Bürger machen Stadt

QUADRATH-ICHENDORF GESTALTEN”

Aufruf zur Teilnahme an der Auftaktveranstaltung für kommende Workshops

Die Entwicklungsgesellschaft Bergheim GmbH lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Quadrath-Ichendorf zu einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung für die beiden Workshops „Identität und Stadtteilimage“ sowie „Zusammenleben und Soziales Miteinander“ ein.

Termin: Mittwoch, 28.06.17, 18:00 Uhr,
im Stadtteilladen Quadrath-Ichendorf, Köln-Aachener-Str. 116.

Die Auftaktveranstaltung dient dazu, allen Interessierten ein Grundverständnis der Vorgehensweise für beide Workshops zu vermitteln. Bereits im Jahr 2012 wurden die Ergebnisse des seinerzeit durch die Entwicklungsgesellschaft Bergheim durchgeführten Bürgerbeteiligungsprozesses „QUADRATH-ICHENDORF GESTALTEN – BÜRGER MACHEN STADT“ in einem Integrierten Handlungskonzept dokumentiert. Vieles der dort aufgeführten Projekte und Vorhaben sind bereits realisiert worden.

Als nächster Schritt ist die Aufnahme in ein umfangreiches Förderprogramm vorgesehen, welches in den kommenden Jahren die Durchführung von attraktiven und interessanten Projekten zur Förderung des Stadtteilimages sowie des „Zuhause-Gefühls“ ermöglicht.

Um den Stadtteil wirksam weiterentwickeln zu können, werden nun gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Wünsche, Anregungen und Ziele diskutiert sowie Meinungen ausgetauscht.

Die beiden thematischen Workshops finden beide, ebenso wie die Auftaktveranstaltung, im Stadtteilladen Quadrath-Ichendorf, Köln-Aachener-Str. 116 statt:

„Identität und Stadtteilimage“ am 05.07.2017, von 18:00 – 20:30 Uhr

„Zusammenleben und Soziales Miteinander“ am 10.07.2017, von 18.00 – 20.30 Uhr

Alle Quadrath-Ichendorfer Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter von Institutionen, Vereinen und Religionsgemeinschaften sind herzlich eingeladen.

Auskunft erteilt: Jan Schnorrenberg Telefon: (02271) 89 -209
E-Mail: Jan.Schnorrenberg@bergheim.de

“Wenn ich male, weiß ich, dass ich lebe.”

Ausstellung im Integrationsbüro zeigt Bilder und Geschichten zum Weltflüchtlingstag

„Ohne Worte“ hat der junge irakische Künstler Ranj Aziz seine erste Ausstellung in Deutschland genannt, die anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni im Integrationsbüro Bergheim Süd-West eröffnet wurde. Geschichten und Bilder vom Weggehen, Ankommen und dem „DaZwischenSein“ standen im Mittelpunkt der kleinen Feier, die Mitarbeiter der Stadt gemeinsam mit Geflüchteten, Akteuren aus der Flüchtlingshilfe und ehrenamtlich Engagierten als kleines Dankeschön für die Unterstützung auf die Beine gestellt hatten. Ganz “ohne Worte” ging das natürlich nicht – zwischen Kunst, buntem Buffet, Live Musik und einer Mokka-Zeremonie von “Friedenskoch” Jalil Schwarz wurde angeregt geplaudert.

Karin Neugebauer und Klaus-Hermann Rössler mit dem Künstler Ranj Aziz

Die eindrucksvollen Bilder und emotionalen Textinstallationen erzählen von Flucht und Leid, von Hoffnung, Träumen und Ängsten. Ranj Aziz musste sein Kunststudium im Irak abbrechen und vor dem Terror des IS fliehen. Mit drei Farbtuben in Gelb, Rot und Blau in der Hosentasche machte er sich auf den Weg. Schon in seiner Heimat hatte er Ausstellungen organisiert und begann auch in Bergheim wieder zu malen. Mangels Material diente ihm anfangs eine Zahnbürste als Pinsel und eine Hose als Leinwand. In seinem Zimmer in der Heerstraße, das er sich mit einem Mitbewohner teilt, hat er mittlerweile Platzprobleme, so viele Bilder stapeln sich dort. Den Reinerlös aus dem Verkauf will der 25jährige einem sozialen Projekt zukommen lassen. „Die Ausstellung bedeutet mir sehr viel, da ich auf diese Weise etwas zurückgeben kann an die Menschen, die mir den Neuanfang in Bergheim erleichtert haben.“

