Futterspenden für den Tierschutz

Benefizaktion der Tierfreunde Rhein-Erft – Spenden können bis 13. Juni in den Fressnapf-Filialen Bergheim und Bedburg abgegeben werden

Von Renate Könen

Wegen Corona konnte die Benefizveranstaltung “Gehen, walken, joggen, radeln – Bewegungskultur pur” im Mai 2020 nicht stattfinden.

In diesem Jahr ist so vieles anders. So fand die diesjährige Benefiz-Veranstaltung der Tierfreunde Rhein-Erft „Gehen, walken, joggen, radeln – Bewegungskultur pur“ am 17. Mai 2020 nicht statt. Schade, viele haben es sehr bedauert, sich nicht zugunsten des Tierschutzes aktiv einbringen zu können.

Aber es gibt Alternativen: Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen! Weil sie in Not geratene Tiere nicht hängen lassen, spenden Hauptsponsor Fressnapf Bergheim und Bedburg in diesem Jahr ausnahmsweise auch ohne erbrachte Kilometerleistung für die Aktion der Tierfreunde Rhein-Erft. Supersache!

Da weitere Spender und Sponsoren in Zeiten wie diesen auf der Strecke bleiben, ist Kreativität gefragt. Aus viel Kleinem ein Großes machen, wäre eine Lösung. Die Idee kam von Fressnapf Bergheim und Bedburg. Bis einschließlich Samstag, 13. Juni 2020 besteht die Möglichkeit, in beiden Tiermärkten Futter und/oder Tierbedarf käuflich zu erwerben und für den guten Zweck zu spenden. Sondertische mit benötigten Produkten stehen bereit. Die Mitarbeiter*innen beraten Sie gern.

„Bereits eine Dose mehr von jedem Kunden/jeder Kundin, zusätzlich zum gewohnten Einkauf, macht niemanden arm und ist so wertvoll für in Not geratene Tiere“, betont Renate Könen, Sprecherin der Tierfreunde Rhein-Erft.

Begünstigt wird primär das Tierheim Bergheim, das seinerseits Stationsbetreiberinnen im Igelnetzwerk und das Projekt „Straßenkatzen“ in Elsdorf, Bedburg und Bergheim unterstützt. Aber auch die Tiertafel Rhein-Erft e.V. und – sofern genug zusammenkommt – weitere kleine gemeinnützige Tierschutzvereine kommen bei den Tierfreunden nicht zu kurz.

Deshalb, Gelegenheit nutzen, bis spätestens 13. Juni 2020 Fressnapf Bergheim (Sportparkstraße 8, 50126 Bergheim) oder Bedburg (Wiesenstraße 16, 50181 Bedburg) aufsuchen und dazu beitragen, damit in Not geratene Tiere auch in Coronazeiten Vorfahrt haben!

Die Spendenübergabe ist für Juli geplant – auf Abstand natürlich!

Mehr Infos:
http://www.tierfreunde-rhein-erft.de/benefiz_2019.htm
http://www.tierfreunde-rhein-erft.de/benefiz_2020.htm
http://www.tierfreunde-rhein-erft.de/neues_igel.htm

Kontakt: info@tierfreunde-rhein-erft.de

Ausflug ins Grüne

 

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Nirgendwo erholen wir uns besser als draußen in der Natur. Sich bewegen, etwas entdecken, den Blick in die Ferne schweifen lassen, gute Luft genießen – das alles kostet nichts und tut uns so gut. Wem geht nicht das Herz auf, wenn die Sonne scheint, die Vögel singen, Mohnblumen, Kornblumen und wilde Lupinen mit ihrem Duft betören. Die Natur hat einen viel größeren Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, als wir ahnen. Als Ausgleich für eine Lebensweise, die immer schneller wird und immer unnatürlicher, brauchen wir regelmäßige Spaziergänge durch Felder, Wiesen und Wälder.
Was der Seele gut tut, heilt auch den Körper.
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von Annemarie Esser

Tipp: Erdbeer-Tiramisu

Erdbeer-Tiramisu
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Zutaten:
750 g frische Erdbeeren
2 EL Zitronensaft
80 g Puderzucker
250 g Mascarpone
250 g Magerquark
200 g Löffelbiskuits
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Zubereitung
Erbeere, Zitronensaft und Puderzucker pürieren. Mascarpone und Quark mit 2/3 der Erdbeermasse verrühren. In einer länglichen Schüssel mit einer Lage Löffelbiskuits beginnen und dann die Erbeermasse schichtweise auftragen. Am Schluss die restliche Masse oben aufstreichen.
Mindestens 3 Stunden kaltstellen.
.von Gertrud Breuer

