“Stunde der Wintervögel” brach alle Rekorde

Ergebnisse der bundesweiten NABU-Aktion liegen vor

Ein Wintergoldhähnchen. Foto: NABU/Ronald Schulz

Vom 5. bis 7. Januar haben NABU und LBV zum achten Mal zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ aufgerufen. Bundesweit haben 125.593 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde in 85.188 Gärten und Parks 3.301.964 Vögel gezählt. Das ist in jeder Hinsicht mehr als je zuvor !

Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, ließen sich auch zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa zogen.

Meisen, Kleiber, Buntspecht und Kernbeißer sind wieder da

Pro Garten gerechnet, gab es 12 Prozent mehr Vögel als im Vorjahr zu sehen. Vor allem Arten, die sich 2017 rar gemacht hatten, finden nun wieder in die Gärten zurück, allen voran die verschiedenen Meisen, aber auch Kleiber, Buntspecht und Kernbeißer. Die prozentual stärksten Zuwächse hatten Wintergäste wie Birkenzeisig (plus 500 Prozent) und Fichtenkreuzschnabel (plus 325 Prozent).  Haubenmeise und Kernbeißer (je plus 225 Prozent) haben ihren Zuwachs gegenüber dem Vorjahr sicher ebenfalls sehr stark dem Zuzug von Gästen aus dem Norden und Osten zu verdanken. Aber auch die stärksten Rückgänge – Seidenschwanz minus 89 Prozent und Wacholderdrossel minus 54 Prozent – betreffen klassische Wintergäste.

Interaktive Karte mit allen Ergebnissen

Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten.

Interaktive Karte mit allen Ergebissen →

Die Ausbrecherkönige – Flüchtlinge aus den Volieren

Bei der Stunde der Wintervögel werden regelmäßig auch sogenannte Gefangenschaftsflüchtlinge gesichtet, also Ziervögel, die aus einer Voliere entkommen sind und nun versuchen, über den Winter zu kommen. Das Pfirsichköpfchen zum Beispiel, eine kleiner aus Ostafrika stammende Papagei, oder der Rote Kardinal, eine in den USA weit verbreitete Art. „Der Rotkardinal trägt einen roten Ring, wird also ein ausgebüchster Volierenvogel sein und wurde bereits im Dezember an einer Futterstelle in der Nachbarschaft gesehen“, schreibt Sigrid Euteneuer zu ihrer Beobachtung in Katzwinkel an der Sieg.

Solche Arten stehen natürlich nicht im Mittelpunkt der Aktion. Ihre Funde sind trotzdem interessant, so der NABU. Nicht nur wegen der Frage, ob diese Arten die kalte Jahreszeit überstehen. Es könnte auch sein, dass der ein oder andere Vogel doch Artgenossen findet und sogar eine wildlebende Population mit Nachwuchs entsteht. Am besten ist das dem aus Indien stammenden Halsbandsittich gelungen. Entlang des Rheins leben heutzutage Tausende der knallgrünen Vögel.

Stunde der Gartenvögel

Die nächste Vogelzähl-Aktion steht am 10.-13. Mai an. Dann schlägt die “Stunde der Gartenvögel”.

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