Straßenbahn auf der Amsterdamer Straße

Amsterdamer Straße vor dem Bau der Straßenbahngleise Repro: J. Brokmeier

Im Verlauf des Mauspfades vom Zuckerberg bis zur damaligen Ortsgrenze von Niehl wurde nach dem Hochwasser von 1784 der „Riehler Damm“ als Hochwasserschutz für Nippes angelegt. Bei dem Hochwasser im März 1845 brach der Damm an einigen Stellen. Das Hochwasser hatte zuvor viele Teile von Riehl überflutet und die „kümmerliche Reste von Riehl vernichtet“. Heute sieht man noch den Höhenunterschied zwischen der Amsterdamer Straße und dem dahinter liegenden Johannes-Giesberts-Park.

Haltestelle Kinderkrankenhaus, Foto Jung 2013

1894 wurde der Mauspfad im Zusammenhang mit dem Bau der Artilleriekaserne ausgebaut und in Amsterdamer Straße umbenannt. Damit die Soldaten schnell vorankamen, wurde der Ausbau mit einem mittigen Reitweg gestaltet und Alleebäume angepflanzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fehlte aber immer noch die direkte Straßenbahnanbindung zwischen der Kölner Innenstadt und dem Zentrum von Niehl. Hier bot sich eine Trasse über die Amsterdamer Straße an, womit auch gleichzeitig eine Anbindung des Kinderkrankenhauses erreicht werden sollte.

Begrüntes Gleisbett Foto Brokmeier 2022

Im Vorlauf wurde bereits Anfang der 1970er Jahre ein U-Bahn-Tunnel zwischen der Amsterdamer Straße und der. Sebastianstraße gebaut. Da er lange Zeit nicht für die Bahn gebraucht wurde, war er als „Champignontunnel“ bekannt. Am 27.9.1991 konnte dann endlich die Strecke zwischen dem Reichenspergerplatz mit den oberirdischen Riehler Haltestellen Kinderkrankenhaus und Niehler Gürtel und der Sebastianstraße eröffnet werden. Ein Besonderheit war hier, dass das Gleisbett nicht mit Schotter verfüllt war, sondern als Rasengleis gestaltet wurde. Solche begrünten Gleise findet man nunmehr häufiger in Köln. Der Bewuchs dient nicht nur der Luftverbesserung, sondern macht auch den Verkehr etwas leiser.

Nunmehr befährt die Linie 16 die Trasse von Niehl bis Bonn Bad Godesberg.

J. Brokmeier
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