Infoveranstaltung der Senioren-Union und der Kreis-Polizei in der Stadtbibliothek Bergheim
„Rate mal, wer am Telefon ist.“ Mit diesen Worten bahnt sich oft der „Enkeltrick“ an, eine Betrugsmasche, mit der skrupellose Kriminelle Senioren um ihr Erspartes bringen wollen. Die Täter rufen unter dem Vorwand an, Verwandte (meistens Enkel, Nichten oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein und bitten wegen eines finanziellen Engpasses oder einer Notlage um Geld. In vielen Fällen heben die Opfer unter dem Druck zu helfen hohe Bargeldbeträge von ihrem Konto ab.
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Senioren Union , der Stadtbibliothek und der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim verriet Kriminalhauptkommissar Heinz Schmickler von der Polizei Rhein-Erft-Kreis, wie sich Seniorinnen und Senioren vor falschen Polizisten, trickreichen Verwandten und anderen Gefahren schützen können. Gerade ältere Menschen sind im Visier von skrupellosen Betrügern, die sich als Polizeibeamte, Anwälte, Bankmitarbeiter, Computerfachleute oder Ärzte ausgeben. Durch erfundene Geschichten über vermeintliche Straftaten in der Nachbarschaft, Kontobewegungen, Computerviren, Erkrankungen oder Unfällen fordern sie ihre gutgläubigen Opfer dazu auf, Geld und Wertgegenstände auszuhändigen oder Bankdaten herauszugeben. „Seien Sie vorsichtig, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet und vergewissern Sie sich mit einem Rückruf, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist“, so Schmickler. Sein Tipp: „Einfach auflegen und das Gespräch beenden, wenn etwas verdächtig erscheint, und vor allen Dingen niemals Geld an unbekannte Personen übergeben oder irgendwo deponieren.“
Gefahren unterwegs und an der Haustür
Auch an der Haustür lauert Gefahr: Unter einem Vorwand versuchen sich Diebe Eintritt zu verschaffen, lenken ihre Opfer ab und suchen gezielt nach Geld und Wertsachen. „Lassen keine Unbekannten in die Wohnung“, rät Heinz Schmickler, der in seinen 44 Jahren Polizeidienst schon viel erlebt hat. „Ob direkt vor der Wohnungstür, per Telefon, E-Mail oder Internet oder unterwegs – Diebe und Betrüger nutzen jede Chance und ändern ständig ihre Arbeitsweise.“ Wer die Tricks der Langfinger kenne und auf der Hut sei, könne sich wehren. In jedem Fall sei es ratsam, keine hohen Geldbeträge zu Hause zu haben, das Portemonnaie und Wertsachen nicht offen herumliegen zu lassen und die Handtasche wenn möglich geschlossen unter der Jacke zu tragen. Keine Angst sollten Seniorinnen und Senioren haben, im Zweifelsfall immer die Polizei unter der Notrufnummer 110 anzurufen und Anzeige zu erstatten, wenn man den Tätern doch auf den Leim gegangen ist. “Wir helfen gern”.
Linktipps:
- Polizei Rhein-Erft-Kreis: Informationen und Tipps zum Schutz vor Straftaten: https://rhein-erft-kreis.polizei.nrw/senioren
Broschüre “Im Alter sicher leben” (PDF)
- Das Internetportal Smart und Sicher im Internet (SUSII) – ein kostenloses und nicht-kommerzielles Gemeinschaftsprojekt von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. in Kooperation mit der Polizei Rhein-Erft-Kreis für Bürger*innen und Unternehmen – ist eine zentrale Anlaufstelle für die Opfer von Cyberkriminalität mit dem Fokus auf Ersthilfe und Prävention.
- Mimikama ist eine Plattform zur Aufklärung von Internetbetrug und Falschmeldungen, Internetmissbrauch, Betrug und Internetkriminalität. Unter dem Motto „Zuerst denken, dann klicken“ hilft der Verein Falschmeldungen und Fake News zu entlarven und auf Nutzerprobleme zu reagieren.