DAISY aus dem Glitzerteich…

DAISY aus dem Glitzerteich                                                                                             

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Daisy, ich wohne im Schlosspark Gracht in Erftstadt-Liblar. Hier ist es wunderschön, anbei mal ein Foto von meinem Lieblingsbaum, in dessen Schatten man herrlich relaxen kann. Ich könnte mir keinen schöneren Ort vorstellen, aber ganz ehrlich, ich bin auch noch nicht oft, von hier weggeflogen. Mir gefällt es in Liblar einfach zu gut. Den kleinen Teich indem das Wasser so schön glitzert, wenn die Sonne darauf scheint, liebe ich besonders. Hier tummeln sich auch viele meiner gefiederten Freunde, nicht nur Enten, auch Gänse, Tauben und andere Vogelarten. Sogar…grüne Papageien gibt es im Park.

Nicht nur die gefiederten Freunde haben hier ihren Spaß. NEIN, auch die Nutrias, die Mäuse und andere vierbeinige Besucher fühlen sich hier pudelwohl. Sogar ein Fuchs wurde hier schon einmal gesehen, anscheinend hat er aber freiwillig die Flucht ergriffen, denn er hat uns nicht gejagt. Puh, da hatten wir wirklich, sehr viel Glück.

Nun unsere Oase im Grünen wäre noch viel schöner, wenn nicht die ZWEIBEINER (ich meine die mit Händen und Füßen) …Ähm, wie heißen die nochmal? Ich glaube MENSCH ,überall ihren Müll liegen lassen 🙁 Zum Glück gibt es Ehrenamtler, die hier alles schön sauber halten, aber warum werfen die ZWEIBEINER ihren Müll einfach auf die Wiese oder in den glitzernden Schlossteich?? Wir verfangen uns im Plastikmüll oder fressen ihn versehentlich und müssen grausam sterben. Okay, ich habe bisher immer ganz doll aufgepasst, aber dass ist nicht immer so einfach.

Dann gibt es noch die MENSCHEN, die denken, wir verhungern ganz jämmerlich, wenn sie uns nicht mit BROT füttern. Natürlich verhungern wir hier nicht! Es gibt genug zu Fressen!Gegen gesundes Entenfutter hätten wir ja auch gar nichts. Allerdings bekommen wir vom BROT ziemlich schlimme Bauchschmerzen und auch daran können wir sterben. Der MENSCH muss ziemlich dumm sein. Wir fressen fast alles, was man uns so hin wirft, wir können das nun mal nicht so einfach unterscheiden. Aber, nicht weil wir DUMM sind – NEIN, weil wir Tiere sind und unseren Appetit schnell stillen wollen. Manche MENSCHEN sind noch besonders dumm, weil sie die Schilder nicht lesen können, wo drauf steht: „ENTEN füttern VERBOTEN“!! Ach ja, und wisst ihr wie oft ich schon sogar verschimmeltes Brot gefunden habe? Ganz…ganz oft 🙁

Sooo, das musste mal gesagt werden. WIR sind da echt sauer…

Ich sende EUCH im Namen aller Tiere aus dem Schlosspark Gracht – trotzdem… ganz herzliche Grüße …bleibt gesund!! Es gibt ja auch sehr nette Menschen, die ein Herz für Tiere haben.

ALLES LIEBE EURE DAISY

P.S. Kommt doch mal vorbei, wir freuen uns immer über netten Besuch. Aber, bitte…bitte OHNE BROT

Eingesendet von Heike Melbert

Text u Fotografie: Heike Melbert

Das Seniorenportal sagt Danke!

Wem geht das genau so?