Menschen wie Du und ich

Journalistisch geht das Bergheimer Zeitungsprojekt “CocktailKultur” das Thema an. Hier engagieren sich nicht nur Flüchtlinge und schreiben über ihre Erlebnisse. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Bergheim steuerten einen Film bei. „Menschen wie Du und ich“ erzählt die beeindruckenden Geschichten von Geflüchteten, und die Reaktionen von Alteingesessenen auf ihre neuen Nachbarn. „Wir wollen Vorurteilen begegnen und zeigen, dass Flüchtlinge auch nur Menschen sind“, so Annika und Leslie.

„Die Veranstaltung ist ein schönes Beispiel dafür, was man alles aus öffentlichen Mitteln, kleinem Geld von der Stadt und mit viel Herzblut von ehrenamtlich Engagierten auf die Beine stellen kann“, freute sich Iris Strohmeier vom Integrationsbüro, die das Fest in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Bergheim, Karin Neugebauer, und Unterstützung aller Projektbeteiligten organisiert hatte. Durch das Landes-Projekt „KOMM AN NRW“ wurde unter anderem auch die Neugestaltung der Räume und die Renovierung der Küche im Integrationsbüro finanziert. „Niemand verlässt freiwillig seine Heimat“, gab Dezernent Klaus-Hermann Rössler zu bedenken. „Das Asylrecht ist wichtig, weil es denen, die darauf angewiesen sind, Hilfe garantiert.“

Von Andrea Floß

 

 

 

 

“Zehns Erna” packt aus

Erinnerungen einer Glessener Bäuerin, Jahrgang 1927

Wenn ich durch Glessen gehe, begegnet mir immer etwas Schönes. Diesmal war es ein Buch. „Zehns Erna – Erinnerungen einer rheinischen Bäuerin, Jahrgang 1927“ ist bereits 1997 im KBV-Verlag erschienen und leider nur noch antiquarisch erhältlich. Wer noch ein Exemplar ergattern kann, dem sei die Lektüre der chronikartigen Biographie von Erna Holtz wärmstens empfohlen. Sehr detailliert und oft auch augenzwinkernd wird hier der Alltag einer bäuerlichen Großfamilie Ende der Zwanziger bis Anfang der 50ger Jahre beschrieben, mit tiefen Einblicken in die damalige Landwirtschaft, das Brauchtum und Dorfleben zwischen Patsch (Viehfutter aus Rübenblättern), Klatschkies (Quark), Öllisch (Zwiebeln) und verbotenem Knollenbrand (Rübenschnaps).

“Ald widder e Frauminsch”

Klein-Erna wurde am 1. Juni 1927 als vierte Tochter der Glessener Bauersleute Heinrich Simons und Lenchen geborene Marx geboren. Bis zu ihrer Heirat 1952 lebte sie mit ihren drei Schwestern Cila, Trudel und Kathi auf dem elterlichen Bauernhof in der heutigen Hohe Straße im Unterdorf. Die große Zehnsfamilie – den Namen Simons kannte man in Glessen nur auf dem Papier – fand in dem kleinen Fachwerkhaus kaum Platz, zumal es für Gäste eine magische Anziehungskraft zu haben schien. „Alle, die kamen, blieben meist etliche Tage bei uns“, schrieb Erna am 14. Januar 1946 in ihr Tagebuch. Ein Abend „unter uns“ war die absolute Ausnahme und verdiente eine besondere Erwähnung.

Milchmädchen Cila (r.) mit Melkerin Magda

Die gute alte Zeit um die Jahrhundertwende war nur für eine kleine Gesellschaftsschicht gut und schön. Der großen Masse ging es miserabel. Männer, die Arbeit in den umliegenden Kohlegruben fanden, hatten Glück. Die täglichen kilometerlangen Wege zur Arbeitsstelle wurden zu Fuß zurückgelegt. Nach dem Börsencrash 1929 ging es den meisten Menschen noch schlechter, so dass Ernas Eltern schon mit dem Gedanken spielten, die Landwirtschaft ganz aufzugeben und ein Geschäft in Köln zu eröffnen. Stattdessen baute die Familie ihr kleines Milchgeschäft in Glessen aus. „Mama war in ihrem Element, wenn sie in unserem kleinen Tonnengewölbekeller mit einem gemusterten Holzbrett die Halbpfünder, Dreiviertelpfünder und Einpfünder Butter zurechtklatschte.“ Mit ihren gestärkten Schürzen zogen die Zehns-Milchmädchen mit ihren picobello-sauberen Handkarren zur Auslieferung durchs Dorf, das damals noch in ein Unter- (Richtung Fliesteden) und ein Oberdorf (Richtung Oberaußem) geteilt war.

