wir fürs Public Viewing am Wochenende die Daumen!
Verhaltensregeln bei Gewitter:
Hier sind Sie sicher:
Drinnen ist es sicherer als draußen, auch wenn das Haus keinen Blitzableiter hat. Autos, Bahnen, Busse und Flugzeuge bieten auch Schutz. Stecker von elektrischen Geräten ziehen.
Juni 06
Von Hartmut Fritz
Nach einem Shopping-Vormittag in Köln fuhr ich – reich mit Beute bepackt – zufrieden wieder nach Hause. Mit dem Zug, denn das Gewühl und die Parkplatzsuche für mein Auto in der Innenstadt wollte ich mir nicht antun. Kurz vor dem Ziel Bergheim, Quadrath-Ichendorf lag schon hinter mir, geschah das Unvermeidliche: Mit strengem Blick, sehr korrekt uniformiert und irgendwie ziemlich Respekt einflößend stand plötzlich der Kontrolleur neben mir und forderte mit höflicher und zugleich doch auch nachdrücklicher Stimme: „Die Fahrkarten, bitte!“
Meist löst eine solche Aufforderung bei den Passagieren eine gewisse Nervosität aus, mitunter gar Schlimmeres. Nicht bei mir. Ich saß entspannt auf meinem Platz, schaute den Kontrolleur mit festem Blick an und entgegnete: „Ich habe keinen Fahrschein.“ Also ich war nicht etwa aufgeregt, gar schuldbewusst oder betroffen. Nein, mit ruhiger Gelassenheit und einer Haltung, die die sachliche Selbstverständlichkeit meiner Äußerung unterstützte, stellte ich einfach nur fest: „Ich habe keinen Fahrschein.“
Der Kontrolleur erstarrte, er war sichtlich erschrocken. Und da ich keine Anstalten machte, noch etwas Ergänzendes zu sagen oder zu tun, zeichnete sich Fassungslosigkeit auf seinem Gesicht ab. Selten habe ich beobachtet, wie bei jemandem derart im Zeitraffertempo die Gesichtszüge entglitten. Offenbar unfähig, auch nur einen Ton hervorzubringen, schaute er mich an.
Ganz liebenswürdig und frisch sagte da meine Tochter, die mir gegenübersaß: „Ich habe unser Ticket!“ und reichte ihm freundlich das Kärtchen hin. Immer noch ein wenig irritiert prüfte der Kontrolleur und stapfte wortlos weiter. Manchmal möchte man doch Gedanken lesen können!
Juni 02
Eine Liebeserklärung an mein Auto
Seit einem halben Jahr bin ich stolze Besitzerin eines Land Rover Defenders. Letzte Gelegenheit, denn nach 68 Jahren ist 2016 endgültig Schluss mit der Produktion des 4×4-Klassikers. Um es gleich zu sagen: Das Auto ist eine Wucht. Groß. Laut. Einfach gestrickt. Nützlich – wenn man ein Bauer ist oder ein Waldarbeiter. Für diese Klientel ist der unverwüstliche Geländewagen 1946 in England entwickelt worden – „ein Rover für den Farmer, mit dem er überallhin kommt und alles machen kann“. Überall hin? Parkhaus geht schon mal äußerst selten.
Seit er im Herbst 1947 am Strand der Red Wharf Bay im Norden von Wales seine ersten Runden im weichen Sand drehte, hat er sich äußerlich nicht sehr verändert – die „perfekte Maschine um kaputte Länder wieder aufzubauen und fremde zu erforschen.“ Der Welt vorgestellt wurde das robuste Arbeitstier am 30. April 1948 auf der Amsterdam Motor Show – ein zweitüriger offener Pick-Up mit Kastenrahmen-Chassis, 80 Zoll Radstand, Starrachsen vorne und hinten, einer Aluminiumkarosserie und einem 50 PS starken Vierzylinder-Benziner mit 1,6 Liter Hubraum. Bereits im Oktober erscheint der siebensitzige Station Wagon mit geschlossenem Aufbau – mehr Personen- und weniger Nutzfahrzeug, der damals allerdings floppte. Die Welt war noch nicht soweit und konnte mit diesem Urahn des heute so beliebten SUVs wenig anfangen.
Blechkiste mit Charakter
Komfort bietet der kantige Offroader dank seiner ausgeprägten Fortschrittsallergie immer noch herzlich wenig. Bordcomputer? Er hat zumindest einen Lichtschalter und eine Heizung – wenn die auch nur zwei Temperaturen kennt „warm“ oder „kalt“ (das angedeutete breite Spektrum des Drehreglers von Rot nach Blau ist wohl – wie der Land Rover Deutschland selbst vermutet – “britischer Humor”).
Wenn man einsteigt ist das so, also würde man vor einer steilen Bergwand stehen, die man erst mal erklimmen muss. Aber dann offenbart sich ein Überblick, man thront praktisch über den Dingen und ist irgendwie der Zeit enthoben. Zeit sollte man auch mitbringen, denn wirklich schnell ist der Landy nicht unterwegs. Dafür kommt er überall hin, vorausgesetzt man findet überhaupt die Zündung, die sich völlig überraschend links vom Lenkrad versteckt. Airbags? Das ganze Auto ist der Airbag. Er schüttelt seinen Fahrer kräftig durch – besser als jedes Elektrostimulationstraining im Fitnessstudio. Volle Konzentration ist angesagt, die hohe Geräuschkulisse macht ohnehin jedes Gespräch mit dem Beifahrer unmöglich. Einen modernen Spurassistenten braucht er auch nicht: Hin und wieder löst sich ein Steinchen aus den dicken Profilreifen und fliegt mit lautem Knall in den Radkasten. Hallo, wach!
Jetzt geht er also in Rente, der Defender. Land Rover setzt seiner Legende mit einem Bildband und im Internet ein Denkmal: www.defender-momente.de.
Wenn Sie einem dieser aussterbenden Art auf freier Wildbahn begegnen, vergessen Sie bitte nicht zu grüßen.
von Andrea Floß