Demenz-Bus stellt seinen Dienst nach über sechs Jahren ein

Neue Beratungsangebote in Planung

Die Demenz-Berater*innen des Rhein-Erft-Kreises. Foto: Rhein-Erft-Kreis

Die Idee entstand 2011, der erste offizielle Einsatz fand am 1. April 2013 statt: Der Demenzberatungsbus des Rhein-Erft-Kreises wird nach 1.265 dokumentierten und einer Vielzahl weiterer Kurzberatungen mit dem Jahresende 2019 seinen Dienst einstellen.

Sozialdezernent Christian Nettersheim (hintere Reihe, Mitte) begrüßte einen Teil der ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater zum Abschluss des Projekts im Kreishaus. Auf einer Abschlussfeier dankte Kreissozialdezernent Christian Nettersheim allen über die Jahre engagierten ehrenamtlichen Kräften und Beratungsstellen für ihre unverzichtbare Unterstützung: „Durch die Präsenz des mittlerweile berühmten ‚Demenz-Busses‘ in den Kommunen wurde ein wichtiger Beitrag zur Enttabuisierung des Themas Demenz geleistet.“ Die Kooperationspartner hätten damit einen wichtigen Beitrag zur Beratung und im besten Fall zur Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen geleistet.

Sozialdezernent Christian Nettersheim mit Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO)

Die Einsätze des Busses begannen 2013 in Kerpen und Bergheim bevor sie später auf alle Kreiskommunen ausgeweitet wurden. An den Beratungen beteiligten sich 23 Kooperationspartner der Wohlfahrtspflege, von Krankenhäusern und privaten Pflegeanbietern. Im Laufe der Zeit fuhren über 60 Beraterinnen und Berater auf die Marktplätze an Rhein und Erft.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die TU Dortmund mündete in die Veröffentlichung von Handlungsempfehlungen, die es anderen Stellen ermöglichten, ähnliche Projekte aufzubauen. So wurde die Idee der mobilen Beratungsstelle über die Grenzen von Deutschland hinaus in die Schweiz und sogar bis nach Taiwan getragen.

Einrichtung einer “Demenz-Musterwohnung” geplant

Nach über sechs Jahren rollender Beratung ist das Thema Demenz mit all seinen sozialen Folgen auch für Pflegende in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Beratungen haben daher zuletzt deutlich gezeigt, dass sich die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen gewandelt haben. Der Rhein-Erft-Kreis wird mit seinen Kooperationspartnern auf diese Entwicklung reagieren und die Beratung vom öffentlichen Raum stärker ins häusliche Umfeld ziehen. Dabei ist es weiterhin das Ziel, die Lebenssituationen von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen zu verbessern.

Christian Nettersheim: „Wir werden im Laufe des kommenden Jahres verschiedene neue Beratungsangebote aufbauen. Geplant ist 2020 die Einrichtung einer „Demenz-Musterwohnung“ in der Pflegebedürftige und pflegende Angehörige wichtige Informationen erhalten werden, wie der häusliche Wohnraum im Fall von Pflegebedürftigkeit und Demenz gestaltet werden kann. Auch soll ein neues Unterstützungsangebot für pflegende Angehörige aufgebaut werden.“ Bei allen anstehenden Planungen werde der Kreis mit den Partnern aus „Für Sie ins Quartier“ kooperieren.

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