Über das Glück …

Glück ist ein vielschichtiger Begriff. Wir nennen es Glück, wenn wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind, oder wenn der Zufall uns besonders erfreuliche Umstände beschert. Dann gibt es da dieses wohlige Gefühl, das wir nicht im Moment des Geschehens erleben, sondern danach. Wenn uns bewusst wird, dass wir soeben etwas Tolles vollbracht haben, oder einem wunderbaren Naturschauspiel beiwohnen durfte. Auch Musik kann diese Hochstimmung auslösen und natürlich die Liebe eines anderen Menschen.

Nun liegt es in der Natur des Menschen, dass er sehr gerne dieses schöne Gefühl
häufiger erleben möchte. Wenn das Gehirn Hormone und Neurotransmitter ausschüttet, kann das schon Suchtpotenzial haben. Forscher ordneten Versuche so an, dass Ratten die Wahl hatten, entweder an gutes Futter zu kommen, oder dass ihr Gehirn so stimuliert wurde, dass es Dopamin, Endorphine. Oxytocin und Serotonin ausschüttete. Was passierte? Nach Tagen mussten die Forscher den Versuch abbrechen, weil die Ratten zu verhungern drohten. Sie waren sozusagen süchtig nach Glücksgefühlen… Damit es uns nicht geht wie den Ratten, können wir mit Bewusstsein an die Sache heran gehen. Manch einer denkt ja, öfter raus aus der Routine, öfter mal was Neues ausprobieren wäre gleichbedeutend damit, mehr Glück zu erfahren. Das ist ein Irrtum. Dauerhaft steigern wir unser Hochgefühl mit gewohnten Ereignissen, die uns Freude machen… die Tanzstunde, der Malkurs, der Gesangsverein. Den Alltag so einrichten, dass man sich immer auf etwas freuen kann, das ist eine Garantie für regelmäßige Dopamin-Schübe. Auch Genügsamkeit ist ein guter Tipp. Nicht immer nach Optimierung streben, man muss nicht das größte Auto fahren, schöner wohnen als die Nachbarn. Wer nur das Beste sucht, ist nie zufrieden mit dem, was er hat und verpasst dabei viele kleine Glücksmomente. Eine andere Empfehlung ist: Glücklich ist, wer tätig ist.
Nur wenn unser Gehirn aktiv ist, signalisiert es uns Glück, beim Lesen, beim Sport, bei der Gartenarbeit oder bei sozialem Engagement.
Also… sich fordern, aber nicht überfordern.
Besonders wirksam heizen Berührungen dem Glückszentrum ein. Wenn sie länger als 20 Sekunden dauern, werden Endorphine ausgeschüttet… wenn wir einen 500-Euro-Schein  genauso lange berühren, geschieht dies nicht. Geld macht nur glücklich, wenn man wirklich arm ist. Sobald die Grundbedürfnisse befriedigt sind,
steigt das Glücksgefühl nicht weiter an, wenn der Besitz wächst.
Freunde machen glücklich und verhelfen sogar zu einem längeren und gesünderen Leben. Am allerglücklichsten sind natürlich frisch Verliebte. Bei ihnen sind fast die gleichen Gehirnschaltungen aktiv, wie bei Drogensüchtigen… Körper und Gehirn werden mit Glücksstoffen überschwemmt.
HTML Snippets Powered By : XYZScripts.com