Die Zehns

Die Kinder müssen von klein an im elterlichen Betrieb mithelfen.  Aber: „Schon als Kleinkind bestanden die Spiele, die mir am meisten Spaß machten, aus den Arbeiten, die auf einem Bauernhof getan werden mussten.“ In der Scheune bauten die „Puten“ Tunnel im Stroh und spielten Verstecken in der Dreschmaschine, im Jauchefass oder in schmutzigen Säcken, schaukelten an den Deckenbalken, spielten in der Sandkuhl oder sausten die noch nicht asphaltierte Hüll mit ihren Schlitten herunter. Opfer ihrer Streiche wurde nicht selten die kurzsichtige Tant Trinchen, die aber nie wirklich böse wurde und mit ihren Zückerchen alle Schmerzen lindern konnte. Von dem Erlös aus dem Verkauf von Sauerkirschen wurde ein Fahrrad angeschafft, auf dem das ganze Unterdorf fahren lernte. Der Vater legte großen Wert darauf, dass seine Mädels schwimmen konnten – und so ging es so oft wie möglich nach Müngersdorf ins Schwimmbad. Mit dem Fahrrad natürlich.

Glessener Bessem

Jeden Samstag war im Dorf großes Reinigen der Straße und der dazugehörigen Gosse angesagt. Für den gepflasterten Köttelshof am Pferdestall, in dem immer etwas hängen blieb, eignete sich am besten der weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannte „Glessener Bessem“. Am Kreisel im Ortseingang haben die Glessener ihrem alten Handwerk ein Bronze-Denkmal gesetzt.

Die Zehns-Mädels

In die glückliche Kindheit und Jugend brachen die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs ein, alle kriegstauglichen Männer wurden eingezogen. Doch: „Gemeinsam mit den Kriegsgefangenen und Zivilrussen schafften wir es mit Humor und Zuversicht.“ Stramme Nazis hatten keine Chance, bei einem Vortrag wurde der Redner einfach ausgelacht. Flüchtlingsströme und Einquartierungen machten auch vor Glessen nicht Halt, die ersten Bomben brachten Tod und Zerstörung. Dabei traf es auch Max, das Kutschpferd, dessen Fleisch großzügig verteilt wurde. Bei Fliegeralarm fuhr die freiwillige Feuerwehr mit dem Fahrrad durchs Dorf und warnte die Menschen, die in Bunkern ausharrten. „Oft war man einem Herzschlag nahe, wenn um uns die Flaksplitter einschlugen und man zwischendurch bei völliger Finsternis die Häusernischen zum Schutz aufsuchen musste“. 1943 hagelte es beinahe täglich Bomben auf Pulheim, Stommeln und Königsdorf mit ihren Bahnhöfen, auch die Kraftwerke und der Scheinflughafen zwischen Büsdorf und Glessen wurden oft beschossen. Von Glessen aus waren das brennende Köln zu sehen und die schweren Erschütterungen zu spüren, als am 16.11.1944 ganz Düren in Schutt und Asche ging.

Wie groß war die Erleichterung, als der Krieg endlich zu Ende war und der Dom noch stand. Wochenlang gab es kein Wasser und keinen Strom, eine Hungersnot drohte. Und wieder packten die Glessener mit an und organisierten nach dem Abzug der Amerikaner die Lebensmittelversorgung neu. Der Schwarzmarkt blühte, es wurde getauscht und gemaggelt, was das Zeug hält. Ob Seidenstrümpfe, Zwiebelsamen oder Ersatzteile für den Traktor, die findigen Zehns-Mädels wussten sich wie immer zu helfen.

Viel vom alten Glessen gibt es längst nicht mehr – der Fabricius-Weiher, auf dem in den 40er Jahren sogar noch Kahn gefahren wurde, ist längst zugeschüttet und bebaut, auf die beiden Mühlen und die alte Brennerei weisen heute nur noch Straßennamen hin. Auch die legendäre Gaststätte Schotten mit ihrem Kino und den rauschenden Festen im Saal ist längst Vergangenheit, ebenso wie die heimlichen Stelldicheins der großen Schwester, die sich ihre kleinen Fluchten mit 5 Pfennig Schweigegeld erkaufte, und der „kleine Club“ aus acht Freundinnen, mit denen Erna um die Häuser zog.

