Die Katholischen Frauen Deutschlands starten Aktion zum Mißbrauchskandal
Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie, die die Deutsche Bischofskonferenz in Auftrag gegeben und im September veröffentlicht hat, haben bei vielen Menschen Entsetzen und tiefe Betroffenheit ausgelöst. Das Vertrauen in die Kirche ist durch den Missbrauchsskandal vielerorts erschüttert.
“Tiefgreifende Reformen in der katholischen Kirche sind unvermeidlich. Diese haben wir bereits mehrfach benannt und eingefordert. Es muss endlich deutlich werden, dass die katholische Kirche veränderungswillig ist”, heißt es in einer Pressemeldung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).
Auch die Glessener kfd-Frauen unterstützen die bundesweite Aktion #MachtLichtAn und wollen am Mittwoch, 12. Dezember 2018, um 18 Uhr an der Pfarrkirche St. Pankratius mit einer Klageandacht zur Erneuerung der Kirche ein klares Zeichen setzen. “Unter dem Motto #MachtLichtAn fordern wir die deutschen Bischöfe auf, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen, verkrustete Machtstrukturen abzuschaffen, unabhängige Missbrauchsbeauftragte einzusetzen und die kirchliche Sexualmoral zu verändern.”
Symbolisch werden Taschenlampen auf das Dunkel der Kirchentür gerichtet, um Klarheit in die Dunkelheit jahrzehntelangen Macht-Missbrauchs zu bringen.
Die zentralen kfd-Forderungen an die Deutsche Bischofskonferenz werden während der Klage-Andacht laut verlesen. Zudem werden Postkarten vor Ort verteilt, auf denen die Forderungen an die Deutsche Bischofskonferenz festgehalten sind.
Teilnehmende und Passanten sind aufgerufen, die Postkarten zu unterschreiben und an die Bundesgeschäftsstelle bis zum 31.12.2018 zurückzusenden. Die gesammelten Postkarten sollen der Deutschen Bischofskonferenz zur Frühjahrsvollversammlung 2019 überreicht werden.
kfd-Forderungen an die Deutsche Bischofskonferrenz
Auf der Rückseite der Postkarte sind die Forderungen wie folgt formuliert:
- Ich unterstütze den kfd-Bundesverband bei seinen Forderungen an die Deutsche Bischofskonferenz, den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche glaubwürdig und umfassend aufzuklären,
- von der Kirche unabhängige Missbrauchsbeauftragte als Anlaufstelle für Betroffene einzurichten,
- den verantwortungsbewussten und befreienden Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität in Ausbildung, Lehre und Katechese zu stärken,
- sich für eine strukturelle Erneuerung der Kirche einzusetzen: Priester sind Diener Gottes und der Menschen und nicht durch ihre Weihe überlegen oder mächtiger. Klerikal-autoritäre Machtstrukturen haben in unserer Kirche keinen Platz!