Neue Großdruckbücher in der Stadtbibliothek

Dank der freundlichen Unterstützung durch die Fachstelle Älterwerden der Kreisstadt Bergheim konnte die Stadtbibliothek Bergheim auch in diesem Jahr zahlreiche neue Großdruckbücher anschaffen und ihr Angebot für Senioren und Sehbehinderte weiter ausbauen. Die Kooperation startete im Januar 2020: Bibliotheksmitarbeiter Jörg Friedrich machte  Platz für die ersten 24 neuen Großdruckbücher. Durch die kleine Auflage sind Großdruckbücher meist teurer, insofern kommt die Unterstützung der Fachstelle Älterwerden gerade recht.

Als Bildungseinrichtung der Stadt Bergheim bleibt die STADT.BIBLIOTHEK im November 2020 geöffnet. Zwar müssen alle geplanten Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene abgesagt werden, aber die Medienausleihe ist zu den gewohnten Öffnungszeiten unter Einhaltung der bereits gut eingeführten Abstands- und Hygieneregeln weiterhin möglich. Neben Büchern hält die Stadtbibliothek ein breites Angebot an Filmen auf DVD, Playstation- und Nintendo-Switch-Spielen, Musik-CDs, Kinder-CDs und -Filmen, Tonieboxen, Toniefiguren, TipToi- und Bookii-Stiften, Gesellschaftsspielen sowie Hörbüchern für Jung und Alt bereit. In der neu eingerichteten Leselounge gibt es jede Menge Zeitschriften und Tageszeitungen. Auch 4 Tablets mit dem digitalen Lesezirkel sharemagazines stehen bereit. Hiermit lässt es sich durch über 500 Magazine und Zeitungen blättern. Gegen eine Jahresgebühr von 12,- € können alle Medien entliehen werden. Für Kinder bis 18 Jahren ist die Nutzung kostenlos.

Wer auf Grund der aktuellen Lage nicht persönlich in die Stadtbibliothek kommen kann, dem steht in der Onleihe Erft (www.onleihe-erft.de) eine große Auswahl an digitalen eBooks, eAudios und eMagazines zum bequemen Download von zu Hause aus zur Verfügung.

Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag: 11-18 Uhr, Samstag: 10-13 Uhr

Weitere Informationen gibt es unter www.stadtbibliothek.bergheim.de oder beim Team der Stadtbibliothek unter Tel.: 02271/89-380

 

 

 

 

Lesepaten für Menschen mit Demenz

Lokale Allianz tagte am 9. Oktober 2020 im Ratssaal der Kreisstadt Bergheim

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie arbeitet die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz weiter an gemeinsamen Projekten, die die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verbessern helfen. Eines der neuen Angebote ist inzwischen so weit, dass es noch in diesem Jahr starten könnte: So plant die Stadtbibliothek Bergheim in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft die Schulung von Lesepaten für Menschen mit Demenz. „Das Konzept steht und wir haben schon genügend Interessenten für den Anfang“, freut sich Werner Wieczorek. Die Grundlagenseminare der Stadtbibliothek richteten sich bisher nur an Lesepaten für Kinder. Die Teilnehmer üben sich in der Gestaltung von lebendigen Vorlesesituationen und lernen, welche Bücher und Geschichten sich eignen. Rund 30 Vorlesepaten engagieren sich ehrenamtlich in Bergheimer Kitas oder im Gleis 11 in Quadrath-Ichendorf und anderen städtischen Einrichtungen, lesen dort regelmäßig Kindergruppen vor und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Sprach- und Leseförderung.

Auch für Menschen mit Demenz ist Vorlesen eine willkommene Abwechslung, weckt schöne Erinnerungen und schafft besondere Momente. „Die Teilnehmer lernen, Demenzkranke besser zu verstehen und wie sie ihre Zuhörer unterstützen können“, so Christa Wolf, die mit Gedächtnistrainerin und Musikpädagogin Judith Schmitz an der Ausarbeitung des Schulungskonzepts beteiligt ist.  Da die Konzentrations- und Merkfähigkeit der Erkrankten oft sehr eingeschränkt ist, sollten die Geschichten nicht zu lang und nicht zu kompliziert sein. Dicke Romane bleiben besser im Regal, Märchen, fröhliche Anekdoten, einfache Gedichte, kleine Witze kommen dagegen beim älteren Publikum gut an. Auch laut und deutlich Sprechen will gelernt sein. Geklärt werden müssen jetzt nur noch einige Fragen zu Dauer und Inhalt der Schulung – wir werden im Seniorenportal berichten.