Leider ist die Autorin, die nach ihrer Heirat 1952 den Püngel schnürte und zu ihrem Mann August Holtz, „dem Verschmähten“, nach Elsdorf-Niederembt zog, bereits 2013 verstorben, so dass wir uns nicht mehr begegnet sind. Zu gern hätte ich als Neu-Glessenerin mit der alten Dame aus dem Nähkästchen geplaudert.

Andrea Floß

 

 

 

 

 

Freiwilliges Engagement

Bürgerschaftliches Engagement ist auch in Bergheim unverzichtbar. Menschen, die freiwillig für andere da sind, sind aus unserer lebendigen Stadt nicht mehr weg zu denken – ob ehrenamtlich in Vereinen, Institutionen und Initiativen, bei Sport- und Freizeitangeboten, im kulturellen, karitativen oder kirchlichen Bereich, in der Jugendarbeit, der Brauchtumspflege, oder der Nachbarschaftshilfe.   Die Stadt Bergheim fördert dieses vielfältige Engagement und hat deshalb die Kontaktstelle für freiwilliges Engagement und Selbsthilfe eingerichtet. Hier finden Sie alles zum Thema Ehrensamtskarte, Möglichkeiten des Engagements und der Qualifizierung:   http://www.bergheim.de/freiwilliges-engagement.aspx

Kontakt: Telefon: 02271/89 – 709

Der Dämon der Begierde … Teil 1

Der Dämon der Begierde
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Zwei Frauen saßen im Cafe und hatten ein großes Eis vor sich. Die mollige Frau sagte zu der schlanken: ” Ich würde ein Jahr meines Lebens dafür geben, schlank zu sein.” “Dann hör auf, soviel zu essen”, entgegnete die Freundin. “Was habe ich denn sonst vom Leben? Das Laufen fällt mir schwer, ich bekomme schlecht Luft und die Männer interessieren sich nicht für mich,” sagte die nicht hässliche, aber viel zu dicke Frau und schob sich einen Löffel Sahne in den Mund. Plötzlich guckte sie ganz komisch… als wenn sie einen Geist sehen würde.

