Ein Mädchen namens Linda!

Ein Mädchen namens Linda!

Wenn ich so daran denke, dass meine beruflich aktive Zeit nun schon 12 Jahre zurückliegt, dann wird mir zweierlei bewusst: Einmal, das alte Lied der Pensionäre, wie schnell doch die Zeit vergeht. Sie rast nahezu dahin!  Dann aber auch das eigenartige Gefühl, altersmäßig so weit gekommen zu sein. Das sehe ich nicht als persönliche Leistung, sondern eher als „Gnade“ des Schicksals.

Abgesehen von der abenteuerlichen und aufregenden Zeit als Transportflieger der Luftwaffe in jungen Jahren, habe ich den größten Teil meines Berufslebens  in der medizinisch/pharmazeutischen Branche verbracht. In dieser Zeit spielte die Mikrobiologie im Reich der Bakterien und Viren eine besondere Rolle. Eine Miniatur-Welt, die mit bloßem Auge nicht zu sehen ist, hat mich über viele Jahre fasziniert.

Als vor einigen Wochen die ersten Meldungen über das rapide Ansteigen von Virus-Infektionen aus China kamen, war ich eher interessiert als beunruhigt. Es dauerte nicht lange, bis man hören konnte, es ist ein neues Virus aufgetaucht, da in China. Die infizierten Menschen wurden uns zunächst nur mit Zahlen benannt, genauso wie die Vielzahl der verstorbenen Opfer.

Dann sprachen die Politiker von einer Epidemie und die Medien berichteten darüber. Schon bald erkrankten Menschen auch in anderen Ländern, das Virus „sprang“ über!

Das Tempo der Ausbreitung und die Erinnerung an meine mehr Marketing bezogenen Kenntnisse über Infektionskrankheiten, ließ mich sehr früh an eine Pandemie denken,

Am ersten März nahm ich mir vor, mich so gut es geht zu schützen, um eine Infizierung zu vermeiden. Die Fachleute der Wissenschaft etwas früher, die Regierung doch erst später, betonten die Vermeidung von Sozialkontakten im eigenen Umfeld.

Da ich als Einzelperson allein in meinem Haus lebe, beschloss ich am 15. März in eine selbstgewählte Quarantäne zu gehen. Einen Impfstoff gibt es nicht oder noch nicht, und die einzige Möglichkeit, sich wirksam zu schützen, ist die Isolation. Mein sowieso vorhandener Bestand an haltbaren Lebensmitteln sollte, ein wenig aufgestockt, eine geraume Weile ausreichend sein.

Ich war neugierig und interessiert, was eine konsequente Isolation in mir verändern wird. Ein Haus in Ordnung zu halten, dabei alles selbst zu machen, sorgt schon dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Da ich auch künstlerisch aktiv bin und gerade mein achtes Buch schreibe, muss ich mir den Tag schon einteilen und Schwerpunkte setzen.

Neben dem Gedanken des Selbstschutzes ging mir die dramatische Entwicklung der weltweiten Tragödie nicht mehr aus dem Kopf. Die täglichen Veröffentlichungen, zum Beispiel die Bilder aus Italien oder Spanien, blieben nicht ohne Wirkung. Ich fühlte mich bestätigt, richtig zu handeln, zumal immer wieder zu lesen und zu hören war: „Das einzig halbwegs sichere Mittel gesund zu bleiben, ist die Isolation.“

Damit erreiche ich, dass ich wahrscheinlich kein Fall für die Intensivmedizin mit Beatmungstechnik und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten werde. Ich wollte allerdings auch einen bescheidenen Beitrag leisten, die knappen Ressourcen im medizinischen Bereich zu schonen, um Schwerstkranken bei entsprechender Entwicklung der Fallzahlen überhaupt eine intensive Betreuung zu ermöglichen.

Nach einer Woche der freiwilligen Quarantäne kam ich mir schon ein wenig wie ein Gefangener vor. Was dann doch mehr und mehr fehlte, waren die frischen Lebensmittel, wie Obst, Gemüse und auch Fleisch oder Backwaren.  Am Laptop sah ich mich im Internet nach einem Lieferservice um. In der Großstadt Köln sicher einfacher als in einer Kleinstadt wie zum Beispiel Bergheim. Ich stieß auf eine Notiz der „Einkaufshelden“ und eine Telefonnummer war auch angegeben. Kurz entschlossen rief ich dort an und ein junger Mann meldete sich. Jung wirkte seine Stimme auf mich und er erzählte mir, dass er als Mitglied der jungen Union sich den „Einkaufshelden“ angeschlossen hatte. Zunächst dachte ich, wie schnell die sich zu „Helden“ erklären. Nun – ich wollte zunächst nur wissen, wie eine Einkaufshilfe konkret ablaufen kann.