Gemeinsames Projekt mit der Tanzschule Belaro

Das schöne Projekt „Freude schenken“ der Tierfreunde Rhein-Erft liegt dagegen coranabedingt noch an der Leine: Der beliebte Benefiz-Hundespaziergang musste schon ausfallen, Besuche mit speziell geschulten Hunden in Pflegeeinrichtungen sind bis auf weiteres nicht erlaubt. Trotzdem haben die Tierschützer das Thema „Freude schenken“ noch nicht ad acta gelegt: So hatte die Tierschützerin Renate Könen Kontakt mit Tanzschule BELARO geknüpft, um Tanzkränzchen für Menschen mit Demenz auf die Beine zu stellen. Beim Netzwerktreffen am Freitag, 9. Oktober 2020 im Ratssaal stellt die Leiterin der Tanzschule Inessa Bergs die Idee vor, an der auch die erfahrene Musikpädagogin und Rollatortanztrainerin Judith Schmitz mit gefeilt hat.

Die beliebten Tanz-Nachmittage im DRK-Heim, die auch Teilnehmern außerhalb der Pflegeeinrichtung offen standen, liegen seit Monaten auf Eis. Insofern wäre ein Kurs in der Tanzschule in der Passage am Aachener Tor eine Alternative, zumal der 120m2-Raum barrierefrei erreichbar ist und auch mit Rollstühlen und Rollatoren betreten werden dürfte. „Platz wäre unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln momentan für zehn Personen samt einem Betreuer“, so Inessa Bergs. Angeregt wurde auch, eventuell weitere Tanzlehrer in Sachen Demenz zu schulen, damit noch mehr Menschen in Bergheim in den Genuss kämen. Voraussetzung wäre, dass das Gesundheitsamt dem Hygienekonzept zustimmt. Wegen der steigenden Corona-Zahlen in Bergheim steht der Start der Tanznachmittage jedoch gerade wieder in den Sternen. Es wäre so schön gewesen – wir bleiben dran!

„Jeden Tag erlebe ich in meiner Ballett- und Tanzschule die verbindende Kraft des Tanzens wie ein neues kleines Wunder. Jeder meiner Schülerinnen und Schüler bringt etwas anderes mit in die Tanzstunde – die Älteren stecken oft noch in ihrem Alltag, ihren Sorgen und ihrer Angespanntheit fest, die Jüngeren haben tausend Ideen im Kopf, sie sind ganz wuselig. Aber alle gehen verändert, geerdet, befreit wieder hinaus. Das schafft nur die Kraft der gemeinsamen Bewegung zur Musik, zu ihrem Rhythmus, ihren Harmonien und Melodien, die Kraft des Tanzes als die eine uns verbindende Sprache, die direkt auf das Herz zielt. Deshalb macht Tanzen für mich die Welt ein bisschen besser, Schritt für Schritt.”

Inessa Bergs, Leiterin der Ballett- und Tanzschule BELARO in Bergheim

Digitale Reise um die Welt

Ein Quiz zum Weltseniorentag
Anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen am 1. Oktober, der im Jahr 1990 durch die Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, nimmt sie und weitere Interessierte in Ihrem Umfeld die Stiftung Digitale Chancen mit auf eine abwechslungsreiche, unterhaltsame und informative „Digitale Reise um die Welt“.
In Zeiten von COVID-19 sind Reisen mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden und in zahlreichen Ländern gar nicht möglich. Doch bei dieser Reise handelt es sich um ein digitales Quiz, das Sie bei sich vor Ort spielen können. Sie benötigen dafür nur ein Smartphone oder Tablet, die kostenfreie App „Actionbound“ und eine Internetverbindung.
Digital mobil im Alter“ setzt sich dafür ein, dass Seniorinnen und Senioren mithilfe mobiler Geräte und des Internets länger selbstständig, aktiv und mobil bleiben können. „Digital mobil im Alter – Tablet PCs für Seniorinnen und Senioren“ ist ein Projekt der Stiftung Digitale Chancen in Kooperation mit Telefónica O2.
Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen zu den Digitalen Spaziergängen im Rahmen des Projekts hat die Stiftung den diesjährigen Internationalen Tag der älteren Menschen zum Anlass genommen, das Quiz um die Welt aus dem Vorjahr so anzupassen, dass es ortsunabhängig und von einzelnen Personen statt in Gruppen gespielt werden kann. “Mit unserer Digitalen Reise um die Welt möchten wir Seniorinnen und Senioren einladen, spielerisch ferne Länder und Kulturen, exotische Tiere und vieles mehr zu entdecken. Wir stellen ihr Wissen auf die Probe und geben Informationen u.a. zu digitalen Themen. Ganz nebenbei wird auch der Umgang mit dem Smartphone oder Tablet geübt”, so die Initiatoren.

