Etwas zum Schmunzeln …

Kürzlich erhielt ich von dem Sohn meiner Cousine ein Päckchen. Darin versteckt war auch ein Minibuch mit kleinen Anekdoten über Berliner Originale und Persönlichkeiten.

Eine der in diesem Büchlein verewigten Personen ist Heinrich Zille (1858 bis 1929), der „Pinselheinrich“, wie er liebevoll von den Berlinern genannt wurde. Beim Lesen der kleinen Geschichten gewinnt man sofort den Eindruck, dass Zille ein humorvoller Mensch gewesen ist.

Hier zwei Kostproben:

1. „Der Schwindler

Auf einem seiner Streifzüge durch die Hinterhöfe zeichnete Zille eine Gruppe von spielenden Kindern. Als die Kinder auf ihn aufmerksam wurden und ihn neugierig umringten, sprach Zille einen besonders schmutzigen Jungen aus der Gruppe an: „Na, kleener Steppke, wie alt biste denn?“ Der Junge antwortete: „Sieben bin ick.“ Darauf Zille: „Ach, wat de nich saachst. Det gloob ick aba nich, du schwindelst doch, du bist doch ville älter.“ „Nee“, protestierte der Junge, „letzte Woche bin ick sieben jeworden.“ Und Zille grinsend: „Is doch jar nich möglich, in sieben Jahren kannste nich soo dreckich werden.“

2. „Fröhliche Weihnachten

Zille hatte einen jüdischen Bekannten, der mit Nachnamen Baum hieß. Als ihm zu Ohren kam, dass dieser Freund zum christlichen Glauben übergetreten sei und sich habe taufen lassen, sagte Zille: „Der Ärmste, der tut ma nu aba leid, nu mussa ja det janze Jahr als Christboom rumloffen.“

 

von Christa Commer

HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com