Was zum Ablenken …

Schmunzelecke

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Wie nennt man eine Gruppe von Wölfen?

Wolfgang

Warum ist der Magnet männlich? –

Wäre er weiblich, wüsste er nicht was er anziehen soll

Wie nennt man einen Spanier ohne Auto?

Carlos

Was heißt Rinderdiebstahl auf Englisch?

Oxford

Welche Sprache spricht man in der Sauna?

Schwitzerdütsch

Wie heißt der nordische Gott der Ungeduld?

Hammersbald

Wie nennt man einen kleinen Türsteher?

Sicherheitshalber

Was passiert, wenn man Cola und Bier gleichzeitig trinkt?

Man ColaBiert

Womit werden Fußbälle bemalt? –

Mit Ballack

Stiftung Warentest hat Besteck getestet…

Das Messer hat am besten abgeschnitten

Wie nennt man Sex mit Gegenständen?

Dingsbums

Wie viel wiegen ein Pferd und ein Hund zusammen?

Ein Pfund

Wo wohnen Katzen am liebsten?

In einem Miezhaus

Was macht man mit einem Hund ohne Beine?

um die Häuser ziehen!

Wenn Großbritannien die EU verlässt, wie viel Platz wird dann frei? 

1GB

Welchen Preis gewinnen besonders ruhige Hunde?

den No-Bell-Preis

Wie nennt man einen studierten Landwirt?

Ackerdemiker

Warum hat der Weihnachtsmann keinen Motorschlitten?

Weil es sich nicht Rentiert

Wie nennt man ein Kaninchen das ins Fitnessstudio geht?

Pumpernickel

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Netzfund

Demenzgeschichten: Spaß muss sein…

sonst kommen keine Leute zur Beerdigung

Das war einer der Lieblingssprüche meiner Mutter, mit der sie sich über so manche Lebenskrise hinweg gerettet hat. Meine Mutter war eine wunderbare Frau. So furchtbar ich es als junge Frau fand die Worte zu hören, “ganz wie die Mutter“, so stolz würde mich diese Aussage heute machen. Hier ihre „Demenzgeschichte“.

Mehr als drei Jahre hatte meine Mutter, eine unabhängige, starke Frau, bereits in einer eigenen Wohnung mit Betreuung gelebt, als sie, wegen fortschreitender multipler körperlicher Beeinträchtigungen in ein Pflegeappartement im gleichen Haus umziehen musste. Gleich beim Abendessen des ersten Abends stand sie, wie sie es aus ihrer Vergangenheit gewohnt war auf, bat mit einem beherzten Klopfen an ihr Wasserglas die versammelten Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnbereichs um ihre „ geschätzte Aufmerksamkeit“. Sie stellte sich mit wohlgesetzten Worten vor und schloss: „Ich glaube, wir werden es jetzt eine Weile miteinander aushalten müssen. Ich wünsche uns allen eine gute gemeinsame Zeit!“ Erste Zweifel an ihrer geistigen Fitness tauchten auf. Man hatte in der Einrichtung ja schon viel erlebt, aber das?

Der neue Alltag zog ins Leben meiner Mutter ein und mit ihm unendliche viele Angebote die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Stricken oder andere Handarbeiten wäre doch schön, bot man ihr an oder vielleicht Geschichten von früher hören. Gemeinsam Fernsehen stand ebenso auf dem Programm, wie Gartenkegeln und Ähnliches. Meine Mutter mit über 90 Jahren, zwar mit einem schlechten Gehör aber einem immer noch kritischen Verstand gesegnet, verschmähte schnöde diese Verlockungen. Tageszeitungen und ihre Bücher, treue Begleiter ihres langen Lebensweges, aber auch ihre noch immer mit Akribie betriebene tägliche Buchführung, waren ihr Beschäftigung genug. „Außerdem“, vertraute sie mir eines Tages an, „man kann sich gar nicht richtig unterhalten. Die Bewohner erzählen an einem Tag mindestens dreimal das Gleiche.“

Seltsam, eine Frau, die nur an den gemeinsamen Mahlzeiten, aber so gar nicht an Gruppenangeboten teilnimmt? Und akribische Buchführung für das Taschengeld im Altenheim? Das Personal war irritiert.

Meine Mutter war eine stolze Frau. Sie kokettierte mit ihrer partiellen Taubheit, ein Ohr war bereits seit ihrer Kindheit vollständig „außer Betrieb“, doch sie mochte nicht zugeben, dass sie, das andere Ohr war inzwischen auch beeinträchtigt, immer weniger verstand. So kam es, dass sie fröhlich und selbstverständlich Fragen beantwortete, die nie gestellt worden waren, deren Inhalt sie sich zusammengereimt, aber nicht gehört hatte. Wieder tauchen Zweifel auf. „Demenzielle Veränderung“ munkelten die Einen, „Unsinn, sie hört nur schlecht“ konterten die Anderen.

Hinzu kam, dass meine Mutter eine ausgesprochene Abneigung gegen Optiker und Augenärzte hatte. Sparsam, wie sie war, war sie der Meinung, die alte Brille tauge noch. Eine neue sei Verschwendung. Das führte dazu, dass sie selbst mich schon mal, wenn ich ohne Worte ihr Zimmer betrat mit der Frage „Ja bitte, was möchten Sie, kann ich Ihnen helfen? begrüßte.

