Erstes gemeinschaftliches orientiertes Wohnprojekt in Bergheim

Im Euel entsteht gerade das erste gemeinschaftlich orientierte Wohnprojekt in Bergheim als eines von mehreren im Stadtteil Ober- und Niederaußem. Ein seniorengerechtes Wohnhaus mit Gemeinschaftsräumen und gemeinsamen Außenflächen ermöglichen ein lebendiges Miteinander.

Wollen auch Sie sich räumlich verändern und nicht mehr allein frühstücken?

Interessenten benötigen einen Wohnberechtigungsschein. Zumindest eine Person im Haushalt muss mindestens 60 Jahre alt sein. Zum Thema Wohnberechtigungsschein informiert das Wohnungsamt Bergheim unter Wohnberechtigungsschein

 

Auskunft über das Wohnprojekt erhalten Sie bei der Fachstelle Älterwerden. 

 

Pressemitteilung März 2013

Artikel Stadtanzeiger

Artikel Rundschau

Engagierte beschäftigen sich mit der Umsetzung neuer Wohnformen!

Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Möglichkeit, sich im Alter gegenseitig zu unterstützen und Vereinsamung vorzubeugen.
Seit Oktober 2009 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe aus engagierten Menschen mit Umsetzung von neuen Wohnformen
in der Kreisstadt Bergheim.

Sie können jederzeit dazu zu kommen! 

Zukunftsmodelle Wohnen

Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben sich in der Kreisstadt Bergheim zusammengeschlossen, um neue Möglichkeiten senioren- und generationengerechten Wohnens zu finden. Die Arbeitsgruppe „Neue Wohnformen in Bergheim” widmet sich dem gemeinschaftlichen Wohnen und dem Aufbau aktiver Nachbarschafsnetzwerke.

Wie wollen Sie im Alter wohnen?

Mit dem Flyer „Zukunftsmodelle Wohnen“ können Sie uns Ihre Vorstellungen mitteilen und sich unverbindlich in der Datenbank registrieren lassen. Wir informieren Sie gern über neue Bauvorhaben in Bergheim.

 

 Flyer Zukunftsmodelle Wohnen

Interkulturell

Laut der aktuellen Demographiestudie wird Bergheim immer „Weniger. Älter. Bunter.“
Mit 14 Prozent Migrantenanteil liegt die Kreisstadt Bergheim weit über dem Bundesdurchschnitt und auch über dem des Landes NRW. Viele ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die früher als Gastarbeiter gekommen sind, wollen auch ihren Lebensabend hier verbringen. Das stellt Politik, Seniorenarbeit und Altenhilfe vor große Herausforderungen. Auf die besonderen Bedürfnisse der Menschen mit Migrationshintergrund hinsichtlich Sprache, Ernährung und Beziehungen zwischen den Geschlechtern sind Senioreneinrichtungen kaum oder noch gar nicht eingestellt. Das soll sich in Zukunft ändern.

Ebenso gilt es, gesellschaftliche und soziale Voraussetzungen zu schaffen, damit sich auch ältere Menschen ausländischer Herkunft in ihrer Stadt wohl fühlen.Kultursensibles Handeln erleichtert älteren Menschen den Zugang zu Angeboten im Freizeit-, Kultur- oder Beratungsbereich. Migrantenselbstorganisationen können dabei als Türöffner fungieren, indem sie vermitteln und auch selber ihre eigenen Angebote bekannter machen.

Wie können ältere Menschen mit Migrationshintergrund besser eingebunden und gegebenenfalls aus der Isolation geholt werden?

Wie lassen sich Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede überwinden?
Gibt es Informationen in anderen Sprachen und Dolmetscher?

Gibt es Treffpunkte für Frauen und spezielle Angebote von Vereinen und Dienstleistern? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Haben Sie Wünsche und Verbesserungsvorschläge?

Dann wenden Sie sich an Ihr Online-Team.

 

Senioren unterwegs

Das Leben und seine Vielfalt…

Interkulturelle Öffnung in der Altenpflege

Respekt vor dem Anderen

Die Altenhilfe verändert ihr Gesicht und wird „multikulturell“. Inzwischen sind zahlreiche Initiativen im Gang, um die Mitarbeiter von Einrichtungen und Behörden für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen anderer Herkunft zu sensibilisieren.

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Experten aus Bergheim und Köln trafen sich im Städtischen Senioren- und Behindertenzentrum Köln-Mülheim zum fachlichen Austausch und zur Besichtigung des Vorzeigeobjekts in der Tiefentalstraße. Die Pflegeeinrichtung der Sozialbetriebe Köln ist das Paradebeispiel, wenn es um das Zusammenleben von deutschen und türkischsprachigen Mitbürgern und den tiefgreifenden Prozess der Interkulturellen Öffnung geht.