Sie sah ein kleines Männlein, das schillernd grün vor ihr stand. “Ich bin der Dämon der Begierde. Dein Wunsch kann dir erfüllt werden. Ein Jahr deines Lebens, dafür dass du immer schlank bist. Aber überlege es dir gut, wenn du zusagst, gibt es kein Zurück. Heute Nacht komme ich deine Antwort holen.”
Das Ganze hatte nur wenige Sekunden gedauert und sie beschloss, der Freundin nichts davon zu sagen. Den ganzen Nachmittag und dann, als sie allein zu Hause war, wirbelten die Gedanken durch ihren Kopf. Fing sie an zu spinnen? Ob das seltsame Männchen wirklich wiederkommen würde? Und wie sollte sie sich entscheiden? Was war schon ein Jahr, im Verhältnis zu ihrem trostlosen Leben jetzt? Sie ging nicht zu Bett, sondern setzte sich in ihren Lieblingssessel und wartete. Nur langsam verging die Zeit…gleich würde der Tag vorbei sein…
Da tauchte das Männlein aus dem Nichts auf und stand vor ihr. Fasziniert beobachtete sie, wie es seine Gestalt veränderte. Mal war es klein, mal riesengroß. Mal dünn, mal dick, hässlich und gierig, schön und unschuldig.
“Wie ist deine Entscheidung? Ein Jahr deines Lebens gibst du dafür, immer schlank zu sein?” “Wer bist du?” fragte sie, um ein bisschen Zeit zu gewinnen. “Ich bin ein Dämon. Meine Aufgabe ist es, Menschen zu helfen, wenn sie nicht fertig werden mit ihrem Leben. Ich bin einer von vielen. Es gibt Dämonen für Krankheiten, Schicksalsschläge, finanziellen Ruin, Süchte, also alles, wodurch der Mensch lernt, mit seinem Schicksal zurecht zu kommen. Aber ich habe noch viel zu tun, also sag mir jetzt deine Entscheidung.”
” Ja, ich hasse dieses Leben, ich will schlank sein, alles andere kommt dann von selbst.”  “Sicher kommt nicht alles andere von selbst. Aber vielleicht lernst du auf diese Weise, zu erkennen, was der Sinn deines Lebens ist. So sei es denn. Morgen wirst du von einem Auto angefahren werden und ein Jahr lang im Koma liegen.” Ihre Augen wurden groß. “Aber… doch nicht jetzt. Ich dachte ein Jahr am Ende meines Leben, wenn ich alt und krank bin. Nein morgen nicht! Ich geh einfach nicht aus dem Haus.” Der Dämon sagte ruhig: “Das hilft dir nicht. Wir haben nicht ausgemacht, wann es sein soll. Ein Jahr im Koma, künstlich ernährt, abgemagert… dann wirst du ins Leben zurückkehren, kaum noch essen, immer schlank bleiben. Du wirst das tun, was du auch jetzt schon tun könntest: Bewusst leben… erkennen, dass der Wert des Lebens nicht im Essen liegt.” Sie zitterte am ganzen Körper. “Nein” schrie sie, “Ich will das nicht! Ich will kein Jahr im Koma liegen!” Aber das Männlein war schon verschwunden. Sie lag die ganze Nacht schweissgebadet im Bett und überlegte, ob sie sie sich das alles nur eingebildet hatte. Am nächsten Morgen ging sie zur Arbeit. Als sie langsam und vorsichtig die Straße überquerte, raste ein Sportwagen auf sie zu. Mit quietschenden Bremsen stoppte er im letzten Moment und ein junger Mann beugte sich aus dem Fenster und lächelte verlegen. “Entschuldigen Sie vielmals, ich habe nicht aufgepasst. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?” Dieser junge Mann… sah er dem Dämon nicht ähnlich? Ihre Arbeit erledigte sie rein mechanisch. Beim Mittagessen bekam sie kaum einen Bissen herunter, so dass die Kolleginnen sie erstaunt anschauten.  Auf dem Nachhauseweg musste sie plötzlich lächeln. Ihr wurde bewusst, dass sie ja noch lebte und sie schlug einen anderen Weg ein, als sonst. Sie kam in den schönen Stadtpark, wo sie schon viele Jahre nicht mehr gewesen war, und setzte sich auf eine Bank. Die Rosen verströmten einen betörenden Duft, Vögle sangen in den Bäumen und sie fühlte sich sehr wohl.
Ein Mann kam den Kiesweg entlang und fragte sie, ob er sich dazu setzen dürfe.
Er wirkte freundlich und offen. Nach einer Weile holte er Papiere aus seiner Aktentaschen, kramte nervös darin und brummelte vor sich hin. Sie konnte sich nicht zurückhalten und fragte:” Was ist los, sie wirken so nervös?” Der Mann schaute überrascht hoch, worauf sie zusammen zuckte. Waren das nicht die Augen des Dämons? 

von Gertrud Breuer

Fortsetzung der Geschichte folgt!

Leben mit Demenzkranken

Broschüre der Deutschen Alzheimer Gesellschaft neu aufgelegt

Menschen, die an einer Demenz erkranken, entwickeln im Laufe der Krankheit häufig Verhaltensweisen, die von Angehörigen und anderen Betreuenden als schwierig, ungewöhnlich oder störend empfunden werden und oft eine starke Belastung darstellen.

Die Broschüre Gesellschaft „Leben mit Demenzkranken. Hilfen für schwierige Verhaltensweisen und Situationen im Alltag“, die nun schon in 8. Auflage erscheint, zeigt Strategien und gibt Anregungen für den Umgang mit den Verhaltensweisen, die von Angehörigen am häufigsten als belastend beschrieben werden, etwa aggressives Verhalten, Probleme mit dem Autofahren, mit Essen und Trinken. Im abschließenden Kapitel geht es um Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige, wie  Beratung, Gesprächsgruppen, Entspannungsübungen sowie Betreuungs- und Pflegeangebote.

Die Broschüre umfasst 56 Seiten und kann für 4 € (inkl. Versand) bestellt werden im

Online-Shop der Deutschen Alzheimer Gesellschaft

So beugen Sie Osteoporose vor

Starke Knochen – Das Maria-Hilf-Krankenhaus-Bergheim informiert:

Sonnenlicht und Bewegung sind gut für starke KnochenWenn Knochen mit der Zeit an Festigkeit verlieren und schon bei mäßiger Krafteinwirkung brechen, spricht man von einer Osteoporose. Oftmals genügt dann bereits ein Sturz, um einen Oberschenkelhalsbruch oder Wirbelkörperbrüche zu verursachen.

