Neues Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe

Am Gründonnerstag war das Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe plötzlich weg.  Der großen Aufregung folgte rasche Erlösung: In nur drei Wochen war das gute Stück wieder an seinem Platz am höchsten Punkt des Rhein-Erft-Kreises. Das markante Wahrzeichen musste ausgetauscht werden, weil das Holz nach 22 Jahren marode war. Ein Glessener Bürger hatte die notwendige Restaurierung angeregt und mit einer Spende ermöglicht.

Fotos: Dr. Peter Pütz und Hermann Rexin

Seit 1987 thront das Holzkreuz auf der „Kippe“ in 204 Metern luftiger Höhe. 1999 musste es schon einmal ersetzt werden. Hermann Rexin und Landwirt Dr. Peter Pütz vom Kirchenvorstand der Katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius Glessen demontierten das alte Gipfelkreuz mit Hilfe eines Traktors. Zimmermann Andreas Hirschberg fertigte eine neue, baugleiche Version und der Glessener Steinmetz Frank Schlehan übertrug anschließend die Inschriften.

„Das ist mal wieder ein tolles Projekt, bei dem nicht nach Problemen gefragt, sondern direkt angepackt wurde“, freut sich die Glessener Ortsbürgermeisterin Anne Keller. Auch die beliebten Gipfelbücher kommen wieder zurück. Ehrenamtler und EFI-Team-Mitglied Hans Beilhack, gebürtiger Bayer und Wahl-Glessener, hatte das Projekt 2006  ins Leben gerufen, teils aus Heimweh, teils wegen des besonderen Orts. Da aber immer wieder Bücher verschwanden oder mutwillig zerstört wurden, wurden sie schon länger nicht mehr ersetzt und von vielen schmerzlich vermisst.

Ein Ort des Weitblicks, der Einkehr und des Innehaltens

Das Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe ist ein beliebter Ausflugspunkt und von den umliegenden Dörfern Glessen, Königsdorf, Oberaußem und Quadrath-Ichendorf über verschiedene Wald-Wege zu erreichen. Ob über die sportlich herausfordernde, ebenfalls durch Spenden finanzierte „Himmelsleiter“ mit ihren 397 Holzbohlen-Treppenstufen oder in sanften Serpentinen durch das Naturschutzgebiet zum „höchsten Gipfelglück“, bietet sich Wanderern, Joggern, Bikern und Reitern oben auf dem Plateau ein phantastischer Blick über die Kölner Bucht bis ins Bergische und dem Siebengebirge. Die Glessener Höhe, liebevoll auch “Kippe” genannt, ist in den Jahren 1955 bis 1970  aus dem Abraum des rekultivierten Braunkohle-Tagebaus Fortuna-Garsdorf entstanden und heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Ein besonderes Ereignis sind die ökumenischen Andachten am Gipfelkreuz, zu denen die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinde traditionell an Christi Himmelfahrt einladen. „Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass wir uns dieses Jahr dort wieder treffen und die feierliche Einweihung feiern können“, so Anne Keller.

Wer vom 1. bis zum 8. Mai bei “Glessen läuft“ mitmachen will, muss sich allerdings nicht hoch zum Gipfelkreuz kämpfen: Die längste Route – „eine der schönsten Laufstrecken rund um Köln“ – führt bequem und ohne wesentliche Steigungen rund um die Glessener Höhe vom Waldstadion über die „Liebesallee“ durch das Quellgebiet des Pulheimer Bachs und den sagenhaften Königsdorfer Forst.

 

“Glessen läuft” ist nicht zu bremsen

Benefizevent diesmal nicht mit Start und Ziel im Waldstadion

Ortsbürgermeisterin Anne Keller freut sich mit Stephan Jansen, Richard Beckschulte und Thomas Kierdorf vom TSV Glessen, dass der Benefizlauf stattfinden kann.

„Glessen läuft“ lässt sich auch vom verlängerten Lockdown nicht stoppen und findet 2021 mit angepasstem Konzept statt. Statt wie ursprünglich geplant zu einer Präsenzveranstaltung mit Start und Ziel im Glessener Waldstadion, laden die Organisatoren zu einem virtuellen Event zwischen dem 1. und 8. Mai ein. „Jeder läuft für sich allein, wann und wo er oder sie will, und hat dann eine Woche Zeit, uns Fotos und Ergebnisse von seinem Lauf zu schicken“, erläutert TSV-Vorsitzender Richard Beckschulte das angepasste Konzept. Bereits angemeldete Teilnehmer können entscheiden, ob sie die Startgebühr ganz oder teilweise zurückerhalten oder für den guten Zweck spenden wollen.