Mein Gesprächspartner eröffnete mir dann, dass er da nicht gut helfen könne, da er doch im Norden des Landes wohnen würde. Gleichzeitig bot er mir an, mich weiter zu reichen, schließlich gäbe es ja auch in meinem Wohnort in Bergheim, eine „Junge Union“ der CDU. Es würde sich jemand bei mir melden, sagte er zum Schluss unseres Telefonats.

Einige Stunden später klingelte mein Telefon. Eine ebenfalls junge Frauen- oder Mädchenstimme stellte sich als Linda vor. Noch Schülerin am Gutenberg-Gymnasium und freiwillige, ehrenamtliche Einkaufshelferin der „Jungen Union“. Ihre sehr einfühlsame, äußerst freundliche und hilfsbereite Art am Telefon berührte mich sehr. „Sagen Sie, was Sie brauchen, ich besorge das Ihnen. Sowohl die Lebensmittel als auch eventuell etwas aus der Apotheke. Sagen Sie mir nur Bescheid, ich mache das für Sie.“

Meine Frage nach den Kosten wies sie zurück, kein Thema. Wir einigten uns auf das Prozedere, ich schreibe einmal in der Woche eine Email mit meiner Lebensmittelliste, die ich Ihr zusende, und sie sagt dann, wann sie den Einkauf zu mir bringt. Wir vereinbarten weiterhin, dass der Einkauf an der Haustür in einen bereitgestellten Behälter umgepackt wird und ich das vorgestreckte Geld auf die äußere Fensterbank gleich rechts neben der Tür lege.

Ja, dann war es tatsächlich soweit. Das freundliche Wesen namens Linda kam zum vereinbarten Zeitpunkt mit dem ersten Einkauf auf das Haus zu. Ich sah sie nur durch die Glasscheibe der Haustür. Ich ging zum Fenster nebenan und wir wechselten einige Worte der Begrüßung mit entsprechendem Abstand. Ich legte das Geld auf die Fensterbank, bedankte mich sehr und schloss das Fenster wieder.

Als Linda schon einige Meter den Vorgarten durchschritten hatte, drehte sie sich noch einmal um und rief: „Ich komme zurück und lege etwas Geld wieder auf die Fensterbank, Sie haben mir zu viel gegeben.“

Ich öffnete das Fenster nur wenig und rief zurück: „Nicht nötig, das war Absicht, das stimmt so“.

Sie lachte und hatte mein  erstes Buch, ein kleiner Lyrikband, mit dem Titel: „Liebe und Schmerz“ noch in der Hand. Das Buch lag auch auf der Fensterbank als Dankeschön für die liebenswürdige Hilfe.

Ich möchte nicht übertrieben wirken, aber es kam mir so vor, als wäre ein Engel da draußen. Es war so irreal, so ungewohnt und doch ein ansprechendes Bild. Und ich dachte in diesem Moment an den Titel meines Buches: „Liebe und Schmerz“. Diese Nächstenliebe, die ich durch Linda erleben konnte und den Schmerz, den ich verspürte, eingedenk der vielen tausend Opfer auf der ganzen Welt,  die so plötzlich aus ihrem Leben heraus-gerissen wurden.

Ich, ein 77jähriger Mann, musste ein paar mal tief durchatmen und kräftig schlucken, um die Fassung zu bewahren.

Vielen, herzlichen Dank, Linda.

eingesendet von MMBohn

diese tolle Geschichte musste ich einfach veröffentlichen…

Dank an Linda, dank an Herrn Bohn

 

Wort zum Sonntag…

Wort zum Sonntag
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Es mag ja ein wenig aus der Mode gekommen sein zu Beten und rational veranlagten Menschen halten es für überholt.

Aber in Zeiten einer Krise ändert sich das vielleicht und gerade den leistungsorientierten und kontrollbewussten Menschen könnte es gut tun, hin und wieder zuzugeben, dass man nicht alles im Griff hat.