Die Meinung des Personals bezüglich der vorhanden oder nicht vorhandenen demenziellen Veränderungen meiner Mutter klafften schließlich weit auseinander. Ob des unauflösbaren Streits der Stationskräfte, wurde schließlich ein Facharzt zu Rate gezogen.

Der erschien prompt in Begleitung einer Assistentin und diverser Tests. Die dienten hauptsächlich dazu Zeitgitterstörungen sichtbar zu machen und die allgemeine Orientierung meiner Mutter zu überprüfen. Um einen Eindruck über vorhandene und nicht vorhandene Fähigkeiten zu bekommen, sollte zudem geprüft werden, ob sie in der Lage sei, Sinnzusammenhänge zu erkennen. Dazu galt es Sätze zu ergänzen, Texte zu vervollständigen, Aussagen in einen Sinnzusammenhang zu bringen und einfache, alltägliche Rechenoperationen durchzuführen.

Am Abend nach dem Test besuchte ich meine Mutter und fragte, wie es gewesen sei.

Hier das Wortprotokoll Ihrer Antwort.:

„Kind die Fragen waren ja kinderleicht. Da hätten sie schon mit etwas Anspruchsvolleren kommen können. Aber es hat so großen Spaß gemacht. Ich habe gleich gefragt, wann sie denn wieder kommen. Stell Dir vor, sie haben gesagt: Das ist nun wirklich nicht nötig. Ist das nicht schade?“

Christa Wolf, Elsdorf

Kontaktverbot statt Ausgangssperre

Die Landesregierung hat ein weitreichendes Kontaktverbot für Nordrhein-Westfalen per Rechtsverordnung erlassen, das ab heute (23. März 2020, 00.00 Uhr) in Kraft tritt. Demnach werden Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen untersagt. Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren.

II. In der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, zu anderen als den unter I. genannten Personen ein Mindestabstand von mindestens 1,5 m einzuhalten.

III. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet.

IV. Der Weg zur Arbeit, zur Notbetreuung, Einkäufe, Arztbesuche, Teilnahme an Sitzungen, erforderlichen Terminen und Prüfungen, Hilfe für andere oder individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft sowie andere notwendige Tätigkeiten bleiben selbstverständlich weiter möglich.

V. Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen sind angesichts der ernsten Lage in unserem Land inakzeptabel. Verstöße gegen die Kontakt-Beschränkungen sollen von den
Ordnungsbehörden und der Polizei überwacht und bei Zuwiderhandlungen sanktioniert werden.

VI. Gastronomiebetriebe werden geschlossen. Davon ausgenommen ist die Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause.

VII. Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure,
Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe werden geschlossen, weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist. Medizinisch notwendige Behandlungen bleiben weiter möglich.

VIII. In allen Betrieben und insbesondere solchen mit Publikumsverkehr ist es wichtig, die Hygienevorschriften einzuhalten und wirksame Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Besucher umzusetzen.

IX. Diese Maßnahmen sollen eine Geltungsdauer von mindestens zwei Wochen haben.

Corona in Bergheim

Wichtige Telefonnummern & Informationsplattformen

Über das Bürgertelefon der Stadtverwaltung Bergheim 02271 – 89222 besteht die Möglichkeit sich zu aktuellen Lage in Bergheim zu informieren.

Gewerbetreibende und Geschäftsleute können sich mit ihren Fragen zur aktuellen Situation und zu getroffenen Maßnahmen telefonisch an die Stadtverwaltung wenden unter der Rufnummer:

02271 – 89777

Aktuelle Informationen finden Sie auf der Internetseite des Rhein-Erft-Kreises und weitere grundsätzliche Informationen auf der Internetseite des Robert Koch Instituts.

Die Kreisverwaltung hat für offene Fragen eine eigene Hotline eingerichtet: 02271-83 12345

Die Rufnummer ist von Mo. bis Fr. zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar.

Die Kassenärztliche Vereinigung hat eine Webseite erstellt, in der Sie alle notwendigen Informationen finden, wie Sie sich im Ernstfall zu verhalten haben:

Die häufigsten Fragen zum Corona-Virus finden Sie hier beantwortet:

Ehrenamtliche Hilfsangebote

In Zeiten des Coronavirus zeigen sich zahlreiche Bergheimer solidarisch mit Personen, die zu einer der Risikogruppen gehören. Dies sind vor allem ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen oder allgemein schwacher Gesundheit. Vielerorts unterstützen Nachbarn ihre gefährdeten Mitmenschen, indem sie Kontakt halten (unter Beachtung des gebotenen Abstands), Besorgungsgänge übernehmen oder mit dem Haustier Gassi gehen. So müssen besonders gefährdete Personen das Haus nicht verlassen und eine Infektion mit dem Coronavirus riskieren.
Hier im Überblick der Kreisstadt Bergheim bekannte Hilfsangebote:

Büsdorf
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an den Ortsvorsteher Georg Linzbach, Fliestedenerstrasse 8, 50129 Bergheim, 0172 6134776