Eigentlich bin ich ein schneller und agiler Mensch, der oft drei Dinge gleichzeitig erledigt. Wer mich im Alltag erlebt, dürfte mich wohl eher für eine Biene halten, denn emsig bin ich dabei, meine Aufgaben in kürzester Zeit zu erledigen. Dann geht es sofort zur nächsten Blume… Äh – zur nächsten Arbeit. Aber in meinem Inneren bin ich einer Schildkröte ähnlich. Ich habe eine Seele, die langsam ist, viel Zeit braucht und etwas betulich ist. Gerne träumt sie, verweilt in Gedanken und möchte nicht handeln, sondern nur sein. So lebt also meine Schildkrötenseele in einem Körper mit fixem Geist und in einer rasanten Welt. Das ist nicht so einfach. Überall Veränderungen, überall Wandel, alles ständig neu. Nicht nur die Computer brauchen ständig neue Updates, auch die Pläne meiner Freunde oder die Entscheidungen meiner Lieben werden dauernd umgestaltet oder über den Haufen geworfen. Verwundert schaut meine Seele hinterher und fragt sich, wohin rennen die eigentlich alle?
Jeder Versuch in der Vergangenheit meine Schildkrötenseele auf ein schnelleres Tempo zu trimmen, scheiterte kläglich. Der Preis für ein hohes Lebenstempo war, dass mein Tun und Sein immer leerer und sinnloser wurde. So habe ich gelernt, mein Wesen anzuerkennen und bei meinem natürlichen Tempo zu bleiben. Wirklich SEIN kann ich nur, wenn ich innehalte und auch in meinem Handeln mir treu bleibe.
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von Helga-Agnes Cubitzki

Dein Leben als Mandala …

Dein Leben als Mandala
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Stell dir mal kurz den Verlauf deines Lebens vor. Bestimmt siehst du vor deinem geistigen Auge eine gerade Linie… die Vergangenheit, die hinter dir liegt mit allem, was du durchgewunken hast, mit all den gescheiterten Versuchen und Pfaden, die du nie erforscht hast. Und andererseits liegt weit ausgebreitet eine Zukunft vor dir, die immer noch viele Chancen bietet. Jetzt plane im Geiste um und male dein Leben neu auf in einem System aus Kreisen, die miteinander verbunden sind. So wie bei einem wunderschönen Mandala, wo es auch keinen Anfang und kein Ende gibt. Höhen und Tiefen entsprechen verschiedenen Farben. So können wir eventuell auch einen anderen Zugang zu unserem Leben bekommen. Die Gelegenheiten, die wir gestern verpasst haben, die vermeintlichen Fehler oder die gescheiterten Versuche der Vergangenheit bilden Teile eines Zyklus… bieten uns immer wieder die Möglichkeit von vorne zu beginnen. Und das tun wir dann mit größerer Weisheit und Hoffnung. Auch als älterer Mensch hast du mannigfache Gelegenheiten und kannst empfänglich sein dafür, was dich umgibt. Du darfst deine Herzenswünsche nicht unerfüllt lassen. Mit deinem Leben erschaffst du ein perfektes Mandala, eines, in dem immer alles in Bewegung ist. Du darfst dir die Farben aussuchen, die dir am besten gefallen. Rede dir nicht ein, dass in unserem Alter nichts mehr möglich sei, oder derartige Dinge für jemanden wie dich nicht geeignet seien. Entdecke deinen Lebenshunger wieder und lebe mit Freude  und mit vollen Händen und einem leuchtenden Herzen. Du darfst dir dein Glück erschaffen, von dem du träumst.
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von Helga-Agnes Cubitzki

Stadtbibliothek Bergheim wieder geöffnet

Medienausleihe in der Stadtbibliothek Bergheim wieder möglich

Ab dem 12. Mai darf wieder im Bestand der Bibliothek gestöbert werden.

Um alle Hygiene-Vorschriften einzuhalten und um die Nutzer möglichst gut vor einer Infektion zu schützen, gelten aber besondere Regeln:

Maximal 20 Personen dürfen sich dann gleichzeitig in der Bibliothek aufhalten – zur Kontrolle stehen abgezählte Körbe am Eingang bereit. Die Medienrückgaben erfolgen ausschließlich am Rückgabeautomaten, der von außen zugänglich ist.

Der Aufenthalt in der Bibliothek ist zudem auf max. 30 Minuten begrenzt und dient nur zur Medienauswahl und Medienausleihe. Dabei ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Wie auch alle bekannten Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden müssen. Von einem Aufenthalt zum Lesen, Vorlesen, Lernen, eine Nutzung als Treffpunkt usw. bittet die Stadtbibliothek abzusehen.

Die Ausleihe von Medien ist nur an den Ausleihautomaten und nur mit einem gültigen Bibliotheksausweises gültig. Zudem ist das Bestellen von Fernleihen ab sofort auch wieder möglich.

