Wer erinnert sich…

Liebe Seniorinnen und Senioren,
Sie träumen manchmal von Ihrer Jugend?
Sie denken oft an Ihr gemeinsames Basteln mit Papa oder Opa?

Sie haben gerne mit der Eisenbahn gespielt?
Sie haben gerne Häuser zusammen gebaut und Landschaften gestaltet auf Eurer Anlage? Wenn jetzt wieder Erinnerungen hochkommen, hat das Fachforum Seniorenarbeit Bergheim einen Tipp!

Der Bergheimer Modelleisenbahn-Club kann Hilfe gebrauchen!

Derzeit hat der Bergheimer Modelleisen-Club elf Mitglieder.
Weitere Mitstreiter jeden Alters wären aber jederzeit willkommen, sagte Vorsitzender Jürgen Schiek.
Interessenten können dienstags ab 19 Uhr bei den Treffen im Oberaußemer Bürgerhaus vorbeischauen.

Mehr Infos hier:

Artikel in Werbe-Post…

Bilder in Werbe-Post…

Frühlingszeit – Reisezeit

Vor einigen Tagen las ich, dass Senioren Bahnreisen stressig finden. Dies kann ich gut verstehen, denn die Bedürfnisse älterer Menschen werden nur unzureichend berücksichtigt. Abgesehen von unübersichtlichen Tarifsystemen und häufigen Verspätungen spielen auch unzureichende und zu späte Informationen über Gleisänderungen eine große Rolle. Auch die Hilfe beim Transport und bei der Gepäckunterbringung lassen sehr zu wünschen übrig. Kein Wunder also, dass viele Senioren eine Zugbindung ablehnen.

Trotzdem haben sicherlich etliche ältere Menschen das Bedürfnis, ab und an einmal einen Ausflug zu machen oder für ein paar Tage zu verreisen. Zu empfehlen wären hier unter anderem einige Busunternehmen, die Ausflugsfahrten oder Kurzreisen anbieten.

Die Preise für Tagesausflüge liegen je nach Reiseziel etwa zwischen 25,00 Euro und 50,00 Euro. Die Buchung kann telefonisch beim Busunternehmen erfolgen. Nach Erhalt der Buchungsbestätigung muss der Reisepreis überwiesen werden. Am Reisetag werden die Ausflügler mit einem komfortablen Reisebus an bestimmten Orten (beispielsweise an den Bahnhöfen Bergheim und Quadrath-Ichendorf) „eingesammelt“ und können bei Rückkehr auch dort wieder aussteigen. Bequemer geht es nicht.

Die ersten Tagestouren werden in der Regel ab April angeboten und führen meist nach Holland. Beliebte Reiseziele sind Amsterdam mit seinen Kanälen und Grachten oder ein Aufenthalt im Keukenhof. In den Folgemonaten stehen ZIele in Belgien, wie Brüssel, Brügge, dem „Venedig des Nordens“, oder auch der Marienwallfahrtsort in Banneux, ebenso auf dem Programm wie eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer von Boppard nach Rüdesheim. Im Herbst werden Fahrten zum Zwiebelmarkt in Bad Breisig oder zum Lukasmarkt mit Pferde-, Vieh- und Krammarkt in Mayen angeboten. Den Abschluss bilden meist im November/Dezember Fahrten zu verschiedenen Weihnachtsmärkten. Für jeden Geschmack ist also mit Sicherheit etwas dabei.

von Christa Commer

Herzenssinn – Neue Bilder vom Ehrenamt

So lautet der Titel einer Ausstellung der Stadt Bergheim mit Porträts von freiwillig Engagierten jeden Alters. Besuchen Sie unsere Online-Bildergalerie und lesen Sie die Geschichten dahinter. Weitere Informationen, bitte hier klicken!

Besuch im Museum

Liebe Seniorinnen und Senioren, wir vom Fachforum Seniorenarbeit Bergheim empfehlen einen Besuch im Museum Bergheimat.

Aktuell läuft ein Ausstellung “Römer in Bergheim”. Wer die Ausstellung sieht ist begeistert! Eine Führung unter der Leitung von Astrid Machuj müssen Sie erleben! 

             

 

Lazarus… macht mit!

Lazarus

 

 

 

 

 

 

Die LAZARUS Gruppe ist eine der Akteure
in der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“ in Bergheim.

