Neues Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe

Am Gründonnerstag war das Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe plötzlich weg.  Der großen Aufregung folgte rasche Erlösung: In nur drei Wochen war das gute Stück wieder an seinem Platz am höchsten Punkt des Rhein-Erft-Kreises. Das markante Wahrzeichen musste ausgetauscht werden, weil das Holz nach 22 Jahren marode war. Ein Glessener Bürger hatte die notwendige Restaurierung angeregt und mit einer Spende ermöglicht.

Fotos: Dr. Peter Pütz und Hermann Rexin

Seit 1987 thront das Holzkreuz auf der „Kippe“ in 204 Metern luftiger Höhe. 1999 musste es schon einmal ersetzt werden. Hermann Rexin und Landwirt Dr. Peter Pütz vom Kirchenvorstand der Katholischen Pfarrgemeinde St. Pankratius Glessen demontierten das alte Gipfelkreuz mit Hilfe eines Traktors. Zimmermann Andreas Hirschberg fertigte eine neue, baugleiche Version und der Glessener Steinmetz Frank Schlehan übertrug anschließend die Inschriften.

„Das ist mal wieder ein tolles Projekt, bei dem nicht nach Problemen gefragt, sondern direkt angepackt wurde“, freut sich die Glessener Ortsbürgermeisterin Anne Keller. Auch die beliebten Gipfelbücher kommen wieder zurück. Ehrenamtler und EFI-Team-Mitglied Hans Beilhack, gebürtiger Bayer und Wahl-Glessener, hatte das Projekt 2006  ins Leben gerufen, teils aus Heimweh, teils wegen des besonderen Orts. Da aber immer wieder Bücher verschwanden oder mutwillig zerstört wurden, wurden sie schon länger nicht mehr ersetzt und von vielen schmerzlich vermisst.

Ein Ort des Weitblicks, der Einkehr und des Innehaltens

Das Gipfelkreuz auf der Glessener Höhe ist ein beliebter Ausflugspunkt und von den umliegenden Dörfern Glessen, Königsdorf, Oberaußem und Quadrath-Ichendorf über verschiedene Wald-Wege zu erreichen. Ob über die sportlich herausfordernde, ebenfalls durch Spenden finanzierte „Himmelsleiter“ mit ihren 397 Holzbohlen-Treppenstufen oder in sanften Serpentinen durch das Naturschutzgebiet zum „höchsten Gipfelglück“, bietet sich Wanderern, Joggern, Bikern und Reitern oben auf dem Plateau ein phantastischer Blick über die Kölner Bucht bis ins Bergische und dem Siebengebirge. Die Glessener Höhe, liebevoll auch “Kippe” genannt, ist in den Jahren 1955 bis 1970  aus dem Abraum des rekultivierten Braunkohle-Tagebaus Fortuna-Garsdorf entstanden und heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Ein besonderes Ereignis sind die ökumenischen Andachten am Gipfelkreuz, zu denen die Evangelische und die Katholische Kirchengemeinde traditionell an Christi Himmelfahrt einladen. „Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass wir uns dieses Jahr dort wieder treffen und die feierliche Einweihung feiern können“, so Anne Keller.

Wer vom 1. bis zum 8. Mai bei “Glessen läuft“ mitmachen will, muss sich allerdings nicht hoch zum Gipfelkreuz kämpfen: Die längste Route – „eine der schönsten Laufstrecken rund um Köln“ – führt bequem und ohne wesentliche Steigungen rund um die Glessener Höhe vom Waldstadion über die „Liebesallee“ durch das Quellgebiet des Pulheimer Bachs und den sagenhaften Königsdorfer Forst.

 

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