Nahrung für die Seele …

Als Leseratte freue ich mich immer ganz besonders über ein Buchgeschenk.
Da ich einer Freundin Ende letzten Jahres erzählt hatte, dass ich – wie jedes Jahr – alle Geburts- und Gedenktage noch in den Kalender für das kommende Jahr übertragen muss, erhielt ich von ihr einen immerwährenden Kalender.
Hier kann ich nun alle wichtigen Anlässe, Geburts- und Gedenktage eintragen.
Auf jedem Kalenderblatt ist zudem auch noch Platz für kleine Notizen.
In dem kleinen Büchlein mit dem Titel „Grüße an deine Seele“ ist Gesammeltes und Selbstverfasstes von Ilse Gutjahr enthalten. Zwischen den einzelnen Kalenderblättern befinden sich Gedanken, Gedichte und Geschichten sowie Fotos und kleine Zeichnungen.

Voller Freude schlug ich das Büchlein auf und entdeckte zunächst eine Einleitung, die mich sehr angesprochen und nachdenklich gestimmt hat. Es war dort unter anderem zu lesen:

Dieser immerwährende Kalender möchte Ihnen zu einer kleinen Atempause verhelfen. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Es reicht nicht aus, sich vollwertig zu ernähren. Die Seele meldet sich unweigerlich und immer lauter zu Wort.
Sie will ihr Recht. Überhören wir diese Bitte zu lange, werden wir krank – an Leib und Seele.

Lernen wir wieder, auch unserer Seele Nahrung zu geben. Schreiben Sie in dieses Kalender-Tagebuch doch nicht nur Termine, Geburtstage und wichtige Anlässe, sondern auch das, was Sie für sich ganz persönlich als wesentlich erkannt haben – Gedanken, die Ihnen Kraft geben.

Wer kennt sie nicht, die trüben Tage, an denen alles dunkel scheint, obwohl die Sonne hell am Himmel steht?

Dunkel, weil uns ein lieber Mensch verlassen hat. Für immer.

Dunkel, weil uns eine Krankheit, ein unabwendbares Schicksal getroffen hat.

Dunkel, weil wir Angst vor Krieg haben.

Wer steht die Situation mit uns gemeinsam durch?
Wem können wir unsere Ängste anvertrauen?

Die Antwort nach dem Sinn des Lebens fällt uns dann schwer.

Doch die Schöpfung hat auch die Zeit eingeplant. „Die Zeit heilt alle Wunden“ ist nicht nur eine leere Versprechung: Die Narben bleiben zwar, aber es lässt sich damit leben. Eines Tages sind wir wieder so frei, dass wir Menschen wahrnehmen, die ebenfalls Narben tragen, oftmals weitaus größere und schmerzhaftere als wir selbst haben. Eines Tages können wir wieder froh sein.“

 

von Christa Commer

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