Neues von der Erftbahn RB 38, der Erft-S-Bahn und der Stadtbahnverlängerung
Über die Bauarbeiten, die ab Sommer dieses Jahres die Unterbrechung der durchgehenden Verbindung der RB 38 zwischen Bergheim und Köln in Horrem erfordert, wurde in den letzten Wochen viel diskutiert. Nach dem Bekanntwerden wurde als Erstes im November letzten Jahres eine Resolution im Rat der Kreisstadt Bergheim gefasst, die zum Ziel hatte, noch einmal nach Lösungen zu suchen, die eine teilweise Aufrechterhaltung des Fahrbetriebes ermöglichen. In der Folge gab es eine von der Kreisstadt Bergheim initiierte Unterschriftenaktion und sogar eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses des Rhein-Erft-Kreises. Nun haben der Bürgermeister der Kreisstadt Bergheim, Volker Mießeler, und der Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland, Dr. Norbert Reinkober, noch einmal alle Aspekte dieses für alle Beteiligte nur wenig zufriedenstellenden Verfahrens im Bergheimer Rathaus erörtert.
In dem in guter und partnerschaftlicher Atmosphäre geführten Gespräch wurde noch einmal der Fokus darauf gelegt, wie der unvermeidliche Umstieg in Horrem von der RB 38 auf die S-Bahn und den Regionalexpress bestmöglich gestaltet wird. Klargestellt wurde, dass alle Züge der RB 38 nicht auf dem etwas abseits gelegenen Kurvenbahnsteig halten sondern auf dem nahe dem weiteren Bahnsteigen gelegenen Gleis 11. Von Horrem aus werden 8 Verbindungen je Stunde nach Köln zur Verfügung gestellt und insbesondere die von Sindorf kommenden S-Bahnen werden ausreichend Platz für die zusätzlichen Fahrgäste der RB 38 bieten. Außerdem werden demnächst die neuen RRX-Züge eingesetzt, die 20% mehr Kapazität gegenüber den bisherigen Regionalexpress-Zügen bieten. Für Umsteiger nach Bergheim (und Bedburg) wird sichergestellt, dass in Horrem immer ein Zug zum Einstieg bereit steht, um Wartezeiten so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch die Errichtung einer Überdachung des Gleises 11 in Horrem ist bei der DB angefragt, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abschließend geklärt. Zukünftig soll auch das Baustellenmanagement – insbesondere die Kommunikation – deutlich optimiert werden: der NVR stellt 2 neue Mitarbeiter ein, die sich mit diesem Thema beschäftigen werden. Mit diesen Verbesserungen, so sind sich Bürgermeister Mießeler und Dr. Reinkober einig, wird zumindest einiges für den Komfort der Fahrgäste der RB 38 erreicht.
Bürgermeister Volker Mießeler hierzu: „Ich hätte mir gewünscht, dass es gelingt, die RB 38 wenigstens teilweise morgens und abends unterbrechungsfrei fahren zu lassen, musste mich aber überzeugen lassen, dass es hierzu technische Möglichkeiten nur zu Lasten anderer Bahnstrecken gegeben hätte. Mit dem nunmehr Erreichten kann und muss man aber unter Berücksichtigung der Umstände zufrieden sein.
Zum Ausbau der Strecke der RB 38 zur Erft-S-Bahn konnte Dr. Reinkober Erfreuliches berichten: die Planungsstufen 1 und 2 sind weitgehend abgeschlossen und werden DB Netz übermittelt. Die Planungsstufen 3 und 4 werden vom NVR finanziert und kurzfristig auf den Weg gebracht. Die in Aussicht stehenden Mittel zur Strukturförderung im Rahmen des Kohleausstieges wirken sich für die Umsetzung sehr positiv aus!“ Dr. Reinkober hierzu: „Wir wollen die derzeitige Regionalbahnlinie zwischen Horrem und Bedburg zu einer vollwertigen S-Bahn-Linie ausbauen. Das ist das Ziel aller Beteiligten. Damit würden wir in punkto Kapazität und Attraktivität neue Maßstäbe setzen und viele Pendler von der Straße auf die Schiene bringen.“ Abschließend wurde auch noch die Verlängerung der Stadtbahn von Köln über Brauweiler nach Niederaußem angesprochen. Die Stadt Köln ist – so sieht es aus – stark an dieser Linienverlängerung interessiert. Für dieses Projekt wird zunächst eine Machbarkeitsstudie erforderlich. Die Stadtbahnverlängerung wurde bereits durch den NVR bei der Zukunftsagentur Rheinische Revier zur Förderung angemeldet.
Bürgermeister Volker Mießeler und Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober vereinbarten, dieses im Interesse der gesamten Region liegende Projekt des Nahverkehrs partnerschaftlich und in gegenseitiger Information und Abstimmung vorantreiben zu wollen. Bürgermeister Mießeler wird hierzu als Erstes den Landrat und Dr. Reinkober zu einem Abstimmungsgespräch einladen.