Umso wichtiger ist es daher, Osteoporose gezielt vorzubeugen, beispielsweise mit Sonnenlicht. Das macht nicht nur glücklich, sondern ist gleichzeitig ein wichtiger Faktor für stabile Knochen. Der Grund hierfür ist das Vitamin D, das der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht, genauer gesagt UV-Strahlung, produziert. Dieses Vitamin steuert die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung und ist damit maßgeblich für die Stabilität der Knochen verantwortlich.

Sonne tanken

Nutzen Sie die Sonnenstunden, um ausreichend Tageslicht zu tanken. Mit dem dadurch produzierten Vitamin D können Sie Ihre Knochen nachhaltig stärken. Ein halbstündiger Spaziergang im Freien reicht beispielsweise schon aus, um den Tagesbedarf an Vitamin D zu decken. Das gilt auch für schlechtes Wetter. Netter Nebeneffekt: Die Muskulatur und Gelenke profitieren von der regelmäßigen Bewegung.

Aktiv werden

„Runter vom Sofa, rein in die Sportschuhe“, lautet das Mantra für starke Knochen. Denn mit regelmäßiger Bewegung kann Osteoporose vorgebeugt werden. Grund hierfür ist die Beschaffenheit des menschlichen Knochens. Dieser ist ständigen Umbauprozessen unterworfen und benötigt Bewegung und Belastung, um das Knochenwachstum anzuregen und dem Abbau vorzubeugen.

Das können Sie tun

Ob im Fitnessstudio oder im Freien, alleine oder in der Gruppe – Bewegung fördert den Knochenaufbau und kann dazu beitragen, das Gleichgewicht und die Koordination zu verbessern. Gleichzeitig verringert sich das Risiko zu stürzen. Zwei bis dreimal pro Woche sollten Sie daher kurze Trainingseinheiten von einer halben bis einer Stunde einplanen. Aber schauen Sie auf Ihr persönliches Fitnesslevel, um gesundheitliche Schäden durch Überlastung zu vermeiden.

Knieschmerzen – Ursachen und Behandlung

Oberarzt Matthias Kirsch vom MHK-Krankenhaus Bergheim informiert:

Es sorgt für Flexibilität und gibt gleichzeitig Standfestigkeit: das Knie ist eines der wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers. Wir beanspruchen es täglich. Darunter leidet die Knorpelschicht – das verursacht Schmerzen.

Der Knorpel befindet sich an den Enden des Oberschenkelknochens und des Schienbeins und verhindert, dass die Knochen bei Bewegung aneinander reiben. Gleichzeitig dient er als Stoßdämpfer, beispielsweise beim Gehen, Laufen und Springen.

Kommt es zu Über- oder Fehlbelastungen durch Haltungsschäden, Übergewicht oder Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, können Verletzungen im Knorpel entstehen. Diese machen sich durch Schmerzen bemerkbar, die mit der Zeit zunehmen. Anders als andere Gewebe kann Knorpel kaum von alleine nachwachsen. Umso wichtiger ist es daher, den Schaden frühzeitig zu behandeln. Hierfür hat sich die Orthopädie des Maria-Hilf-Krankenhauses auf das Verfahren der Knorpeltransplantation spezialisiert.

Knorpeltransplantation

Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Operationsverfahren, bei dem Knorpelschäden mit Hilfe von körpereigenen Zellen repariert werden. Der Orthopäde entnimmt bei einer minimal-invasiven Arthroskopie des betroffenen Knies gesunde Knorpelzellen, die in einem speziellen Labor zur Teilung angeregt werden. Dadurch können neue Knorpelzellen gewonnen werden, die nach rund sechs bis acht Wochen an der beschädigten Stelle im Gelenk eingesetzt werden. Da durch die Transplantation echtes Knorpelgewebe nachwächst, können Schäden auf natürliche Weise vollständig geheilt und schmerzfreie Bewegungen wieder ermöglicht werden.

Grundlage für eine Knorpeltransplantation im Maria-Hilf-Krankenhaus ist eine ausführliche Untersuchung und Beratung der Patienten im Vorfeld. Dabei liegt der Fokus auf der individuellen Gelenksituation des Patienten und der bestmöglichen Lösung zur Wiederherstellung der uneingeschränkten Beweglichkeit des Kniegelenks.

