70 Jahre und noch immer eine gute Figur

Der Bikini feiert Geburtstag

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Eher züchtig: Badenixen aus PIAs Atelier im Glessener Breuershof.

Am 5. Juli 1946  platzte im Pariser Schwimmbad Molitor eine Bombe: Nackttänzerin Micheline Bernardini führte erstmals den Bikini vor – eine Erfindung des gelernten Automechanikers und späteren Modedesigners Louis Réard. Benannt wurde der aufsehenerregende Zweiteiler nach dem Bikini-Atoll – einer Pazifik-Insel, auf der die Amerikaner ihre Atomtests durchführten. Die Welt war noch nicht soweit für die vier patentierten Dreiecke mit Kordel: Zwei bildeten mehr oder weniger knapp die Hose, zwei kleinere bedeckten die Brust.

Zuviel nackte Haut war verpönt und Frauen, die in der Öffentlichkeit zu viel davon zeigten, wurden am Strand verhaftet. Der Vatikan protestierte, in Italien, Spanien und Portugal war das Kleidungsstück polizeilich verboten. Frankreich war kurioserweise zweigeteilt: An den Mittelmeerküsten war der Bikini erlaubt, am Atlantik dagegen nicht.

Dabei gab es den Bikini schon im Altertum, wie sizilianische Wandmalereien und Mosaiken mit spärlich bekleideten Sportlerinnen belegen. Um 1900 kreierte der Freiburger Valentin Lehr einen Zweiteiler, die ausschließlich von Anhängern der Freikörperkultur getragen wurde.

Man sieht ihm sein Alter wirklich nicht an.

Von Andrea Floß

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