So geht’s:
1. Installieren Sie sich die kostenfreie App Actionbound aus dem App Store oder Play Store.
Actionbound ist ein junges Unternehmen, das von Medienpädagogen gegründet wurde und seinen Sitz in Berlin hat. Die Verarbeitung persönlicher Daten erfolgt nach DSGVO. Weitere Informationen finden Sie hier: AGB und Datenschutz Actionbound.

2. Starten Sie die „Digitale Reise um die Welt 2.0“
Dafür gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Öffnen Sie diesen Link auf Ihrem Smartphone oder Tablet
  2. oder scannen Sie mit der App Actionbound den QR-Code, den Sie im Anhang finden
    (Funktion „Code Scannen“ im Startmenü der App)
  3. oder suchen Sie in der App nach „Digitale Reise um die Welt 2.0“
    (Funktion „Bound finden“ -> „Suchen“ im Startmenü der App)

Bergheims “Grüne Lunge” gestalten

Unter dem Motto IDEEN WACHSEN LASSEN lädt die Kreisstadt Bergheim am 04. Oktober 2020 von 12 Uhr bis 16 Uhr Jung und Alt zur Öffentlichkeitsbeteiligung in der Grünen Lunge zwischen dem Amtsgericht und der Albert-Schweitzer-Schule ein.

In den Innenstädten wird die Umgestaltung von öffentlichen Grünanlagen zukünftig eine noch größere Bedeutung bekommen. Gerade in Zeiten der Zurückhaltung, wie aktuell durch die Corona-Pandemie, zeigt sich die Relevanz öffentlicher Grünräume. Der öffentliche Gartenraum wird in diesen Zeiten zu einer kleinen Oase der Freiheit. Das Teilprojekt „Aufwertung der Grünen Lunge zu einem Mehrgenerationenpark“ stellt eine der insgesamt 28 Maßnahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Innenstadt, kurz INSEK Innenstadt, dar. Das Stadtzentrum soll in seinen vielfältigen Funktionen wie Einkaufen, Wohnen und Kultur gestärkt sowie als ein Ort der Kommunikation und Identifikation erlebbar gemacht werden. Im Rahmen eines transparenten und qualitativ hochwertigen Entwurfsprozesses lädt die Kreisstadt Bergheim alle Bürgerinnen und Bürger am 04. Oktober 2020 von 12 Uhr bis 16 Uhr in Bergheims „Grüne Lunge“ ein, um dort mehr über die geplante Aufwertung der Grünen Lunge zu erfahren und sich aktiv mit ihren Ideen in die Planung einzubringen.

Ziel ist es, die „Grüne Lunge“, gelegen zwischen Amtsgericht und der Albert-Schweitzer-Schule, durch eine sogenannte „ressourcenschonende und kreislauforientierte Freiraumplanung“ zu einem Mehrgenerationenpark aufzuwerten. Die vorhandenen Qualitäten der Grünanlage sollen herausgearbeitet werden, wodurch die Kreisstadt Bergheim eine stadtökologische Aufwertung erhält. Im Fokus stehen die Themen Biodiversität, Bewegung und Bildung. Dabei soll die mittig gelegene Wiese ein ruhiges Zentrum darstellen, welches von anliegenden, aktivierenden Grünflächen ergänzt wird. Über natur- und kulturbezogene Themenrouten wird der Park mit der Innenstadt verbunden die Parkanlage behält somit ihren naturnahen Charakter.

