Der Dämon der Begierde … Teil 2

Fortsetzung der Geschichte

Ein Vertreter hat mir eine teure Stereoanlage verkauft. Ich habe mich überreden lassen. Ich suche in den Unterlagen nach dem Passus, der mir ermöglicht vom Vertrag zurück zu treten.” Sie horchte interessiert auf. “Geht das denn.. ist Vertrag nicht Vertrag?” “Es geht in bestimmten Fällen. Wenn der Vertreter ins Haus kommt, hat man 7 Tage Zeit, um es sich nochmal zu überlegen.”
Ein Leuchten ging über ihr Gesicht. Das war es, sie konnte zurücktreten. Schließlich war der Dämon in ihr Haus gekommen.

Gleich heute Abend, würde sie es ihm sagen.
Inzwischen war der nette Mann fündig geworden. “Ich habe den Paragraphen gefunden, ich bin gerettet. Darf ich Sie zu einer Tasse Kaffee einladen?” “Gern”, sagte sie, “Sie haben mir sehr geholfen.” Es war ein schöner Abend, sie verstanden sich bestens, lachten viel und alles war wichtig für sie, nur nicht das Essen. Morgen würden sie sich wieder treffen.
Als sie sich vor dem Schlafengehen im Spiegel betrachtete, war es ihr, als würde das Abbild des Dämons hinter ihr erscheinen. “Ich habe schon auf dich gewartet, du bist wirklich ein Dämon. Ich trete von dem Vertrag zurück, du hast mich überrumpelt, wie ein Vertreter an der Haustür.”
Das Männlein lächelte vergnügt. “Du hast die erste Lektion gelernt: Niemand ist einem Dämon hilflos ausgeliefert. Du kannst dich in jedem Augenblick neu entscheiden. Bei jedem Bissen hast du die Freiheit, nein zu sagen. Dein Rücktritt vom Vertrag wird angenommen. Viel Glück!” Und weg war er.
Diese Nacht schlief sie tief und glücklich. Sie wusste, dass sich ihr Leben ändern würde. Dick oder dünn, viel oder wenig essen, darauf kam es nicht an. Sie wollte nun ihr Leben voller Freude bewusst leben.
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von Gertrud Breuer

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