Warum uns Zeit in der Natur stärkt
Es gibt verschiedene Theorien dazu, warum uns Spaziergänge so gut tun. Die offensichtlichste ist: Natur ist natürlich, ist etwas, dessen Teil wir eigentlich sind und wo wir hingehören, auch wenn wir das häufig vergessen in unserem so oft unnatürlichen Leben.
Im Alltag sind wir ständig Reizen ausgesetzt und unser Gehirn muss den größten Teil dieser Reize abwehren, weil sie für unsere eigene Situation nicht entscheidend sind und uns sonst überfordern würden (die Sirene heult, aber es ist nur der Nachbar, der da abgeholt wird; die Werbeflächen schreien, aber wir brauchen gerade keinen lebensgroßen Deko-Plüsch-Sumoringer).
Jedenfalls kostet diese Reizabwehr eine Menge Kraft, ermüdet uns, macht uns fertig. In der Natur jedoch gibt es viel weniger Reize. Die Psyche darf sich erholen zwischen Vögeln und Blättern, Wolken und Bächen.
In der Stille können wir außerdem die Musik viel besser hören, die in uns spielt. „Wenn man in einen Wald eintritt, so ist es, als trete man in das Innere der Seele“, sagte Paul Claudel.
Ist ja klar, wo ich jetzt erst mal hingehe.
Kommst du mit?
von Annemarie Esser