„Die Meinungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger zu dem zukünftigen Konzept des Mehrgenerationenparks sind mir sehr wichtig“,  so Bürgermeister Volker Mießeler. „Daher sind alle Interessierten herzlich eingeladen, sich mit einzubringen. Als Dankeschön für die Beteiligung am Konzept warten 1 m² Blühwiesensamen auf alle, die mitmachen – frei nach dem Motto „Ideen wachsen lassen“. Die Parkanlage am Amtsgericht soll so zukünftig ein neues Gesicht erhalten und zu einem attraktiven Verweilort in der Bergheimer Innenstadt für alle Generationen werden. Das Citybüro in der Innenstadt, Hauptstraße 55, hat an diesem Tag ebenfalls geöffnet. Interessierte können sich dort über die verschiedenen Projekte des INSEK informieren

Auf die Teilnehmer wartet ein intensiver und spannender Dialog mit einem bunten Rahmenprogramm:

12:00 – 16:00 Uhr: Offene Öffentlichkeitsbeteiligung: IDEEN WACHSEN LASSEN
Die Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich aktiv im Rahmen der Neugestaltung der „Grünen Lunge“ einzubringen. „Mitgestalten, Diskutieren, Austauschen, Ideen sammeln oder einfach genießen“. Die vor Ort ausgelegten Beteiligungskarten können direkt oder innerhalb von einer Woche im Citybüro in der Hauptstraße 55 in der Fußgänger abgeben werden.

12:30 Uhr und 15 Uhr, je 45 Min. Kräuter- und Kulturführung u. a. mit dem Thema, „essbare Stadt“ mit Andreas Beyerle und Frau Lippert-Hamacher inkl. Kinderkräuterschatzsuche

Yoga Einheiten für jede Altersgruppe mit Ulrike Leonhardt

Functional Fitness Einheit mit VitaminSport – Fitnessstudio & Gesundheitscenter

12:00 – 16:00 Uhr spannende Kräuterschatzsuche für Kinder

12:00 – 16:00 Uhr Pop-Up Café

Die Sportkurse finden auf der großen Freifläche im Herzen der Parkanlage statt. Hier sind sowohl AnfängerInnen als auch Fortgeschrittene aller Altersgruppen herzlich willkommen. Coronabedingt wird für die Führungen und die Fitnesskurse um vorherige Anmeldung gebeten (citybuero@bergheim.de). Sollte das Wetter an diesem Tag nicht „mitspielen“, müssen die Kurse und Führungen leider ausfallen. Bei Regen wird die Veranstaltung unter dem Vordach der Albert-Schweitzer-Grundschule stattfinden.

Wie über Demenz sprechen?

Neuer Sprachleitfaden der Deutschen Alzheimer Gesellschaft

Wenn wir über das Thema Demenz, über Menschen mit einer Demenzerkrankung oder auch mit ihnen sprechen, ist eine angemessene Sprache ganz wesentlich. Sie soll nicht stigmatisieren, sondern das Verständnis, die Inklusion und die Teilhabe der Betroffenen fördern und letztlich zu einer guten Lebensqualität aller Beteiligten beitragen. Um diesem Ziel näher zu kommen, wenden sich die deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) mit dem Sprachleitfaden „Demenz“ an professionell in der Behandlung, Betreuung und Pflege Tätige, an Medienschaffende, die Politik sowie die allgemeine Öffentlichkeit.

„Die Diagnose Demenz ist nur ein Teilaspekt eines Menschen“, betont Michael Wache, der Mitglied des Beirats „Leben mit Demenz“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) ist und seit zwei Jahren mit der Diagnose lebt. „Jeder hat seine individuelle Persönlichkeit und seine eigene Biografie. Die Diagnose darf niemals auf den gesamten Menschen übertragen werden. Eine respektvolle Sprache bedeutet, den Menschen mit seinen Ressourcen, seinen erhaltenen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit zu sehen und Stigmatisierung und Diskriminierung zu vermeiden.“

„Unsere Haltung zu einem Leben mit Demenz ist geprägt von Wertschätzung und Respekt. Sie sollte sich auch in unserer Sprache widerspiegeln“, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der DAlzG. „Die Worte, die wir wählen, beeinflussen Menschen mit Demenz und ihr soziales Umfeld sowie die gesamte Öffentlichkeit ganz entscheidend. Sie wirken auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl und andere Gefühle wie Freude oder Niedergeschlagenheit einer Person. Ebenso haben sie Einfluss darauf, was andere Menschen über Demenz denken. Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit in alltäglichen Gesprächen tragen dazu bei, das Wohlergehen aller Beteiligten nachhaltig zu verbessern und Menschen mit Demenz als Teil unserer Gesellschaft zu erleben.“

Besonders wichtig war den Mitgliedern der DADO, auch Menschen mit Demenz an der Entwicklung des Sprachleitfadens zu beteiligen. In einem Konsultationsprozess wurden Menschen mit Demenz als Einzelpersonen oder in Gruppen zu dem Leitfaden befragt, unter anderem der Beirat „Leben mit Demenz“ in Deutschland, die Arbeitsgruppe „Impuls Alzheimer“ in der Schweiz und die Selbsthilfegruppe von Menschen mit Demenz in Luxemburg. Darüber hinaus haben Angehörige, aber auch verschiedene Fachleute in den Ländern ihre Anregungen dazu gegeben.