Auch Ortsbürgermeisterin Anne Keller freut sich, dass „Glessen läuft“ nicht wie voriges Jahr kurz vor dem Start abgesagt werden musste: „Jeder für sich allein und trotzdem irgendwie das Gefühl, etwas gemeinsam erreicht zu haben – das ist eine sehr gute Idee.“ Das ehrenamtliche Orgateam aus TSV, SC und Förderverein Sportplatz Glessen hatte eigens ein umfassendes Hygienekonzept mit über den Tag verteilten Starts, Verzicht auf Rahmenprogramm und Zuschauer sowie Testmöglichkeiten vor Ort vorbereitet. Da gemeinsamer Sport und Sportfeste jeglicher Art laut aktueller Corona-Schutzverordung weiterhin verboten sind, Individualsport unter freiem Himmel unter Einhaltung des Mindestabstands aber noch erlaubt, sind die Einzelläufe die einzige Alternative.

Gemeinsam gegen den Corona-Blues und mit Blick nach vorn

Je nach Kondition können sich die Läufer für zehn und fünf Kilometer, einen Halbmarathon, fünf Kilometer Walken und 1,2-Kilometer für Kinder online anmelden. Die neue Wegstrecke durch den Wald, für die die Untere Landschaftsbehörde und das für den Königsdorfer Forst zuständige Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft auch in diesem Jahr wieder grünes Licht gegeben hatten, hatte den Machern von „Glessen läuft“ mit 400 Anmeldungen und rund 1.200 Besuchern 2019 einen neuen Teilnehmerrekord beschert. Ob gegen den Corona-Blues, für die eigene Fitness, den Zusammenhalt oder bessere Sportbedingungen vor Ort – es gibt viele Gründe, den Blick nach vorn zu richten und zu laufen. „Eine Veranstaltung mit digitalem Siegertreppchen hat auch seine Vorteile“, erklärt Jörg Muhtz vom Förderverein Sportplatz: Die Teilnehmerbeschränkungen fallen weg, und die Läufe verteilen sich über eine ganze Woche. So bestünde keine Gefahr, dass sich zu viele Menschen zeitgleich auf der Glessener Hausstrecke im Wald – „eine der fünf besten Laufstrecken rund um Köln“ – tummeln werden.

Infos & Anmeldung: www.glessen-laeuft.de

Fotos Galerie: Jürgen Libertus/TSV Glessen

 

“Bewegungskultur pur” für Tiere in Not

Benefiz-Veranstaltung der Tierfreunde Rhein-Erft ist auf Kurs

Von Renate Könen

In der Zeit vom 02. bis einschließlich 30. Mai 2021 hat Jung und Alt, mit oder ohne Demenz bzw. Handikap, mit oder ohne Hund, die Möglichkeit, sich durch Bewegung auf unterschiedliche Weise für den guten Zweck fit zu machen. „Gehen, walken, joggen, radeln – Bewegungskultur pur“ hieß es in den letzten Jahren, um für in Not geratene Tiere Kilometer zu machen, die in Tierfutter bzw. Tierbedarf umgerechnet wurden. Dann kam Corona…

„Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen… Nachdem unsere jährliche Benefiz-Veranstaltung im vergangenen Jahr der Pandemie zum Opfer fiel, starten wir in diesem Jahr wieder voll durch“, gibt Renate Könen, Sprecherin der Tierfreunde Rhein-Erft, bekannt. Jede*r hat die Möglichkeit, im Zeitfenster vom 02. bis 30. Mai 2021 bisherige und/oder neue, fiktive Checkpoints entlang der Erft zwischen Glesch, Paffendorf, Zieverich, Kenten, Quadrath-Ichendorf und dem Tierheim Bergheim, so oft es geht anzusteuern. 1.000 km müssen mindestens erreicht werden und es winkt eine Tonne – das sind 1.000 kg – Tierfutter für in Not geratene Tiere von Premium-Sponsor Fressnapf Bergheim und Bedburg.

