Neues aus der Nachbarschaft … Darf es etwas mehr sein?

Als vor ein paar Tagen meine Nachbarn und ich bei einer Tasse Kaffee zusammensaßen, kamen wir auf die Adventszeit und das herannahende Weihnachtsfest zu sprechen. Wir tauschten Erinnerungen aus und sprachen über geplante Geschenkeinkäufe. In diesem Zusammenhang berichtete mir meine Nachbarin von der Entscheidung, die traditionelle vorweihnachtliche Einkaufstour nach Aachen künftig wegfallen zu lassen. Die Enkel seien inzwischen erwachsen und würden sich mehr über ein Geldgeschenk als über die Tüten mit Leckereien von Lindt und Lambertz freuen. Bei der Nennung der bekannten Herstellernamen fiel mir sofort folgende Begebenheit ein.

Es ist schon etliche Jahre her. Ich war seinerzeit noch berufstätig, hatte meist sehr lange, anstrengende Arbeitstage und kaum Zeit, nach Feierabend noch Besorgungen zu machen. Irgendwann in der Adventszeit rief mich morgens auf dem Weg zur Arbeit meine Nachbarin an. Sie berichtete von der geplanten Einkaufsfahrt nach Aachen und erkundigte sich, ob sie mir etwas von Lindt mitbringen solle. Dankbar nahm ich das freundliche Angebot an und bat darum, mir ein paar Kleinigkeiten für drei Weihnachtspäckchen mitzubringen.

Als ich abends bei meiner Rückkehr den Briefkasten leerte, fand ich dort unter anderem einen Zettel vor, auf dem stand „Lindt ist da!“ Ich begab mich kurz in meine Wohnung, um Handtasche, Mantel und Schuhe abzulegen und ging mit meiner Geldbörse zu meinen Nachbarn. Auf mein Klingeln öffnete er mir die Tür und bat mich herein mit den Worten: „Geh‘ durch ins Wohnzimmer. Wir haben unsere Süßigkeiten schon weggeräumt, auf dem Esstisch liegen Deine.“

Ich trat ins Wohnzimmer und wurde blass! Der Esstisch war über und über mit Lebkuchen und Lindt-Süßigkeiten bedeckt. Schnell überschlug ich mein Budget und stellte insgeheim fest, dass für diese Unmenge von Süßigkeiten mein monatliches Haushaltsgeld verbraucht wäre. Ich sah schon im Geiste vor mir, wie ich mich für den Rest des Monats von Lindt- und Lambertz-Produkten ernähren würde. Bevor ich völlig geschockt zusammenbrechen konnte, kam erfreulicherweise meine Nachbarin und meinte, ihr Mann sei mal wieder zu Scherzen aufgelegt.

von Christa Commer

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