Guten Rutsch ins Neue Jahr!

Bräuche an Silvester

Weihnachten haben wir gerade gut hinter uns gebracht, da müssen wir uns schon wieder überlegen, was Silvester auf den Tisch kommt. Seinen Namen verdankt der 31. Dezember übrigens dem Tagesheiligen Papst Silvester I. († 31. Dezember 335). Schon die alten Römer ließen es ordentlich krachen und feierten ausschweifende Ess- und Trinkgelage. Mit Opfergaben sollte die Zukunft positiv beeinflusst werden.

Zum Brauchtum in der letzten Nacht des Jahres gehört es unbedingt, ordentlich Lärm zu machen, um die bösen Geister zu vertreiben. Die Germanen griffen zu Rasseln, Peitschen und Dreschflegel. Im Mittelalter setzte man auf Kirchengeläut, Pauken und Trompeten. Mit der mit der Verbreitung des Schwarzpulvers im Zeitalter der Renaissance kam das Schießen mit Böllern und Gewehren oder aus der Kanone auf. Besonders der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. war für seine gigantischen Feuerwerksspektakel bekannt.

Alte Wäsche und gute Omen

Gehören Sie auch zu denen, die jetzt partout keine Wäsche mehr aufhängen? Laut Aberglaube soll man nämlich keine Arbeiten vom alten Jahr ins neue übernehmen. Wäschewaschen war natürlich früher eine Aktion für sich. Heißes Wasser musste aufgesetzt werden, die Wäsche wurde gewalkt und getunkt, gewrungen, getrocknet und zum Bleichen ausgelegt werden. Damit war man den ganzen Tag beschäftigt – und wenigstens zwischen den Jahren sollten sich auch die Frauen einmal eine Auszeit gönnen. Natürlich bevor die traditionellen weißen Brotkränze gebacken und alles für ein gemütliches Fest im Kreis der Lieben vorbereitet ist.

Wahrsagen und Orakel sind beliebt – Bleigießen und Kaffeesatzlesen haben jetzt Konjunktur. Glückwünsche wurden nicht nur als reine Höflichkeit verstanden, sondern galten als wirksamer Zauber. Es wurden sogar das Vieh und die Obstbäume mit Glückwünschen überhäuft. Auch die Fülle der Speisen ist übrigens ein gutes Omen und soll Fruchtbarkeit bringen. Achtung: Wer zuletzt mit seinem Essen fertig ist, kommt zu spät in den Himmel. Und wer zuerst aufsteht, stirbt. Süßigkeiten machen  das kommende Jahr süß. Wer das Wetter im neuen Jahr vorhersehen will, streut einfach Salz über zwölf Zwiebelschalen. Wird das Salz trocken oder nass, wird es auch der Monat. Wer wissen will, wie es mit der Liebe bestellt ist, wirft einen Schuh rückwärts über die Schulter. Zeigt die Schuhspitze zur Tür, steht eine glückliche Beziehung ins Haus. Als verlässliche Glücksbringer gelten auch der Pfennig oder die 1-Cent Münze, das vierblättrige Kleeblatt, Schornsteinfeger, Marienkäfer, Hufeisen und Schweinchen.

Hat man zu Neujahr Geld, so hatte man auch das ganze Jahr über Geld. Wer zu Neujahr viel Geld ausgibt oder verleiht, setzt das fort. Am Neujahrsmorgen muss früh aufgestanden werden, weil man sonst das ganze Jahr verschläft. Wer in der Neujahrsnacht nicht schlafen kann, bleibt auch im kommenden Jahr wach. Wer am Neujahrstag seinen Kopf anschlägt und eine Beule bekommt, hat Unglück für das ganze Jahr. Ebenso der sich verkehrt herum anzieht. Ein Dieb, der nicht erwischt wird, hat auch später Glück.

Und nicht vergessen:

Wenn’s Silvester stürmt und schneit, ist Neujahr nicht mehr weit.
Ist’s an Silvester hell und klar, ist am nächsten Tag Neujahr.

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