Manchmal ist man total am Ende mit seinem Latein und dann kann es so tröstlich sein, etwas Größeres um Hilfe zu bitten.
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von Helga-Agnes Cubitzki

Behelfs-Mundschutz selber nähen

“Miteinander-Füreinander-Ehrenamtler” unterstützen Bergheimer Altenheim

Inzwischen haben sich verschiedene Unterstützer-Gruppen in der Initiative „Miteinander-Füreinander – Wir möchten helfen“ um Kaplan Thoben Pollmann gebildet, die aktiv das DRK-Seniorenheim in Bergheim unterstützen. Die Ehrenamtler/innen nähen z.B. Behelfsmundschutzmasken, schreiben Briefe, Karten und Gedichte oder malen Bilder für die Altenheimbewohner, die ja zurzeit keinen Besuch empfangen dürfen.

Ansprechperson der Näh-Gruppe ist Michaela Rommerskirchen: Tel: 0178/8232703 – sie sucht aktuell auch dringend Baumwollstoff und Gummibänder (Büsdorf, Fliesteden, Oberaussem, Niederaußem, Glessen, Hüchelhoven)

Wer gerne näht und Lust hat diese Aktion zu unterstützen, der melde sich bitte bei Michaela Rommerskirchen. Sie koordiniert über eine WhatsApp-Gruppe die Beschaffung von Material, stellt ein Schnittmuster zur Verfügung und informiert über den Stand der Dinge. Die Masken für das Altenheim sollten aus Baumwolle – ruhig bunt – sein, ohne Draht und mit Gummiband hergestellt werden und nicht mit Bändern zum Binden.

Die Nähanleitung – auch für den Eigenbedarf – finden Sie unter:  https://media.essen.de/media/wwwessende/aemter/0115_1/pressereferat/Mund-Nasen-Schutz__Naehanleitung_2020_Feuerwehr_Essen.pdf

oder https://www.ksta.de/blob/36468254/8c2af89264107973b40d47b789f73e2d/naehanleitung-mundschutz-250320-data.pdf

Die einfachen Masken aus Stoff sind nur ein Hilfskonstrukt. Sie garantieren zwar keinen Schutz vor Ansteckung, sie können jedoch das Risiko ein wenig verringern.

Briefe schreiben – Bilder malen


Ansprechperson der Gruppe Malen und Briefe schreiben
ist Julia Böttcher: Tel: 0178 4796851 – hier werden Bilder gemalt, Briefe, Gedichte, Segenswünsche u. a. geschrieben, die dann an Senioren weitergegeben werden, um diesen eine Freude zu bereiten.

Wer Kinder hat, die gerne Bilder malen, wer selbst gerne Karten oder Briefe schreibt, Gedichte oder eigene Verse verfasst und hübsch zu Papier bringen möchte, der wende sich an Frau Julia Böttcher, die dieses Angebot ebenfalls in einer WhatsApp-Gruppe koordiniert.

Vielen Dank an alle, die sich mit ihren Ideen und ihrem Engagement in dieser schwierigen Zeit einbringen!

Aktuelle Informationen unserer Kirchengemeinden

 

Die katholische Pfarreingemeinschaft wird keinen Osterpfarrbrief verteilen, da die meisten Termine und alle Gottesdienste abgesagt sind. Die Sonderausgabe des „Miteinander“ finden Sie auf der Homepage der Pfarreingemeinschaft Bergheim-Ost unter:

https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/export/sites/gemeinden/pfarreiengemeinschaft-bergheim-ost/.content/.galleries/downloads/2020.03.25-Sondermiteinander-.pdf

Die evangelische Kirchengemeinde hat auf Ihrer Website: www.kirche-niederaussemglessen.de für den sonntäglichen Hausgottesdienst eine kleine Liturgie, die und einen (wöchentlich wechselnden) Impulstext „Angedacht“ eingestellt.

Bürgertelefon weiter ausgebaut

Die Kreisstadt Bergheim hat ein Bürgertelefon eingerichtet, über welches Sie unter der Telefonnummer 89-222 auch die Anliegen und Angelegenheiten des Alltagsgeschehens anbringen können. Das Telefon ist bis auf weiteres von Mo – Fr 8:00 bis 18:00 Uhr und Sa 09:00 – 13:00 Uhr besetzt.