Durch unsere vielfältigen, unterschiedlich gestalteten Angebote kann ein Betroffener von Beginn seiner Krankheit an intensiv begleitet werden. Ob zunächst durch Besuche in unserem Demenz-Café oder durch die Beratung pflegender Angehöriger oder durch unseren ambulanten Pflegedienst sowie durch regelmäßige Besuche in unserer Tagespflegeeinrichtung in der Heerstraße. Und wenn der Verbleib in der liebgewonnenen Umgebung aufgrund der Schwere der Krankheit nicht mehr gewährleistet werden kann, besteht die Betreuungsmöglichkeit in unserer stationären Einrichtung in der Zeissstraße.

Sprechen Sie uns an, wir suchen gemeinsam mit Ihnen die beste Betreuungsmöglichkeit aus.

Ansprechpartner:

LAZARUS Betriebsführungs- und Trägergesellschaft

Marc Hermann

Zeissstraße 2-6

50126 Bergheim

Tel.: 02271 6791123

mhn@lazarus.de

www.lazarus.de

 

Krank? Honig – eine süße Medizin

Als mich in der vergangenen Woche ein grippaler Infekt überfiel, griff ich aus Gewohnheit (und weil ich nicht unbedingt die herkömmlichen Mittel aus der Apotheke nehmen will) wieder auf altbewährte Hausmittel – unter anderem auf Honig – zurück.

Nach Angaben der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) enthält der Bienennektar etwa 180 Begleitstoffe.
Er schmeckt nicht nur gut, er wirkt antibakteriell, schützt die Körperzellen und erneuert sie. Enzyme, Flavonoide, Hormone und B-Vitamine machen den Honig zu einem Allheilmittel. Er spendet Energie und kann Krankheiten vorbeugen.

Damit Honig seine wertvollen Wirkstoffe behält, sollte er stets nur leicht erwärmt (nicht über 40 Grad) werden. Ein heißer Tee mit Honig bringt also nicht viel. Besser ist ein Glas lauwarmer Tee oder lauwarmes Wasser mit einem Löffel des Bienennektars.

Honig kann auf verschiedenste Weise angewendet werden. Sinnvoll ist zum Beispiel, bei Halsschmerzen einen Teelöffel Honig langsam zu lutschen. Dabei legen sich die Inhaltsstoffe auf den Rachen. Damit die Wirkstoffe sofort in den Magen gelangen, sollte man hingegen bei Magenschmerzen einen Teelöffel Honig schnell hinunterschlucken.

Bei kleinen Wunden empfiehlt es sich, Honig direkt auf die entsprechenden Stellen zu streichen. Honig macht trockene Haut geschmeidig, wirkt schleimlösend bei Husten und hilft bei Schlafstörungen. Da die verschiedenen Honigsorten die Wirkstoffe der Pflanzen enthalten, von denen die Bienen den Nektar gesammelt haben, wird auch jeder Sorte ein spezielles „Fachgebiet“ zugesprochen:

  • Akazienhonig ist gut für den Magen und hilft bei Sodbrennen.
  • Apfelblütenhonig fördert die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Blütenhonig regt den Appetit an.
  • Heidehonig lindert Nieren- und Blasenbeschwerden.
  • Kleehonig ist hilfreich bei Verdauungsbeschwerden.
  • Lavendelhonig wirkt – ebenso wie Kleehonig – krampflösend und hilft bei Nervosität und Kopfschmerzen.
  • Löwenzahnhonig regt den Stoffwechsel und die Durchblutung an.
  • Manukahonig unterstützt die Wundheilung.
  • Tannenhonig hilft bei Erkältung und Bronchitis.
  • Thymianhonig lindert Husten und Schnupfen.

von Christa Commer

Meine Kindheit

Es war Ende der vierziger Jahre als mein Vater mit einer Apfelsine nach Hause kam. Wir sechs Kinder hatten so eine Frucht noch nie gesehen, bis dahin kannten wir nur Äpfel, Birnen und Pflaumen aus dem heimischen Garten. Die orangene Farbe war für sich schon faszinierend und so saßen wir alle um diese Frucht und waren gespannt, wie sie wohl schmecken würde. Mein Vater teilte die glänzende Frucht in acht Teile, das ging genau auf. Wir bissen hinein, so wie wir es gewohnt waren bei einem Apfel und verzogen zunächst unser Gesicht wegen der Säure, die Schale schmeckte zu bitter, aber die Frucht schmeckte. Die nächsten Apfelsinen wurden zu Karnevalszeit von dem Prinzenwagen geworfen und die haben wir genauso gegessen: die Apfelsinen wurden mit einem Messer geteilt und wir haben die „Schiffchen“ ausgelutscht. Wir Kinde haben diese Leeren Schiffchen mit „Zähnen“ versehen und damit Monster gespielt. Es hat einige Zeit gedauert bis wir festgestellt hatten, dass man die Frucht auch einfacher aufteilen kann.