Glessen
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an die Ortsvorsteherin Anne Keller, Tel.: 02238/42329 oder keller.anne@t-online.de

Bürger.Mit.Wirkung Glessen hat eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet und möchte Hilfe vermitteln. Kontaktaufnahme ebenfalls über Ortsvorsteherin Anne Keller

Katholische Pfarrgemeinde Glessen: Whatsapp-Gruppe 0157/80503503 für Hilfeleistungen

Oberaußem
Hilfeleistungen werden angeboten In der Facebookgruppe
„HelBergheim Mitteplinge Niederaussem/Oberaussem“
https://www.facebook.com/groups/helplingnda
Handy 017663301425

Paffendorf
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an Ortsvorsteher Rudi Schiffer ,02271/42103 oder 0160 99378540
Evangelische Kirchengemeinde Bergheim, Zieverich, Elsdorf

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an das Gemeindebüro 02271/41620 oder Pfarrerin Almut Giesen 02271/43684

Katholischer Seelsorgebereich Bergheim-Mitte

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an:
Lena Bell 0157 34594663
Carolina Pfordt 0157 32397878
Michael Esser 0163 3949429 oder 02271/496468
Kulturkapelle-st.georg@gmx.de

Bergheim-Ost

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an Herrn Kaplan Thorben Pollmann 0157/80503503 oder thorben.pollmann@erzbistum-koeln.de

Ökumenische Beratungsstelle “Rat und Tat”

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an:
Msgr. Brennecke 02271/52680
Hildegard Müller 0177 6765117
Katharina Komanns 0163 5499954

 

Sie können sich aber auch beim Seniorenportal melden!

Hans-Jürgen Knabben vom Seniorenportal Bergheim/EFI-Team Bergheim e.V.  koordiniert Anfragen:
0171/3357218 und hans-juergen.knabben@gmx.de

Corona und Menschen mit Demenz

Sondernewsletter der Deutschen Alzheimergesellschaft

Rainer Sturm/pixelio.de

Seit Beginn der Corona-Pandemie erreichen uns Tag für Tag neue Nachrichten und wir alle sind zunehmenden persönlichen Einschränkungen ausgesetzt. Für Menschen mit Demenz, die die Situation nicht verstehen und nachvollziehen können, sind die Auswirkungen häufig noch belastender. Besuche werden weniger, liebgewonnene Begrüßungen finden nicht mehr statt, Menschen, die einem vertraut sind, gehen auf Abstand. Sie fühlen, dass ihnen etwas fehlt, sie fühlen sich allein.

Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen
Die teils gravierenden Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen sind für pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz nur sehr schwer auszuhalten. Schon lange ist es normal und sogar notwendig, dass Angehörige wie auch zusätzliche Betreuungskräfte und ehrenamtliche Besuchsdienste, die Pflegekräfte im Heim unterstützen, die oft unterbesetzt sind und schon mit der Grundpflege an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangen. Und doch: Die drastischen Einschnitte sind leider notwendig um die Zahl der Corona-Neuerkrankungen zu reduzieren.

Allerdings sind die Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen je nach Bundesland unterschiedlich. Hier können Sie sich informieren, welche Regelung für Ihr Bundesland gilt: www.biva.de/besuchseinschraenkungen-in-alten-und-pflegeheimen-wegen-corona/

Angehörige und Pflegende zu Hause
Eine solche Krise, die wir aktuell erleben, haben die meisten von uns noch nie erlebt. Dies verunsichert und wirkt bedrohlich. Auch Angehörige, die zu Hause pflegen, machen sich Sorgen, die Erkrankten zusätzlich zu gefährden. Selbstverständlich muss die Pflege auch im häuslichen Umfeld weiter stattfinden. Wichtig zu wissen ist: Wenn Sie die jetzt besonders notwendigen Hygienemaßnahmen (z. B. gründliches Händewaschen) beachten und außerhalb Ihres häuslichen Umfeldes Abstand halten, wo es möglich und nötig ist, minimieren Sie das Infektionsrisiko. Informationen zu den richtigen Schutzmaßnahmen und den Anzeichen für eine mögliche Infektion finden Sie auf der offiziellen Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): www.infektionsschutz.de/coronavirus/

Kontakt halten
In vielen Pflegeheimen wird die Kommunikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen per Telefon und Skype unterstützt. Auch Enkelkinder halten per Videotelefonie Kontakt zu den Großeltern, die sie derzeit nicht besuchen können. Fotos, selbst gemalte Bilder oder Sprachnachrichten bringen Grüße von den Liebsten in die Wohnungen.

Beschäftigung und Bewegung in den Tag bringen
Es gibt auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie man sich zu Hause gemeinsam beschäftigen und Menschen mit Demenz anregen kann. Musik, gemeinsames Singen oder Musizieren bringen Freude und Bewegung in den Tag. Einfache Musikinstrumente, wie eine Rassel aus Klopapierrolle und Linsen, lassen sich leicht selber bauen.

Auf der Internetseite „Älter werden in Balance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) findet man eine ganze Reihe von Videos mit Bewegungsübungen, die zum großen Teil auch zu Hause durchgeführt werden können: www.aelter-werden-in-balance.de/online-bewegungsangebote/uebungsvideos/.

