Tipps vom Imker – “Nur keine Panik”
Im Moment sind wieder verstärkt Bienenschwärme unterwegs.
Falls Sie einen Bienenschwarm bemerken — KEINE PANIK! — sondern ruhig bleiben – bitte Fenster und Türen schliessen und sich an dem Naturereignis erfreuen. Schwärmende Bienen stechen nicht. Sie haben den Nektarmagen mit Honig vollgepumpt, müssen Fluggewicht einsparen und deshalb die “Giftblase” fast leer. Sie sind so sehr damit konzentriert, dem Geruch der Königin zu folgen, das alles andere ausgeblendet wird. Die Biene sticht nur dann, wenn sie Todesangst bekommt. Wenn sie geklemmt oder gedrückt wird. “Das kann natürlich passieren, wenn sie sich irgendwo verfängt, am liebsten in Haare oder Kleidung — deshalb tragen wir imker beim Einsammeln eines Schwarmes unsere Imker-Kleidung (“Schleier”)”, so Ralf Block.
Falls es zu einem Stich kam, bitte sofort die kleine Giftblase( Stecknadelkopf grosses Bläschen am Ende des Staches) mit Stachel entfernen. Nicht drücken! Nach zwei Stunden Jucken sollte alles vorbei sein. Für Alergiker: Bienengift ist nicht gleich Wespengift, Wespengift ist erheblich aggressiver.
Ein Erklärungsversuch:
Leider ist der Monat Mai leider kein Wonnemonat. Darunter leiden am meisten die Bienen. In den (ungewöhnlich) warmen Tages des Märzes haben die Königinnen reagiert und sehr viele Eier produziert. So viele, das die Bienenvölker schon jetzt auf Maximalstärke von ca 60.000 Tiere angewachsen sind. Dann kam ein Kaltperiode im April. Leider konnten die Bienen Raps, Obstblüte und Co. NICHT erreichen – es war zu kalt zum Fliegen. Und nun vereinzelt warme Tage im Mai. Und an diesen warmen Tagen geht ein Volk eben auf die Reise, weil es meint, an einem anderen Standort bessere Verhältnisse zu finden, als dort, wo es ist. Deshalb erleben wir sie stärker als sonst … die Bienenschwärme.
“Wir gehen davon aus, das dieses Phänomen noch ca. 3 Wochen anhält, dann ist Wetter stabil genug, dass die Bienen an ihren Standorten bleiben”, sagt Ralf Block. Bienen sind allein nicht mehr überlebensfähig. Die Biene benötigt den Imker und die “Boxen” — die Bienenbeuten, um überleben zu können. Nachtkälte und Futtermangel in den noch frischen Nächten würden die Bienen verhungern lassen.
Bienen stehen unter Naturschutz – wer einen Schwarm oder ein Volk oder gar eine Bienenbeute zerstört, begeht eine Straftat.
Kontakt:
Gern beantworten wir Ihre Fragen und kümmern uns um einen Schwarm, der bei Ihnen sich gesetzt hat:
Annette Becker: annettbecker@gmx.net
Robert Dellschau: robert@dellschau.de