Der Sprachleitfaden „Demenz“

Deutschsprachige Alzheimer- und Demenz-Organisationen: Sprachleitfaden „Demenz“. 2020, 12 Seiten, hier kostenlos herunterladen oder bestellen über die Geschäftsstelle der DAlzG.

Welt-Alzheimertag 2020 – “Wir müssen reden!”

Lokale Allianz Bergheim gibt Menschen mit Demenz eine Stimme

„Demenz – wir müssen reden!“ – das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages am Montag, 21. September 2020, nahm die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in der Kreisstadt Bergheim nur allzu gern zum Anlass auf die schwierige Situation von Betroffen, Angehörigen und Pflegekräften in der Corona-Pandemie aufmerksam zu machen. „Wir sind von einem normalen Alltag noch meilenweit entfernt“, berichtete Renate Schander, Leiterin des DRK- Alten- und Pflegeheims Bergheim. Die meisten Beschäftigungs- und Entlastungsangebote liegen auf Eis, Beratung ist derzeit bei steigendem Bedarf meist nur telefonisch, Demenzcafés noch gar nicht wieder möglich. Die Angehörigen-Gesprächskreise der Alzheimer Gesellschaft laufen nach monatelanger Zwangspause gerade erst wieder an.

Isolation schürt Ängste und Einsamkeit

„Wir Menschen sind nicht für die Isolation gemacht“, so Frau Schander. Zwar trügen die Heimbewohner mit viel Disziplin ihre Masken und hielten Abstand, aber es sei „sehr hart“, die sozialen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Gerade Menschen mit Demenz hätten in der Anfangszeit gar nicht verstanden, wie ihnen geschieht, wenn ihnen die Mitarbeiter plötzlich mit Schutzkitteln und Handschuhen gegenüber stehen, Besuche ausblieben und liebgewonnene Gewohnheiten wie gemeinsames Singen und Essen auf unbestimmte Zeit verboten sind. „Es kamen richtig große Ängste auf, die Einsamkeit ist schlimm und viele Ältere ziehen sich noch mehr zurück.“ Die Hoffnung bleibt, dass wenigstens in der Adventszeit wieder einige Lockerungen möglich sind.

Judith Schmitz, Musikpädagogin und Gedächtnistrainerin, arbeitet in der AWO-Betreuungseinrichtung in Quadrath-Ichendorf und versucht mit ihrer Gitarre auf den Fluren, den Bewohnern in diesen schwierigen Zeiten wenigstens ein bisschen Freude zu bringen. „Die Zimmertüren sind geöffnet, und die Leute sehnen sich nach einem Stück Normalität.“ Anni Wilbertz, Vorsitzende und „Herz“ der Alzheimer Gesellschaft Bergheim, sorgt sich auch um die Angehörigen, die durch den Wegfall der Tagespflege durch ehrenamtliche Kräfte stark unter Druck geraten seien. „Die Aggressionen zu Hause steigen und viele scheuen sich, Hilfe zu holen.“ Gerade alte Ehepaare hätten sich oft das Versprechen gegeben, „bis zum Schluss“ füreinander da zu sein und seien jetzt überfordert.

Bewegende Demenz-Geschichten

„Ich habe richtiggehend Depressionen entwickelt, weil mir der Austausch fehlte“, gesteht auch Monika Frankfurter. Ihre Mutter sei dement und inzwischen kaum noch ansprechbar. Dem Aufruf der Lokalen Allianz Bergheim, eine Geschichte über die Krankheit zu schreiben, kam sie gern nach und gab ihr den Titel „Elefant“ – das Lieblingstier ihrer Mutter. „Elefanten sind Herdentiere, sie lassen keinen alleine, egal was passiert“, heißt es darin. „Wenn sie merken, ein Leben geht zu Ende, stehen sie ihm bei, beschützen ihn, bis zum letzten Atemzug.“ Neben André Hénocque und Christa Wolf war sie unter den fünf Erstplatzierten des Demenz-Geschichten-Wettbewerbs, David Kollbach und Petra Windhausen konnten ihre Auszeichnung am Montag leider nicht persönlich entgegennehmen. Beteiligt hatten sich auch fünf hochbetagte Damen aus der AWO-Einrichtung – unterstützt von Judith Schmitz, die sich „fleißig Notizen machte“. „Es war eine höchst vergnügliche Reise in die Vergangenheit – Humor sollte beim Thema Demenz viel öfter unser Rettungsring sein.“