Ihr Ansprechpartner im Maria-Hilf-Krankenhaus

Orthopädie

Oberarzt Matthias Kirsch

Telefon: 02271 / 87-352

Sprechstunde

Montag, 9:00 bis 14:00 Uhr, Donnerstag 13:00 bis 16:00 Uhr, und nach Vereinbarung

Mit großen Schritten in Richtung Gesundheit

 

Thema Gelenkschmerzen – Das Maria-Hilf-Krankenhaus Bergheim informiert:

Schmerzen beim Gehen, Schmerzen im Sitzen, Schmerzen beim Treppensteigen. Bei dem einen ist es das Knie, bei dem anderen die Hüfte. Wenn schon alltägliche Bewegungen zur Qual werden, ist oftmals Gelenkverschleiß der Grund dafür.

Arthrose gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung und trifft mit zunehmendem Alter eine Vielzahl an Menschen. Die Ursachen dafür liegen in der natürlichen Abnutzung des Gelenkknorpels und der damit verbundenen Schädigung angrenzender Knochen, Muskeln, Kapseln und Bänder. Die Folge: Gelenkschmerzen. Bei fortgeschrittenen Schäden kann ein künstlicher Gelenkersatz das Mittel der Wahl für neue Mobilität und Schmerzfreiheit sein.

Doch wann ist es tatsächlich an der Zeit für ein künstliches Gelenk? Und wie läuft eine Behandlung vom ersten Kennenlernen des Orthopäden bis zur tatsächlichen Operation ab? Das sind nur einige Fragen, die sich Patienten vor einem möglichen Gelenkersatz stellen. So ging es auch Margarete Schmitz (Name von der Redaktion geändert), als sie sich im vergangenen Jahr für eine Knieprothese entschieden hat.

Ausführliche Beratung – das A und O

„Es hat ganz langsam angefangen, doch die ständigen Schmerzen bin ich nun endgültig leid“, so oder so ähnlich beginnen zahlreiche Schilderungen von Patienten, die sich bei Dr. med. Christian Hoeckle, Chefarzt der Orthopädie im Maria-Hilf-Krankenhaus Bergheim, über den künstlichen Gelenkersatz informieren. Das galt auch für Magarete Schmitz, die seit vielen Jahren mit Schmerzen im Knie zu kämpfen hatte. Nach verschiedenen Behandlungen und einem kleineren operativen Eingriff hat sie sich schließlich für eine Prothese im linken Knie entschieden. „Patienten kommen oftmals mit vielen Frage, Sorgen und Ängsten zu uns“, sagt Dr. med. Christian Hoeckle. „Darauf gehen wir bei einer ausführlichen Beratung ein.“ Auf Wunsch wurde auch die Familie von Margarete Schmitz über den Operationsverlauf aufgeklärt.

Alles eine Sache der Planung und der intraoperativen Umsetzung

Was, wenn das Gelenk nicht richtig sitzt und die Schmerzen schlimmer werden als vorher? Diese Bedenken konnte der Chefarzt der Orthopädie der Patientin schnell nehmen: „Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Operation ist die richtige Planung. Hierfür nutzen wir im Maria-Hilf-Krankenhaus Spezialröntgenaufnahmen und planen vorab, welches Implantat exakt zur Kniegelenksanatomie des Patienten passt und später eingesetzt werden kann. Während der Operation erfolgt die Feinabstimmung des Implantates auf die patienteneigene Anatomie.“

Vom Erfolg dieser Methode konnte sich Margarete Schmitz am Tag der Operation selbst überzeugen. Wenige Stunden nach dem Eingriff zeigte ihr das Team der Orthopädie Röntgenbilder des neu eingesetzten Kniegelenks. Auch erste Bewegungsübungen standen auf der Tagesordnung. „Patienten sind von der Möglichkeit, ihr Gelenk wenige Stunden nach der Operation voll zu belasten und nahezu frei zu bewegen, oftmals überrascht“, sagt Chefarzt Dr. Hoeckle. Der Grund hierfür ist eine spezielle Operationstechnik, die es den behandelnden Physiotherapeuten ermöglicht, bereits frühzeitig individuell und gezielt mit den Patienten zu arbeiten.