Weitere Anregungen finden Sie auch in unserer App „Alzheimer & YOU – den Alltag aktiv gestalten“, die Sie kostenlos auf Ihr Smartphone laden können.
Fürs iPhone: Link zum App Store: „Alzheimer & YOU – Den Alltag aktiv gestalten“
Für Android-Smartphones: Link zum Google Play Store: „Alzheimer & YOU – Den Alltag aktiv gestalten“.

Deutsche Alzheimer-Gesellschaft – Wir sind weiter für Sie da

Trotz der momentanen Ausnahmelage bemühen wir uns, auch weiterhin für Ihre Fragen und Sorgen erreichbar zu bleiben.

Alzheimer-Telefon:  030 – 259 37 95 14 (Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, am Freitag von 9 bis 15 Uhr). Wir bitten um Verständnis, wenn Sie aufgrund der hohen Nachfrage mehrfache Versuche benötigen, um eine freie Leitung zu bekommen. Alternativ können Sie uns auch eine schriftliche Beratungsanfrage schicken, entweder per E-Mail an info@deutsche-alzheimer.de oder besser noch über unsere Online-Beratungsplattform unter
https://deutsche-alzheimer-gesellschaft.beranet.info/e-mailberatung

Alzheimer Gesellschaft Bergheim: 02271/5829326

Sie können weiterhin Broschüren in unserem Online-Shop bestellen. Sollte es beim Versand zu Verzögerungen kommen, bitten wir um Ihr Verständnis.

Absage der 5. Demenzwoche Rhein Erft aus präventiven Gründen

Die Veranstaltungen des Rhein-Erft-Kreises im Rahmen der 5. Demenzwoche finden nicht wie geplant statt.

Die aktuellen Diskussionen und Sachstände zum Corona-Virus haben den Landrat Michael Kreuzberg bewogen, die fünf größeren Veranstaltungen, die der Rhein-Erft- Kreis in Kooperation mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz der Region Köln und das südl. Rheinland geplant hatte, abzusagen.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Veranstaltungen:

  • Auftaktveranstaltung am 21.03.2020
  • Vortrag von Herrn Dr. Lütz am 23.03.2020
  • Digitalisierung zu Hause und in der Pflege am 24.03.2020
  • Demenz und Verwahrlosung am 25.03.2020 und
  • „Der Ball“ Tanzen für Menschen mit und ohne Demenz am 28.03.2020Der Rhein-Erft-Kreis hat den verschiedenen Kooperationspartnern empfohlen, selbstkritisch einzuschätzen, ob die geplanten Veranstaltungen in den Pflegeeinrichtungen und Tagespflegen durchgeführt werden können. Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim nimmt diese Empfehlung sehr ernst und wird die geplante zentrale Veranstaltung “Demenz: Kreativ in Wort, Bild und Ton” am 25. März im Gleis 11 in Quadrath-Ichendorf aller Voraussicht nach in kleinerem Rahmen stattfinden lassen. Infos dazu folgen. Die Entscheidung über die Absage wurde in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises getroffen. „Die Informationsveranstaltungen der 5. Demenzwoche richten sich in erster Linie an ältere Menschen, Betroffene sowie Menschen, die in der Pflege und Betreuung von älteren und geschwächten Personen tätig sind. Gerade diese Gruppen wären im Falle einer Ansteckung durch den Corona-Virus besonders gefährdet“ betont Christian Nettersheim, Gesundheits- und Sozialdezernent des Rhein-Erft- Kreises. „Wir möchten das Infektionsrisiko für diesen Personenkreis so gering wie möglich halten, deshalb haben wir uns für diese präventive Maßnahme entschieden. Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle.“

    Das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises verweist auf die aktuelle Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, das die Risikobewertung für die Weiterverbreitung des Corona-Virus am Montag von „gering bis mäßig“ auf „mäßig“ angehoben hat. Es handele sich um ein neuartiges Virus, dessen Eigenschaften noch erforscht werden müssen. Bisher ist bekannt, dass auch Menschen ohne Krankheitszeichen das Virus übertragen können. Das macht Präventionsmaßnahmen bei größeren Veranstaltungen sehr schwierig.

     

 

 

Kunsthandwerkermarkt abgesagt

Nach reiflicher Überlegung und interner Diskussion hat die Kunstgemeinschaft Bergheim die Entscheidung getroffen, den geplanten Kunsthandwerkermarkt am 21./22. März abzusagen.

Die Veranstalter: “Auch wenn Bergheim noch nicht direkt betroffen ist, halten wir es dennoch für unverantwortlich, den Markt vor dem Hintergrund der Ereignisse rund um die grassierenden Viruserkrankungen auszurichten. In dieser Situation sollte das Allgemeinwohl über dem Interesse einzelner Veranstalter stehen. Wir danken allen Partnern für die bereits investierte Arbeit und vor allem unseren interessierten Besuchern für den Zuspruch. Mit neuer Kraft werden wir weitere Veranstaltungen planen und Sie sowohl hier über facebook als auch auf unserer Website informieren.”