Karin Huck, Abteilungsleiterin des Amtes für Pflege und Leben im Alter beim Rhein-Erft-Kreis und Elke Friedt, Behindertenbeauftragte der Kreisstadt Bergheim, vertreten zwei der Institutionen, die sich seit 2014 in Bergheim zur Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz zusammengeschlossen haben. Gemeinsam mit Fachkräften aus der Seniorenarbeit und ehrenamtlich Engagierten lenken sie den Blick auf die Sorgen und Nöte von Betroffenen und Angehören und bringen Beratung und Hilfe vor Ort auf den Weg. Neue Angebote wie aktuell die Schulung von Lesepaten sind in Planung und können dank Fördermitteln der Krankenkasse IKK classic realisiert werden. Informationen und nützliche Adressen liefert auch das Seniorenportal Bergheim.

Polizei führt Senioren aufs Glatteis

Fahrsicherheitstraining als Belohnung für engagierte Glessener und Senioren

Frau am Steuer. Blond. Ü-50. Gut, vielleicht ist die Einladung zu einem Fahrsicherheitstraining doch nicht im falschen Briefkasten gelandet. Die Glessener Ortsbürgermeisterin Anne Keller belohnt damit engagierte Bürger, die bei der Radfahrprüfung der Glessener Grundschulkinder helfen. Da diese Corona-bedingt dieses Jahr flach fiel, wurde der Kreis etwas weiter gefasst. Ältere und Jüngere stehen sich auf dem Verkehrsübungsplatz in Jülich-Koslar abschätzend gegenüber.

Es hätte so ein schöner September-Morgen werden können, strahlend blauer Himmel, hübsche Blumenbeete, leere Straßen. Zumindest im Verkehrsübungspark. Aber ich weiß genau, gleich wird es hier volle Kanne regnen und sehr eng werden. Polizeihauptkommissar Hans Dieter Ehlert ist Verkehrssicherheitsberater und Profi in seinem Fach. Seit mehr als 18 Jahren moderiert er die Sicherheitstrainings und sorgt mit seiner lockeren Art dafür, dass die erste Anspannung der bunt zusammengewürfelten Gruppe weicht. Heute wird er unterstützt von seiner Kollegin Claudia Färber, die wie er die Ruhe weg hat. „Eigentlich ist hier auch noch nie etwas passiert“, flachst Ehlert – um die Teilnehmer gleich auf abgeknickte Poller und umgefahrene Apfelbäume hinzuweisen.

Los geht es mit einem Autokorso durch das weitläufige Gelände, doch dann stehen gleich meiner absoluten Lieblingsdisziplinen auf dem Programm – Wenden in drei Zügen und rückwärts einparken. Und das auch noch unter den Augen interessierter Zuschauer und der Polizei. Wer will, darf auch gleich noch mal das Anfahren im Berg üben. Während ich hochkonzentriert versuche, durch den engen Parcours zu manövrieren, versucht Hans Dieter Ehlert mich beiläufig in ein Gespräch zu verwickeln. Von jemand anderem will er wissen, wie der Geburtsname der Schwiegermutter ist. Klar, diese fiese Ablenkung ist genau geplant, denn im alltäglichen Straßenverkehr gibt es auch keine Gnade, gleich hinter der nächsten Ecke könnte ein Müllwagen stehen.