Die Öffnungszeiten bleiben der derzeitigen Situation angepasst:

Dienstag bis Freitag von jeweils 11 – 13 Uhr und 15 – 17 Uhr.

Achtung, Ausnahme: Am Freitag, den 22. Mai bleibt die Bibliothek geschlossen! Leihfristen, die an diesem Tag ablaufen würden, sind bis zum 29.5. verlängert!

Das gewählte Verfahren stellt sicher, dass der notwendige räumliche Abstand zwischen den Nutzern der Bibliothek jederzeit gewahrt bleibt. Gleichzeitig ist der gesamte Bestand der Bibliothek im Medio.Rhein.Erft wieder für alle zugänglich.

Akuthilfe für pflegende Angehörige beschlossen

Bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
Die Corona-Krise belastet die Familien von Pflegebedürftigen schwer. In dieser Situation benötigen pflegende Angehörige akute Hilfe und flexible Unterstützungsangebote. Daher wird die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bis Ende September vereinfacht. Angehörige, die Pflegebedürftige in der Corona-Krise zu Hause betreuen und zugleich erwerbstätig sind, werden so besser unterstützt.
Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey: „Angehörige sind der größte Pflegedienst unseres Landes. Rund 2,5 Millionen Berufstätige pflegen und betreuen Familienmitglieder zu Hause. Ihre Leistung wird zu selten gesehen – obwohl sie das Funktionieren der Pflege sichern. Denn sie leisten Enormes: Sie leben zwischenmenschliche Solidarität und stärken unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dafür gebührt ihnen unser Dank, unsere Anerkennung und in der Corona-Krise zusätzliche Hilfe. Besonders dann, wenn sie Beruf und Pflege in Einklang bringen müssen.“
Die notwendigen gesetzlichen Anpassungen hat der Deutsche Bundestag mit dem „Zweiten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ heute verabschiedet. Das BMFSFJ hat sich intensiv und in Zusammenarbeit mit BMG und BMAS für die Aufnahme von Erleichterungen für pflegende Angehörige eingesetzt.
Dazu erklärt Franziska Giffey: „Mit dem heute verabschiedeten Gesetz verbessern wir die Unterstützung in akuten Pflegesituationen: Wer coronabedingt Angehörige pflegt oder die Pflege neu organisieren muss, kann bis zu 20 Arbeitstage der Arbeit fernbleiben. Das Pflegeunterstützungsgeld kann ebenfalls bis zu 20 Arbeitstage in Anspruch genommen werden, wenn die Pflege aufgrund von coronabedingten Versorgungsengpässen zu Hause erfolgt. Außerdem gestalten wir Pflegezeit und Familienpflegezeit flexibler. Pflegende Angehörige sollen leichter eine Freistellung von 6 Monaten (Pflegezeit) beziehungsweise 24 Monaten (Familienpflegezeit) in Anspruch nehmen oder nach einer Unterbrechung wieder aufnehmen können, sei es vollständig oder wenn sie in Teilzeit arbeiten. Mit diesen Regelungen reichen wir pflegenden Angehörigen die Hand und helfen ihnen dabei, durch diese schwere Zeit zu kommen.“
Der Gesetzentwurf regelt im Einzelnen:
 1. Bessere Unterstützung zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in einer akuten Pflegesituation
a) Pflegeunterstützungsgeld
Bisher erhalten Beschäftigte für bis zu 10 Arbeitstage Pflegeunterstützungsgeld als Lohnersatzleistung, wenn sie vor einer akuten Pflegesituation stehen, in der sie die Pflege sicherstellen oder organisieren müssen. Die Neuregelung sieht einen vereinfachten Zugang zum Pflegeunterstützungsgeld vor. Es wird bis zum 30. September 2020 auch gewährt, wenn ein Engpass in der pflegerischen Versorgung entstanden ist, den die Angehörigen im Zuge der COVID-19-Pandemie nur selbst auffangen können. Bis zum 30. September 2020 sollen Beschäftigte darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, das Pflegeunterstützungsgeld insgesamt für bis zu 20 Arbeitstage in Anspruch zu nehmen. Bereits genutzte Tage mit Pflegeunterstützungsgeld werden angerechnet.
b) Kurzzeitige Arbeitsverhinderung
Bisher haben Beschäftigte in einer akut auftretenden Pflegesituation die Möglichkeit, bis zu 10 Arbeitstage von der Arbeit fernzubleiben. Die Neuregelung sieht eine Inanspruchnahme von bis zu 20 Tagen vor. Voraussetzung ist, dass eine pandemiebedingte akute Pflegesituation besteht, die bewältigt werden muss. So wird pflegenden Angehörigen mehr Zeit eingeräumt, um die Pflege zu Hause sicherzustellen oder neu zu organisieren, wenn z. B. wegen der COVID-19-Pandemie Tagespflegeeinrichtungen geschlossen wurden oder ambulante Pflegedienste nicht mehr in dem gewohnten Umfang arbeiten. Die Regelung ist bis 30. September 2020 befristet.
 2. Flexibilisierungen bei Familienpflegezeit und Pflegezeit
Beschäftigte, die gleichzeitig Pflegeaufgaben übernehmen, werden befristet bis zum 30. September die Möglichkeit erhalten, mit Zustimmung des Arbeitgebers Familienpflegezeit und Pflegezeit flexibler zu nutzen. Wer den gesetzlichen Rahmen für die Auszeiten (6 Monate Pflegezeit, 24 Monate Familienpflegezeit) bisher nicht ausgeschöpft hat, soll kurzfristig Restzeiten der Freistellungen in Anspruch nehmen können, sofern sie die Gesamtdauer von 24 Monaten nicht überschreiten. Die Ankündigungsfrist gegenüber dem Arbeitgeber wird bei der Familienpflegezeit vorübergehend nur 10 Tage (statt 8 Wochen) betragen. Die Mindestarbeitszeit der Familienpflegezeit von 15 Wochenstunden kann vorübergehend unterschritten werden. Die Ankündigung in Textform genügt. Auch wird der unmittelbare Anschluss zwischen Pflegezeit und Familienpflegezeit befristet entfallen.
3. Berücksichtigung von Einkommenseinbußen bei der finanziellen Förderung durch zinslose Darlehen nach dem Familienpflegezeitgesetz
Auch das Darlehen nach dem Familienpflegezeitgesetz wird den aktuellen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt angepasst. Monate mit pandemiebedingten Einkommensausfällen können bei der Ermittlung der Darlehenshöhe auf Antrag unberücksichtigt bleiben. Die Rückzahlung der Darlehen wird für die Betroffenen im Verwaltungsverfahren erleichtert.
Zahlen zu pflegenden Angehörigen
Gut 3,4 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig, drei Viertel davon werden zu Hause versorgt. Wegen der Krise haben die rund 4.500 Tagespflegeeinrichtungen in Deutschland geschlossen. Insgesamt übernehmen etwa 2,5 Millionen Angehörige in Deutschland die Pflege und Betreuung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause. Zu 70% sind es Frauen, die diese Aufgabe schultern.