Ostermarkt der Kunstgemeinschaft Bergheim

Echtes Kunsthandwerk aus der Region statt Massenware

Die Frühlingsausgabe des Kunsthandwerkermarktes der Kunstgemeinschaft Bergheim ist ein echtes Generationenprojekt: „Alte Hasen“ stellen am 21. und 22. März gemeinsam mit Nachwuchskünstlern ihre Werke im Bergheimer Rathaus aus und zeigen eine große Bandbreite an handwerklichem Können. Wer ein ganz individuelles Geschenk sucht, wird in Bergheim sicher fündig: Dekoratives aus Keramik und Glas, Nähkunst und Malerei in den verschiedensten Techniken – von Acryl und Aquarell bis hin zu Alcohol Ink, dem neuesten Schrei in Sachen Leichtigkeit und Farbintensität.

2019 feierte die Kunstgemeinschaft Bergheim ihr 20jähriges Bestehen. „Die große Kunst ist, unser Konzept immer wieder neu zu erfinden und Jung und Alt zu begeistern“, erklärt Angelika Lanfermann. Über die Jahre sei es den Bergheimer Kreativen gelungen, viele erfolgreiche Märkte und Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen zu organisieren und dabei stets Ausgefallenes und Besonderes zu bieten. Inzwischen bringen sich auch einige Neueinsteiger tatkräftig mit ein und sorgen mit ihren Ideen für frischen Wind. Einige Künstler stellen zum ersten Mal öffentlich aus. Neben 19 Mitgliedern der Kunstgemeinschaft haben sich 17 Gäste angemeldet.

So auch Jacque Sunshine, die als jüngstes Mitglied der Kunstgemeinschaft Bergheim den Erfahrungsaustausch mit den anderen Kreativen schätzt. „Jeder kann von jedem lernen und gegenseitige Unterstützung zeigen.“ Obwohl sich die 23jährige Portraitzeichnerin in den Sozialen Medien längst einen Namen gemacht hat, ist die Ausstellung für die junge Künstlerin aus Pulheim „ein emotionales Highlight“. „Das persönliche Feedback, das man von den Besuchern erhält oder der Gesichtsausdruck beim Betrachten der Bilder möchte ich nicht missen.“

„Wir erleben gerade, dass Nachhaltigkeit und Qualität wieder mehr im Trend sind“, erklärt Angelika Lanfermann von der Kunstgemeinschaft Bergheim. Statt industriell gefertigter und austauschbarer Massenware findet sich an den Ständen echtes Kunsthandwerk aus der Region, mit viel Liebe und Können selbst gemacht. Bewährt hat sich auch die Kooperation mit der Kreisstadt Bergheim und dem Gartencenter Stassen, mit dem weitere kreative Events und Workshops geplant sind. Beim „Frühlings-Erwachen” am 8. März 2020 können Kinder und Erwachsene im Laden an der Aachener Str. 44 in Bergheim beispielsweise Keramikarbeiten und diverse Maltechniken ausprobieren.

Kunsthandwerkermarkt der Kunstgemeinschaft Bergheim

Samstag, 21. März 2020, 15-18 Uhr
Sonntag, 22. März 2020, 11-17 Uhr

Rathaus der Kreisstadt Bergheim, Bethlehemer Str. 9-11, 50126 Bergheim

Kontakt:

angelika.lanfermann@t-online.de

Telefon  0151 6145 9835

www.kunstgemeinschaft-bergheim.de

Demenz – Kreativ in Wort, Bild und Ton

Veranstaltung der Lokalen Allianz Bergheim im Rahmen der 5. Demenzwoche des Rhein-Erft-Kreises  

Lesung, Kunstausstellung und Mitsingkonzert in einem – das ist der Beitrag der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim anlässlich der 5. Demenzwoche im Rhein-Erft-Kreis. Unter dem Titel „Demenz – Kreativ in Wort, Bild und Ton“ findet die gemeinsame Veranstaltung des breiten Netzwerks aus Institutionen und Freiwillig Engagierten am Mittwoch, 25. März 2020, von 14 – 17 Uhr im Kulturbahnhof Gleis 11, Frenser Str. 11 in Quadrath-Ichendorf statt. Der Eintritt ist frei. Moderiert wird die Veranstaltung von Christa Wolf.

Demenz gehört zu den häufigsten Erkrankungen des fortgeschrittenen Alters und macht auch vor dem Rhein-Erft-Kreis nicht halt. Die Erkrankung verändert nicht nur das Leben der Betroffenen und ihrer Familien – insbesondere der pflegenden Angehörigen – erheblich. In der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim haben sich die Kreisstadt Bergheim, der Rhein-Erft-Kreis, die Alzheimer Gesellschaft, Senioreneinrichtungen, Vereine und Organisationen zusammengeschlossen, um Beratung und Hilfsangebote vor Ort weiter auszubauen. Inspiriert durch das Thema der 5. Demenzwoche „Demenz 2030 – Wie wollen wir leben?“ stellt in die zentrale Veranstaltung das Potential und die Fähigkeiten demenzkranker Menschen in den Mittelpunkt und fördert Teilhabe und Austausch.