Richtig spannend wird es bei der nächsten Aufgabe: Vom Start auf unterschiedliche Geschwindigkeiten zu beschleunigen, an der Markierung voll in die Eisen gehen und den Wagen zum Stehen bringen. Später dann auch noch einem Hindernis ausweichen und im Freiflug die Hände vom Lenkrad. Bei nasser Fahrbahn und simulierter Schneedecke eine lustige Rutschpartie mit Ansage, zumal einige Fahrzeuge jahreszeitenbedingt noch Sommerreifen haben. „Achtung, ich habe Frau, Kinder und Hund, die sich vielleicht gleich auf mich freuen.“ Herr Ehlert wieder. Trotzdem scheuen sich die meisten vor einer richtigen Notbremsung, bedienen das Pedal zu zaghaft oder schummeln schon vorher beim ordentlich Gas geben. Loslassen lernen, ohne die Kontrolle zu verlieren – nur mit einem Finger am Lenkrad und dem Sitz fast im Kofferraum ist das schwieriger, lernen wir. Riemchen-Sandalen mit Keil-Absatz sind auch keine sonderlich gute Idee, aber zumindest das Auto hat Allrad und ABS.

Toll ist es zu erleben, wie das Vertrauen in die Technik und die eigenen Fähigkeiten von Mal zu Mal mit der Freude am Fahren wächst. “Ich habe Dinge probiert, die ich mich sonst niemals trauen würde”, fasst Stephan Jansen zusammen.” Das klappt offenbar sogar mit dem eigenen Mann auf dem Beifahrersitz, eine zusätzliche Erschwernis für eine der Damen unter uns. „Es geht darum, die Kompetenzen aufzufrischen, altersbedingte Einschränkungen zu erkennen und bei Gefahren richtig zu reagieren“, erklärt Anne Keller den Sinn der Veranstaltung. In diesem Sinne doch sehr ein lohnender Vormittag – sehr zu empfehlen und gerne wieder.

“Demenz – wir müssen reden”

„Demenz – wir müssen reden“ – das Motto des Welt-Alzheimertags 2020 nimmt die Lokale Allianz Bergheim zum Anlass,  die Situation von Betroffenen und pflegenden Angehörigen in Zeiten von Corona zur Sprache zu bringen. Aufgrund der Pandemie findet der Termin am 21. September 2020 von 10-12 Uhr in der Medio Lounge Bergheim nur im kleinen Kreis statt und ist nicht öffentlich. Ein Video von der Veranstaltung werden wir im Seniorenportal veröffentlichen. Geehrt werden auch die Gewinner des Demenz-Geschichtenwettbewerbs der Lokalen Allianz Bergheim.

Zwei von drei Menschen glauben immer noch, dass Demenz ein normaler Teil des Alterns ist.  Noch immer trauen sich viele Menschen nicht, darüber zu sprechen, dass sie oder ein naher Angehöriger eine Demenzdiagnose erhalten haben und haben berechtigte Sorge, deswegen ausgegrenzt und diskrimiert zu werden. Dabei gibt es viele Formen der Unterstützung und Entlastung, die Menschen helfen, so lange wie möglich mit der Erkrankung zu leben und am Alltag teilhaben zu können. Dazu braucht es mehr Wissen und Verständnis in der gesamten Gesellschaft. Wenn wir miteinander ins Gespräch kommen, erleben Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören.

Wegen der Corona-Pandemie können jedoch viele bewährte Angebote derzeit nicht stattfinden, und trotz vorsichtiger Lockerungen sind gerade Alten- und Pflegeeinrichtungen immer noch weit entfernt von der früheren  Normalität.  Zwar sind Besuche seit dem 1. Juli 2020  wieder erlaubt, allerdings nur unter strikter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Auch die Kurse zur familialen Pflege im Maria-Hilf-Krankenhaus ruhen seit Monaten, ebenso bewährte Entlastungsangebote wie die Demenz-Cafés und der Angehörigengesprächskreis der Bergheimer Alzheimer Gesellschaft. Der Beratungsbedarf steigt, kann aber momentan nur telefonisch erfolgen.  Renate Schander und Judith Schmitz berichten am Welt-Alzheimertag  über die derzeitige Situation in den Bergheimer Pflegeeinrichtungen, und Anni Wilbertz von der Alzheimer Gesellschaft über die Folgen für pflegende Angehörige sowie den Wegfall der Tagespflege.

Im Alter gut und sicher in den den eigenen vier Wänden

Rhein-Erft-Kreis stellt seine neue Wohnberatung vor

“Zu Hause leben – zu Hause bleiben” – das wünschen sich die meisten Menschen, wenn man sie fragt, wie sie  leben wollen. Damit dies gelingt, kann schon im Vorfeld viel getan werden. Wohnen im Alter stellt jedoch andere Anforde­rungen als in jungen Jahren – schnell kann ein großes Haus und der geliebte Garten zur Last werden, gefährliche Stolperfallen lauern an jeder Ecke und der eigene Haushalt wird zur unüberwindbaren Hürde. Trotz medizinischem Fortschritt nehmen körperliche Einschränkungen im Alter zu und der Alltag wird beschwerlicher. Viele Ältere leben zudem allein und haben keine Angehörigen in der Nähe, die sich kümmern können.