Volle Belastung ab dem ersten Schritt

In den Tagen nach der Operation steht vor allem eines im Vordergrund: Bewegung. Daher hat Margarete Schmitz täglich Besuch von Physiotherapeuten bekommen, die sie bei ihren ersten Schritten unterstützt haben. Diese postoperative Frühmobilisation war besonders wichtig, damit die Patientin rasch wieder zu ihrer Eigenständigkeit und Beweglichkeit findet. „Durch eingeschränkte Belastung können nach Operationen an Knie- und Hüftgelenk in der postoperativen Nachbehandlung große Probleme entstehen“, erklärt der Chefarzt der Orthopädie. Dazu zählen Thrombosen, möglicherweise daraus resultierende Lungenembolien sowie Druckgeschwüre an den Füßen durch langes einseitiges Liegen.

Um solchen Problemen vorzubeugen, werden Patienten neben der medikamentösen Prophylaxe von Thrombosen und Embolien bereits am Tag der Operation individuell durch speziell dafür geschulte Physiotherapeuten mobilisiert. „Wir wollen die Patienten dazu anregen, ihr neues Gelenk unter Berücksichtigung der Schmerzsituation so früh wie möglich zu belasten“, sagt Marita Schmickler, Leiterin der Physikalischen Abteilung des Maria-Hilf-Krankenhauses. Dadurch werde das Vertrauen in das neue Gelenk und die eigenen Fähigkeiten zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt gefördert und der Genesungsprozess unterstützt.

Immer gut versorgt

Nach durchschnittlich drei bis fünf Tagen können Patienten, bei denen ein künstliches Gelenk eingesetzt wurde, den Heimweg antreten. So auch Margarete Schmitz. Beendet ist die Behandlung der Patienten für Dr. med. Christian Hoeckle damit noch nicht. Im Anschluss an die Reha folgt ein abschließendes Gespräch. „Ich möchte natürlich wissen, ob die Patienten mit dem Ergebnis der Operation zufrieden sind“, erklärt der Chefarzt der Orthopädie.

 

Ihr Kontakt zu den Spezialisten im Maria-Hilf-Krankenhaus:

Orthopädie

Chefarzt Dr. med. Christian Hoeckle

orthopaedie@maria-hilf-krankenhaus.de

Telefon: 02271 / 87-352

Sprechstunde

Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag nach telefonischer Anmeldung

Privatsprechstunde

Dienstag 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Physiotherapie

Marita Schmickler

physio@maria-hilf-krankenhaus.de

Telefon: 02271 / 87- 175

 

Der vollständige MHK-Kurier zum Download: 2017-04-10_MHK-Kurier_WEB

 

Neuer Ratgeber Demenz

 

Lokale Allianz präsentiert Broschüre für Betroffene, Angehörige und Unterstützer
Unter dem Titel „Demenz – Was tun?“ hat die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz – Demenznetzwerk Rhein-Erft-Kreis“ einen Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Unterstützer erarbeitet.

Inzwischen sind etwa 50 Formen der Demenz bekannt. In den meisten Fällen hat die Diagnose tiefe Einschnitte im Leben von Betroffenen und Angehörigen zur Folge und es kommen viele Fragen auf, wie man auf die Diagnose und ihre Folgen reagieren kann. Mit der Broschüre, die in Kooperation mit dem „Demenz-Servicezentrum Region Köln und das südliche Rheinland“ erarbeitet wurde, erweitert der Rhein-Erft-Kreis daher sein niederschwelliges Beratungsangebot.

In Zusammenarbeit mit vielen Netzwerk- und Kooperationspartnern haben sich in den letzten Jahren viele neue Angebote entwickelt, etwa die mobile Demenzberatung des Kreises. Der Ratgeber soll mit dazu beitragen, die Lebenssituation von älteren Menschen, insbesondere Menschen mit demenziellen Veränderungen, zu verbessern. Kurz und knapp ist zusammengefasst, welche Hilfsangebote sich Betroffenen, Angehörigen und Unterstützern im Rhein-Erft-Kreis bieten.

Der Kleine Ratgeber ist in der Kreisverwaltung bei der Abteilung Pflege und Leben im Alter, bei allen Stadtverwaltungen im Kreisgebiet und als Download im Netz  erhältlich.

Der Kleine Ratgeber für Betroffene, Angehörige und Unterstützer wird aus Mitteln des Projektes „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und erscheint im Rahmen der Woche der Demenz der Allianz für Menschen mit Demenz.

Bei Rückfragen zum Ratgeber oder der Demenzkrankheit können Sie sich an die Kreisverwaltung unter 02271/83-15173 oder pflege@rhein-erft-kreis.de wenden.

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