Aktion des Vertrauens

Zeitnah sind die Tierfreunde aktiv, um weitere Sponsoren zu generieren. Ziel ist, bei Futterspendenübergabe (Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben) für jeden weiteren geleisteten Kilometer 1 € Spendengelder akquiriert zu haben, der in Tierbedarf umgewandelt wird. Das waren 2019 weitere 1.000 €. Dieses tolle Ergebnis gilt es zu toppen. „Wir sind der Meinung, da geht noch was“, sind die Tierfreunde fest überzeugt. „Wir setzen in diesem Jahr auf ganz viel Vertrauen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, denn auf Leichtpavillons, Checkpoint-Betreuung, große Gruppen u.v.m. muss in Zeiten wie diesen verzichtet werden“, so Könen weiter.

Teilnehmerkarten während der Öffnungszeiten voraussichtlich ab 20.04.2021 an folgenden Stellen erhältlich:

  • Fressnapf Filiale Bergheim, Sportparkstr. 8, 50126 Bergheim
  • Fressnapf Filiale Bedburg, Wiesenstr. 16, 50181 Bedburg
  • Tierheim Bergheim, Am Kreuzweg 2, 50129 Bergheim, (Checkpoint 5)
  • Café Verweilchen, Hauptstr. 106 (Fußgängerzone), 50126 Bergheim
  • Stadtbibliothek Bergheim, Konrad-Adenauer-Platz 1, 50126 Bergheim
  • REWE Grundhöfer, Hinter den Gärten 1, 50189 Elsdorf (Futterspendenbox im Bereich der Pinnwand)

Zusätzlich bietet die Homepage der Tierfreunde die Möglichkeit, Teilnehmerkarten auszudrucken. Teilnehmerkarten müssen in diesen besonderen Zeiten an den jeweiligen Checkpoints selbst markiert und bei einer der angegebenen Ausgabe-/Annahmestellen abgegeben werden, sofern es die Coronakrise zulässt. Wie immer ist die Teilnahme anonym und kostenfrei.

Mitmachen und Gutes tun – Helfen kann gesund und einfach sein.

Begünstigt wird u.a. das Tierheim Bergheim. Die Tierfreunde Rhein-Erft freuen sich über rege Teilnahme, damit in Not geratene Tiere auch künftig „Vorfahrt“ haben.

Mehr Infos: https://www.tierfreunde-rhein-erft.de/benefiz_2021.htm

Kontakt: info@tierfreunde-rhein-erft.de

 

Krimilesung zum Welttag des Buches

Ule Hansen ist das deutsch-amerikanische Autorenduo hinter der Emma Carow-Trilogie “Neuntöter”, “Blutbuche” und “Wassertöchter”, einer düsteren Thriller-Reihe, die in Berlin spielt (Band 1 ausgezeichnet mit dem Stuttgarter Krimipreis, nominiert für den Friedrich Glauser-Preis 2017). Gemeinsam lesen sie nun am 23. April 2021 um 19 Uhr aus Band 3 der Reihe, dem Krimi „Wassertöchter“. Auf Grund der aktuellen Coronalage findet die Veranstaltung online im geschützten virtuellen Zoom-Raum und auf der Facebookseite der Stadtbibliothek Bergheim statt.

(c) Werner Huthmacher

Es sind gute Zeiten für die hochbegabte Fallanalystin Emma Carow. Sie ist glücklich. Frisch verliebt. Die Dämonen der Vergangenheit ruhen. Emma kann einschlafen, ohne an ihre brutale Vergewaltigung vor vielen Jahren zu denken. Auch mit den Kollegen kommt sie besser klar. Dann findet eine Vergewaltigung statt. Das Opfer hat Schnittwunden, die an ein Ritual erinnern, eingeritzt mit einem sehr scharfen Messer. Genau wie bei Emma damals. Kann es sein, dass ihr Vergewaltiger wieder aktiv ist? Die Indizien sprechen dagegen. Doch als kurz darauf eine grauenhaft zugerichtete Wasserleiche auftaucht, ist Emma sicher: Auch dieses Opfer trägt seine Handschrift. Niemand glaubt ihr. Die Dämonen kehren zurück. Und Emma beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.