Für die schon jetzt bestehenden Hilfestrukturen vor Ort wird das Angebot des Bürgertelefons weiter ausgebaut: Bürgerinnen und Bürger, die in diesen schweren Zeiten Hilfe und Unterstützung bei ihrer alltäglichen Versorgung benötigen, können sich ‪ab Montag, 10 Uhr an die Rufnummer 02271/ 89-789 wenden und ihr Anliegen vortragen. Die Nummer ist  ausschließlich für Notfälle gedacht für Menschen, deren Versorgung nicht gesichert ist. Die neue Hotline ist täglich ‪von 10 – 20 Uhr besetzt. Die Bürgertelefonnummern -222 und -777 bleiben für alle Fragen rund um Corona weiterhin bestehen.

 

Was zum Ablenken …

Schmunzelecke

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Wie nennt man eine Gruppe von Wölfen?

Wolfgang

Warum ist der Magnet männlich? –

Wäre er weiblich, wüsste er nicht was er anziehen soll

Wie nennt man einen Spanier ohne Auto?

Carlos

Was heißt Rinderdiebstahl auf Englisch?

Oxford

Welche Sprache spricht man in der Sauna?

Schwitzerdütsch

Wie heißt der nordische Gott der Ungeduld?

Hammersbald

Wie nennt man einen kleinen Türsteher?

Sicherheitshalber

Was passiert, wenn man Cola und Bier gleichzeitig trinkt?

Man ColaBiert

Womit werden Fußbälle bemalt? –

Mit Ballack

Stiftung Warentest hat Besteck getestet…

Das Messer hat am besten abgeschnitten

Wie nennt man Sex mit Gegenständen?

Dingsbums

Wie viel wiegen ein Pferd und ein Hund zusammen?

Ein Pfund

Wo wohnen Katzen am liebsten?

In einem Miezhaus

Was macht man mit einem Hund ohne Beine?

um die Häuser ziehen!

Wenn Großbritannien die EU verlässt, wie viel Platz wird dann frei? 

1GB

Welchen Preis gewinnen besonders ruhige Hunde?

den No-Bell-Preis

Wie nennt man einen studierten Landwirt?

Ackerdemiker

Warum hat der Weihnachtsmann keinen Motorschlitten?

Weil es sich nicht Rentiert

Wie nennt man ein Kaninchen das ins Fitnessstudio geht?

Pumpernickel

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Netzfund

Demenzgeschichten: Spaß muss sein…

sonst kommen keine Leute zur Beerdigung

Das war einer der Lieblingssprüche meiner Mutter, mit der sie sich über so manche Lebenskrise hinweg gerettet hat. Meine Mutter war eine wunderbare Frau. So furchtbar ich es als junge Frau fand die Worte zu hören, “ganz wie die Mutter“, so stolz würde mich diese Aussage heute machen. Hier ihre „Demenzgeschichte“.

Mehr als drei Jahre hatte meine Mutter, eine unabhängige, starke Frau, bereits in einer eigenen Wohnung mit Betreuung gelebt, als sie, wegen fortschreitender multipler körperlicher Beeinträchtigungen in ein Pflegeappartement im gleichen Haus umziehen musste. Gleich beim Abendessen des ersten Abends stand sie, wie sie es aus ihrer Vergangenheit gewohnt war auf, bat mit einem beherzten Klopfen an ihr Wasserglas die versammelten Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnbereichs um ihre „ geschätzte Aufmerksamkeit“. Sie stellte sich mit wohlgesetzten Worten vor und schloss: „Ich glaube, wir werden es jetzt eine Weile miteinander aushalten müssen. Ich wünsche uns allen eine gute gemeinsame Zeit!“ Erste Zweifel an ihrer geistigen Fitness tauchten auf. Man hatte in der Einrichtung ja schon viel erlebt, aber das?

Der neue Alltag zog ins Leben meiner Mutter ein und mit ihm unendliche viele Angebote die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Stricken oder andere Handarbeiten wäre doch schön, bot man ihr an oder vielleicht Geschichten von früher hören. Gemeinsam Fernsehen stand ebenso auf dem Programm, wie Gartenkegeln und Ähnliches. Meine Mutter mit über 90 Jahren, zwar mit einem schlechten Gehör aber einem immer noch kritischen Verstand gesegnet, verschmähte schnöde diese Verlockungen. Tageszeitungen und ihre Bücher, treue Begleiter ihres langen Lebensweges, aber auch ihre noch immer mit Akribie betriebene tägliche Buchführung, waren ihr Beschäftigung genug. „Außerdem“, vertraute sie mir eines Tages an, „man kann sich gar nicht richtig unterhalten. Die Bewohner erzählen an einem Tag mindestens dreimal das Gleiche.“

Seltsam, eine Frau, die nur an den gemeinsamen Mahlzeiten, aber so gar nicht an Gruppenangeboten teilnimmt? Und akribische Buchführung für das Taschengeld im Altenheim? Das Personal war irritiert.

