Lasst Blumen sprechen!

Die Tulpe ist eine Zierde für jeden Garten

Mit dem Frühling kommen die Tulpen. Auf den Feldern und im heimischen Garten reckt das Liliengewächs stolz sein buntes Köpfchen in die Höhe und strahlt mit der Sonne um die Wette. Ihren Namen hat sie, weil die Blüte an einen Turban erinnert. Ihre wilden Urahnen kommen aus Nordafrika, Mittel- und Zentralasien. Besonders viele Arten gibt es auch im südöstlichen Mittelmeerraum, der Türkei, Afghanistan und Turkestan (Kaukasus).

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Aus der Türkei kam die Tulpe Mitte des 16. Jahrhunderts zu uns nach Europa. Holland wurde zum Zentrum der Zucht und ist heute noch der weltweit größte Tulpenproduzent. In Deutschland liegt der Kreis Neuss vorn. Innerhalb von 400 Jahren sind mehrere Tausend Züchtungen aus den Wildtulpen entstanden. Inzwischen sind mehr als 5000 Tulpennamen registriert. Zeitweise waren die Leute so verrückt nach den Zwiebeln, dass eine wahre Tulpenmanie ausbrach und der Preis zeitweise ins Unermessliche stieg. Für einige Sorten wurden Summen in der Höhe des Wertes eines Hauses an den Grachten bezahlt. Der Börsenkrach 1637 ließ den Markt über Nacht zusammenbrechen und normalisierte den Wert wieder.

Die Bedeutung der Farben

Mit einem Strauß Tulpen kann man nichts falsch machen. Leider ist die Blumensprache nicht ganz eindeutig, denn die Tulpe kann sowohl enttäuschte wie auch erfüllte Liebe bedeuten. Halten wir uns lieber an die Bedeutung der Farben:

ROT: Liebe, Zuneigung, Leidenschaft, Entschlossenheit und Tatkraft
ROSA: zarte Gefühle, Liebe
GELB: Lebensfreude, Energie, Wärme
HELLGELB: Friedlich, heilend, Mitgefühl, aber auch hinterlistig, eifersüchtig
ORANGE: Optimismus, Lebenslust, Jugendlichkeit
WEISS: Ehrlichkeit, Unschuld – aber auch Tod
BLAU: Treue, Beständigkeit
HELLBLAU: Frische, Freiheit
VIOLETT: Würde, Individualität, Mystik, Spiritualität
BRAUN: Natürlichkeit, Sicherheit, Bodenständigkeit

Hier noch ein paar Schnittblumen-Tipps von den Experten vom Hürther Gertrudenhof:

Frisch anschneiden: Stiele mit einem scharfen Messer schräg anschneiden, damit die Tulpen in der Vase besser Wasser aufnehmen können.
Tulpen haben großen Durst: Deshalb Wasserstand täglich prüfen.
Frisches Wasser verlängert die Haltbarkeit: Am besten das Tulpenwasser nur bis zu einem Drittel füllen und jeden Tag frisches Wasser dazugeben.
Einritzen unter der Blüte: Wenn Sie möchten, dass auch Tulpen mit sehr großen, schweren Köpfen nicht hängen, sondern gerade in der Vase stehen, ritzen Sie unter der Blüte den Stiel ein wenig ein. Die Tulpe saugt dann mehr Wasser und bleibt gerader stehen.
Niedrige Vasen bieten „Spielraum“: Wer die Veränderung, der in der Vase noch weiter wachsenden Tulpen jedoch ganz bewusst genießen möchte, wählt am besten eine möglichst niedrige Vase, denn dann haben die Tulpen viel Raum nach allen Seiten.
Den richtigen Standort wählen: Die Tulpenvase möglichst nicht ins direkte, pralle Sonnenlicht oder unmittelbar vor Wärmequellen platzieren.

Tulpen im eigenen Garten

• Tulpen bevorzugen sonnige Standorte, vertragen aber auch Halbschatten. Die frühen Sorten und Wildtulpen brauchen am meisten Sonne.
• Bevorzugte Böden sind sandige Lehmböden, Tulpen gedeihen aber in der Regel auf jedem gesunden Gartenboden.
• Saurer Boden oder Staunässe sind zu vermeiden.
• Zwischen September und November pflanzt man die Tulpenzwiebeln etwa 8 cm tief ein. Tulpenzwiebeln sollten immer in Gruppen eingepflanzt werden, denn ein Hort, der wie ein richtiger Blumenstrauß aussieht, ist immer am wirkungsvollsten.
• Nach dem Pflanzen ist eine Abdeckung mit Düngetorf angebracht.
• Kurz vor dem Verwelken und Herunterfallen der Blütenblätter sollten die Tulpen unterhalb der Blüte abgeknipst werden.
• Will man die Zwiebel aus der Erde nehmen, muss das nach dem Verwelken des Laubes im Juni bis Juli erfolgen.
• Bis zum Herbst die Tulpenzwiebeln im Keller trocken und luftig lagern.

Zum Schluss noch ein vielzitiertes Gedicht:
Rosen, Tulpen, Nelken,
alle Blumen welken,
nur die eine nicht,
und sie heißt Vergissmeinnicht.

Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

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