Die Autoren: Der Amerikaner Eric T. Hansen wuchs in Hawaii auf, bis es ihn in den 80ern nach Deutschland verschlug, wo er Mediävistik studierte und für The Hollywood Reporter, The Washington Post, Süddeutsche Zeitung, Die Zeit und mehr journalistisch tätig war. Astrid Ule aus Mainz studierte Ethnologie und fand ihre Berufung als Satirikerin in Berlin für das preisgekrönte TV-Magazin »Kaos« und in der Werbung. Gemeinsam schrieben sie mehrere Dreh- und Sachbücher (“Planet America”, “Planet Germany”).

Die Veranstaltung ist kostenlos. Fragen zur Anmeldung können gerne per Mail an stadtbibliothek@bergheim.de oder per Telefon unter 02271 – 89 – 380 an das Team der Bibliothek gerichtet werden.

 

Tag der älteren Generation

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey würdigt das Engagement älterer Menschen während der Corona-Pandemie

© PIXABAY

Seit mehr als einem Jahr müssen wir wegen Corona mit vielen persönlichen Einschränkungen leben – vor allem für ältere Menschen war und ist das nicht immer leicht. Doch viele Ältere sind während der Pandemie trotz allem aktiv geblieben (64,5 Prozent), ein Teil (7,7 Prozent) hat seine sportlichen Aktivitäten sogar ausgeweitet, wie der Deutsche Alterssurvey bei einer Befragung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte zwischen März und Sommer 2020 herausgefunden hat.

Am 7. April ist der Tag der älteren Generation, der 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung ins Leben gerufen wurde. Er möchte auf die Rolle der älteren Menschen in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. 22 Millionen Menschen in unserem Land sind über 60 Jahre alt. Am heutigen Tag soll ihr Engagement während der vergangenen Monate in den Fokus gerückt und gewürdigt werden.
Dazu Bundesseniorenministerin Franziska Giffey: „Im Laufe des vergangenen Jahres war immer wieder von „der Risikogruppe“ die Rede, wenn es um ältere Menschen ging. Doch das wird der Vielfalt im Alter und den Stärken der Seniorinnen und Senioren von heute bei weitem nicht gerecht. Ziel unserer Seniorenpolitik ist es, die vorhandenen Potenziale älterer Frauen und Männer sowie den Zusammenhalt der Generationen zu fördern. Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, um möglichst vielen Menschen ein gutes Alter zu ermöglichen, sodass sie selbstbestimmt und selbstständig leben und die Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Das fördern wir mit zahlreichen Projekten. Viele Ältere zeigen, wie man auch im Alter noch ein aktives Leben führen und damit andere begeistern kann. Auch Corona konnte sie nicht davon abhalten. Einige haben die Chancen der Digitalisierung genutzt, um ihre Mitmenschen mitzureißen und vom tristen Pandemie-Alltag abzulenken. Diese Seniorinnen und Senioren sind Vorbilder, die wir dringend brauchen. Sie tragen maßgeblich zu einem zeitgemäßen, positiveren Blick auf das Alter bei und zeigen, dass man auch im Ruhestand noch fit und voller Lebensfreude sein kann.“

Angebote für Seniorinnen und Senioren:

 

© PIXABAY

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert bereits seit längerem verschiedene Angebote, die älteren Menschen helfen, aktiv, sozial vernetzt und am Puls der Zeit zu bleiben. Diese reichen von den Mehrgenerationenhäusern, den Seniorenbüros, Projekten gegen Einsamkeit des Malteser Hilfsdienstes und anderen Wohlfahrtsverbänden bis zum „Digitalen Engel“.

Mehr Informationen:

Gemeinsam gegen die Einsamkeit

Vorsitzende Dr. Sybille Schreckling (2.v.r.) und ihr Team von der Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis

Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis plant kreisweiten Demenz-Wegweiser  

„Es ist schon eine Herausforderung, unsere ehrenamtliche Tätigkeit unter Corona-Bedingungen durchzuführen“, gesteht Dr. Sybille Schreckling, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie und Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis. Einige Angebote für Menschen mit Demenz und pflegende Angehörige mussten ganz ausgesetzt werden, bei anderen Projekten waren Kreativität und Innovation gefragt. Beim ersten Online-Treffen von Institutionen, freiwillig Engagierten und Mitarbeitern der Stadt Hürth tauschten die Netzwerkpartner ihre Erfahrungen aus.