Meine Mutter war eine stolze Frau. Sie kokettierte mit ihrer partiellen Taubheit, ein Ohr war bereits seit ihrer Kindheit vollständig „außer Betrieb“, doch sie mochte nicht zugeben, dass sie, das andere Ohr war inzwischen auch beeinträchtigt, immer weniger verstand. So kam es, dass sie fröhlich und selbstverständlich Fragen beantwortete, die nie gestellt worden waren, deren Inhalt sie sich zusammengereimt, aber nicht gehört hatte. Wieder tauchen Zweifel auf. „Demenzielle Veränderung“ munkelten die Einen, „Unsinn, sie hört nur schlecht“ konterten die Anderen.

Hinzu kam, dass meine Mutter eine ausgesprochene Abneigung gegen Optiker und Augenärzte hatte. Sparsam, wie sie war, war sie der Meinung, die alte Brille tauge noch. Eine neue sei Verschwendung. Das führte dazu, dass sie selbst mich schon mal, wenn ich ohne Worte ihr Zimmer betrat mit der Frage „Ja bitte, was möchten Sie, kann ich Ihnen helfen? begrüßte.

Die Meinung des Personals bezüglich der vorhanden oder nicht vorhandenen demenziellen Veränderungen meiner Mutter klafften schließlich weit auseinander. Ob des unauflösbaren Streits der Stationskräfte, wurde schließlich ein Facharzt zu Rate gezogen.

Der erschien prompt in Begleitung einer Assistentin und diverser Tests. Die dienten hauptsächlich dazu Zeitgitterstörungen sichtbar zu machen und die allgemeine Orientierung meiner Mutter zu überprüfen. Um einen Eindruck über vorhandene und nicht vorhandene Fähigkeiten zu bekommen, sollte zudem geprüft werden, ob sie in der Lage sei, Sinnzusammenhänge zu erkennen. Dazu galt es Sätze zu ergänzen, Texte zu vervollständigen, Aussagen in einen Sinnzusammenhang zu bringen und einfache, alltägliche Rechenoperationen durchzuführen.

Am Abend nach dem Test besuchte ich meine Mutter und fragte, wie es gewesen sei.

Hier das Wortprotokoll Ihrer Antwort.:

„Kind die Fragen waren ja kinderleicht. Da hätten sie schon mit etwas Anspruchsvolleren kommen können. Aber es hat so großen Spaß gemacht. Ich habe gleich gefragt, wann sie denn wieder kommen. Stell Dir vor, sie haben gesagt: Das ist nun wirklich nicht nötig. Ist das nicht schade?“

Christa Wolf, Elsdorf

Kontaktverbot statt Ausgangssperre

Die Landesregierung hat ein weitreichendes Kontaktverbot für Nordrhein-Westfalen per Rechtsverordnung erlassen, das ab heute (23. März 2020, 00.00 Uhr) in Kraft tritt. Demnach werden Zusammenkünfte und Ansammlungen in der Öffentlichkeit von mehr als zwei Personen untersagt. Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren.

II. In der Öffentlichkeit ist, wo immer möglich, zu anderen als den unter I. genannten Personen ein Mindestabstand von mindestens 1,5 m einzuhalten.

III. Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands gestattet.

IV. Der Weg zur Arbeit, zur Notbetreuung, Einkäufe, Arztbesuche, Teilnahme an Sitzungen, erforderlichen Terminen und Prüfungen, Hilfe für andere oder individueller Sport und Bewegung an der frischen Luft sowie andere notwendige Tätigkeiten bleiben selbstverständlich weiter möglich.

V. Gruppen feiernder Menschen auf öffentlichen Plätzen, in Wohnungen sowie privaten Einrichtungen sind angesichts der ernsten Lage in unserem Land inakzeptabel. Verstöße gegen die Kontakt-Beschränkungen sollen von den
Ordnungsbehörden und der Polizei überwacht und bei Zuwiderhandlungen sanktioniert werden.