Einfach losgehen

Ein Interview mit dem Spaziergangforscher Bertram Weisshaar

Bertram Weisshaar / Foto: Thomas Eichler

Millionen Menschen sitzen gerade zu Hause und ihnen fällt die Decke auf den Kopf. Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar hat schon lange vor Corona geraten: „Einfach losgehen“! Ausgebildet als Fotograf und Landschaftsplaner nahm der freiberufliche Promenadologe schon viele Menschen mit auf von ihm hierzu gestaltete Spaziergänge oder auch mehrtägige Wanderungen. Stets suchen dabei seine “Gedankengänge” den ungewöhnlichen Blick und überraschende Perspektiven. Warum tut uns Schlendern und Wandern so gut? Wie stellt man es am besten an, wieder mehr zu Fuß zu gehen? Das verrät der Wissenschaftler in einem Interview (mit freundlicher Genehmigung des Bastei-Lübbe-Verlags):

1. „Einfach losgehen“ heißt nicht nur Ihr Buch, sondern das ist auch Ihre Devise bei Ihrer täglichen Arbeit. Was machen Sie genau?

Bei meiner Arbeit spielt das Gehen stets eine zentrale Rolle. Zum einen trifft dies zu auf meine Geschichten und Texte. Zum anderen gestalte ich aber auch zahlreiche Audio-Walks und geführte Spaziergänge und Wanderungen, sei es durch Städte oder Landschaften. Dabei geht es im Prinzip immer um die Wahrnehmung der Welt aus der Perspektive der Gehenden. Das Gehen ist einer der unmittelbarsten Zugänge zu Welterfahrung.

