Lachen ist die beste Medizin

3. Demenzwoche im Rhein-Erft-Kreis eröffnet

Alt werden ist nicht lustig. Aber vieles kann man einfach so weglachen im täglichen Miteinander und sich und seinem Umfeld das Leben damit erheblich erleichtern. Humor stand im Fokus bei der Eröffnung der 3. Demenzwoche im Rhein-Erft Kreis. „Demenz darf kein Tabu sein“ – unter diesem Motto zeigen ganze 141 Veranstaltungen von Pulheim bis Wesseling, was die Sitation von Demenzkranken und ihren Angehörigen verbessert – innovative Projekte vom mobilen Beratungsbus bis hin zum Demenz-Ball oder Hundespaziergang. Das Thema ist Landrat Michael Kreuzberg so wichtig, dass die Veranstaltungsreihe künftig alle zwei Jahre stattfinden soll und erstmals zehn Tage dauert.

Lachen ist gesund

Jeder fünfte im Rhein-Erftkreis ist älter als 60 Jahre, auch die Zahl der Hochbetagten nimmt weiter zu und damit derer, die selbst an Demenz erkranken können oder sich als Angehörige kümmern müssen. Mit Demenz verbinden die meisten negative Gedanken – Scham und Angst ist das vorherrschende Gefühl. Seit Jahrhunderten ist Lachen die beste Medizin und hilft, mit Widrigkeiten und Unzulänglichkeiten besser fertig zu werden, baut Stress ab, bügelt Falten glatt, schüttet Glückshormone aus und stärkt die Immunabwehr. „Humor ist eine Haltung“, so Sozialdezernent Dr. Christian Nettersheim und riet zu mehr heiterer Gelassenheit im Alltag.

Lob der Lächerlichkeit

Stefan Kleinstück vom Demenz-Servicezentrum Region Köln und das Südliche Rheinland und Dr. Petra Klapps  bewiesen mit ihren humoristischen Einlagen, wie das geht. Als Pantomimen und ausgebildete Klinikclowns bringen sie das „das älteste Heilmittel der Welt“ in Krankenhäuser und Seniorenheime und vertreiben Kummer, Angst und Einsamkeit durch ein Lachen. „Humor ist das Löschblatt für die Sorgenflecken des Alltags“, zitierte die Ärztin und forderte die Clowntherapie als Kassenleistung. Studien belegen, dass Krankheitsverläufe dadurch positiv beeinflusst werden und Risikofaktoren verringert werden können.

Professor Dr. Dr. Rolf D. Hirsch aus Bonn zauberte mit Luftballons, Seifenblasen, bunten Smarties und Partytröten so manches Lächeln ins Gesicht. Mehr Mut zur Unvollkommenheit, zur Lächerlichkeit und zum Unsinn, so sein mitreißendes Plädoyer. „Humor kennt kein Alter“, betonte der gebürtige Bayer. Öfter mal „Ja und“ statt „Ja aber“ – sich selbst nicht so ernst nehmen und in Würde auch mal schwach sein dürfen ist sein Rezept.

Wie sich Älterwerden anfühlt, ließen Pflegeschülerinnen des Instituts für Pflege und Soziales dann am Demenzparcours nachspüren. An verschiedenen Stationen können die Testpersonen ausprobieren, ob sie ihren Sinnen noch trauen können, wie Einkaufen, Telefonieren und Treppensteigen geht, wenn man nicht mehr richtig sehen kann, die Muskelkraft und das Gedächtnis nachlassen, wenn selbst die kleinste Strecke ein Hindernislauf wird. Die ganze Woche über ist der Parcours in der ersten Etage des Kulturgebäudes im Kreishaus in Bergheim geöffnet.

Öffnungszeiten Demenz-Parcours:

Freitag, 15.4.2016: 14.30-17 h

Dienstag, 19.4.2016, 10-13.30 h

Mittwoch, 20.4.2016, 17-20.30 h

Donnerstag, 21.4.2016, 14-18 h

Kontakt: Heike Henkel & Team ; Tel.: 02271/603-31; E-Mail: heike.henkel@ipsawo.de

Mehr Infos: Elisabeth Ingenerf-Huber und Renate Könen unter 02271/834035; pflege@rhein-erft-kreis.de

 

 

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