Publikation des Bergheimer Geschichtsvereins
Ob in Bergheim, Kaster oder Hambach, Burgen dienten der Herrschaft über Land und Leute.
Heinz Andermahr erklärt in seinem Buch „Landesburgen in der Grafschaft, Markgrafschaft und im Herzogtum Jülich vom 12. bis zum 16. Jahrhundert“ deren Entstehung und Entwicklung.
Auf dem Gebiet des Herzogtums Jülich entstanden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts insgesamt 30 Landesburgen, die von den Jülicher Herrschern erbaut, gekauft oder geerbt wurden. Landesburgen dienten als Wohnsitz der Herrscherfamilie und spielten als Zentralen der Verwaltung eine wichtige Rolle. Zusammen mit den Städten übernahmen sie die Sicherung und Kontrolle der Fernhandelsstraßen und des eigenen Territoriums…
Ihre erste Bewährungsprobe bestanden die Höhenburgen Nideggen und Heimbach im Jahr 1278, als der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg nach dem Tod Graf Wilhelms IV. den Versuch wagte, die Grafschaft Jülich zu erobern und seinem Territorium einzuverleiben. Von den uneinnehmbaren Burgen Nideggen und Heimbach aus gewann die Jülicher Familie ihre Besitzungen zurück.
Im 16. Jahrhundert verloren die Landesburgen erheblich an Bedeutung. Die neu entwickelte mobile Artillerie revolutionierte das Kriegsgeschehen. Im Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg von 1542/43 gelang es den habsburgischen Streitkräften innerhalb nur weniger Tage, unter Einsatz schwerer Artillerie, die meisten Jülicher Landesburgen und Städte einzunehmen. Selbst die einst uneinnehmbare Höhenburg Nideggen hielt der neuen Waffe nicht stand. Die Landesburgen und Städte hatten ihre militärische Bedeutung fast vollständig verloren. Sie wurden in Zukunft bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vorwiegend als Sitze der Verwaltung genutzt.
Andermahr vergleicht in einem größeren Kapitel die Landesburgen im Herzogtum Geldern, in Hessen und in den Erzbistümern Mainz und Trier. Sie trugen zur Herrschaftsbildung bei, wenn auch unterschiedlich.
In dieser neuen Publikation des Bergheimer Geschichtsvereins werden alle 30 Landesburgen einzeln und reich bebildert vorgestellt. Das Buch ist zum Preis von 12 Euro in der Mayerschen Buchhandlung in Bergheim, Tel. 02271 473830, oder direkt beim Bergheimer Geschichtsverein zu erwerben.