Riehler Geschichte: Folgenreichster Luftangriff auf die Riehler Heimstätten

Der Kasernenteil an der Boltensternstraße für das Pionier-Bataillon Nr. 7 lag direkt gegenüber der Pionierstraße. In diesem Teil der Kaserne gab es zwei Mannschaftsgebäude für je zwei Kompanien, die 1909 durch ein Bataillon belegt wurden, das vorher in den Deutzer Kasematten stationiert war.

1919 – nach dem ersten Weltkrieg – zogen auch hier die englischen Soldaten ein, die im Januar 1926 abgezogen wurden.

1927 wurden in vier Gebäuden dieses Kasernenteils Pflegeheime eingerichtet (in zwei Mannschaftsgebäuden, im Stabsgebäude und im Wirtschaftsgebäude). Als die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zunahmen und die Krankenhäuser die vielen Verletzten nicht mehr aufnehmen konnten, wurden die Pflegeheime ab dem 30.6.1942 nacheinander geräumt, indem man zunächst die Pflegefälle, die keine Angehörigen hatten, in Einrichtungen außerhalb Kölns verlegte, wie z. B. nach Düren oder in das Kloster Marienborn in Zülpich-Hoven.

Die nun frei gewordenen Häuser wurden als Notkrankenhäuser genutzt und mit verletzten Kölner Bürgern belegt.

Zerstörtes Haus P 2
Zerstörtes Haus P 2

Bei einem Luftangriff am 27.9.1944 wurden viele Häuser beschädigt. Das ehemalige Mannschaftsgebäude II, damals das Pflegeheim 2, das man als Notkrankenhaus nutzte, wurde vollständig zerstört. Ehemalige Heimbewohner sprachen von 90 Toten, darunter zwei Ordensschwestern, die zu beklagen waren. Das Haus 1, das heute als Altenwohnhaus – Haus B – genutzt wird, blieb dagegen verschont.

Auf dem Grundstück des zerstörten Hauses P 2 wurde nach dem Krieg das Haus AV (1957/58) errichtet, in dem Ehepaare Aufnahme fanden, von denen ein Partner pflegebedürftig war. Das Haus wurde 2014 abgebrochen. Heute befindet sich etwa hier das Haus 5.

Haus AV
Haus AV
J. Brokmeier
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