Zur Sicherheitslage in Bergheim O- Ton des Bürgermeisters der Kreisstadt Bergheim, Volker Mießeler, auf seiner Facebookseite, heute, den 05.02.2021: „Hinsehen, nicht wegsehen, aber bitte richtig und genau hinsehen. Differenzieren. Kein Schwarz-Weiß- Denken. Hinterfragen, aber nicht verurteilen… Ich möchte mit euch gemeinsam einen Blick auf die aktuelle Sicherheitslage in Bergheim werfen. Denn mir ist es wichtig, hinzusehen und die Vorfälle der vergangenen Wochen nicht hinzunehmen, sondern sofort gegenzusteuern und gleichzeitig transparent zu sein. Und wir sind auf einem guten Weg, dazu aber gleich mehr. Denn eines ist mir bei der Betrachtung des Themas Sicherheit in Bergheim wichtig: Genau hinzusehen! Und festzustellen: Es ist nicht alles schwarz oder weiß, die Vorfälle der vergangenen Wochen, wie Vandalismus und Brandstiftung im Bereich der Grünen Lunge, haben nichts, aber auch gar nichts, mit dem gestrigen dramatischen Vorfall in der Bergheimer Innenstadt zu tun, einer schrecklichen Beziehungstat, bei der durch mehrere Schüsse ein 33-Jähriger Mann getötet sowie zwei weitere Männer schwerstverletzt wurden. Den Angehörigen spreche ich mein aufrichtiges Mitgefühl und Beileid aus. Den Verletzten Opfern wünsche ich eine schelle und vollständige Genesung. Ein 43-jähriger Tatverdächtiger soll im Verlaufe eines Streits auf die drei anderen Männer geschossen haben. Der 43-Jährige flüchtete, kurze Zeit später nahm die Polizei ihn in Köln fest. Die Ermittlungen zu diesem grausamen Vorfall hat die Polizei, bzw. die Mordkommission aufgenommen. Ich möchte euch nun eindringlich und herzlich darum bitten, aus Respekt vor dem Opfer und auch aus Respekt gegenüber den laufenden Ermittlungen und der Arbeit von Polizei und Mordkommission, die Kommentarfunktion zu diesem Beitrag nicht zu nutzen. Ansonsten wisst Ihr, biete ich meine Seite gern für kontroverse Diskussionen, Kritik, für Hinweise und Ideen an. Was ich jedoch nicht zulasse – ich bitte hierbei um euer Verständnis – ist, diesen Beitrag als Plattform für unangemessene Kommentare, Mutmaßungen oder Anfeindungen jedweder Art, zur Verfügung zu stellen. Ich behalte mir in diesem speziellen Fall vor, derartige Kommentare zu löschen. Zu den Vorfällen der vergangenen Woche: Die Brände in der Albert-Schweitzer Grundschule und in der Geschwister-Scholl Realschule, der Steinwurf in die Fensterscheibe der Kita „Grüne Erde“, das Zerstechen von Autoreifen im Bereich der Grünen Lunge, dieser mutwilligen Zerstörung und Rücksichtslosigkeit muss entgegengewirkt werden. Und genau das tun wir! In der letzten Woche hat der von mir initiierte private Sicherheitsdienst seine Arbeit aufgenommen. Jede Nacht fährt dieser Streife in dem Gebiet um die Kennedystraße, Grüne Lunge, Albert-Schweitzer-Grundschule und am neuen Kindergarten Kennedystraße. Wir erhalten wöchentliche Berichte und natürlich einen sofortigen Bericht, falls etwas Auffälliges gemeldet wurde. Der Bericht der letzten Woche ergab dabei, dass es keine Auffälligkeiten gab. Gleichzeitig gibt es auch einen verstärkten Streifendienst durch die Polizei und das Ordnungsamt. Zudem haben auch die Jugendzentren und die Mobile Jugendarbeit ihre Angebote aufgrund der Corona-Pandemie erweitert und bieten nicht nur