In der Lesung werden Geschichten von Bergheimer Autoren rund um das Thema Demenz präsentiert, die im Rahmen eines Wettbewerbs gesammelt wurden – bewegende Erlebnisse, Gedanken und Erfahrungen, die Mut machen, zum Lachen oder Nachdenken bringen. Gewonnen haben David Kollbach, Petra Windhausen, André Hénocque, Christa Wolf und Monika Frankfurter, die ihre Geschichten im Gleis 11 selbst vortragen werden.

Ein Sohn, der seiner demenzkranken Mutter durch Vorlesen wieder näherkommt und sie bis zum Schluss verständnisvoll begleitet. Eine verwirrte alte Dame, die allein in einer halb verfallenen Burg lebt und auf ihren verlorenen Liebsten wartet. Eine verhinderte Tänzerin, für die ihre Phantasien mit zunehmender Erkrankung immer wirklicher werden, bis auch die Erinnerung daran verschwinden – so unterschiedlich sind die Bergheimer Demenzgeschichten. Fünf Texte stammen von Bewohnerinnen des AWO-Seniorenzentrums Quadrath-Ichendorf. Lotte Nohr ist mit 99 Jahren die Älteste.

Auch die  ausgestellten Bilder im Kulturbahnhof erlauben einen Blick auf die Kreativität von Menschen mit Demenz. Entstanden sind sie in den letzten Wochen in den Einrichtungen der AWO, des DRK Bergheim, im Lazarus-Haus und Gruppen der Alzheimer Gesellschaft. Neben Hören und Sehen ist auch Mitsingen angesagt: Mit ihrem bunten Liederreigen wecken Musikpädagogin Judith Schmitz und Tobias Hochscherf vom DRK Bergheim an der Gitarre Frühlingsgefühle und schöne Erinnerungen.

Demenz – Kreativ in Wort, Bild und Ton
am Mittwoch, 25. März 2020, von 14 – 17 Uhr im Kulturbahnhof Gleis 11, Frenser Str. 11 in Quadrath-Ichendorf

Veranstalter: Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim
Kontakt: Stadtbibliothek Bergheim, Werner Wieczorek, stadtbibliothek@bergheim.de, Telefon 02271/89-368

Das vollständige Progamm der 5. Demenzwoche im Rhein-Erft-Kreis gibt es hier.

 

 

Demenzgeschichten: Das Brathähnchen

Die nette Aussiedlerin verabschiedet sich. Sie braucht wieder einmal eine polnische Übersetzung, diesmal für einen Notartermin. Groß ist die Nachfrage nach polnischen Übersetzungen beim Übersetzungsbüro Potzblitz nicht. Wahrscheinlich gehen die meisten Übersetzungsaufträge für Polnisch an das Büro für Ostsprachen ein paar Straßen weiter. Seitdem der frühere Übersetzer in Ruhestand gegangen ist, übersetzt ein alter Herr die polnischen Urkunden für Potzblitz. Obwohl er vom Oberlandesgericht als Übersetzer für Polnisch ermächtigt ist, ist die für das Privatkundengeschäft zuständige Veronika mit ihm nicht ganz zufrieden. In Anbetracht der geringen Nachfrage hat sie sich aber noch nicht die Mühe gemacht, einen besseren freien Mitarbeiter für Polnisch zu finden.

Der alte Herr sagt sofort zu, und Veronika schickt ihm die eingescannte Geburtsurkunde per E-Mail. „In spätestens zwei Wochen muss die beglaubigte Übersetzung im Original bei mir sein“, schärft sie ihm ein. Damit sie die Übersetzung schon vorab Korrektur lesen kann, setzt sie hinzu: „Bitte schicken Sie mir die Übersetzung vorab per E-Mail zu.“ Die Erfahrung hat sie gelehrt, dass es bei ihm in der Regel etwas zu korrigieren gibt. Da sie keine Empfangsbestätigung erhält, ruft sie zwei Tage später wieder an. Ja, er hat ihre E-Mail erhalten und macht die Übersetzung.

Als Veronika am Ende der Woche immer noch keine Übersetzung bekommen hat, ruft sie wieder an. „Die ist vom Kunden abgesagt worden“, erklärt ihr der Polnischübersetzer. „Wie bitte?? Von was für einem Kunden?” fragt Veronika. Nach eingehender Nachfrage stellt sich heraus, dass er wohl eine Anfrage von einem anderen Kunden erhalten hat, der ihn dann aber doch nicht beauftragt hat. Es gelingt ihr nur mit Mühe, ihn zu überzeugen, dass er die Übersetzung für Potzblitz doch noch machen muss. Er erzählt, er hätte einige Seiten vom Gericht zur Übersetzung bekommen, und eigentlich hätte er jetzt keine Zeit mehr für die Geburtsurkunde. „Wenn Sie noch andere Aufträge annehmen, müssen Sie den Auftrag für uns aber trotzdem pünktlich liefern,“ sagt Veronika streng.

