Hans-Jürgen Knabben freut sich über die ersten Leselernhelfer in Bergheim. Nach der Schulung werden jetzt die ersten 21 Kinder gefördert.
Fast jeder fünfte Viertklässler in Deutschland kann nicht richtig lesen. Dabei ist die Fähigkeit, Texte lesen und verstehen zu können, die Grundlage allen Lernens und beruflichen Erfolgs. Als Hans-Jürgen Knabben, Vorsitzender des EFI-Teams Bergheim e. V., von einem neuen Bildungsprojekt für Kinder erfuhr, war er gleich Feuer und Flamme und holte die bundesweite Lese-Initiative in die Kreisstadt.
In nur drei Monaten half der knapp 70jährige Rentner und erfahrene Projektmanager der MENTOR-Leselernhelfer Ortsgruppe Bergheim auf die Beine: Er suchte Ehrenamtliche, die Kinder und Jugendliche von sechs bis 10 Jahren beim Lesenlernen unterstützen und ihnen damit einen besseren Start ins Leben ermöglichen, organisierte die Zusammenarbeit mit den Bergheimer Schulen und die Weiterbildung der Helfer. Nach einer eintägigen Schulung in der Stadtbibliothek können jetzt die ersten 21 Kinder individuell durch ihren persönlichen Mentor gefördert werden.
Persönliche 1:1 Betreuung
Das EFI-Team Bergheim e. V. ist das 77. Mitglied im MENTOR Bundesverband, in dem inzwischen mehr als 11 500 Leselernhelfer rund 15 000 Kinder für das Lesen begeistern. „Unsere Lesekinder erzielen oft schon nach wenigen Monaten erste Erfolge, eine schöne Erfahrung für alle Beteiligten“, erklärt Hans-Jürgen Knabben. Das Erfolgsprinzip: Jeder Mentor fördert ein einziges Kind, einmal in der Woche eine Stunde, mindestens ein Jahr lang. Das 1:1-Betreuungsprinzip gewährleistet, dass der Lernhelfer gezielt auf die Stärken und Interessen seines Lesekindes eingehen kann. Mit Fantasie und Kreativität wird die Leselust geweckt. Und da Lesenlernen am besten in einer entspannten Atmosphäre ohne Zeit- und Notendruck gelingt, prägen Geduld, Lob und Humor die gemeinsamen Stunden. Die persönliche Zuwendung stärkt zudem das Selbstwertgefühl der Mädchen und Jungen.
Lese-Mentoren gesucht!
Das gefällt auch dem Glessener Musiker und Autor Purple Schulz, der das Projekt neben weiteren prominenten Fürsprechern wie der ehemaligen Lehrerin und Bergheimer Bürgermeisterin Maria Pfordt und dem Kreissparkassen-Regionaldirektor Frank Wallstab gern als Schirmherr unterstützt: „Ich freue mich sehr darüber, dass jetzt auch in Bergheim eine MENTOR-Gruppe entstanden ist und wünsche ihr viel Erfolg und engagierte Ehrenamtler. Diese Tätigkeit hilft beiden Seiten: Sie ist eine Chance für Kinder, ihren Weg zu finden und ihre Fähigkeiten zu entfalten, und sie bringt auch dem Lernhelfer selbst jede Menge Spaß.“ Weitere Leselernhelfer werden gesucht:
Kontakt: Hans-Jürgen-Knabben
Tel. 0171 33 57 218
info@mentor-bergheim.de
www.mentor-bergheim.de
• Das EFI Team Bergheim e. V. bietet „Erfahrungswissen für Initiativen” und unterstützt die Gewinnung und Qualifizierung lebenserfahrener Menschen für ein bürgerschaftliches Engagement. Ausgebildete seniorTrainer unterstützen Bürgerinnen und Bürger bei ihren ehrenamtlichen Projekten.
• MENTOR – Die Leselernhelfer e.V. ist eine bundesweite gemeinnützige Initiative, die Kinder durch individuelle Förderung gezielt dabei unterstützt, die Schlüsselqualifikation der Zukunft, nämlich ihre Lese- und Sprachkompetenz, auszubilden. Begleitet werden Mädchen und Jungen zwischen 6 und 16 Jahren. Der Buchhändler Otto Stender hat die Bewegung 2003 in Hannover initiiert. 2008 gründete sich der Bundesverband mit heute deutschlandweit rund 80 Vereinen und kooperierenden Initiativen.
• Folgende Bergheimer Schulen sind schon mit dabei:
Astrid-Lindgren Schule, Albert-Schweitzer Schule, Remigiusschule, Barbaraschule Niederaußem, Odilia-Weidenfeld-Schule in Rheidt-Hüchelhoven, Gudrun-Pausewang-Schule und die Schule am Tierpark in Quadrath Ichendorf. Und neu: Fortunaschule Oberaußem und die Hermann-Gmeiner-Schule in Glesch.
Dank an die Mentorinnen und Mentoren, Dank an die Schulen, Dank an die Kinder …
von Andrea Floß und Hans-Jürgen Knabben