VI. Gastronomiebetriebe werden geschlossen. Davon ausgenommen ist die Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause.

VII. Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure,
Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe werden geschlossen, weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist. Medizinisch notwendige Behandlungen bleiben weiter möglich.

VIII. In allen Betrieben und insbesondere solchen mit Publikumsverkehr ist es wichtig, die Hygienevorschriften einzuhalten und wirksame Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter und Besucher umzusetzen.

IX. Diese Maßnahmen sollen eine Geltungsdauer von mindestens zwei Wochen haben.

Corona in Bergheim

Wichtige Telefonnummern & Informationsplattformen

Über das Bürgertelefon der Stadtverwaltung Bergheim 02271 – 89222 besteht die Möglichkeit sich zu aktuellen Lage in Bergheim zu informieren.

Gewerbetreibende und Geschäftsleute können sich mit ihren Fragen zur aktuellen Situation und zu getroffenen Maßnahmen telefonisch an die Stadtverwaltung wenden unter der Rufnummer:

02271 – 89777

Aktuelle Informationen finden Sie auf der Internetseite des Rhein-Erft-Kreises und weitere grundsätzliche Informationen auf der Internetseite des Robert Koch Instituts.

Die Kreisverwaltung hat für offene Fragen eine eigene Hotline eingerichtet: 02271-83 12345

Die Rufnummer ist von Mo. bis Fr. zwischen 8 und 18 Uhr erreichbar.

Die Kassenärztliche Vereinigung hat eine Webseite erstellt, in der Sie alle notwendigen Informationen finden, wie Sie sich im Ernstfall zu verhalten haben:

Die häufigsten Fragen zum Corona-Virus finden Sie hier beantwortet:

Ehrenamtliche Hilfsangebote

In Zeiten des Coronavirus zeigen sich zahlreiche Bergheimer solidarisch mit Personen, die zu einer der Risikogruppen gehören. Dies sind vor allem ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen oder allgemein schwacher Gesundheit. Vielerorts unterstützen Nachbarn ihre gefährdeten Mitmenschen, indem sie Kontakt halten (unter Beachtung des gebotenen Abstands), Besorgungsgänge übernehmen oder mit dem Haustier Gassi gehen. So müssen besonders gefährdete Personen das Haus nicht verlassen und eine Infektion mit dem Coronavirus riskieren.
Hier im Überblick der Kreisstadt Bergheim bekannte Hilfsangebote:

Büsdorf
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an den Ortsvorsteher Georg Linzbach, Fliestedenerstrasse 8, 50129 Bergheim, 0172 6134776

Glessen
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an die Ortsvorsteherin Anne Keller, Tel.: 02238/42329 oder keller.anne@t-online.de

Bürger.Mit.Wirkung Glessen hat eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet und möchte Hilfe vermitteln. Kontaktaufnahme ebenfalls über Ortsvorsteherin Anne Keller

Katholische Pfarrgemeinde Glessen: Whatsapp-Gruppe 0157/80503503 für Hilfeleistungen

Oberaußem
Hilfeleistungen werden angeboten In der Facebookgruppe
„HelBergheim Mitteplinge Niederaussem/Oberaussem“
https://www.facebook.com/groups/helplingnda
Handy 017663301425

Paffendorf
Hilfsbedürftige wenden sich bitte an Ortsvorsteher Rudi Schiffer ,02271/42103 oder 0160 99378540
Evangelische Kirchengemeinde Bergheim, Zieverich, Elsdorf

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an das Gemeindebüro 02271/41620 oder Pfarrerin Almut Giesen 02271/43684

Katholischer Seelsorgebereich Bergheim-Mitte

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an:
Lena Bell 0157 34594663
Carolina Pfordt 0157 32397878
Michael Esser 0163 3949429 oder 02271/496468
Kulturkapelle-st.georg@gmx.de

Bergheim-Ost

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an Herrn Kaplan Thorben Pollmann 0157/80503503 oder thorben.pollmann@erzbistum-koeln.de

Ökumenische Beratungsstelle “Rat und Tat”

Hilfsbedürftige wenden sich bitte an:
Msgr. Brennecke 02271/52680
Hildegard Müller 0177 6765117
Katharina Komanns 0163 5499954

 

Sie können sich aber auch beim Seniorenportal melden!