Tatsächlich kommt die Übersetzung des Polnischübersetzers nun auch bald, allerdings nicht per E-Mail, sondern per Fax – und voller Fehler. 12 Fehler auf 12 Zeilen zählt Veronika. Als sie ihn anruft und die zahlreichen Fehler beanstandet, sagt er, sie hätte ihn zu sehr unter Druck gesetzt. „Sie hatten für diese paar Zeilen eine ganze Arbeitswoche Zeit. Wieso habe ich Sie zu sehr unter Druck gesetzt? Außerdem ist das ein Standardformular, das Sie jedenfalls schon oft zur Übersetzung bekommen haben. Sie brauchen doch nur die personenbezogenen Daten einsetzen. Warum sind dann so viele Fehler aufgetreten?“ „Ich habe alles neu übersetzt“, sagt der Polnischübersetzer. Nun wundert sich Veronika nicht nur über die vielen Fehler, sondern auch über seine ineffiziente Arbeitsweise. Zu ihren Beanstandungen gehört unter anderem ein fehlerhaftes diakritisches Zeichen. „Früher konnte ich es schreiben, aber jetzt habe ich es nicht mehr gefunden“, sagt er. Er erklärt sich aber bereit, die Fehler zu korrigieren. „Schicken Sie mir die korrigierte Übersetzung bitte per E-Mail als Word-Datei“, schärft sie ihm ein, in dem Gedanken, etwaige verbleibende Fehler gleich selbst in der Word-Datei zu korrigieren.

Am Montag bekommt sie dann tatsächlich eine E-Mail vom Polnischübersetzer, allerdings mit der Übersetzung als PDF-Datei, die sie nicht bearbeiten kann. Die Übersetzung ist wieder voller Fehler, diesmal aber zum Teil andere. Als sie den Polnischübersetzer anruft, ist er sehr aufgeregt. „Dies ist ein furchtbarer Tag! Ich habe drei Seiten fürs Gericht übersetzt, und jetzt sind sie verschwunden!“ Veronika schwant Böses. Die Übersetzung für Potzblitz hat er offensichtlich auch schon wieder komplett neu erstellt, daher die neuen Fehler. Weiß er nicht mehr, wie man Dateien speichert? Früher konnte er das, und er konnte ihr auch gespeicherte Word-Dateien per E-Mail zusenden. Sie schärft ihm noch einmal ein, dass sie schleunigst eine fehlerfreie Übersetzung braucht, und zwar als Word-Datei per E-Mail. „Es nutzt mir nichts, dass Sie die Richtigkeit und Vollständigkeit bescheinigen, wenn die Übersetzung weder richtig noch vollständig ist“, sagt sie.

Veronika klagt ihr Leid ihrer Kollegin Nicole, die für das Firmenkundengeschäft zuständig ist. „Vor 1 ¼ Jahren habe ich ihn das letzte Mal beauftragt. Damals hatte ich einen Fehler gefunden. Den hat er korrigiert, und dann war die Sache erledigt. Aber jetzt geht nichts mehr! Die Ähnlichkeit zwischen Ausgangs- und Zieltext wirkt wie zufällig und nicht beabsichtigt. Nicht einmal die polnischen Sonderzeichen kann er mehr schreiben! Wie kann er dann als Polnischübersetzer arbeiten?“ „Der kann überhaupt nicht mehr arbeiten, nicht nur als Polnischübersetzer nicht“, sagt Nicole. „Such dir lieber einen anderen Übersetzer.“ „Warum hat er mir denn nicht gleich gesagt, dass er nicht mehr übersetzen kann? Er schädigt doch seine Kunden.“ „Weil er es selbst nicht merkt. Meine Tante hat ihr Auto zu Schrott gefahren, weil sie nicht bereit war einzusehen, dass sie nicht mehr Auto fahren kann. Dabei kann man schon froh sein, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.“ „Richtig, er sieht überhaupt nichts ein. Schuld ist sein Computer, der die ganzen Übersetzungsfehler produziert, und natürlich ich, die ich seine perfekten Übersetzungen beanstande.“ Das Telefon klingelt. Nicole hebt ab. „Ja, Herr Hunold, Ihre Übersetzung kommt gleich.“ „Das Stahlwerk“, sagt sie, nachdem sie aufgelegt hat. „Ich muss weitermachen.“

Die nächste korrigierte Übersetzung kommt dann wieder per Fax, immerhin mit weniger Fehlern als vorher, aber dafür hat der Polnischübersetzer die Aussiedlerin jetzt um 18 Jahre jünger gemacht. Als Veronika die falsche Jahreszahl moniert, hat er kein Verständnis. „Das ist doch richtig!“ Auch behauptet er, er könne keine E-Mails senden. „Sie haben mir aber doch gerade noch die PDF-Datei geschickt. Wie haben Sie das denn gemacht?“ „Das weiß ich nicht.“ Veronika rauft sich die Haare. Aber es kommt ihr eine Idee für einen letzten Versuch, denn für eine beglaubigte Übersetzung braucht sie seine Unterschrift. „Wenn ich Ihre PDF-Datei mit OCR einlese, die Fehler korrigiere und Ihnen dann zuschicke, können Sie sie – wenn Sie mit meinen Korrekturen einverstanden sind – ausdrucken, unterschreiben und mir per Post schicken?“ „Das kann ich machen.“