Während das Land NRW letzte Woche umfangreiche Lockerungen für die Alten- und Pflegeheime verkündete, fühlen sich viele pflegende Angehörige – „der größte Pflegedienst Deutschlands“ – nach einem Jahr Lockdown überfordert und alleingelassen, so Georg Fabian, Zweiter Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft. „Die Älteren sind die Verlierer in der Pandemie“, ist auch Renate Könen von den Tierfreunden Rhein-Erft überzeugt. Bestens qualifiziert nach einer Schulung hängt sie mit ihrem Besuchshund Trixie seit über einem Jahr in der Warteschleife und wartet darauf, in Seniorenheimen und Tagespflegen endlich wieder „Freude schenken“ zu können.

Aufsuchende Betreuung stark eingeschränkt

Frühlingsaktion der APK-Betreuer

Auch die beiden Beraterinnen Anne Schürner vom DRK-Kreisverband mit ihren präventiven Hausbesuchen und die neue Wohnberaterin des Rhein-Erft-Kreises, Valeria Erlenkötter, konnten 2020 noch nicht richtig durchstarten. Ziel der „aufsuchenden Betreuung“ ist es, mit den älteren Menschen oder ihren Angehörigen persönlich ins Gespräch zu kommen und einen eventuellen Unterstützungsbedarf zu erörtern.

„Der Bedarf ist groß, viele trauen sich aber auch nicht zuzugeben, dass sie einsam sind und Hilfe benötigen“, weiß Alltagsbegleiter Jens Bäumer. Viel früher mit präventiven Maßnahmen beginnen und der Krankheit Demenz ihren Schrecken nehmen ist ein wichtiges Anliegen der Alzheimer Gesellschaft. Weil Beratung und Austausch in den Selbsthilfegruppen derzeit nur stark eingeschränkt möglich ist, verteilten die Betreuer als kleines Zeichen der Aufmunterung kleine Frühlingstütchen.

Seniorentelefonkreis für Menschen ab 60

Das Sozialamt in Hürth initiierte einen Seniorentelefonkreis für Menschen ab 60, um der zunehmenden Vereinsamung während des Lockdowns entgegenzuwirken. Diakoniemitarbeiterin Tanja David von der Evangelischen Kirche macht in Notfällen Hausbesuche auf Anfrage. Etwas in Bewegung bringen will auch der Kreissportbund und bietet seinen Mitgliedsvereinen umfangreiches Infomaterial und Fördermöglichkeiten für die Integration von Menschen mit beginnender Demenz sowie Schlaganfallpatienten in bereits bestehende oder neu eingerichtete Sport-Gruppen.

Zwei Dinge sind es, die Dr. Schreckling besonders am Herzen liegen – „die Stärkung des Ehrenamts und die Einbeziehung der Jugend“. Seit 2009 läuft ein erfolgreiches Schülerprojekt mit dem Ernst Mach Gymnasium Hürth. 300 Schülerinnen und Schüler der Stufen 9 bis 10 haben schon an den Praktika in der ambulanten Demenzbetreuung der Selbsthilfegruppe „Füreinander“ teilgenommen und dabei Einblicke in die Situation und Einschränkungen von älteren Menschen erhalten – nicht selten der Startschuss für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf.

Die neue Webseite gibt einen Überblick über Einzelprojekte und Hilfsangebote der drei aktiven Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz im Nord- und Südkreis. Als „Wegweiser“ für den gesamten Rhein-Erft-Kreis sind ein Flyer und eine Landkarte mit allen vorhandenen Einrichtungen und Beratungsstellen im Nord- und Südkreis in Arbeit. Auch der regelmäßige Erfahrungsaustausch der freiwillig Engagierten und Fachleuten aus Verwaltung und Seniorenarbeit soll intensiviert werden. Die Planungen für die 6. Demenzwoche im Rhein-Erft-Kreis vom 30.04. bis 7.5.2022 laufen bereits, außerdem soll zwei Mal im Jahr ein Netzwerktreffen im Südkreis etabliert werden. In Vorbereitung ist auch ein gemeinsamer Aktionstag „Integration, Rehabilitation und Gesundheit“ am 28. August 2021 auf dem Hürther Marktplatz.