2. Warum ist Spazieren und Schlendern etwas, das uns gut durch die aktuelle Zeit der Schutzmaßnahmen retten könnte?

Tägliches Gehen fördert unsere Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, täglich 8.000 bis 10.000 Schritte zu absolvieren. Nur schon damit kann man vielen sogenannten Zivilisationskrankheiten ganz einfach davonlaufen. Gerade in der jetzigen Zeit ist das tägliche Spazieren auch für unsere Psyche sehr zuträglich. Das zu Fuß unterwegs sein bringt auf andere Gedanken, beschert jetzt im Frühjahr auch wertvolle sinnliche Erlebnisse –eine notwendige Abwechslung zum verordneten Stubenhocken.

3. Viele von uns sind es gar nicht mehr gewohnt, im Alltag zu Fuß zu gehen. Wie geht das, einfach loszugehen?

Gibt es die optimale Einsteigerstrecke? Oder sollten wir zumindest einen groben Plan machen, bevor wir loslaufen? Das ist ja gerade das Schöne am Gehen: Es ist denkbar einfach. Man steht auf, macht den ersten Schritt – und siehe da, schon geht man. Es braucht dazu im Prinzip keinerlei Zeug. Na gut, wir sind es gewohnt mit Schuhen und bekleidet vor die Tür zu gehen. Aber für Menschen mit durchschnittlicher Gesundheit ist das auch schon alles. Das Gehen ist in diesem Sinne urdemokratisch, es ist jedem Menschen gleichermaßen angeboren. Eine Einschränkung kann hingegen die im Alltag persönlich verfügbare Zeit bedeuten. Oft höre ich die Antwort: „Ich hab gar nicht die Zeit, meine Wege zu Fuß zurückzulegen.“ Nicht fahren zu müssen, sondern gehen zu können, ist heute ein Ausdruck von Reichtum –Zeitreichtum. Viele Mitmenschen sind durch die Corona-Pandemie nun vorübergehend zeitreichergeworden. Glücklich schätzen kann sich dabei, wer gesund geblieben und in keine wirtschaftliche Not geraten ist –und keine Ausgangssperre das Spazieren verbietet, wie etwa in Frankreich. Da möchte ich jeden Mitmenschen ermutigen: Nutzt das! Geht, geht, geht.

4. Wie nehmen Sie als Spaziergangsforscher die aktuelle Zeit wahr? Beobachten Sie, dass Ihre Nachbarn mehr zu Fuß gehen? Was glauben Sie, wird Corona nachhaltig verändern, wie wir uns fortbewegen?

Ich habe sehr stark den Eindruck, dass gegenwärtig, da quasi „nichts mehr geht“, das Gehen und Spazieren wieder neu entdeckt wird. Plötzlich ist es allen wieder wertvoll. Das ist sehr schön und diese neue Bedeutung wird auch nicht so schnell aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwinden. Plötzlich sind auch die vielerorts viel zu schmalen oder kaputten Gehwege ein allgemeines Thema. Viele verstehen jetzt, nicht nur die Autos, sondern auch die Fußgänger brauchen Platz in den Straßen. Die Stadtparks werden erlebt als zu klein. Die Stadtverwaltungen registrieren, wie rasch die Stadtparks viel zu voll werden an einem Sonntag mit schönem Wetter. Das heißt: Die Mitbürger, die Menschen in den Stadtverwaltungen und den Stadträten erleben, beobachten und begreifen gegenwärtig, dass es in den Städten mehr Parks und eine bessere Infrastruktur für die zu Fuß Gehenden braucht. Ich erwarte davon einen deutlichen Impuls in Hinblick auf die Stadtgestaltung.

5. Wie hat sich Ihr eigenes Leben verändert, seit die Schutzmaßnahmen gelten? Was vermissen Sie am meisten? Und was haben Sie womöglich neu für sich entdeckt?

Mein Kalender für dieses Jahr war bereits voll mit vielen Terminen für Veranstaltungen, öffentliche Spaziergänge und geführte Wanderungen und Landpartien. Vieles davon schwebt nun im Ungewissen. Mit anderen Menschen zusammen unterwegs zu sein – das vermisse ich bereits. Andererseits lehrt einem diese Zeit, bei seinen Planungen das Unwägbare wieder mit einzuplanen. Und man hinterfragt: Was ist denn wirklich wichtig und von Relevanz über den Tag hinaus?