Hans-Jürgen Knabben vom Seniorenportal Bergheim/EFI-Team Bergheim e.V.  koordiniert Anfragen:
0171/3357218 und hans-juergen.knabben@gmx.de

Corona und Menschen mit Demenz

Sondernewsletter der Deutschen Alzheimergesellschaft

Rainer Sturm/pixelio.de

Seit Beginn der Corona-Pandemie erreichen uns Tag für Tag neue Nachrichten und wir alle sind zunehmenden persönlichen Einschränkungen ausgesetzt. Für Menschen mit Demenz, die die Situation nicht verstehen und nachvollziehen können, sind die Auswirkungen häufig noch belastender. Besuche werden weniger, liebgewonnene Begrüßungen finden nicht mehr statt, Menschen, die einem vertraut sind, gehen auf Abstand. Sie fühlen, dass ihnen etwas fehlt, sie fühlen sich allein.

Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen
Die teils gravierenden Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen sind für pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz nur sehr schwer auszuhalten. Schon lange ist es normal und sogar notwendig, dass Angehörige wie auch zusätzliche Betreuungskräfte und ehrenamtliche Besuchsdienste, die Pflegekräfte im Heim unterstützen, die oft unterbesetzt sind und schon mit der Grundpflege an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangen. Und doch: Die drastischen Einschnitte sind leider notwendig um die Zahl der Corona-Neuerkrankungen zu reduzieren.

Allerdings sind die Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen je nach Bundesland unterschiedlich. Hier können Sie sich informieren, welche Regelung für Ihr Bundesland gilt: www.biva.de/besuchseinschraenkungen-in-alten-und-pflegeheimen-wegen-corona/

Angehörige und Pflegende zu Hause
Eine solche Krise, die wir aktuell erleben, haben die meisten von uns noch nie erlebt. Dies verunsichert und wirkt bedrohlich. Auch Angehörige, die zu Hause pflegen, machen sich Sorgen, die Erkrankten zusätzlich zu gefährden. Selbstverständlich muss die Pflege auch im häuslichen Umfeld weiter stattfinden. Wichtig zu wissen ist: Wenn Sie die jetzt besonders notwendigen Hygienemaßnahmen (z. B. gründliches Händewaschen) beachten und außerhalb Ihres häuslichen Umfeldes Abstand halten, wo es möglich und nötig ist, minimieren Sie das Infektionsrisiko. Informationen zu den richtigen Schutzmaßnahmen und den Anzeichen für eine mögliche Infektion finden Sie auf der offiziellen Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): www.infektionsschutz.de/coronavirus/

Kontakt halten
In vielen Pflegeheimen wird die Kommunikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Angehörigen per Telefon und Skype unterstützt. Auch Enkelkinder halten per Videotelefonie Kontakt zu den Großeltern, die sie derzeit nicht besuchen können. Fotos, selbst gemalte Bilder oder Sprachnachrichten bringen Grüße von den Liebsten in die Wohnungen.

Beschäftigung und Bewegung in den Tag bringen
Es gibt auch eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie man sich zu Hause gemeinsam beschäftigen und Menschen mit Demenz anregen kann. Musik, gemeinsames Singen oder Musizieren bringen Freude und Bewegung in den Tag. Einfache Musikinstrumente, wie eine Rassel aus Klopapierrolle und Linsen, lassen sich leicht selber bauen.

Auf der Internetseite „Älter werden in Balance“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) findet man eine ganze Reihe von Videos mit Bewegungsübungen, die zum großen Teil auch zu Hause durchgeführt werden können: www.aelter-werden-in-balance.de/online-bewegungsangebote/uebungsvideos/.

Weitere Anregungen finden Sie auch in unserer App „Alzheimer & YOU – den Alltag aktiv gestalten“, die Sie kostenlos auf Ihr Smartphone laden können.
Fürs iPhone: Link zum App Store: „Alzheimer & YOU – Den Alltag aktiv gestalten“
Für Android-Smartphones: Link zum Google Play Store: „Alzheimer & YOU – Den Alltag aktiv gestalten“.

Deutsche Alzheimer-Gesellschaft – Wir sind weiter für Sie da

Trotz der momentanen Ausnahmelage bemühen wir uns, auch weiterhin für Ihre Fragen und Sorgen erreichbar zu bleiben.