Die Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis besteht seit 2009 und will Demenzerkrankten und ihren Angehörigen mit niedrigschwelligen Betreuungsangeboten, Informationen zu Alltags- und Familienhilfen und fachlicher Beratung Entlastung verschaffen. Ziel ist es, die Lebensqualität von Älteren und Pflegenden zu verbessern, persönliche Ressourcen zu fördern, soziale Teilhabe und Eigenständigkeit zu erhalten. Die Selbsthilfeorganisation ist entstanden aus dem Zusammenschluss von Hilfsangeboten für pflegende Angehörige in Brühl, Erftstadt und Hürth und arbeitet im gesamten Rhein-Erft-Kreis. Enge Kooperation besteht mit der der Arbeitsgemeinschaft für psychisch Kranke im Rhein-Erft-Kreis e. V. (APK) und den regionalen Kooperationspartnern.

Kontakt: Alzheimer Gesellschaft Rhein-Erft-Kreis e.V. , Krankenhausstr. 42 (im Sana Krankenhaus), 50354 Hürth, Tel. Mobil: 0171 9388800, E-Mail: info@schreckling.eu

www.alzheimer-gesellschaft-rhein-erft-kreis.de

 

Demenzprojekte in der Warteschleife

Lokale Allianz hofft auf Lockerungen und plant weitere Angebote für Betroffene und Angehörige

Beratung und Hilfe vor Ort: Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim mit ihrem neuen Info-Flyer

Die gestrige Ankündigung der Landesregierung, nach der breit angelegten Impfaktion umfassende Lockerungen in den Pflegeheimen zuzulassen, kommt für die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in der Kreisstadt Bergheim und das Demenznetzwerk Rhein-Erft-Kreis keinen Moment zu spät. Das Leben in den Altenheimen soll laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann „endlich wieder schöner werden“. Auch gemeinschaftliche Aktivitäten wie Singen, Gottesdienste, Basteln, Kochen und Essen sollen wieder möglich sein.

„Unsere Bewohner vermissen den geselligen Alltag so sehr. Trotz der Impfungen müssen sie weiter allein auf ihren Zimmern essen, das können wir einfach nicht verstehen“, berichtete Tobias Hochscherf vom Sozialen Dienst des DRK in Bergheim beim Online-Arbeitstreffen der Demenz-Allianz noch am Mittwoch, 10. März 2021. Beschäftigungsangebote und Besuche sind seit Monaten nur sehr eingeschränkt möglich.

Anni Wilbertz und Hannelore Satzky von der Alzheimer Gesellschaft Bergheim

Auch viele andere Beratungs- und Hilfs-Angebote in Bergheim und dem Rhein-Erft-Kreis liegen seit über einem Jahr auf Eis. „Die Situation für pflegende Angehörige zu Hause ist aufgrund des lang anhaltenden Lockdowns sehr schwierig, der Druck und die Überlastung sind hoch“, erklärte Anni Wilbertz von der Alzheimer Gesellschaft Bergheim. Demenz-Cafés und Angehörigengesprächskreise zur Entlastung und zum Austausch finden seit langem nicht mehr statt. Das Team steht Ratsuchenden weiter unterstützend zur Seite – telefonisch oder per Mail. „In absoluten Notsituationen machen wir auch ein persönliches Gespräch in unserer Beratungsstelle oder zu Hause möglich“, so Anni Wilbertz.

In der Warteschleife gefangen ist auch Anne Schürner vom Deutschen Roten Kreuz mit ihren im Juli gestarteten präventiven Hausbesuchen, ebenso ihre Kollegin Valeria Erlenkötter, Wohnberaterin des Rhein-Erft-Kreises. Geplant war, dass sich Seniorinnen und Senioren ab 75 Jahren von Frau Schürner kostenlos zu Hause beraten und durch den Dschungel der vielfältigen Unterstützungsangebote leiten lassen können.

Vorlesepaten und Besuchshunde am Start

Mission “Freude schenken”: Bestens für neuen Job qualifiziert wartet Besuchshund Trixie seit über einem Jahr auf ihren Einsatz

Yorkshire-Dame Trixie ist ein Vollprofi und bestens ausgebildete Kuschelmaschine für Menschen mit Demenz. Ihre Mission: „Freude schenken“ und ein Lächeln ins Gesicht von Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen zaubern. Das hat sie gelernt im Rahmen einer Schulung von Hundecoach Sandra Lucka von „Salu Dogs“ aus Königsdorf, finanziell gefördert von der Lokalen Allianz und der Alzheimer Gesellschaft Bergheim. Seit über einem Jahr stehen fünf Frauchen und sechs frisch qualifizierte Besuchshunde in den Startlöchern und warten auf ihren ersten „richtigen“ Einsatz, darunter Trixies Besitzerin Renate Könen von den „Tierfreunden Rhein-Erft“. Dann kam Corona und das Erfolgsprojekt musste eine Vollbremsung machen. „Wir wünschen uns so sehr, endlich loslegen zu können und hätten noch mehr Interessenten für eine Schulung – der Bedarf ist da“, sagte die engagierte Tierschützerin. Sie hofft, jetzt auch weitere Pläne umsetzen zu können, beispielsweise ein Tanzkränzchen für Menschen mit Demenz in Zusammenarbeit mit einer Bergheimer Tanzschule.