von M. Dreyer

Masern-Impfung für Senioren

Aufgrund des aktuellen Masernausbruchs in Berlin und weiteren Fällen in anderen Regionen Deutschlands rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu einem Impfcheck. Eine Masern-Impfung ist laut Ansicht von Gesundheitsexperten nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen dringend zu empfehlen. Vor allem Kinder, Jugendliche und alle nach 1970 geborenen Erwachsenen sollten ihren Impfschutz gegen Masern überprüfen und fehlende Impfungen möglichst schnell nachholen. Personen, die vor 1970 geboren wurden, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit die Masern bereits durchgemacht und sind bis ins hohe Alter immun gegen die Krankheit. 

Auch, wenn nach wie vor am häufigsten Kinder an Masern erkranken, ist der Anteil erwachsener Patienten steigend. Einer der Gründe für diese Entwicklung sind Impflücken: Der Masern-Impfstoff wurde erst in den 60er-Jahren entwickelt und seit den 70er-Jahren flächendeckend in Deutschland eingesetzt.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit: Immer wieder kann es zu Komplikationen wie lebensgefährlichen Lungenentzündungen oder Gehirnentzündungen kommen, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen – auch und besonders im fortgeschrittenen Alter.
Die Abwehrkraft des Immunsystems lässt mit den Jahren nach – Impfungen trainieren seine Leistungsfähigkeit und schützen vor gefährlichen Infektionen. Sprechen Sie am besten mit ihrem Arzt, ob eine Masern-Impfung für Sie nötig ist. 

www.bzga.de

Christa Commer – SeniorTrainerin

Mein Herzenssinn – vom Suchen und Finden

 

Senior-Trainerin

Christa Commer

Was mache ich, wenn ich in Rente bin? Diese Frage ging mir, 61 Jahre alt, geschieden, kinderlos, zum ersten Mal durch den Kopf, als ich erfuhr, dass mein Vater sterbenskrank war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir über mein nachberufliches Leben noch keine großen Gedanken gemacht. Ich schob diese Frage lange beiseite. Sie würde sich ja erst in einigen Jahren stellen. Dachte ich.

Wenige Monate später wurde ich selbst krankheitsbedingt jäh aus dem Berufsleben gerissen. Das hat mich sehr aus der Bahn geworfen. Ich hatte meine Arbeit als Assistentin eines Abteilungsleiters in einer großen Anwaltssozietät immer mit viel Freude und großem Engagement verrichtet. Nun wurde mir bewusst, dass im Laufe der Jahre aufgrund meiner meist außergewöhnlichen Arbeitszeiten auch an Wochenenden und Feiertagen meine sozialen Kontakte zum größten Teil weggebrochen waren.

Mein Vater verstarb noch im gleichen Jahr kurz vor Weihnachten. Wir hatten so viele Pläne gemacht, wollten gemeinsam reisen. Jetzt war ich allein und musste meine weitere Lebensplanung intensiv angehen.

Engagiert als Wunschoma

Ich machte mir Gedanken, wie ich neue Bekanntschaften schließen könnte. Mir fielen auf Anhieb nur zwei Möglichkeiten ein: Entweder der Besuch von Kursen oder aber, mich ehrenamtlich zu engagieren. Ich entschied mich für das Ehrenamt.

Mein Leben lang habe ich Kinder ganz besonders geliebt. Daher reifte die Idee heran, für ein Kind, das keine Großeltern mehr hat, eine „Wunschoma“ zu werden. Ich war ja gewissermaßen schon lange in Übung. Das Kind einer Nachbarin hatte sich, ungeachtet der Tatsache, dass sowohl die Oma mütterlicher- als auch die Oma väterlicherseits noch ganz in der Nähe lebten, eines Tages entschlossen, mich als Oma zu „adoptieren“. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, haben in nunmehr 14 Jahren gekocht, gebacken, gebastelt und vieles mehr. Ich fühlte mich also für ein weiteres Enkelkind bestens gewappnet.