Am nächsten Tag ruft sie an, ob er ihre E-Mail mit der korrigierten Übersetzung bekommen hat. Als er das bestätigt, schärft sie ihm ein, sie sofort auszudrucken, zu unterschreiben und vor der Leerung in die Post zu geben. Er verspricht hoch und heilig, das zu tun. Gegen Feierabend gehen beim Übersetzungsbüro Potzblitz mehrere Faxe ein. Als Veronika hinschaut, erkennt sie, dass es sich um eine der bereits von ihr korrigierten fehlerhaften Übersetzungen handelt. Sie ruft den Polnischübersetzer an. „Ich brauche keine Faxe, sondern die korrigierte Übersetzung unterschrieben von Ihnen per Post“, sagt sie genervt. „Haben Sie sie heute in die Post gegeben?“ „Ich habe nichts von Ihnen bekommen.“ „Heute Morgen hatten Sie meine E-Mail aber noch bekommen!“

Ein letzter verzweifelter Versuch fällt ihr noch ein. „Wenn ich die korrigierte Übersetzung heute an Sie in die Post gebe, haben Sie sie morgen im Briefkasten. Könnten Sie sie bitte unterschreiben, stempeln und sofort wieder an mich zurückschicken?“ „Das kann ich machen.“ Nicole ist skeptisch. Veronika schreibt den Übersetzungsauftrag vorsichtshalber parallel dazu im Internet aus, denn die ursprünglich großzügige Lieferfrist von zwei Wochen für diesen Miniauftrag ist mittlerweile auf wenige Tage geschrumpft.

Als sie am nächsten Tag ins Büro kommt, liegt ein dicker Stapel Papier im Faxgerät. Wieder die gleiche fehlerhafte Übersetzung. Der Anrufbeantworter ist voll. Lauter Faxtöne. Entnervt ruft sie den Polnischübersetzer an. „Hören Sie bitte sofort mit den Faxen auf!! Haben Sie meinen Brief bekommen?“ Der Polnischübersetzer macht einen sehr verwirrten Eindruck. „Sie werden es ja nicht glauben, aber statt Ihres Briefes hat der Briefbote mir heute ein Brathähnchen in den Briefkasten geworfen! Ich weiß gar nicht, warum er das gemacht hat.“ Veronika und Nicole sehen sich mit großen Augen an. Veronika steht entschlossen auf. „Jetzt gehe ich zum Chef!“

Nachdem sie dem Chef von den Problemen mit dem Polnischübersetzer berichtet hat, sagt dieser: „Schicken Sie schleunigst eine E-Mail an den Polnischübersetzer: ‚Ihre Übersetzung ist viel zu fehlerhaft, und sämtliche Nachbesserungsversuche sind fehlgeschlagen. Wir treten vom Vertrag zurück.’ Und suchen Sie sofort nach einem neuen Polnischübersetzer!“ Als Veronika sich zum Gehen schickt, fragt er noch grinsend: „Haben Sie den alten Herrn denn wenigstens gefragt, ob ihm das Brathähnchen geschmeckt hat?“ „Wenn ich ihn das frage, wird er sagen, er habe nie von einem Brathähnchen gesprochen. Er widerspricht sich andauernd.“

Sie geht gemäß den Anweisungen des Chefs vor und hat Glück: Unter den inzwischen auf ihre Ausschreibung eingegangenen Angeboten findet sich schnell eine Übersetzerin, die die Übersetzung sofort macht, sie Veronika zur Ansicht zuschickt und sie dann noch am selben Tag in die Post gibt. Veronika fällt ein Stein vom Herzen. Der Kundentermin ist gerettet.

Während sie nach Feierabend an der Straßenbahnhaltestelle wartet, fällt ihr eine verwirrt wirkende alte Frau auf. Als die Straßenbahn einfährt, wäre die alte Frau um ein Haar vor die Bahn gelaufen, wenn Veronika sie nicht in letzter Sekunde zurückgehalten hätte. Statt ihr dankbar zu sein, dass sie ihr das Leben gerettet hat, ist die Alte erbost, dass sie es gewagt hat, sie anzufassen, und haut ihr ihren Krückstock auf den Kopf.

In der Straßenbahn beobachtet Veronika die Alte, wie sie brabbelnd in der Straßenbahn umherirrt. Vor einer Gruppe Jugendlicher bleibt sie stehen. „Ist die nächste Haltestelle München?“ Einer der Jugendlichen antwortet schließlich vorsichtig: „Wir sind hier in Hannover.“ „München! Wir sind hier in München!!“ brüllt die Alte, wieder ganz aggressiv, und fuchtelt mit ihrem Krückstock in der Luft herum. Veronika fragt sich, ob sie den Jugendlichen auch einen überbraten will, weil sie ihr nicht die gewünschte Auskunft gegeben haben. Das würde ihr wohl nicht so gut bekommen. Die Jungs sehen so aus, als ob sie sich zu wehren wüssten.

Veronika befühlt ihre Beule am Kopf und überlegt, dass eigentlich etwas unternommen werden müsste, denn wenn sie nicht eingegriffen hätte, wäre die Alte jetzt vielleicht tot. Aber sie hat keine Lust, noch einmal den Krückstock auf den Kopf zu bekommen, und hält sich lieber zurück. „Heute ist mein Demenztag“, denkt sie.

Von Annette Scheulen, Bergheim

 

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