Auch das neueste Projekt aus der Ideenschmiede des engagierten Demenz-Netzwerks aus Freiwilligen und Fachpersonal aus Verwaltung und Seniorenarbeit muss noch mit angezogener Handbremse fahren: 13 Männer und Frauen sind inzwischen als Vorlesepaten für Menschen mit Demenz online geschult worden, das restliche Drittel will lieber noch warten, bis eine Präsenzveranstaltung stattfinden kann. Das gemeinsame Projekt der Stadtbibliothek und der Alzheimer Gesellschaft Bergheim in Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und das südliche Rheinland besteht aus zwei Modulen und vermittelt Kenntnisse zum Thema Vorlesen und Demenz. Obwohl die Stadtbibliothek Bergheim gute Erfahrungen mit Online-Veranstaltungen für Kinder hat, wäre virtuelles Vorlesen für Demenzkranke oder Gruppenveranstaltungen am Beamer keine echte Alternative: Der Einzel-Betreuungsaufwand wäre einfach zu hoch, viele Ältere wären vielleicht auch mit der Technik überfordert. „Emotionen lassen sich eben besser im direkten Kontakt als über den Bildschirm vermitteln“, so Werner Wieczorek, Leiter der Stadtbibliothek.

Angehörige, die ihren Betreuten zu Hause vorlesen lassen wollen, können sich bei der Alzheimer Gesellschaft melden. „Wir begleiten unsere neuen Vorlesepaten und schauen am Anfang, ob die Chemie stimmt“, so Anni Wilbertz.

Kontakt: Alzheimer Gesellschaft Bergheim e.V., Telefon 02271/5829326, E-mail: alzheimer-bergheim@outlook.de, www.alzheimer-bergheim.de

Mitmischen – Nacht der Bibliotheken online

Die Stadtbibliothek Bergheim mischt ebenfalls mit!

Eine gute Nachricht in Corona-Zeiten: Die „Nacht der Bibliotheken“ findet, wie geplant, am 19. März 2021, statt. Da davon auszugehen ist, dass, wenn überhaupt, nur wenig Publikum in die Bibliotheken kommen darf, tun Bibliotheken das, was sie mit ihren digitalen Angeboten auch in pandemiefreien Zeiten längst erfolgreich tun: Sie bringen ihre Angebote direkt zu den Interessenten nach Hause. Kurzum: Die „Nacht der Bibliotheken“ geht ins Netz und macht damit die Bibliotheken im digitalen Raum sichtbar.

Natürlich wird auch die Stadtbibliothek Bergheim am Freitag, den 19. März ab 18.00 Uhr mit einem spannenden Programm digital dabei sein! Das Team wird sich dann über seinen INSTAGRAM-Kanal an das Publikum wenden. Der Profilname der Bibliothek dort lautet „stadtbibliothek_bergheim“. Die Zuschauer loggen sich per Instagram ein und können so bei allen Programmpunkten live dabei sein..

„Mitmischen!“ lautet das Motto dieser „Nacht der Bibliotheken“ und betont damit den gesellschaftspolitischen Aspekt: Wer bei Diskussionen in unserer Gesellschaft mitmischen möchte, braucht gute Argumente. Wer dafür gesicherte Informationen finden will, ist auf zuverlässige Quellen angewiesen – Quellen, wie Bibliotheken sie bieten. Bibliotheken, so die Botschaft der „Nacht der Bibliotheken“, sind daher in Zeiten, in denen Minderheiten vor allem im Internet Fake News verbreiten und Unsicherheit erzeugen, wichtiger denn je. Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hat die Schirmherrschaft der „Nacht der Bibliotheken“ übernommen, gerade weil ihr dieser Aspekt wichtig ist.