digitale, sondern auch aufsuchende, beratende Angebote an. Unsere transparente Öffentlichkeitsarbeit dient dazu, euch alle Informationen zukommen zu lassen, sodass ihr die Situationen vor Ort auch entsprechend einschätzen könnt. Zusätzlich hat im letzten Monat das erste Treffen der Arbeitsgruppe „Grüne Lunge“ stattgefunden. Hier werden aktuell gezielt Maßnahmen erarbeitet, bei denen der Aspekt Sicherheit höchste Priorität hat. Erste Überlegungen des Arbeitskreises sind beispielsweise die Durchführung einer Grüne Lunge Konferenz, um alle Themen rund um die Grüne Lunge gemeinsam mit Anwohnern, Nutzern, Verwaltungsmitarbeitern und der Polizei diskutieren zu können. Als Präsenzveranstaltung ist dies aktuell noch nicht möglich, aber die Idee dahinter ist eindeutig. Ernst nehmen, mitnehmen und einbinden. Auch bei den zukünftigen Umbauten der Grünen Lunge zum Familienpark sollen die genannten Personengruppen einbezogen werden. Zum Brand Albert- Schweitzer Grundschule habe ich noch aktuelle Infos für euch: Hier sind die Sanierungs- und Untersuchungsarbeiten in vollem Gange, es gibt aber zusätzliche Schäden, weswegen ein belastbarer Termin, wann die Schule wieder nutzbar ist, nicht genannt werden kann. Gleiches gilt für die Höhe der Schadenssumme. Der gesamte Anbau mit OGS, Küche, Lehrer- und Klassenzimmern ist aktuell nicht nutzbar. Derzeit erfolgt die Betreuung der Schulkinder am Standort Remigiusschule. Je nach weiterer Beschlusslage in Sachen Corona müssen ggf. weitere Übergangslösungen bis zum Abschluss der Sanierungsarbeiten gefunden werden. Erste Sicherheitsmaßnahmen sind schon in der Umsetzung, unter anderem soll der Bereich der neuen Pausenhalle durch ein stabiles Metalltor verschlossen werden. Außerdem soll der Bereich hier stärker ausgeleuchtet werden. Der Standort der Müllcontainer vor der Schule wird ebenfalls ein abschließbares Tor erhalten. Darüber hinaus wurden die Hausmeister und Nutzer der öffentlich zugänglichen städtischen Gebäude aufgefordert, nach Schwachstellen rund um ihre Objekte zu suchen, z.B. direkt am Gebäude stehende Mülltonnen, Holzhütten, gelagerte Materialien oder Sonstiges, was der Brandbeschleunigung dienen könnte. In einigen Fällen wurden bereits Mülltonnen in sicherere Bereiche umgestellt und teilweise angekettet. Last but not least muss ich auch noch ein paar Worte zur allgemeinen Sicherheit in Bergheim loswerden. Denn in unserer Kreisstadt wird so vieles im Bereich Sicherheit und Sauberkeit getan, angefangen von den Ordnungspartnerschaften zwischen Polizei und Ordnungsamt (die Polizeieinsätze werden im Übrigen nochmals erhöht), über die verstärkte Ausleuchtung der Fußgängerzone und die Beseitigung von Angsträumen, die Einrichtung einer Mängelmelder App, um noch schneller und besser auf Hinweise reagieren zu können, bis hin zu Parkraum- und Betreuungskonzepten und vieles mehr! Nur weil es in den letzten Wochen in einem Teilbereich eines Bergheimer Stadtteils zu auffälligen Unruhen gekommen ist, ist es de facto falsch, zu sagen, dass die gesamte Stadt Bergheim ein Sicherheitsproblem hat. In diesem Sinne, deutliche und klare Worte, aber, so hoffe ich, auch beruhigende Worte, insbesondere für alldiejenigen, die sich mit Unsicherheiten und Fragen an mich gewandt haben.