Mit seiner neuen Wohnberatungsstelle  hat der Rhein-Erft-Kreis ein kostenloses Angebot etabliert, das Senioren und Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf, mit Behinderungen und/oder Demenz und deren Angehörigen Rat und Hilfe bietet. Bei einer Fachtagung im Schloss Bedburg stellte Dezernent Dr. Christian Nettersheim die neue Anlaufstelle vor, die eine der letzten Lücken in NRW schließt. Kein Bundesland hat mehr Wohnberatungsstellen. Ziel ist es, die selbstständige Lebensführung im eigenen Zuhause zu erhalten und zu fördern.

Schon seit April im Amt, wartet Wohnberaterin Valeria Erlenkötter darauf, richtig durchstarten zu können. Ihre Aufgabe ist es, beim Abbau von Barrieren oder der Suche nach geeigneten Diensten zu helfen, Finanzierungsfragen und Antragstellungen zu klären. Pandemiebedingt mussten ihre präventiven Hausbesuche bisher ausfallen, die Beratung erfolgte bisher hauptsächlich telefonisch.

 

Susanne Tyll von der LAG Wohnberatung NRW zeigte den Tagungsteilnehmern in Bedburg individuelle Möglichkeiten, wie die Wohnverhältnisse an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden und das Leben in der eigenen Wohnung langfristig sicherer und bequemer gestaltet werden kann. Schon kleine Veränderungen können zu mehr Lebensqualität beitragen und Unfälle vermeiden: etwa das Licht, das sich nachts durch Bewegungsmelder einschaltet oder der Haltegriff im Bad, der die nötige Standsicherheit gibt. „Häufig wird die Beratung allerdings erst in Anspruch genommen, wenn bereits dringender Handlungsbedarf besteht und schon etwas passiert ist“, so Frau Tyll.

Die Wohnberaterin nimmt das gesamte Umfeld in den Blick: Welche Unterstützungsangebote und Nachbarschaftshilfen gibt es, reichen ein altersgerechter Umbau und technische Hilfsmittel oder kommen  vielleicht andere Projekte wie gemeinschaftliches oder betreutes Wohnen in Frage?

Parallel zur Wohnberatung entwickeln Professor Dr. Manuela Weidekamp-Maicher von der Hochschule Düsseldorf und ihr Team gerade ein Konzept zur integrierten Technikberatung. „In Zeiten von Corona und digitalem Wandel wächst die Akzeptanz in der Bevölkerung, aber Technik wird nie die sozialen Beziehungen ersetzen“, gab die Wissenschaftlerin zu bedenken. Gerade im ländlichen Raum sei es wichtig, dass ältere Menschen am technischen Fortschritt teilhaben – in Kontakt bleiben, Dienstleistungen oder Kulturangebote online nutzen sowie sich auf Sicherheitssysteme und automatische Notrufe verlassen können – “aber es bedarf auch immer des Menschen, der die Technik gut erklärt.”

Kontakt Wohnberatung des Rhein-Erft-Kreises, Frau Valeria Erlenkötter, Telefon 02271/8315098 oder per Mail unter pflege@rhein-erft-kreis.de.

“Grenzenlos”-Laden wieder geöffnet

Das “Grenzenlos-Team”

Das “Grenzenlos” hat wieder auf: Zumindest der Laden ist seit Mittwoch, 12. August 2020, wieder für den Verkauf geöffnet und bietet Second-Hand-Kleidung und Haushaltswaren zum kleinen Preis.

Öffnungszeiten: mittwochs: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr
Ort: Quartiersbüro (ehemalige Paulusschule) – Im Euel 2 in 50129 Bergheim-Niederaußem.

Der Verkauf findet unter ‘Coronabedingungen’ statt und es wird gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen.

Das Café bleibt bis auf weiteres geschlossen. Der Eingang ist auf den Schulhof verlegt (Ecke Paulusstraße/Im Euel), damit der Einlass entspannter gestaltet werden kann.

Spenden werden nach vorheriger telefonischer Vereinbarung montags zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr angenommen:

Kontakt: Christa Mödder 0157 34654090

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