In der Stadtbibliothek Bergheim spielt an diesem Abend u.a. das aktuelle Thema „Nachhaltigkeit“ eine Rolle. So wird u.a. vom „Regrowing“, dem Nachwachsenlassen von Obst und Gemüse aus Pflanzenresten die Rede sein oder vom Herstellen des eigenen Badespasses. Mitmischen dürfen übrigens alle Interessierten Leserinnen und Leser jeden Alters.

Zudem gibt es interessante Interviews mit Experten, die gerne auch für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund bittet die Bibliothek schon vorab Fragen zum Thema „Nachhaltigkeit“ an die Adresse stadtbibliothek@bergheim.de zu senden, damit das Bibliotheksteam diese schon im Vorfeld an die Fachleute weiterleiten kann. Selbstverständlich sind auch spontane Fragen während der Veranstaltung möglich.

Als abschließende „Mitmischschaktion“ werden an diesem Abend kräftig die virtuellen Karten gemischt: Bei einer spannenden Partie UNU-Online per ZOOM-App!

Auch dazu sind alle kleinen und großen Teilnehmer herzlich eingeladen.

Die „Nacht der Bibliotheken“ wird vom Verband der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen e. V. organisiert und großzügig vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert.

Alle Fragen zur kostenlosen Anmeldung und der technischen Vorraussetzungen gerne per Mail an stadtbibliothek@bergheim.de oder telefonisch unter 02271 89 380.

Stadtbahnverlängerung über Glessen nach Niederaußem

Foto: Rhein-Erft-Kreis

In einer gemeinsamen Infoveranstaltung für die Verkehrsausschüsse der Städte Bergheim, Köln und Pulheim sowie des Rhein-Erft-Kreises wurde die positive Nachricht verkündet: Laut Gutachter ist eine Stadtbahn von Köln bis hin nach Niederaußem „verkehrlich und siedlungsstrukturell grundsätzlich sinnvoll und machbar“! Mit der künftigen S-Bahn plus einer möglichen Stadtbahn könnte Bergheim noch näher an die Metropole Köln heranrücken.  Die Vorstudie legt zugrunde, dass in allen drei Städten zukünftig Baugebiete in räumlicher Nähe zur möglichen Stadtbahntrasse ausgewiesen werden. So könnten die Städte der Nachfrage nach zusätzlicher Siedlungsfläche gerecht werden und damit auch für zusätzliche Nachfragepotenziale der Stadtbahn sorgen.

Vorstudie zeigt viel Potenzial

Die Bürgerinnen und Bürger sollen dazu zeitnah befragt werden (http://www.rhein-erft-kreis.de/stadtbahnvorhaben…)  und können sich einbringen. In den nächsten Monaten werden im Rhein-Erft-Kreis und in Köln die Fachausschüsse und Bezirksvertretungen jeweils in eigener Sitzung die Ergebnisse der Vorstudie beraten, bevor als nächster Schritt die Bearbeitung einer Machbarkeitsstudie folgen soll. Wenn die Stadtbahn gefördert und gebaut werden soll, braucht es diese vertiefende Studie, damit verlässliche Details zu Kosten-Nutzen, technischen Erfordernissen, abschließende Festlegung der Verlängerung der Linie 1 oder Linie 4 uvm. geklärt werden. Und weil eine gute Anbindung Kölns an die Gewerbe- und Kraftwerksstandorte wie Niederaußem strukturwandelrelevant für unsere Region ist, stehen die Chancen gut, dass die Machbarkeitsstudie aus Strukturfördermitteln finanziert werden kann.

LitSchreib online – Deine Stimme zählt gegen Rassismus

querquadrath ist das neue Kreativlabor in Quadrath-Ichendorf. Hier wird experimentiert und ausprobiert – in Corona-Zeiten auch Online, mit Bewegung, mit Worten mit Musik und Theater. Jeder ist willkommen, ob erfahrener Bühnenprofi oder Neuling.

Am 19.02. und am 05.03.2021 von 17-18:30 Uhr sind Wortakrobat*innen gefragt: Gemeinsam soll ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden. Vorerfahrungen sind nicht erforderlich. Auf Wunsch unterstützt Christa Wolf von der Schreibwerkstatt der Stadtbibliothek Bergheim bei der Ideenfindung und beim Schreiben. Der Kurs richtet sich an Jugendliche und Erwachsene.

Anmeldungen unter querquadrath@ash-sprungbrett.de. 

 

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