Alzheimer-Telefon:  030 – 259 37 95 14 (Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, am Freitag von 9 bis 15 Uhr). Wir bitten um Verständnis, wenn Sie aufgrund der hohen Nachfrage mehrfache Versuche benötigen, um eine freie Leitung zu bekommen. Alternativ können Sie uns auch eine schriftliche Beratungsanfrage schicken, entweder per E-Mail an info@deutsche-alzheimer.de oder besser noch über unsere Online-Beratungsplattform unter
https://deutsche-alzheimer-gesellschaft.beranet.info/e-mailberatung

Alzheimer Gesellschaft Bergheim: 02271/5829326

Sie können weiterhin Broschüren in unserem Online-Shop bestellen. Sollte es beim Versand zu Verzögerungen kommen, bitten wir um Ihr Verständnis.

Absage der 5. Demenzwoche Rhein Erft aus präventiven Gründen

Die Veranstaltungen des Rhein-Erft-Kreises im Rahmen der 5. Demenzwoche finden nicht wie geplant statt.

Die aktuellen Diskussionen und Sachstände zum Corona-Virus haben den Landrat Michael Kreuzberg bewogen, die fünf größeren Veranstaltungen, die der Rhein-Erft- Kreis in Kooperation mit dem Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz der Region Köln und das südl. Rheinland geplant hatte, abzusagen.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Veranstaltungen:

  • Auftaktveranstaltung am 21.03.2020
  • Vortrag von Herrn Dr. Lütz am 23.03.2020
  • Digitalisierung zu Hause und in der Pflege am 24.03.2020
  • Demenz und Verwahrlosung am 25.03.2020 und
  • „Der Ball“ Tanzen für Menschen mit und ohne Demenz am 28.03.2020Der Rhein-Erft-Kreis hat den verschiedenen Kooperationspartnern empfohlen, selbstkritisch einzuschätzen, ob die geplanten Veranstaltungen in den Pflegeeinrichtungen und Tagespflegen durchgeführt werden können. Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim nimmt diese Empfehlung sehr ernst und wird die geplante zentrale Veranstaltung “Demenz: Kreativ in Wort, Bild und Ton” am 25. März im Gleis 11 in Quadrath-Ichendorf aller Voraussicht nach in kleinerem Rahmen stattfinden lassen. Infos dazu folgen. Die Entscheidung über die Absage wurde in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises getroffen. „Die Informationsveranstaltungen der 5. Demenzwoche richten sich in erster Linie an ältere Menschen, Betroffene sowie Menschen, die in der Pflege und Betreuung von älteren und geschwächten Personen tätig sind. Gerade diese Gruppen wären im Falle einer Ansteckung durch den Corona-Virus besonders gefährdet“ betont Christian Nettersheim, Gesundheits- und Sozialdezernent des Rhein-Erft- Kreises. „Wir möchten das Infektionsrisiko für diesen Personenkreis so gering wie möglich halten, deshalb haben wir uns für diese präventive Maßnahme entschieden. Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle.“

    Das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises verweist auf die aktuelle Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, das die Risikobewertung für die Weiterverbreitung des Corona-Virus am Montag von „gering bis mäßig“ auf „mäßig“ angehoben hat. Es handele sich um ein neuartiges Virus, dessen Eigenschaften noch erforscht werden müssen. Bisher ist bekannt, dass auch Menschen ohne Krankheitszeichen das Virus übertragen können. Das macht Präventionsmaßnahmen bei größeren Veranstaltungen sehr schwierig.

     

 

 

Kunsthandwerkermarkt abgesagt

Nach reiflicher Überlegung und interner Diskussion hat die Kunstgemeinschaft Bergheim die Entscheidung getroffen, den geplanten Kunsthandwerkermarkt am 21./22. März abzusagen.

Die Veranstalter: “Auch wenn Bergheim noch nicht direkt betroffen ist, halten wir es dennoch für unverantwortlich, den Markt vor dem Hintergrund der Ereignisse rund um die grassierenden Viruserkrankungen auszurichten. In dieser Situation sollte das Allgemeinwohl über dem Interesse einzelner Veranstalter stehen. Wir danken allen Partnern für die bereits investierte Arbeit und vor allem unseren interessierten Besuchern für den Zuspruch. Mit neuer Kraft werden wir weitere Veranstaltungen planen und Sie sowohl hier über facebook als auch auf unserer Website informieren.”

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