Senioren helfen Grundschülern

Sicher auf dem Rad durch Glessen

Von Anne Keller

Die Radfahrprüfung 4.Schuljahr ist für Grundschüler eine gute Gelegenheit, ihre Fähigkeiten als Verkehrsteilnehmer abzuschätzen. Spätestens mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule steht für Kinder und Eltern die Entscheidung an, ob der Nachwuchs schon so sicher unterwegs ist, dass der Schulweg demnächst per Fahrrad absolviert werden kann.

Somit kommt die Radfahrprüfung im 4. Schuljahr als Vorbereitung gerade richtig. Doch bevor die abgelegt werden kann, müssen Verkehrszeichen gelernt und das richtige Verhalten im Straßenverkehr geübt werden. Das ist der Zeitpunkt, an dem Hauptkommissar Hans-Dieter Ehlert in der Glessener Rochusschule erscheint und auf den großen Prüfungstag vorbereitet. Dabei bekommt er seit einigen Jahren tatkräftige Unterstützung, die auch bitter nötig ist. Denn der Verkehr in der Ortsmitte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

In Glessen hat sich eine 15_09_11 - Radfahrprüfung_Ausschnitt (003)Gruppe älterer Damen und Herren zusammengefunden, die die Grundschüler tatkräftig bei ihren Prüfungsvorbereitungen unterstützen. Sie haben nicht nur große Freude an der Zusammenarbeit mit der Jugend, sondern reflektieren auch noch mal ihr eigenes Verhalten im Straßenverkehr. Auch die Kinder freuen sich, wenn ihnen die Senioren an kritischen Punkten wichtige Tipps geben und aufpassen, dass nichts passiert. Anne Keller, die die Koordination des Helferteams übernimmt, nennt diese bisher kreisweit einmalige Aktion deshalb auch gern „Oma-und-Opa-Schulung“, da auch die erwachsenen Beteiligten immer wieder etwas für ihre Sicherheit dazu lernen.

Gemeinsam dazulernen 

Zum sechsten Mal halfen in nun Glessener Senioren in den zwei Übungswochen vor und am Prüfungstag selbst beim Sicherheitscheck der Fahrräder und als  Souffleure an Querungen, Kreuzungen und Einmündungen. In der Aufregung werden wichtige Dinge schon mal vergessen: Von recht aufs Rad steigen, Umschauen, Handzeichen nach links geben und ohne zu wackeln mit beiden Händen am Lenker losfahren – und das alles fast gleichzeitig. Wenn es gar nicht klappt, schicken die Helfer die Mädchen und Jungs auch mal an den Ausgangspunkt der Etappe zurück. Und die Kinder können den freundlichen älteren Herrschaften dafür einfach nicht böse sein.

Die stehen am Prüfungstag dann mit wachsamen Augen am Straßenrand und tragen in ihre Listen genau ein, ob alles richtig gemacht oder vielleicht doch das eine oder andere vergessen wurde. Die Erwachsenen freuen sich mit jedem kleinen Radfahrer, wenn das Geübte fehlerfrei gezeigt wird. Sie leiden aber auch mit allen, die gefährliche Stellen – zum Beispiel am Stopp-Schild oder an rechts-vor-links-Einmündungen – leichtsinnig passieren. Aber: Besser ist es, die Prüfung wiederholen zu lassen, als in einen schweren Unfall verwickelt zu werden. Das bedenken die Omas und Opas dann bei ihrer nächsten Radtour ebenfalls – mit Sicherheit.

 

 

 

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