St. Lambertus in Immerath wird abgerissen
Wir Bergheimer wissen, was es heißt, seine Heimat wegen der Braunkohleförderung aufgeben zu müssen. Jetzt ist Immerath bei Erkelenz an der Reihe, der Tagebau Garzweiler II braucht Platz. Die Umsiedlung des Dorfs begann 2006, viele Gebäude sind bereits abgerissen. 2013 entwidmet, hat jetzt auch das letzte Stündchen für die ehemalige Pfarrkirche St. Lambertus geschlagen. Seit Montag, 8. Januar 2018, um 9 Uhr knabbern die Bagger am “Immerather Dom”, begleitet von Protesten der Kohlegegner. “Rückbau” heißt das so schön.
Ich bin dem weithin sichtbaren Wahrzeichen zum ersten Mal eher zufällig auf einer Tour durch das Tagebaugebiet begegnet und war beeindruckt von den mächten Türmen der neuromanischen Basilika, die 1888-1891 nach den Plänen des Kölner Baumeisters Erasmus Schüller errichtet wurde. Schon damals hing eine seltsame Stimmung über dem verlassenen Ort, irgendwie unendlich traurig. Im Oktober bin ich noch einmal in das Geisterdorf zurückgekehrt, um ein Abschiedsfoto zu machen.
Mach et joot, lieber Dom. Erinnerungen können ja zum Glück nicht “zurückgebaut” werden.