 

Einfach losgehen – Vom Spazieren, Streunen, Wandern und vom Denkengehen, Eichborn-Verlag, 288 Seiten, 20 Euro

Bertram Weisshaar verführt uns mit seinem Buch zum Wandern. “Eine Wanderung an der eigenen Haustüre zu beginnen, scheint mir sehr naheliegend, wortwörtlich das Nächstliegende. Das Überraschende dabei ist: Schon nach wenigen Minuten verändert sich etwas. Jeder Schritt hier, alles ist mir doch so vertraut, unmittelbares Wohnumfeld, und doch ist es ein bisschen so, als wäre es mir nun ein wenig fremd, als wäre ich schon nicht mehr von hier.”

Weitere Informationen finden Sie unter www.luebbe.com/

 

Fensterkonzerte gegen die Corona-Krise

30-Minuten Glückscocktail für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen

Judith Schmitz und Christa Wolf engagieren sich beide ehrenamtlich in der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim. Aufgrund der Corona-Krise können viele Veranstaltungen und Aktionen des Netzwerks derzeit nicht stattfinden. Durch das Besuchsverbot in den Alten- und Pflegeeinrichtungen fehlen besonders Demenz-Patienten viele Fixpunkte, die etwas Abwechslung und Freude in den Alltag bringen. Das wollen die beiden Frauen jetzt ändern und mit der Gitarre und Gedichten vor offenen Fenstern ein Zeichen setzen.

Als Musikpädagogin und Gedächtnistrainerin arbeitet Judith Schmitz in der AWO Pflege- und Betreuungseinrichtung in Quadrath-Ichendorf im Sozialen Dienst und weiß, wie wichtig sinnvolle Beschäftigung ist, gerade in schwierigen Zeiten. „Musik in all ihren Facetten“ steht bei ihr an erster Stelle, um Menschen glücklich zu machen. „Ein kleines Lied jeden Tag sorgt für einen wahren Cocktail an Glückshormonen im Gehirn, der stundenlang anhält“, erklärt die Bergheimerin, die auch mit ihren „Erlebnisreisen in Wort und Ton“ in der Stadtbibliothek für schöne Erinnerungen sorgt. „So ein Glückscocktail ist im Moment für alle wichtig, die täglich an ihre Grenzen stoßen. Ob das kranke und alte Menschen in Einrichtungen wie Seniorenheimen oder Krankenhäusern sind oder das Pflegepersonal – sie alle brauchen jetzt ein kleines Lied, dass sie diese Krise besser bewältigen lässt und ihnen Kraft gibt.“

Los geht’s am Donnerstagnachmittag im Alten- und Pflegeheim des DRK in Bergheim. Tobias Hochscherf vom Sozialen Dienst öffnet das Gartentürchen und lässt die beiden Besucherinnen hinein. „Unsere Bewohner freuen sich so sehr über das Konzert. Viele wissen gar nicht, was ihnen passiert, und warum sie gerade nicht hinausdürfen. Ihnen fehlt die Abwechslung.“ Judith Schmitz packt ihre Gitarre und ihren Verstärker aus und entführt die Zuhörer oben an den offenen Fenstern auf die Tulpenfelder bei Amsterdam, weckt Erinnerungen an den ersten Tanz und das erste Verliebtsein. Christa Wolf, selbst Autorin, steuert kleine heitere Verse bei. „Ich habe Freude an geschriebenen Worten. Manchmal lassen sie uns vielleicht lachen, manchmal machen sie uns einfach glücklich, sind Mutmacher und Trost“, so die pensionierte Elsdorferin. Eine halbe Stunde gibt es kein Corona. Eine halbe Stunde ist alles wie früher.

Einrichtungen, die Interesse an einem kostenlosen Fenster-Konzert „in Wort und Ton“ haben, können sich mit Judith Schmitz in Verbindung setzen, Telefon 0 22 71 / 75 51 45 oder per Mail: judith.e.schmitz@web.de.

Grußbotschaften per Brief und Karte

Viele Ältere sind schon ohne Corona sehr allein. Deshalb hat Christa Wolf zu Ostern einen Aufruf gestartet und Briefe und Karten mit kleinen Grußbotschaften für die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gesammelt. „Vielleicht gibt es ja auch ältere Nachbarn, die sich über einen persönlichen Gruß freuen würden.“ Wer sich an dieser Aktion der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz Bergheim beteiligen möchte, sollte seine Post gesammelt in einem Umschlag und mit einem Begleitschreiben adressiert an den Sozialdienst des Alten- und Pflegeheims seiner Wahl senden.

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