Durch Zufall erfuhr ich von einem Ehrenamt-Informationstag der Stadt Bergheim mit unterschiedlichen Workshops. Das war sehr interessant. Kurze Zeit später bot die Stadt mir an, an einem seniorTrainer-Lehrgang teilzunehmen. Das EFI-Programm vermittelt „Erfahrungswissen für Initiativen“ und bietet engagierten älteren Menschen die Chance, neue Verantwortungsrollen auszuprobieren, sich weiter zu qualifizieren und ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen.

Ich kam mit der „Wunschoma“ im Kopf und dem fertigen Konzept in der Tasche. Angesichts der vielen tollen Projektideen beschlich mich allerdings bald das Gefühl, dass es mich im Grunde genommen doch in eine ganz andere Richtung treibt. Meine großen Stärken waren stets das Schreiben und Organisieren. Ich fragte mich, ob mich nicht doch eher eine Aufgabe in dieser Richtung ausfüllen würde.

Voll im Element

Mit knapp 63 Jahren ging ich in Rente und hatte mich noch immer nicht auf ein Projekt festgelegt. Damals war bei uns in Quadrath-Ichendorf gerade der StadtteilLaden im Aufbau. Ich nahm an den verschiedensten Treffen in der neuen Begegnungsstätte teil. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger informieren, austauschen und neue Kontakte knüpfen. Akteure von Vereinen und anderen Einrichtungen vor Ort nutzen die Räumlichkeiten, um über ihre Arbeit zu informieren und sich zu vernetzen. Beim Organisieren der Einweihungsfeier am 11. Oktober 2011 war ich wieder voll in meinem Element. Auch als Mitglied des Budgetbeirats kommen mir meine beruflichen Kenntnisse sehr zugute.

Inzwischen habe ich gelernt, dass nicht ich ein Projekt, sondern ein Projekt mich finden muss. Immer, wenn ich meine ursprüngliche Wunschoma-Idee realisieren wollte, kam mir etwas Anderes, Neues und Unerwartetes dazwischen.

So sollte ich für einen gewissen Zeitraum die häusliche Betreuung von Kindern übernehmen. Seit mehr als zwei Jahren helfe ich Mitbürgern bei der Korrespondenz mit Behörden. Außerdem erledige ich seit Jahren für eine alte Dame die Abrechnung mit ihrer Krankenkasse. Erst kürzlich kam die Anfrage, ob ich als Lektorin bei der Erstellung einer Jubiläums-Festschrift mitwirken möchte.

Nichts davon habe ich abgelehnt und alles mit großer Freude und einer inneren Zufriedenheit ausgeführt. Bereits während des seniorTrainer-Lehrgangs war ich sehr erstaunt darüber, wie äußerst spannend sich mein nachberufliches Leben doch entwickelt hat. Das entsprach absolut nicht meinen Erwartungen.

Ich hoffe sehr, dass ich bei guter Gesundheit diesen Weg noch viele Jahre weitergehen kann und bin fest davon überzeugt, dass noch einige Überraschungen und gute Begegnungen auf mich warten.

Michaela Schüßler – Schulbusbegleitung

Streitschlichterin und Kummerkasten

Michaela Schüßler

Michaela Schüssler - Schulbusbegleiterin

Michaela Schüssler – Schulbusbegleiterin

Mein Name ist Michaela Schüßler, ich bin fast 48 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder im Alter von 15 und 17 Jahren. Nach dem Abitur habe ich als Bürokauffrau in einem großen Einzelhandelsunternehmen gearbeitet. Als die Kinder dann auf der Welt waren, bin ich zu Hause geblieben, um mich um sie zu kümmern. Mittlerweile gehören noch zwei Hunde und zwei Pferde zu unserem Familienunternehmen. Seit viereinhalb Jahren arbeite ich im katholischen Kindergarten in Büsdorf in der Mittagsbetreuung.

Als meine Tochter 2004 in die Grundschule kam, fragte mich eine der aktiven Schulbusbegleiterinnen, ob ich mir auch vorstellen könnte, ehrenamtlich tätig zu werden und morgens eine Tour mitzufahren. Da mir das Wohl der Kinder am Herzen liegt, habe ich ohne großes Zögern zugestimmt. Wir Neulinge wurden erst einmal durch das Kriminalkommissariat Vorbeugung geschult. Hier lag der Schwerpunkt auf der Deeskalation – das heißt in schwierigen Situationen den Dampf aus dem Kessel nehmen. In Rollenspielen haben wir gelernt, uns selbst und andere im Notfall zu verteidigen und die Ruhe zu bewahren.