 

Umgang mit Vielfalt

Schöne Geschichten aus der Praxis gibt es viele: Da ist der frisch kultursensibel geschulte Altenpfleger, der seine erste türkische Seniorin unbedingt mit einem landestypischen Frühstück beglücken will. Doch die alte Dame will einfach nichts essen – weil sie am liebsten schwarzen Kaffee und Toast mag. „So etwas würde einfach nicht passieren, wenn bei der Aufnahme schon nach individuellen Vorlieben gefragt würde“, meint Britta Fuchs von der Fachstelle Älterwerden der Stadt Bergheim.

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Andere Kulturen kann man nicht erklären, aber den nötigen Respekt für Andersartigkeit entwickeln“, bestätigt Dr. Susanne Schmidt vom Institut zur interkulturellen Öffnung der AWO Mittelrhein. Als Ethnologin ist sie besonders daran interessiert, dass sich die Teilnehmer von Fortbildungen ihrer eigenen Bilder und Vorurteile bewusst werden und einen offenen Umgang mit Vielfalt lernen.

 

Mancherorts wiederholt sich die Geschichte: Im Altenheim trifft der Jude auf den alten Nazi, der Homosexuelle auf diejenigen, die ihn früher ins Gefängnis bringen wollten. „Wir müssen darauf gefasst sein, dass die Menschen ihre Geschichte in sich tragen – die Mitarbeiter genauso wie Bewohner“, so Dr. Schmidt. Ob das der unterschiedliche Umgang der Geschlechter oder mit dem Tod ist, alte Kriegserinnerungen, die plötzlich hochkommen, oder eine Altersdepression – darauf gilt es die Belegschaft gezielt vorzubereiten.

In Köln-Mülheim ist schon die internationale Mitarbeiterschaft ein Erfolgsfaktor. Eine türkischsprachige Sozialarbeiterin steht den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite und hilft, Schuldbewusstsein auf der einen und Fremdeln mit der Einrichtung auf der anderen Seite auszuräumen. „Auch in der Türkei ist es längst nicht mehr üblich, dass mehrere Generationen unter einem Dach leben. Viele Frauen gehen arbeiten und können Kindererziehung und Pflege älterer Familienmitglieder nicht mehr leisten“, erklärt Gaye Yilmaz vom Sozialdienst des Seniorenzentrums.

 

Gefühl von Heimat

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Ein Gefühl von Heimat geben Bilder und Teppiche auf den Fluren und in den Gemeinschaftsräumen, ein Gebetsraum und ein großer Besucherraum mit Teeküche für Familientreffen. Neben türkischen Tagezeitungen gibt es auch vier türkischsprachige Fernsehsender sowie mehrsprachige Hinweise und Dekomaterial. Da hängt der Schal von Fenerbahce einträchtig neben dem Köln-Wappen. Dass auf dem Speiseplan auch jeden Tag ein türkisches Menü steht, ist selbstverständlich. Und dass der Pfarrer genauso wie der Imam der muslimischen Gemeinde regelmäßig ins Haus kommt auch. Gute Kontakte zu Vereinen und anderen Einrichtungen lassen die Verbindungen nach draußen nicht abreißen. Was die Bewohner aber richtig zusammenschweißt, sind die gemeinsamen Feste und die Musik. Weihnachten wird genauso gefeiert wie das Opferfest, das Zucker- und das Ramadanfest.

 

Keine Berührungsängste“ kennt auch Renate Schander, Leiterin der DRK-Seniorenzentren in Horrem und Bergheim. Ein gutes Miteinander von deutschen und ausländischen Mitbürgern ist dort inzwischen Programm. Dass das Altenheim die bunte Vielfalt des Quartiers widerspiegelt, garantieren schon die Leitsätze des Roten Kreuzes – Menschlichkeit und Unparteilichkeit. Der Migrantenanteil von inzwischen 15 Prozent schreckt deutsche Bewohner nicht etwa ab – „die meisten wollen auch im Alter in ihrem Stadtteil bleiben und ihr gewohntes Umfeld nicht missen“. Damit dies funktioniert, gibt es in Bergheim den Arbeitskreis Interkulturelle Öffnung in der Seniorenarbeit. Er ist Teil des Netzwerkes für Integration, das durch die Integrationsbeauftragte der Kreisstadt, Karin Neugebauer, initiiert worden ist.

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v.r.n.l:
Karin Neugebauer, Integrationsbeauftragte der Stadt Bergheim,
Christa Wolf, Abteilungsleiterin Demographie,
Frau Baumann, Pflegeberaterin,
und Andrea Floß, Fachforum Seniorenarbeit

 

Von Andrea Floß

 

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