Morgens schon Stress

Für viele Kinder ist es schon Stress, morgens mit dem Bus zu fahren. Oftmals führen Aggressionen, volle Busse und Zoff unter den Kindern zu Situationen, in die der Busfahrer nicht eingreifen kann. Er muss ja Bus fahren. Hier kommen wir dann beispielsweise als Streitschlichter zum Zuge.

Eigentlich besteht unsere Aufgabe nur darin, in den Schulbussen mitzufahren. Eingreifen sollen wir nur bei extremen Situationen. Auch das Kontrollieren von Fahrkarten gehört nicht zu unseren Aufgaben. Wir helfen den Kleinsten und achten auf die Einhaltung von Regeln. Oftmals sprechen die Kinder aber auch private oder schulische Probleme an, so dass schnell eine „Vertrauenssituation“ entsteht. Die Kinder erzählen, ob eine Arbeit ansteht, sie gelernt haben oder auch nicht und wie später die Note ausgefallen ist.

Meine schönste Bestätigung habe ich erfahren, wenn die Lehrer morgens an der Bushaltestelle vor der Schule sagten: „Ach, Sie sind im Bus. Dann wird der Vormittag wieder ruhiger“. Somit wurde mir klar, dass allein durch meine Anwesenheit die Kinder insgesamt schon entspannter in der Schule ankamen. Auch der Unterricht verlief dann insgesamt geregelter und störungsfreier.

Motiviert und angesprochen fühlte ich mich auch durch die Aussage der Kinder „Wenn Sie dabei sind, fährt der Busfahrer viel ruhiger und vernünftiger.“ Also fuhr ich häufiger diese Route.

Auch unser ehemaliger Ministerpräsident Jürgen Rüttgers war voll des Lobes. „Dass Sie Ihre Freizeit in dieses besondere Anliegen investieren, ist ebenso erfreulich wie beispielhaft und verdient unser aller Anerkennung“, schrieb er uns.

Leider haben die Eltern unsere Arbeit nicht immer unterstützt. Es gab immer wieder Väter und Mütter, die dachten, wir würden ihre Kinder bevormunden. Manche glaubten doch tatsächlich, dass der Alltag im Schulbus zur Entwicklung beitragen würde. Sie sollten lernen, sich im täglichen Nahkampf auf dem Schulweg allein zu behaupten und nicht in allem Unterstützung bekommen. So viel dann zur Ellenbogengesellschaft.

Vorzeigeprojekt in Bergheim

Ein weiteres Problem bei unseren Busfahrten ist oftmals der Rücktransport. Aufgrund der schlechten Busanbindung auf den Dörfern kommt man morgens zwar zur Schule hin, aber leider nicht mehr zurück. Hier haben wir Schulbusbegleiter dann gegenseitig geholfen und uns im Wechsel abgeholt.

Das kreisweite Vorzeigeprojekt von Polizei, der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) und den Kommunen musste nach elf Jahren aus Nachwuchsmangel leider eingestellt werden. Die Stadt Bergheim war die einzige, die bis zuletzt bei der Stange geblieben ist. Seit 2002 waren bis zu 18 Erwachsenen im Stadtgebiet unterwegs. Allein in Büsdorf waren wir zeitweise zu sechst.

Die Mischung aus Jung und Alt war wichtig, weil sie auch die Besetzung der Busse widerspiegelt. Täglich nutzen rund 3.500 Schüler zwischen sechs und 18 Jahren sowie andere Fahrgäste die Busse des Linienverkehrs. Da sind Konflikte vorprogrammiert.

Im Moment begleitet leider niemand mehr die Bergheimer Schulbusse. Meine Kinder sind schon groß und kommen allein klar – für die anderen tut es mir Leid.

Insgesamt kann ich sagen, dass die Zeit als Schulbusbegleiter für mich sehr schön war. Zu vielen Kindern habe ich heute noch Kontakt.

Ich würde mir wünschen, dass es wieder mehr junge und auch ältere Erwachsene geben würde, die das Projekt „Schulbusbegleiter“ wieder aufleben lassen. Unterstützen und mit Rat und Tat auf ihre Aufgabe vorbereiten würde ich sie auf jeden Fall.

Mehr lesen

HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com